wie mit "gefühlte Fernbeziehung"umgehen

Hallo ihr Lieben.

Ich bin fast einem Jahr mit meinem Partner zusammen.
Es ist alles so weit "perfekt" zwischen uns und es passt menschlich vieles wunderbar.

Ein Problem ist allerdings von Anfang an der Faktor "gemeinsame Zeit" gewesen. Die ist sehr rar.
Wir führen zwar keine Fernbeziehung,dennoch fühlt es sich oft so an.
Durch seinen Job (Schichtwechsel) und familiäre "Verpflichtungen" haben wir nämlich nur die Möglichkeit uns jedes zweite Wochenende zu sehen.
Selten mal einen Tag in der Woche zwischendurch (1-2 mal im Monat maximal ) Mir reicht das nicht.
Ihm zwar auch nicht,dennoch bin ich diejenige,die gefühlt mehr Probleme damit hat.
Es wird nicht ewig so bleiben,doch ein konkretes Ende ist nicht in Sicht,was es mir zusätzlich erschwert. Dieses Jahr wird es sicherlich noch so bleiben, schätze ich.

Es ist auch nicht so,dass ich die Beziehung in Frage stelle,aber an manchen Tagen kommen solche Gedanken eben doch hoch und dann geraten wir aneinander,weil ich mir mehr Engagement wünsche und einfach auf Änderung erhoffe.
Er wirft mir dann vor verständnislos zu sein ,genauso wie ich ihm.

Ich weiß, dass er die meiste Zeit sein Bestes tut und er sich auch nicht mehr Zeit aus den Rippen schneiden kann.
Deswegen ist es auch unfair von mir,wenn ich dann manchmal ungehalten reagiere,weil mich das alles nervt. Die Klappe kann ich aber auch nicht halten,obwohl die Problematik ja bekannt ist und man eh nichts ändern kann. Ob ich es nun wieder anspreche oder nicht 🙄

Ich sitze auch nicht meine Zeit einfach nur ab,ehe ich ihn wieder sehe.
ich gehe meinen Hobbies nach,pflege soziale Kontakte. Also daran liegt es nicht.

Habt ihr Tipps für mich, damit besser klar zukommen?
Wie wir beide mehr Verständnis füreinander aufbringen können?
Oder etwas ,was wir beide tun können, damit die Zeit erträglicher ist,wenn wir uns nicht sehen,wie bestimmte Rituale?
Telefonieren bisher ab und an und schreiben täglich,mal mehr ,mal weniger.
Vielen Dank schonmal im Voraus für Input von evtl auch "Fernbeziehungserprobten" 🙂

Bearbeitet von etwasratlos2025
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Du schreibst "Durch seinen Job (Schichtwechsel) und familiäre "Verpflichtungen" haben wir nämlich nur die Möglichkeit uns jedes zweite Wochenende zu sehen" -- ganz so ist das sicher nicht; ihr hättet natürlich die Möglichkeit, euch viel öfter zu sehen, wenn ihr eure Prioritäten umsortieren würdet.

Es spricht natürlich nichts dagegen, eine Beziehung mit wenig persönlichen Treffen zu führen, wenn beide das so wollen. Aber wenn du schreibst, dass eure gemeinsame Zeit euch beiden nicht reicht, dann weiß ich jetzt nicht, ob so heiße Tipps wie "macht doch mal nen Videochat" euch wirklich was bringen.


Was aus deinem Post nicht so recht hervorgeht, ist ob ihr beide eure ganze Zeit mit anderen Dingen zubringt, oder ausschließlich er das macht .. wenn er in Schicht arbeitet und nichts daran ändern will, kannst du deine Arbeitszeiten evtl mehr dran anpassen? Oder -- eine*r oder beide von euch -- Arbeitszeit reduzieren? Die familiären "Verpflichtungen" zurückschrauben, die du ja selber schon in Anführungen setzt -- wessen Verpflichtungen sind das denn? Und sind das echte Pflichten oder eher "wird halt so erwartet"?

Du schreibst "Es wird nicht ewig so bleiben, doch ein konkretes Ende ist nicht in Sicht" -- wenn die Situation von ihm so geschaffen wird (kann ich nicht wissen, liest sich nur so, weil du über deinen Anteil gar nichts schreibst), dann würd ich mich nach einem Jahr nicht mehr nur hinhalten und vertrösten lassen. Auch wenn ihr euch wenig gesehen habt -- nach einem Jahr sollte doch eigentlich klar sein, ob eure Beziehung dauerhaft Nebensache bleiben soll oder nicht: bist du sicher, dass ihr da auf einem Nenner seid?


Bei meiner jetzigen Beziehung waren übrigens auch die ersten zwei Jahre Fernbeziehung mit gut 1000km Distanz, und auch bei uns gab es anfangs ein "wird nicht ewig so bleiben"-Hindernis .. aber dass wir uns monatelang nur alle 2 Wochen mal gesehen hätten, das war nie so.

Bearbeitet von Springerin