Hallo,
ich möchte gerne anonym schreiben, das Thema gehört wahrscheinlich aber eher ins Baby Forum.
Mein Sohn ist 11 Monate alt. Irgendwie haben mir die ersten Monate gar nicht gut getan, ich war oft von ihm genervt, wusste nichts mit seinem Verhalten anzufangen, und war ständig überfordert & gereizt.
Wie oft habe ich mir gewünscht, wieder alleine sein zu können, da ich mich so gefangen gefühlt hab.
Nun ja, ich weiß nicht was los ist, aber seit zwei Wochen, fühle ich mich wie ausgewechselt.
Der Kleine interagiert immer mehr mit uns durch seine Gestik und Mimik, zeigt was er möchte & was nicht und es ist gerade einfach so so so so schön mit ihm.
Ich schau ihn ständig an und jede kleine Bewegung und Gestik erfreut mich.
Ich fühle mich so, als hätte ich mein Kind jetzt erst wirklich lieb gewonnen.
Jetzt im Nachgang plagt mich auch total das schlechte Gewissen, da ich das Gefühl habe, die ersten Monate sehr unfair zu ihm gewesen zu sein. Ihm nicht die wirkliche Liebe & Aufmerksamkeit geschenkt zu haben, die er verdient hat, und ich fühle mich total schuldig weil er meine Frustration gespürt hat.
Ich weiß nicht wie ich das alles wieder gut machen soll?
Kennt jemand dieses Gefühl der plötzlichen Liebe gegenüber seinem Baby, die erst mit der Zeit kam?
Plötzlich so viel Liebe für mein Baby
Ich kann nicht mehr dazu sagen als dass es mir auch so ging… etwas früher als bei dir… aber es war sonst genau gleich. Ich denke manche tun sich einfach schwerer mit dem neuen Leben, mit der vollständigen Umstellung von allem. Und irgendwann platzt der knoten.
Ich denke nicht, dass meine Tochter bleibende „Schäden“ davon getragen habe wir sind ein spitzen Team 🥰🥰🥰
Es gibt einfach Menschen und ja auch Frauen (Männern wird das ja durchaus zugestanden) die mit Babys einfach nichts anfangen können.
Ich gehöre auch dazu.
Mach dir keine Vorwürfe. Genieß dein Kind jetzt und überschüttet ihn mit deinen jetzt sehr positiven Gefühlen.
Meine beiden haben keinen Schaden davongetragen dass ich das erste Jahr keine" Sonnenscheinmutter" war. :)
Ich lehne mich jetzt mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass es sehr viele frisch gebacken Eltern genau so geht.
Am Anfang wird nur versorgt und das Baby süß gefunden und die Liebe muss erst wachsen.
Wie schön!
Genieß die Zeit mit deinem Schatz - due Kleinkindjahre und das Entdecken der Persönlichkeit des Kindes sind wirklich toll!
Und es kommen noch ca 17-19 Jahre, bis dein Kind Zuhause auszieht. Bis dahin wird sich eure Beziehung noch ganz oft verändern und entwickeln. Und, um es mal andersherum zu formulieren: du kannst auch noch viel gravierendere Sachen falsch machen, als dass du dein Baby ein Jahr lang "nur" versorgt hast.
Ich sag mal: lieber so, als andersherum. Mit 6 Jahren reicht "nur versorgen" nicht mehr...
Man hat heutzutage so viele Infos darüber, wie das erste Lebensjahr ein Kind prägt, dass man manchmal fasst vergisst, wie prägend die folgenden 17 Jahre sind An die wird sich dein Kind aber später bewusst erinnern (ok, an ca 15 davon). Und auch du wirst später das Fahrrad fahren lernen oder die Einschulung in genauerer Erinnerungen haben als das Wickeln oder die Versorgung eines wunden Pos (es sei denn, es gab da irgendwelche extremen Auffälligkeiten).
Also entspann dich und genieß endlich wieder das Leben
LG