Hey. Vorweg, es geht nicht um mich. Zumindest ist mir keine Mentale Krankheit bekannt.
Eine gute Freundin hatte sich neulich aufgeregt das ihre Schwester, diese hat Diagnose Depression, Schwanger geworden ist. Ich bin da vielleicht etwas locker schauend mit der Ansicht, solange die Person stabil ist und die Krankheit das Kind nicht beeinflussen tut, es ja in Ordnung ist.
Ich habe mich jedoch nun gefragt, wie allgemein andere Leute zu dem Thema stehen, wenn Frauen mit Mentaler Krankheit, ein Kind kriegen. Was sind eure Gedanken?
Meinungen zum Thema, wenn man mit Mentaler Krankheit Schwanger wird
Es kommt hierbei definitiv auf die Person drauf an. Es ist sogar möglich dass das Baby, welches die Frau mit Depressionen bekommt, diese Krankheit soweit zurück weisen kann, das sie meint nicht mehr krank zu sein.
Also ganz geheilt werden davon kann man nicht. So hat es mir jedenfalls mein Therapeut vor Jahren erzählt.
Ich selbst habe auch Depressionen. Aber diese sind seit dem 2. Trimester so stark in den Hintergrund gerutscht das man meinen kann, ich wäre davon komplett befreit.
Es gibt selbstverständlich auch Fälle, bei denen die Depression so extrem stark ist, das sie sich nicht ums Baby kümmern können. Das muss dann Aufmerksam beobachtet werden. Sie hat sicher eine Hebamme. Die kommt immer 10 Tage lang jeden Tag nach der Geburt zur Nachsorge. Sie sollte über die Diagnose auf jeden Fall Bescheid wissen.
Ich selbst litt damals an starker Depressionen, aber meine Kinder halfen mir im Grunde gesund zu werden.
Natürlich war ich schon in therapeutischer Behandlung und war schon so weit stabil.
Meine Kids halfen mir nur das ich keine Therapie mehr brauchte und auch die Medikamente ausschleichen lassen konnte.
Das wo ich mir Gedanken gemacht habe das es "vererbbar" ist.
Kinder von depressiven Eltern haben eine erhöhte Chance von 15% in etwa selbst daran zu erkranken.
Da muss man abwägen ob man jene "Gefahr" auf sich nehmen mag.
Denke da ist es wie in vielen Dingen. Viele Dinge sind vererbbar und dennoch werden ja Kinder weiter geboren.
Ich glaube, solange man selbstreflektiert mit der eigenen Erkrankung umgeht und gut darin ist, sich entsprechend frühzeitig Hilfe zu holen, kann das gut funktionieren. Im Idealfall gibt's auch einen Partner, der das vorübergehend abfangen kann bis z.B. die betroffene Person medikamentös gut eingestellt ist oder einen Therapieplatz hat.
Ich denke tatsächlich auch nicht, dass es einen großen Unterschied macht, ob die Mutter oder der Vater betroffen ist, sondern wie gut man als Paar das ganze hinbekommt um dem Kind ein stabiles Umfeld zu bieten. Und dafür halte ich es zumindest für essentiell, dass es Krankheitseinsicht gibt und man entsprechende Hilfen kennt oder an der Hand hat, wenn sie benötigt werden.
Ich gehe davon aus, dass man bei seiner Schwester schon ganz gut einschätzen kann, inwiefern die Depressionen ihre Mutterqualitäten beeinflussen. Und wenn es wirklich Depressionen sind und keine depressive Phase o.ä., habe ich da leider eine klare Meinunh.
Es gibt ja viele "mentale Krankheiten" und psychische Störungen und ich muss leider ehrlich sagen, dass ich es bei den meisten absolut egoistisch und unverantwortlich finde ein Kind zu zeugen. Ja, mag sein, dass man vielleicht sogar ein paar Jahre stabil ist oder so, ab wenn man ein Kind hat, sollte man im Idealfall die nächsten 70 Jahre stabil sein 😅
Die Mutter meiner besten Freundin hatte Depressionen. Wir waren 12, als wir von der Schule nach Hause kamen und sie von der Decke baumelte. Ich kann dir garantieren, das braucht man nicht in dem Alter. Nicht nur das Trauma des Todes, sondern auch schon vorher die jahrelange Traurigkeit, Stimmungsschwankungen, Antriebslosigkeit etc. .
Meine Mutter war ebenfalls psychisch krank. Depressiv sicherlich auch, aber vorallem noch andere Baustellen mit Wahnvorstellungen etc. . Ich war ein bisschen älter als meine Freundin damals, als meine Mutter sich ne Brücke runtergestürzt hat. Auch da war der Tod schon fast eine Befreiung, weil die 5 Jahre davor ein Horror sondergleichen waren. Hättest du sie selbst gefragt in den 5 Jahren vor ihrem Tod wäre natürlich alles toll und fantastisch und super gewesen und sie die beste Mama der Welt. Als psychisch kranker kannst du häufig schlecht einschätzen, welche Auswirkungen dein Verhalten auf andere, maximal von dir abhängigen und schutzbedürftigen Menschen, hat.
Ich habe auch eine (Ex)Freundin mit kleinen Kindern, die Depressionen hat. Die Kinder haben einfach gar nichts von ihrer Mutter, da sie einfach seit Jahren im dunklen Zimmer liegt und der Vater alles alleine macht. Gleichzeitig hat die Mutter ne Angststörung, sodass die Kinder sich nicht frei bewegen dürfen oder ähnliches. Auch das ist sehr traurig anzusehen, gerade weil ich ja weiß, wie sehr man als Kind da leidet, auch rückblickend.
Ich selbst habe ein Kind psychisch gesund bekommen und ein Kind psychisch angeschlagen (nicht psychisch krank, aber eben angeschlagen durch traumatische Ereignisse in der Schwangerschaft). Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht und ich bin unendlich froh, dass es eben nur ne Phase war und meine Kinder das nicht ihr Leben lang ertragen müssen.
Zu sagen, dass ein depressiver Mensch Kinder kriegen kann/sollte, kann man mMn nur, wenn man entweder selbst dieser depressive Mensch ist oder selbst keine psychisch kranken Eltern hatte. Ansonsten kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendjemand der da aus Kindersicht Erfahrungen hat, zustimmen würde.
Kommt ganz drauf an.
Ich habe auch zwei entferne Bekannte, die vor der Schwangerschaft und vor den Kindern über einen langen Zeitraum akut depressiv waren und bei beiden ging eine Arbeitsunfähigkeit damit einher.
Beiden hat aber die Schwangerschaft und die Kinder (bisher) gut getan und sie blühen förmlich auf. Aber das sind natürlich auch nur Momentaufnahmen. Depressionen können ja jederzeit wieder schlimmer werden.
Wie bereits geschrieben wurde, kommt es auf die jeweilige Person drauf an.
Meine Schwester, seit Jahren Depressionen, hat 3 Kinder. Sie hätte das mit dem Kinder kriegen definitiv lassen sollen...
Nicht weil SIE leidet sondern die Kinder, sie ist keine gute, liebende Mutter... 😶😮💨
Das zeigt sich aber auch an Ihrem Charakter, kalt(herzig), empathielos, egoistisch, hinterhältig... Mir fällt tatsächlich kein einzig guter Charakterzug ein 🫣
Wie ist den der Charakter der Schwester deiner Freundin? Bzw wie ist sie allgemein so?
Vielleicht kann man daraus schon etwas hergreifen.
Ich selber habe, trotz meiner Erfahrung durch meiner Schwester, keine negative Haltung zu Schwangeren/Muttis mit Depressionen.
Für manche Menschen ist ein Kind vielleicht die treibene Kraft, aus den Depressionen heraus zu kommen/heraus zu wollen 😊
Das tut mir leid für die Kinder deiner Schwester. Ich hoffe sie haben genug liebe von ihren Vater bekommen
Ich finde sie sehr nett. Sie ist zwar eher zurückhaltend und ein typischer People pleaser, aber sie schafft es mittlerweile auch manchmal für sich selbst einzustehen. Sie war vorher gefühlt ein Fußabtreter für viele falsche Freunde, nun hat sie es geschafft auch mal solchen Leute ihre Meinung zu sagen, wie kacke sie sowas findet usw. Bezüglich ihrer depressionen hatte sie sich nie verletzt und Gedanken alles zu beenden hatte sie auch nie, im Gegenteil. Sie sagt das sie sich wünscht ganz alt unf schrumpelig zu werden und später eine Bingo Omi sein will.
Sie beschrieb mir das sie ein Schwarz Denker ist, sobald sie Sorgen hat. Dann malt sich ihr Kopf die miesesten Ausgangssituationen aus. Sie ist in solchen Situationen dann auch sehr in sich gekehrt und traurig.
Therapie hat sie erst seit kurzem, da die Wartelisten so elendig lang sind.
Hallöchen 🤗
Depressionen sind heutzutage keine Seltenheit. Sehe es so wie du, es kommt auf den Grad der Depression an.
Es gibt Psychologen und Therapeuten (nach der Geburt auch Hilfsangebote - Haushaltshilfe etc.), die einer Schwangeren mit Depressionen in der Schwangerschaft beistehen können. Auch eine Hebamme ist zu empfehlen, die über den Gesundheitsstand informiert wird sowie familiäre und freundschaftliche Unterstützung. Zudem kommt es wirklich auf den Grad der Depression an und wie stabil man ist. Viele leben mit Depressionen und Angsstörungen und sind längere Zeit stabil, werden aber durch bestimmte Ereignisse getriggert.
Solange die Person keine Gefahr für ihr Kind und sich selbst ist - auch für sich und das Kind sorgen kann - sehe ich da kein Problem. Vor allem auch, wenn sie Unterstützung hat. Wochenbettdepressionen ist hier natürlich ein großes Thema.
Ich selber hatte in der Frühschwangerschaft mit einem unschönen Ereignis zu kämpfen, welches mich auch mental in ein Loch fallen ließ. Meine Hebamme wusste von Anfang an Bescheid, mein Umfeld war top und ich hatte keinerlei Wochenbettdepressionen. Mir geht es besser als je zuvor. Ich gehe in der Mutterrolle auf. Ich kann natürlich nicht von mir auf andere schließen, da ich nicht depressiv bin.
Deine Freundin sollte sich weniger über ihre Schwester aufregen und viel mehr ihr ein stabiles Umfeld bieten (Unterstützung anbieten).
Liebe Grüße und alles Gute 🍀
Mentale Krankheit ist nicht gleich mentale Krankheit. Und Depression auch nicht gleich Depression. Krankheitsverläufe und Schweregrade sind ja durchaus unterschiedlich. Bei einer akuten schweren Depression mit Suizidgedanken halte ich schwanger werden auch eher für eine schlechte Idee. Aber es gibt so viele Unterschiede, wie tief das Loch ist und wie sehr es das Verhalten des Menschen beeinflusst, dass ich keine pauschale Meinung dazu habe 🤷♀️