Wie geht ihr mit unterschwelliger Frage nach Hilfe um ?

Hallo ihr lieben,

Ich wollte euch mal fragen wie ihr damit umgeht wenn z.B. Familienmitglieder ( oder auch Freunde) "unterschwellig" nach Hilfe fragen, also nicht direkt. Ihr kennt sowas ja bestimmt auch, dieses " ah wie soll ich bloß das und das machen" . Konkret hat mir gestern eine Cousine erzählt : "ah ich hab ja übermorgen einen Arzttermin, aber ich muss ihn wahrscheinlich verschieben da mein Mann da das Auto hat, es wäre eigentlich so dringend aber dann muss ich ihn wohl auf nächste Woche verschieben" ...
Ich bin zwar nicht sicher, aber weil mir das erzählt wird, kommt es mir so rüber als würde man das erzählen weil man erwartet das ich dann sage ich könnte ja fahre. Wie seht ihr das ? Ist das eine unterschwellige bitte nach Hilfe ? Würdet ihr euch da anbieten ? Ich würde helfen, aber irgendwie möchte ich einfach direkt gefragt werden statt dieses "verpackte" ich hab ein Problem und weiß nicht wie ich es lösen soll. Kennt ihr sowas und wie seht ihr das ? Ich verstehe irgendwie nicht wieso man da nicht einfach direkt fragt.

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Naja, du hast auf ihre Frage nach Hilfe nicht reagiert. Eine unangenehme Situation war es trotzdem nicht, denn sie hat ja nicht gesagt "kannst DU mir helfen" und somit konntest du durch dein ignorieren ablehnen ohne eine komische Stimmung entstehen zu lassen. Hätte sie die Frage direkt an dich gestellt, wäre es eine unangenehme Situation gewesen, hättest du nein gesagt. Wie ich selbst damit umgehe? Ich reagiere oder lasse es eben. Ich finde es eine sehr elegante Variante. Warum man mich explizit ansprechen soll wüsste ich nicht.

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Vielleicht bin ich einfach ein Freund der offenen Kommunikation. Ich verstehe nicht genau was daran unangenehm sein soll wenn man nach Hilfe fragt und der jenige Nein sagt weil er z.B. nicht kann. Was genau wäre daran schlimm ?

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Man bringt den anderen irgendwie unter Zugzwang. Würde ich auch nicht machen.

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Mich nervt sowas total weil Leute da oft so ne Opferrolle auspacken. Wenn mich jemand um Hilfe fragt bin ich fast immer sofort gerne da. Aber solche komischen Jammereien ignoriere ich. Finde ich auch unhöflich.

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Hallo du, also ich komme auch aus so einem familiären Umfeld mit versteckten Andeutungen und Bitten. Ich hab mich frei geschwommen. Was zuerst bedeutet hat, dass ich selbst niemandem ellenlange Geschichten erzähle und auf Hilfsangebote warte, sondern konkret frage. Es ist nix schlimmes daran, um Hilfe zu fragen. Mit der Option, dass der / die Gefragte selbst entscheidet. Mittlerweile ist es selbst bei meiner 90 jährigen Mutter angekommen, dass sie mich jederzeit immer um Unterstützung bitten kann ohne schlechtes Gewissen, dass ich auch ohne schlechtes Gewissen sage, wenn ich etwas gerade nicht leisten kann, dann finden sich andere Lösungen. "Unterschwellige Bitten" sind ne fiese Sache, weil es deiner Interpretation überlassen wird, was die Person möchte und du dich dann irgendwie zu einem Angebpt verpflichtet fühlst. Machst du von dir aus, du wurdest ja nicht gebeten? Kann auch einfach nur Small-Talk sein ohne Erwartung. Das weißt du ja nicht. In so eine Art vorauseilenden Gehorsam zu verfallen tut nicht gut.
Wenn sowas wieder vorkommt - trau dich nachzufragen. "Brauchst du meine Hilfe? Dann frag mich bitte konkret. Du entscheidest, was du brauchst und ich entscheide, was ich kann." Tacheles statt Kristallkugel.... Alles Liebe dir!

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Das hier-genau das! Das ist positive Kommunikation, die möglichst viele Missverständnisse aus der Welt schafft!
Ich komme auch aus so einer unterschwellig kommunizierenden Familie- es ist schrecklich. Sich ständig zu fragen was der andere denn nun von dir erwartet, ob er es dir krumm nimmt wenn du jetzt nichts anbietest, diese Haltung von "aber der/die hätte doch verstehen müssen was ich wollte/worauf ich hinaus wollte". S-C-H-R-E-C-K-L-I-C-H. Und Missverständnisse sind vorprogrammiert. Und anstrengend ist es auch, weil man jedes Detail eines Dialogs analysieren muss um auch ja die richtige Bitte herauszuarbeiten. Sonst bekommt man im Anschluss ein schlechtes Gewissen gemacht. Ich mach mir mittlerweile manchmal einen Spass draus sie rumeiern zu lassen und mich aktiv blöd zu stellen. Vieles wäre so viel einfacher wenn die Menschen einfach nur klar kommunizieren würden! "Vorauseilender Gehorsam", das trifft es echt perfekt.

Ich spiel da auch nicht mehr mit und gehe seit Jahren mit der Masche konkret nachzufragen wenn die Leute so rumeiern. "Möchtest du meine Hilfe?" "Willst du damit andeuten, dass du Hilfe benötigst?" "Sag doch einfach dass du Hilfe brauchst." "Du kannst mich auch einfach fragen." "Sag mir doch einfach was du willst/dir wünschst..."etc...

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Wenn ich Zeit und Lust habe biete ich mich an. Wenn nicht. Dann nicht.

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Manchmal überlege oder plaudere ich auch so vor mich hin, ich möchte dann nicht explizit Hilfe. Aber bisher bekam ich immer welche angeboten 😅

Und ich biete sie auch an. Ich sage „wenn du möchtest, könnte ich dir mein Auto leihen.“ oder so. Manchmal wird’s gewünscht, manchmal nicht, bin mit allem fein.

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Bevor ich jemand mein Autochen leihen würde (außer einem Berufskraftfahrer oder Fahrlehrer), fallen Ostern und Weihnachten zusammen 🥴
Dann fahre ich lieber selber. 😃

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Siehst du, mir ist das total wumpe. Mein Auto ist Gebrauchsgegenstand, das darf quasi jeder fahren 😂

Ich hab ne Hängerkupplung, darf aber gar keinen Hänger fahren. Aber viele Freunde meines Mannes dürfen und die leihen sich mein Auto öfter mal aus. Oder einfach auch, weils ein Kombi ist.

Ich hab ihn jetzt 5 Jahre und die einzige Schramme hab ich rein gefahren 🥴

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Ob es eine Frage war weißt du ja nicht.

Beispiel ich war krank und nicht in der Lage selber Auto zu fahren was ich meiner Freundin erzählte.
Ihre Antwort war : wann mußt du morgen beim Arzt sein ich fahre dich.

Ich hatte noch nicht mal den Gedanken das sie mich fahren könnte und somit war es keine Frage von mir.

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Ich finde sowas ätzend. Wenn ich gefragt werde, gucke ich ob ich kann. Wenn ich nicht gefragt werde, gehe ich davon aus, das man einfach mal jammern wollte, aber keine wirkliche Hilfe braucht.
Warum fragt man nicht einfach? Wo ist das Problem?
Ich jammere dann entweder auch (ja das ist doof, das ist mir bei xy auch passiert) oder ignoriere das.
Ja ich weiß, man könnte nett sein und sich einfach anbieten wenn man doch weiß worauf der andere hinaus will… aber ich kann da nicht über meinen Schatten springen 😊

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Wir wünschen uns besonders bei der Familie, dass wir direkt gefragt werden. Weil das sonst auch so spontane Sachen sind, nach dem Motto „an diesem Wochenende“ und wir unser Leben tatsächlich planen und oft etwas vor haben. Das hat mich eine Zeit lang belastet, ich kam mir undankbar und nutzlos vor. Doch das habe ich aufgearbeitet. Ich muss nicht meine Wochenenden vorsorglich frei halten, falls jemand spontan meine Hilfe braucht.
Umgekehrt frage ich nun vermehrt nach, ob ich ihnen etwas helfen kann. Das ist eine gute Lösung für alle.

Bei Freunden verstehe ich den indirekten Wink und biete Hilfe an, wenn ich sie leisten kann.
Selbst übe ich mich in Direktheit, kann aber durchaus auch mal in gelernte Muster zurückfallen. Oder ich möchte mir ein Problem von der Seele reden, ohne eine konkrete Lösung.

Nach Hilfe zu fragen kann sehr schwer sein, da besonders die Ablehnung weh tut.

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Ah, für mich ist dieses unterschwellige auch gar nix mehr. Von daher habe ich mir angewöhnt, darauf nicht mehr anzuspringen, auch gedanklich nicht. Ich nehme es einfach als Information zur Kenntnis, fertig.

Den Anstoß hat mein Mann damals am Anfang unserer Beziehung dazu gegeben. Wir waren bei einer Bekannten und er war danach total verwirrt, warum ich Hilfe angeboten habe, obwohl sie gar nicht danach gefragt hat. Ich darüber total verwirrt, ob man das denn nicht immer so macht. War danach ein ziemlich interessantes Gespräch. Egal, es hat mich jedenfalls zum Umdenken gebracht.