Ich kann nachts vor Sorge nicht mehr schlafen.
Meine Mutter ist pflegebedürftig und lebt im Heim.
Sie hat vorab nichts geregelt.
das Geld für die Pflege geht aus, wir werden wohl ihr Haus verlieren.
Leider habe ich eine extrem toxische Schwester, die seit Jahren den Kontakt abgebrochen hat, die aber jetzt, wo das Erbe ansteht, alles dafür tut, alles an sich zu reißen.
Sie lügt meine Mutter an, besucht sie plötzlich aber ganz oft.
Ich ertrage diesen Zustand der Daueranspannung nicht.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein großer Erbstreit auf mich zukommt - oder ich sehe dabei zu, wie meine Schwester das Haus meiner Mutter verkauft und das ganze Geld dafür für sich einheimst.
Sie steht im Testament, ich nicht.
Ich weiß, dass das eigentlich nicht geht und ich zumindest den Pflichtteil bekommen sollte.
Meine Mutter wollte ihr das Haus vererben, da sie psychisch labil ist, damit sie ein Zuhause hat.
Ich bin stabil - daher brauche ich ja nichts.
Ich will keinen Erbstreit - aber mein Herz blutet, wenn ich sehe, wie meine Schwester mit dem Haus umgeht.
Es hat einen tollen Garten voller alter Bäume.
Ich hänge emotional daran.
Ich weiß, dass ich mich davon lösen muss.
Aber ihr Verhalten macht mich so wütend.
Das wollte meine Mutter nie.
Gleichzeitig wälzt meine Schwester jegliche Verantwortung und Kosten für die Pflege auf mich ab.
Sie geht nicht ans Telefon, ich kann mich mit ihr nicht mal absprechen.
Zum Geburtstag hat sie mir seit 20 Jahren nicht gratuliert.
Ich merke, wie ich langsam unter dieser psychischen Belastung kaputt gehen.
Ständig kommen irgendwelche Rechnungen - und langsam weiß ich nicht, wovon ich sie bezahlen soll.
Ich will, dass es endlich vorbei ist.
Psychische Belastung durch Pflege, Erbstreitigkeiten
Hallo,
Ich kann nachvollziehen wie es dir geht. Ich stecke in einer ähnlichen Situation. Ich bin am überlegen ob ich um Ruhe zu bekommen die Erbschaft ganz ausschlagen. Ich stehe aber mit einem sehr geringen Anteil im Grundbuch. Somit hilft mir die Auschlagung nicht. Ich gehe von einem längeren Erbstreit aus den ich eigentlich nicht möchte.
VG blaue-Rose
Hallo Dauerstress,
mir blüht wahrscheinlich mal ähnliches... Ist Deine Mutter geistig noch in der Lage Dinge zu regeln?
Da Du schreibst sie habe nichts geregelt - aber gibt es denn Testament, in dem sie geschrieben hat, dass das Haus an Deine Schwester gehen soll?
Hast Du für die Rechnungen der Pflege eine Kontenvollmacht oder Generalvollmacht?
...und eigentlich ist es doch gesetzlich gar nicht so, dass Du für die Rechnungen aufkommen musst. Das macht das Sozialamt so lange Du nicht über 100 T€ verdienst. Hast Du Dich da mal schlau gemacht?
Wenn nicht musst Du das dringend machen. Es ist nicht vorgesehen, dass Du die Rechnungen von Deinem Geld bezahlen musst!!
...vielleicht musst Du Dich da mal beraten lassen. Die Pflegeheime wissen das meist grob, ansonsten das Sozialamt oder Du suchst Dir einen Fachanwalt für Sozialrecht, der vielleicht gleich noch Erbrecht dabei hat.
Arbeite das strukturiert ab, sonst gehst Du unter.
Kopf hoch, so kommst Du definitiv weiter. Ein Schritt nach dem anderen!
LG shealove
Nein, sie ist geistig nicht mehr dazu in der Lage.
Bisher wurde alles von ihren Ersparnissen finanziert. Also nicht von meinem Geld.
Diese gehen jetzt aber zur Neige....
Ja, es gibt ein Testament - da steht meine Schwester als Erbin des Hauses drin.
Mir geht es hier gar nicht so sehr um die finanziellen und rechtlichen Dinge.
Es ist einfach so, dass mich psychisch belastet, dass ich nicht weiß, was mit dem Haus passieren wird, ob da ein Erbstreit auf mich zukommt und das allgemeine LMA-Verhalten meiner Schwester.
Zusätzlich muss ich immer vor meiner Mutter so tun, als wäre alles bestens, damit sie sich unnötig Sorgen macht - denn sie hat psychisch schon sehr abgebaut.
Wie kann ich mich emotional irgendwie distanzieren und das alles nicht so sehr an mich ran lassen?
Die Tatsache, dass meine Schwester einfach ein egoistischer A.. ist.
Die Tatsache, dass meine Mutter mich einfach übergangen hat, obwohl ich ihr wirklich immer eine gute Tochter war (und noch immer bin).
Wie soll ich es mal meinen Kindern erklären, die ihre Oma lieben?
Das alles belastet mich psychisch einfach sehr....
Liebe Dauerstress,
ah ok, die emotionale Schiene ist natürlich auch wirklich ein Brecher.
Zum Erbe/ Haus: Dir bliebe hier schon die Möglichkeit - sofern Du das Testament hast - mal prüfen zu lassen, welche Chancen Du hättest, dieses für die Pflege heranzuziehen und/ oder einen Ausgleich zu erhalten. Wer pflegt wird soweit ich weiß da sehr wohl berücksichtigt - ich bin aber in Erbthemen null bewandert, meine aber sowas mal gehört zu haben. Evtl kannst Du doch das Schicksal des Hauses mit beeinflussen.
Zur emotionalen Lage wird es leider keine Patentlösung geben.
Da Du weder Deine Mutter ändern kannst noch die Schwester bleibt Dir leider nichts anderes, als Deine Haltung zu beiden zu ändern. Das heißt Du hast ja Deine eigene Familie um Dich und die Kinder herum. Auf diese muss Dein Fokus gelegt werden, von Mutter und Schwester musst Du Dich emotional entfernen. Egal was Du tust: Diese beiden werden sich nicht ändern nur weil es Dir schlecht geht. Dir hilft nur emotionales Abkoppeln.
Deinen Schmerz verstehe ich sehr gut. Da kümmert man sich als Kind um ein Elternteil, schaut ständig dass es diesem gut geht und erhält als Dank maximal einen flapsigen Spruch oder gar noch Undankbarkeit wenn man Ungerechtigkeiten anspricht. Das mit dem Haus ist dazu unfair und bevorzugt die Schwester - Du fragst Dich, ob diese finanzielle Zuwendung auch Deinen menschlichen Wert für die Mutter ausdrückt. Du möchtest ebenso geschätzt und geliebt werden aber leider kommt da nichts was Dich tröstet.
Wie gesagt: Du musst schauen dass es Dir gut geht. Richte den Blick hin zu dem was Du hast. Die Ungerechtigkeit wird bleiben und sie wird weh tun. Aber sie sagt nichts über Dich als Mensch aus. Im Gegenteil: Du kannst als Heldin von Deinen Kindern auftreten, die ihre alte Mutter pflegte trotz fehlender Wertschätzung oder Erbe. Du bist moralisch die bessere, Du erleidest den emotionalen Schmerz. Du bist die, die richtig handelt allen Umständen zum Trotz. Sei stolz auf Dich.
Ich lass Dir eine liebe Umarmung da.
Du bist wirklich eine starke Persönlichkeit und ich bin mir sicher, Du wirst von ganz vielen gemocht und geschätzt! Zieh daraus Deine Kraft: aus allem Guten, das um Dich herum ist.
Liebe Grüsse,
shealove
Ich habe vorab ein paar ganz emotionslose Fragen:
Regelt deine Mutter ihre Geschäfte noch selber? Falls nicht, wer ist dafür zuständig...ganz offiziell?
Warum bezahlst du ihre Rechnungen?
Ganz ehrlich!
In dem Fall ist deine Mutter absolut schuldig!
Ich würde mich ganz rausziehen Unfrieden beiden machen lassen.
Ich finde es absolut verantwortungslos so mit seinen Kindern umzugehen und die in so eine Situation zu bringen.
DU schaust nach Dir und ziehst da lieber aus und regelst Dein Leben.
Lass dich für die rechtlichen Dinge z.B. vom SoVD beraten.
Dann bekommst du mehr Klarheit was die finanzielle Situation betrifft.
Eventuell wäre auch nen gesetzlichen Vertreter bezüglich Finanzen in eurer Situation sinnvoll.
Dann musst du dich nicht darum kümmern.
Alles Gute für dich
Eigentlich dürfte es völlig egal sein.
Denn wenn ich nicht irre, gibt es doch diese 10-Jahres-Regel. Schenkt oder verkauft deine Mutter ihr das Haus vor ihrem Tod, ist das Haus die nächsten 10 Jahre deswegen nicht "in Sicherheit vor dem Pflegeheim".
Wenn das Haus verkauft werden muss, weil das Pflegeheim Geld kostet, dann kann es sich deine Schwwester nicht vorab unter den Nagel reißen. Solange deine Mutter lebt, greift das Testament ja nicht.
Du solltest dich selber aus der Verantwortung nehmen.
Nach deinem Beitrag zahlst du doch bisher gar nichts, sondern es geht von den Ersparten deiner Mutter ab.
Wenn das leer ist, muss eh erst ihr Vermögen also auch ihr Haus zu Geld gemacht werden, um die Kosten weiter zu bezahlen.
Dass das Testament dich emotional verletzt, verstehe ich, aber soweit seit ihr doch noch gar nicht.
Für die Verantwortlichkeit hinsichtlich Pflege könnt ihr eine gesetzliche Betreuung beantragen, auf jeden Fall musst du dich nicht drum kümmern.
Versuche die Situation nicht emotional zu betrachten, sondern objektiv, was ist wirklich nötig, was kann man auslagern.
Warum bezahlst Du das alles? Lass per Eilantrag eine rechtliche Betreuung einrichten, die kümmern sich dann um das Finanzielle.
Möglich, dass das Haus dann verkauft werden muss. Aber wenn die Kosten nicht von ihr getragen werden können, muss es das eh.
So Du Deine Mutter emotional stützen willst, go for it. Aber nimm Dich aus dem finanziellen und rechtlichen Gedöns raus.