Hallo ihr Lieben,
ich bin gerade in der 15. SSW und bin mit meinem zweiten Kind schwanger. Seit Freitag wissen wir auch, dass es ein Junge wird und er super gesund ist und alles soweit gut aussieht ❤️ auch die Schwangerschaft verlief bisher problemlos und ich könnte stolzer nicht sein. Allerdings habe ich eine gewisse Vorgeschichte, da dies nicht meine erste Schwangerschaft ist. Ich habe aus einer vorhergehenden Beziehung bereits eine neunjährige Tochter. Leider verlief diese Beziehung sehr toxisch, wir haben uns gegenseitig nicht gut getan und der Kindsvater hat uns zweimal von heute auf morgen verlassen ( ich hatte ihm naiverweise damals noch eine zweite Chance gegeben). Seit bald sieben Jahren ist diese Beziehung vorbei, wohlgemerkt, der Kindsvater hatte sich dafür entschieden. Danach musste ich mit meiner Tochter wieder bei meinen Eltern einziehen, da ich damals noch Studentin war und auch durch die Trennung eine schwere Depression entwickelt hatte. Mir ging es dir nächsten Jahre nicht gut, mir wurde auch von meinen Eltern immer mehr die Mutterrolle weggenommen, meine Eltern haben viele Belange meiner Tochter übernommen, wofür ich ihnen natürlich auch trotz allem sehr dankbar bin, da ich damals nicht in der Lage war, mich wirklich vollumfänglich um sie zu kümmern. Leider kamen auch immer wieder Angriffe seitens des Kindsvaters auf mich, in denen er mir schwere Vorwürfe machte (unter anderem war ich eine schlechte Mutter, Hausfrau, ich sei faul und ich sei Schuld an dem schlechten Verhältnis zu seiner Tochter und der Grund, warum er den Kontakt zu seiner Tochter so einschränken müsse). Diese E-Mails schickte er auch an meine Mutter, welche sich mit der Zeit dadurch immer mehr gegen mich wandte, obwohl sie wusste, wie schlecht es mir psychisch ging und dass ich unter ihm ( er ist ein narzisst durch und durch ) sehr gelitten habe. Somit war ich jeden Tag erneuten Streitereien mit meinem Eltern ausgesetzt, da wir im selben Haus und nicht aus dem Weg gehen konnten und mir ging es zusehends schlechter. Zu meiner Rolle als Mutter meiner Tochter hatte ich in dieser Zeit gar keinen Zugang mehr, ich existierte nur noch und versuchte so wenig wie möglich Zuhause zu sein. War ich Mal eine Nacht lang weg, so sah ich mich größten Vorwürfen konfrontiert, die teilweise auch in physischer Gewalt und lautem Schreien endeten. Der Grund war, dass meine Mutter nicht wollte, dass ich mir einen neuen Freund suchte, warum sie das nicht wollte, darüber kann ich nur mutmaßen, ich denke aber, dass sie sich wünschte, dass ich wieder mit dem Kindsvater meiner Tochter zusammenkommen sollte. Er hätte sich ja geändert und er würde immer noch leiden, so ihre Worte. Dass er mich regelmäßig beleidigte und angriff, auch Jahre nach der Trennung und ich Regelrechte Panikattacken erlitt, wenn ich ihm Mal über den Weg laufen musste, darauf ging sie nicht ein. Ich lernte dann vier Jahre nach der Trennung meinen jetzigen Verlobten kennen. Ich war so glücklich, er behandelt mich wie eine Prinzessin, er kümmert sich um mich, respektiert mich und hat mir niemals jemals körperlich oder seelisch weh getan. Als ich die Beziehung allerdings öffentlich machte, reagierte meine Mutter abweisend, sie rastete richtiggehend aus und meinte, dass ich erst Mal "mein Leben in den Griff bekommen sollte". Damit meinte sie, das Studium abschließen, eine Arbeit finden etc. Woran ich ja auch arbeitete und das Studium habe ich letztes Jahr im April erfolgreich abgeschlossen. Die Stimmung im Haus wurde immer schlimmer, wollte ich zu ihm gehen, wurde ich angegriffen, dass er bei uns zu Besuch war, kam gar nicht infrage. Irgendwann entschied ich mich schweren Herzens dazu, zu meinem Verlobten zu ziehen und meine Tochter bei meinen Eltern zu lassen. Diese Entscheidung möchte ich kurz begründen. Der Kindsvater hatte mir Jahre vorher schon Vorwürfe gemacht, ich würde mit seinem Unterhalt nur meine Klamotten finanzieren. Somit entschied er, dass der Unterhalt an meine Mutter übertragen wird. In meinen dunkelsten Zeiten (ca drei Monate nachdem der Kindsvater uns verlassen hatte) hatte ich meine Eltern gebeten, dass sie sich um meine Tochter kümmern würden, dies wurde auch mit dem Jugendamt so abgesprochen. Ich habe aber weiterhin das Sorgerecht für sie behalten. Ihre Schule und ihre Freunde, sowie der Kater den sie über alles liebt waren bei meinen Eltern und auch meine Eltern sind natürlich grosse Bezugspersonen für sie. Ich wollte sie da nicht raus reißen und in eine viel zu kleine Wohnung mit nehmen, während die Beziehung noch sehr am Anfang stand und man ja auch nicht wusste, ob das alles wirklich funktionieren wird. In dem Haus bleiben war aber auch keine Option mehr, da die vielen Streitereien auch nicht gut für meine Tochter waren, ich wollte nicht, dass sie mitansehen muss, wie sich ihre Mutter und ihre Großeltern gegenseitig anschreien oder fertig machen. Ich habe mich schweren Herzens dazu entschieden, dass es vorübergehend am besten wäre, sie dort zu lassen. Ich bin allerdings auch nur in den nächsten Ort gezogen, wohne mit dem Auto 5 Minuten entfernt. Ich habe meine Tochter nie im Stich gelassen, ich hole sie regelmäßig ab um mit ihr zu lernen, sie übernachtet einmal die Woche bei mir und meinem Verlobten und er kümmert sich sehr liebevoll um sie. Dennoch habe ich mich nie getraut, sie vollständig zu uns zu holen, da wir ich mich dann mit dem Kindsvater auseinander setzen müsste, welcher mich wieder angreifen würde und der im Endeffekt das letzte Wort hat. Der Wunsch nach einem zweiten Kind wurde seit ich 30 wurde immer größer und ich schwöre mir, nach meinem Uni Abschluss es zu versuchen, auch wenn mein Leben noch nicht perfekt ist, ich noch keinen festen Job habe , aber ich bin verliebt, mein Verlobter und ich möchten noch heiraten und er sorgt für mich und auch meine Tochter. So wurde ich schwanger im Dezember und ich war unglaublich glücklich. Ich dachte, das Trauma der ersten Schwangerschaft würde zurück kommen, aber seitdem fühle ich mich so viel stärker und mein Sohn gibt mir so viel Kraft meine Tochter ist überglücklich und gibt sich so viel Mühe, mich zu unterstützen. Am Sonntag hatte ich es meinen Eltern gesagt, dass ich nochmals Mutter er Erde und sie einen Enkel bekommen. Mein Vater hat positiv darauf reagiert, er freute sich ( wenn er auch natürlich überrascht und überfordert war) meine Mutter jedoch war wie erstarrt. Sie war völlig stumm und sagte erst Mal gar nichts mehr. Dann sagte sie, sie dachte ich wurde zuerst mein Leben in den Griff bekommen. Sie bräuchte jetzt Zeit, das zu verarbeiten. Diese Worte hatte sie auch über die Beziehung zu meinem Verlobten gesagt, allerdings herrscht auch nach drei Jahren kaum Kontakt zwischen meiner mutter und ihm und ich merke, dass sie ihn abstösst. Noch immer ist es schwierig überhaupt Tage wie Weihnachten gemeinsam Rum zu bringen. Meine Mutter ist dabei nicht unfreundlich zu ihm, sie ist nur sehr ins sich gekehrt und geht so schnell wie möglich aus der Situation. Auf die Frage, ob sie das Ultraschallbild ihres Enkels sehen wollen würde verneinte sie. Ab dem Moment war ich am Boden zerstört. Ich dachte in meiner naiven Hoffnung, dass sie trotz dass sie mich und meine Entscheidungen im Leben nicht gut findet sie niemals ein unschuldiges Wesen darunter leiden lassen würde. Sie wollte ihn nicht Mal auf einem Bild sehen, wie soll es dann kommen, wenn er auf der Welt ist? Zudem habe ich angesprochen, dass ich gerne meine Tochter vollständig zurück hätte ( nicht sofort und von jetzt auf gleich, aber eben damit sie und ihr Bruder zusammen sein werden). Darauf reagierte sie abweisend und meinte, das müsste ich ja erst einmal mit dem Kindsvater von ihr besprechen. Dass ich den Vater auch über meine Schwangerschaft informieren müsste. Ich sagte ihr, dass ich das nach der Geburt machen würde, da ich die Schwangerschaft nicht von diesem Menschen vergiften lassen wollte. Ich meinte zudem, dass er ja auch schon längst eine neue Freundin und ein Kind haben könnte, immerhin hatte er ja schon während der Beziehung zu mir davon gesprochen, dass er andere Frauen begehrt und unter anderem auch in den puff gehen wollte. Darauf meinte sie, dass er ja vielleicht nicht abschließen könnte. Mein Ex wird bei ihr also als tragischer verlassener Held, der seine Familie und die Liebe seines Lebens verloren hatte hingestellt, dabei hatte er diese Familie mehrmals weggeworfen und die Trennung ist inzwischen sieben Jahre her. Es macht mich so traurig, dass sie meinen Sohn dafür bestraft, der doch nichts dafür kann, in welche Konstellation er hinein geboren wird. Wie denkt ihr darüber? Wird sich meine Mutter vielleicht noch beruhigen und wird sie wenigstens meinen Sohn nicht auf Dauer weg stoßen oder wird es für immer ein angespannten Verhältnis wie zu meinem Verlobten sein? Und wie soll ich damit umgehen? Ich habe seitdem mit starker Traurigkeit und schlimmen Albträumen zu kämpfen, die Situation belastet mich, vor allem, da ja meine Tochter dann ihre Großeltern sieht und von ihnen unterstützt wird, wie soll ich das meinem Sohn später Mal erklären, dass er das nicht wird? Wie soll ich ihn erklären, das er nichts falsch gemacht hat, aber einfach den falschen Vater hat in den Augen meiner Mutter? 😢 Und soll ich dann überhaupt Kontakt zulassen, wenn es sich nicht bessern sollte? Immerhin haben auch Grosseltern Umgangsrecht, aber ja nur, wenn sie auch Interesse an ihrem Enkel hätten.
Entschuldige die lange Erklärung, ih hoffe irgend jemand liest sich das überhaupt durch 😅
Danke schön Mal im voraus an jeden einzelnen ❤️ liebe Grüsse ❤️
Meine Mutter möchte mit ihrem Enkel nichts zu tun haben (Achtung, lange Erklärung )
Hey…ihr habt alle ein paar harte Jahre hinter euch. Ich kann verstehen, dass deine Mutter skeptisch ist. Du konntest deine Mutterrolle in den letzten Jahren nicht ausfüllen. Das ist vor allem für deine Tochter bitter. Ich finde es auch wichtig, dass ihr kein Öl ins Feuer gebt und euch wertschätzend und verständnisvoll begegnet.
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Ich denke, dass deine Mutter deinen Sohn auch lieben lernen wird, wenn er auf der Welt ist.
Versuche vielleicht mal ihre Sicht der Dinge zu verstehen. Ihre Tochter war in einer Beziehung, hat eine wunderbare Tochter bekommen, hat studiert. Dann zerbricht diese Beziehung, ihr Kind zieht mit ihrer Enkelin bei ihr ein und auf einmal ist sie nicht nur Oma, sondern quasi Pflegemutter, weil es dir so schlecht ging.
Du bist auch ihre Tochter und sicher wird es ihr schwer gefallen sein, dich leiden zu sehen.
Jetzt scheint es dir besser zu gehen und du gehst direkt die nächste Beziehung ein, anstatt erst einmal dein eigenes Leben zu meistern, dich deiner Tochter anzunähern, mit ihr gemeinsam auzuziehen und ihr zu zeigen, dass du wieder voll und ganz ihre Mutter sein kannst.
Wie könnte sich deine Tochter innerlich fühlen? Sie könnte sich ersetzt fühlen und die Freude deswegen zeigen, weil sie weiß, dass du dir das von ihr wünscht.
Versetz dich doch bitte in die Lage deiner Tochter. Das muss gerade echt viel für sie sein.
Anstatt, dass du jetzt erst mal für dich sorgst, begibst du dich lückenlos in die nächste Abhängigkeit (vor allem auch finanziell) von einem Mann. Du erhältst ja vermutlich gar kein Elterngeld oder nur den absoluten Minimalsatz.
Es ist dein Leben und deine Entscheidungen. Dass deine Mutter die Konsequenzen für deine bisherigen Entscheidungen tragen musste und vermutlich auch Partei für deine Tochter ergreift (auch wenn sie das vielleicht anders sieht, als deine Mutter das denkt) ist doch auch verständlich.
Rede noch einmal mit ihr. Bedanke dich für alles, was sie bisher geleistet hat und dann gebt einander Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen.
Für deine Schwangerschaft und deinen weiteren Weg wünsche ich dir und deiner Famiilie alles Gute.
Ich tausche mich jeden Tag mit meiner Tochter aus. Ich hole meine Tochter übrigens auch jeden Tag von der Schule ab, jetzt über die Ferien ist sie fast ausschließlich bei mir, auch über Nacht. Sie schläft eben bei meinen Eltern, weil wir das mit der Schule so am besten regeln können, aber ich liebe mein Kind und kümmere mich um sie. Aber ich musste erst wieder lernen, mich selbst in der Mutterrolle zu spüren. Das habe ich komplett verlernt in der Zeit der Depressionen. Es war wirklich alles schwarz und hoffnungslos und ich war nicht normal damals. Ich habe getan, was ich konnte, trotzdem habe ich mich oft falsch verhalten und jetzt, wo ich wieder Zugang zu meine Gefühlen habe schäme ich mich auch für mich und mein Verhalten. Ich hasse mich dafür. Aber Selbsthass hilft ja weder mir noch meiner tochter. Also habe ich mir angewöhnt, immer ein Stück mehr meiner Verantwortung zurück zu erkämpfen. Meine Mutter war beispielsweise dagegen, dass meine Tochter bei uns schläft, da habe ich mich durchgesetzt. Ich habe mich dafür eingesetzt, dass sie mehrmals bei uns schläft in den Ferien. Aber es ist immer ein Kampf, weil sie das nicht möchte 😔 dem Kindsvater würde sie sie sofort mehrere Tage oder sogar einen ganzen Urlaub lang geben, obwohl meine Tochter da nicht Mal hin will. Ich habe mir angewöhnt, sie immer jeden Tag zu sehen, obwohl meine Mutter manchmal dann dagegen ist, dann telefoniere ich mit ihr. Und ich kenne mein Kind, sie ist wirklich überglücklich über ihren Bruder. Ich habe ihr gesagt, es ist okay, wenn sie sich nicht sofort freut, sie darf auch negative Gefühle haben. Alle Gefühle werden akzeptiert, sie kann mit mir über alles reden. Ich habe ihr gesagt, egal was ist, sie hat mich zu einer Mama gemacht, sie wird immer etwas besonderes sein, da wird kein anderes Kind ihre Stellung jemals gefährden können. Und ich ich verstehe die Sicht meiner Mutter in manchen Punkten aber nicht in allen. Sie hätte auch das Gespräch zu mir suchen können, stattdessen schimpft sie immer nur an mir rum, egal was ich mache oder sage. Komme ich vorbei heißt es, ich soll gefälligst wieder verschwinden. Da will man dann auch einfach nicht lange bleiben. Sie hat sich viel Mühe gegeben mit meiner Tochter, aber sie zwingt ihr auch oft Sachen auf. Zum Beispiel hat meine Tochter selbst angemerkt, dass sie findet, dass ihre oma ihr ihren Bruder schlecht machen möchte. Und das geht zu weit. Nichts rechtfertigt es, seine eigenen Gefühle, die man mit dem Kind verbindet an meine Tochter ranzutragen. Sie will ihr das wegnehmen, und ich weiss nicht, warum. Damit schadet sie ihr ja auch und mir. Ich merke schon, wie ihr Einfluss mich vergiftet hat seitdem. Ich werde meine Tochter zu mir holen, mein Bruder unterstützt mich dabei, ebenso mein Vater. Ich fühle mich gestärkt und ich lebe in einer gefestigten Partnerschaft. Ein Stiefvater ist kein Weltuntergang heutzutage ist sowas doch eigentlich nicht mehr so ein grosses Problem und selbst mein Vater hatte einen Stiefvater.
Ich bin auch nicht direkt die nächste Beziehung eingegangen, ich war hier Jahre lang nach der Trennung komplett alleine, hatte nicht Mal Dates, hatte niemanden. Trotzdem ging es mir psychisch schlecht. Durch meinen Partner und seine bedingungslose Liebe bin ich immer mehr geheilt, er hat mich in meinem Mutter sein bestärkt und mich näher zu meiner Tochter gebracht, er hat mich nicht von ihr weggebracht. Ich musste diese räumliche Trennung damals trotzdem machen, um überhaupt die Chance haben zu heilen, es war so ein toxisches Umfeld, dass dss nicht mehr möglich war. Ständig war auch auch dem Druck meiner Mutter ausgesetzt, die alte Wunden aufgerissen hat anstatt sie Mal einfach heilen zu lassen.
Mein Kind in mir wünscht sich eine liebevolle Beziehung zu ihrer Mutter und mein erwachsenes ich wünscht sich eine liebevolle Beziehung zu ihrer Tochter. Ich liebe mein Kind über alles, mehr als alles so sehr, dass ich selbst meinem Sohn gegenüber ein schlechtes gewissen habe, weil ich nicht weiss, ob ich ihn jemals so lieben kann....ich werde ab jetzt um meine Tochter kämpfen und zwar bis sie bei uns ist. Denn sie gehört zu unserer Familie und ich habe jetzt langsam die starke, mich dafür auch gegen meine Eltern und meinen Ex zu behaupten. Perfekt werde ich niemals sein, ich mache Fehler, ich bin kein einfacher Mensch. Und man darf mich gerne kritisieren, aber bitte auf ampathisvhe und respektvolle Weise. Jede Mutter tut das beste für ihr Kind und für jede Mutter sieht der Fall anders aus. Man sollte jede Mutter darin bestärken, das sie alles ihr mögliche tut, auch wenn das für andere lächerlich wenig erscheint
Es ist schon erstaunlich und wohl auch bezeichnend, dass angesichts meines ganzen wohlwollenden aber eben auch kritischen Textes für dich nur hängen geblieben ist, wie empathie- und respektlos ich dir gegenüber sei.
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Deine Schuldverteilung ist schon Hanebüchen.
Bin ehrlich gesagt sprachlos und kann deine Mutter schon verstehen, die quasi DEIN Kind aufzieht und statt dich erstmal abzusichern und das mit deiner Tochter zu richten, wird gezielt woanders nächste Baustelle (kein vernünftiges Einkommen / keine konstruktive Mutterrolle des vorhandenen Kindes) initiiert und alle sind die Bösen?!?
Verzwickte Situation - für alle.
Ich würde vermutlich raten eine Familientherapie oder ähnliches einzuberufen. Vielleicht auch einen Mediator. Da scheint vieles nicht aufgearbeitet zu sein.
Ich finde es auch merkwürdig eine neue Familie zu gründen und deine Tochter eventuell irgendwann zu dir holen zu wollten während deiner Mutter sich vermutlich auch einfach als Mutter deiner Tochter identifiziert. Das sind Gefühle, Probleme, Unsicherheiten, Enttäuschungen, Hoffnungen und alles mögliche dazu, das meiner Ansicht nach nicht einfach so auszuräumen ist - auch nicht mit einem Ultraschallbild. Das geht viel viel viel tiefer! Sucht euch insgesamt als Familie Hilfe.
Ich versteh es ehrlich nicht.. Man hat etliche Baustellen und anstatt diese erst zu bearbeiten setzt man in diese Baustellen ein unschuldiges Wesen.
Was ich gemacht hätte?
- erstmal Arbeit gesucht
- Kind zu mir geholt
- Leben festigen
- unabhängig sein
Ich kann deine Mutter verstehen.
Finde es sehr sehr unfair deine Tochter hinten anzustellen nur um eine weitere Baustelle auf zu machen.
Du wärst noch jung genug um ein weiteres Kind in 2 Jahren zu bekommen, aber nein der Egoismus hat Überhand genommen.
Mein Sohn wird einen Vater haben, der völlig losgelöst von der Situation ist. Er hat gar nichts damit zu tun. Hätte meine Mutter sich offener gezeigt, was meinen Partner angeht, hätten wir meinetwegen auch alle zusammenleben können, jeder eben getrennt in seinem Bereich. Mit ihrer Abneigung ohne Grund hat sie das schon Mal verbaut. Und das sage ich nicht, dass sie nach zwei Monaten ihn mit offenen Armen Empfangen soll. Aber nach über vier Jahren ?
Welcher Egoismus eigentlich genau? Das ich mit 34 Jahren noch ein Kind bekommen werde?
Ich Stelle meine Tochter wo genau hinten an? Ich will ja eben gerade die Situation klären, dass wir bis zur Geburt eine Lösung gefunden haben, mit der alle (!) zufrieden sind. Ich will meinen Eltern ja auch nicht meine Tochter wegnehmen. Egoistisch wäre auch gewesen, sie ihnen einfach wegzunehmen, sie aus ihrem gewohnten Umfeld rauszureissen ohne Rücksicht auf Verluste und sie dann jeden Tag mit dem Bus in die Schule schicken, während alle ihre Freunde laufen. Wo sie einen grossen garten hat, wo sie spielen kann, ihre geliebte Katze lebt etc. Ich hätte ja alles jetzt holen können. Mein Vater unterstützt mich übrigens in dem Punkt, er sieht, dass meine Mutter das Verhältnis versucht zu mir und meiner Tochter einzuschränken. Wäre es denn nicht in ihrem Interesse, dass ich mich wieder um meine Tochter kümmern möchte? Sie wieder "nur " Oma sein kann und "frei" ist ? Genau das will sie aber nicht. Sie will damit die Kontrolle behalten und sie will nicht, dass mein aktueller Partner, den ich schon jahrelang habe und der sich seit Jahren mit im meine Tochter kümmert wie um sein eigenes Kind die Vaterrolle einnehmen könnte, um somit dem abwesenden Kindsvater den Rang ablaufen könnte. Ich habe Fehler gemacht und ich bin meinen Eltern sehr sehr dankbar für alles, trotzdem könnten sie seit Jahren auch die Mutter/Tochter Dynamik mehr unterstützen, insbesondere meine Mutter. Und das enttäuscht mich, dass ich hier als egoistin hingestellt werde. Mein Sohn ist trotzdem unschuldig und es wäre doch jetzt eine neue Chance für uns alle, als Familie wieder näher zusammen zurücken. Das habe ich mir eben gewünscht und ich war dann enttäuscht. Aber ich bin ja eine egoistin, da habe ich völlig vergessen
Es geht ja nicht darum mit 34 noch ein Kind zu bekommen, da ist nichts verwerfliches dran. Es geht ehr darum, in was für einer Situation du noch ein Kind bekommst.
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Ich muss leider sagen, ich bin da auch eher auf der Seite Deiner Mutter.
Das es Dir eine Weile nicht gut ging und Du die Unterstützung Deiner Eltern gebraucht hast - passiert.
Aber denkst Du nicht es wäre an der Zeit Dein Leben dann doch endlich mal SO in den Griff zu bekommen das Du in der Lage bist Dich selber vollumfänglich um Deine Tochter zu kümmern?
Seit Jahren(!) bist Du mehr oder weniger anwesend, aber offenbar immer noch nicht in der Lage Deine Mutterrolle zu übernehmen.
Und jetzt ziehst Du weg, lässt Deine Tochter zurück und bekommst ein "neues" Kind. Und ob Du dem dann die Mutter sein kannst die Du solltest...
"...mir wurde auch von meinen Eltern immer mehr die Mutterrolle weggenommen, meine Eltern haben viele Belange meiner Tochter übernommen...."
Was heisst "weggenommen"? Du schreibst doch selber das es Dir Jahre(!) nicht gut ging und Du nicht in der Lage warst Dich ordentlich zu kümmern. Heisst im Umkehrschluss das Deine Eltern doch eigentlich fast garkeine Wahl hatten Deine(!) Rolle zu übernehmen wenn ihnen etwas an Deiner Tochter gelegen ist.
"...Zudem habe ich angesprochen, dass ich gerne meine Tochter vollständig zurück hätte ( nicht sofort und von jetzt auf gleich, aber eben damit sie und ihr Bruder zusammen sein werden). Darauf reagierte sie abweisend und meinte, das müsste ich ja erst einmal mit dem Kindsvater von ihr besprechen..."
Wer hat denn das Aufenthaltsbestimmungsrecht für Deine Tochter?
Ziehst Du wirklich "nur" 5 Kilometer weiter gibt es da eigentlich nichts zu besprechen, Du packst die Tochter ein - fertig.
Aber anstatt vorher erstmal in Ruhe zu gucken wie Du MIT Deiner Tochter und Deinem Lebensgefährten zusammen sein kannst hast Du Tatsachen geschaffen und bist weg OHNE Deine Tochter.
Damit hast Du letztlich keinem was Gutes getan und es scheint nunmal so als habest Du Dein Leben immer noch nicht wirklich im Griff.
Ich wäre bei solchen Aktionen auch "not amused".
In erster Linie wegen dem was das wohl mit Deiner Tochter macht, aber auch weil Deine Eltern das seit Jahren(!) mittragen (müssen) und Du es eigentlich eher noch verschlimmerst anstatt für geregelte Verhältnisse zu sorgen.
Meinst du das jetzt echt ernst? Du drehst dir deine Wahrheit ganz schön zurecht, oder?
Ich bin Mutter von einem bereits volljährigen Sohn - ehrlich gesagt, ich kann deine Mutter voll verstehen. Ich finde sogar, deine Mutter hat sich noch verdammt gut unter Kontrolle und sie verdient einen Orden für ihre Geduld, ihre Rücksichtnahme, den jahrelangen Balanceakt zwischen ihrer Großmutterrolle und der Ersatzmutterrolle, die du ihr aufgedrängt hast.
Bitte arbeite mal deine ganzen Baustellen auf. Gehe unbedingt zum Therapeuten. Gehe zum Jugendamt und lass dich dort beraten, ob und inwieweit du dein 1. Kind überhaupt zurückbekommen kannst. Hast du mal den Gedanken in Betracht gezogen, dass du dir professionelle Hilfe für das 2. Kind suchen solltest?
Dass du das Sorgerecht hast, ist zweitrangig. Erziehungsberechtigt sind deine Eltern. Sie können bei allen Entscheidungen des täglichen Lebens allein unterschreiben.
Noch etwas … Versuche mal ganz realistisch in dich zu gehen und zu überlegen, was du damals alles getan und NICHT getan hast. Würdest du das Sorgerecht noch haben, wenn deine Eltern die Elternrolle nicht sofort übernommen hätten?
Du fragst, wie du das deinem Sohn erklären sollst.
Mir fehlt die Antwort darauf, wie du es deiner Tochter erklärst. Sie kann auch nichts für ihren Vater, deine Depressionen.. Sie ist ein Kind. Das tut mir leid für sie.
Vielleicht ist deine Mutter deswegen so abweisend, weil sie für dein 1. Kind auch keine Erklärung hat.