Ich habe vor zwei Wochen unser drittes Wunschkind zur Welt gebracht inkl Sterilisation. Leider kam das Kind etwas zu früh und kam direkt auf die Neo,nach einer Woche durften wir nach Hause. Erst war alles gut doch nach ein paar Tagen merkte ich dieses komische Gefühl,bereue plötzlich meine Sterilisation obwohl 4 Kinder platztechnisch überhaupt nicht drin sind. Zudem möchte ich allen gerecht werden und spätestens wenn ich arbeiten gehe, werde ich mich drastisch umschauen. Ich habe das Gefühl,dass uns diese Anfangszeit gestohlen und einen Teil der Schwangerschaft. Eigentlich sollte die Sectio erst nächste Woche sein und ich trauere irgendwie...Denke mir wenn er etwas gewartet hätte, hätten wir evtl einen schöneren Start gehabt. Doch am Tag der Geburt kam er leider sofort weg und nach einem Tag durfte ich ihn erst halten. Die Station hat es mir als Mutter auch nicht einfach gemacht..Das Krankenhaus legt eigentlich sehr viel Wert auf Stillen und Körperkontakt aber immer wurde ich vertröstet und gesagt,es sei jetzt keine Schwester da und so kam es,dass dann direkt zur Flasche gegriffen wurde. Nach langem Diskutieren haben sie wenigstens meine Muttermilch genommen. Er hat die ersten Tage abgenommen,was ja eigentlich völlig normal ist und sie meinten nach so einer plötzlichen Geburt ist die Milch eh zu wenig und nicht nahrhaft.
Ich dachte zu Hause wird es besser aber Pustekuchen...Ich kann jetzt irgendwie nicht abschließen,dass es das letzte Mal gewesen ist. Auf der anderen Seite war ich nach der Geburt froh,das nicht nochmal zu erleben. Andererseits denke ich wieder ,wie schade,dass ich nie wieder schwanger bin und bin trotzdem beruhigt,dass ich weiß ,ich kann nicht mehr schwanger werden, hätte echt Bedenken,dass ich auf dumme Geschichte gekommen wäre. Meine Freundin ist schwanger,ganz frisch und ich bin tierisch eifersüchtig auf sie,ich Versuche es mir zwar schön zu reden,dass wir dann mehr oder weniger aus dem Gröbsten raus sind um mich so zu trösten aber irgendwas ist da trotzdem dieser Neid....
Ich bin so verzweifelt
Hast du eine Hebamme die zur Nachsorge kommt? sprich mit ihr!
Da kam ja auch viel zusammen bei euch. Früher als geplant, Sterilisation, Neo, wenig Kontakt in den ersten Tagen.
Wie ist es zu Hause mit den großen. Kannst du dich aufs Sofa zurückziehen oder ins Bett? Oder wirst du voll in Beschlag genommen. Ist jemand da?
Versuche dich auf das jetzt zu konzentrieren. Und nicht verpassten Babys in zwei oder vier Jahren hinterher zu trauern. Und hol dir Unterstützung um Geburt und gefühlswelt aufzuarbeiten. Du kannst es nicht mehr ändern aber vielleicht akzeptieren und was du aktiv angehen kannst ist das heute und morgen. Um nicht morgen zu denken das gestern hätte ich mir anders gewünscht.
Lass dir einen Tee oder Kaffee kochen und hoffentlich habt ihr auch ein paar Sonnenstrahlen!
Du bist ja quasi noch mitten im Wochenbett, da spielen die Hormone verrückt. Aber ich kenne das, ich hatte 3 KS und habe bei dem 3. KS direkt eine Steri mitmachen lassen. Das war auch medizinisch sinnvoll, weil die GM kurz vor der Ruptur stand. Eine weitere Schwangerschaft wäre viel zu gefährlich gewesen. Aber trotzdem war ich traurig, zumal ich 6 Monate nach der Geburt schwer krank wurde und ein halbes Jahr im KH/Reha ohne meine Kinder verbracht habe.
Aber mit der Zeit wurde es besser und ich machte meinen Frieden mit der Situation.
Oh je das war ja kein so schöner Start ich kann deine Gedanken verstehen und drücke dir die Daumen das du langfristig trotzdem für dich die passende Entscheidung getroffen hast . Noch fahren die Hormone Achterbahn das kommt noch on top . Mein letztes Kind war ein Kaiserschnitt ich weiß noch wie entsetzt ich war als mich der Arzt fragte ob er gleichzeitig eine Sterilisation durchführen soll ( er wusste das wir schon viele Kinder haben und es das letzte sein sollte + die Schwangerschaft war voller Komplikationen die allerdings keinen Widerspruch zu einer weiteren Schwangerschaft dargestellt hätten ) . Selbst wenn ich mich sterilisieren lassen hätte wollen würde ich diese Entscheidung niemals so kurz nach einer Schwangerschaft unter der Geburt treffen . Mein Mann hat sich sterilisieren lassen aber ganz bewusst erst über 2 Jahre später weil wir 100% sicher sein wollten das sind wir auch nach wie vor und wird so bleiben dafür ist unser letztes jetzt auch schon zu groß so verrückt nochmal von vorne anzufangen mit einem Nachzügler das käme nicht in Frage .
Hey, ich kann deine Gefühle glaube ich nachvollziehen.
Bei unserer Nr.1 ist in der Schwangerschaft ganz viel auf ganz vielen Ebenen schief gelaufen.
Wir haben uns viele Jahre Zeit für Nr.2 gelassen um alles "perfekt" zu haben - und weißt du was? Es war noch viel beschissener.
In der ersten SS hatte ich fürchterliche Kotzerei bis zur 20. Woche - in der zweiten SS war ich dann vorbereitet mit Medikamenten und Arzt und KH - hat nichts gebracht, ich habe diesmal mit zur Geburt erbrochen.
In der ersten SS hatten wir enormen psychischen Stress weil insbesondere meine Eltern sich 0 gefreut haben, sondern permanent zur Abtreibung gedrängt haben. In der zweiten SS (auf die sie sich gefreut hatten) haben sie sich wieder 0 freut - weil sie wenige TGe bevor wir die SS verkünden wollten plötzlich gestorben sind). Also noch viel schlimmeres psychische Belastung für mich.
Dann konnten wir in der ersten SS aufgrund der finanziellen Situation keine Elternzeit nehmen und mussten direkt wieder VZ arbeiten. In der zweiten SS hätten wir aus finanzieller Sicht Jahre zuhause bleiben können - durch berufliche Umstrukturierungen konnte mein Mann dann aber plötzlich nur noch 5 Monate in Elternzeit gehen und ich gar nicht.
Wieso jetzt der lange Zeit? 😅 Weil wir extra so lange gewartet hatten, dass die zweite SS uns "heilt", uns versöhnt, dass eben alles besser läuft. So ein richtiges Genießerkind. Und nichts war...das ist nicht schön, das ist ne Katastrophe.
Und so fühlt sich das bei dir vermutlich auch an. Du wolltest das dritte Kind als krönenden Abschluss bei dem alles super läuft. Es war deine letzte Chance, alles "richtig" und "schön" zu haben - und stattdessen war es noch viel schlechter als bei den beiden Großen. Das ist nicht schön und tut weh und das solltest du so auch für anerkennen können.
Das es eben nicht unbedingt schöner oder perfekt war, aber zumindest anders. Und das jetzt so in dein Leben integriert ist.
Und es viele andere schöne Dinge gibt, die jetzt besser oder toll die nächsten Jahre laufen werden. Die Geburt ist nur ein paar von sehr vielen tausend Stunden deines Lebens. Versuche, dem nicht so viel Bedeutung beizulegen (ist schwer, weiß ich!).
Alles Gute für dich und ich hoffe, dass es jetzt mit dem Stillen klappt 😊
Ich würde jetzt einfach mal abwarten, bis die Hormone sich wieder eingepegelt haben. Du wirst dir die Sterilisation reiflich überlegt haben, der geht ja auch ein Gespräch mit dem Arzt voraus, man wird mehrfach gefragt - hättest du da Unsicherheit gezeigt, hätte dich keiner sterilisiert. Insofern liegt die Wankelmütigkeit nun vermutlich an der ganzen Situation.
Und als jemand mit einer sehr, sehr traumatischen Geburt kann ich nur sagen: Das ist am Anfang sehr schlimm, ja, und man sollte es aufarbeiten. Aber man darf sich da auch nicht reinsteigern und sich einreden, es sei einem etwas "gestohlen" worden. Im Gegenteil, dir wurde ein gesundes Kind geschenkt. Manchmal muss man da knallhart zu sich selber sein und sich sagen: "Erna-Mechthild, du durchgedrehtes Huhn, in einem anderen Land oder vor 200 Jahren wären wir da beide nicht lebend rausgegangen, reiß dich zusammen! Es ist schade, aber es ist ein Wimpernschlag im Vergleich zur länge der Zeit, die man mit dem Kind noch haben wird!" Mir hat das sehr geholfen, mir bewusst zu machen, was für ein unverdientes Glück ich hatte. Den Blick auf das Positive zu lenken. Und für den Rest habe ich mir Hilfe geholt.