Vom Baby eingeengt fühlen

Hallo zusammen,

ich weiß emotional nicht mehr weiter & hoffe auf Erfahrungswerte & Motivation.

Mein Sohn ist nun 14 Monate alt. Ich habe von Anfang an ein hoch & tief der Gefühle. Ich liebe ihn über alles aber er kann mich einfach so wütend machen :(((( diese Wut löst sonst keiner in mir aus 😥😥

Er ist sehr eigenständig & liebt es zu spielen & mit Menschen zu sein. Gleichzeitig ist er sehr Mama und vor allem Brustfixiert. Zahlreiche Versuche ihn abzustillen habe ich aufgegeben da ich mit seinen Gefühlsausbrüchen nicht klar komme.

Ich weiß nicht wie ich es sagen soll. Ich lasse häufig das stillen „über mich ergehen“ & fühle mich dabei total von ihm eingeengt.
Mir ist es so unangenehm dass ich mich von meinem Baby eingeengt fühle. Er will ständig meine Brust streicheln im Schlaf & ich mag dieses Gefühl einfach nicht :( Das sind so negative Gefühle und ich fühle mich so schlecht.

Ich merke dass ich meinem Sohn in diesen Momenten auch nicht gut tu, da ich innerlich total aufgewühlt & genervt von ihm bin.

Nachts kurz mal aufs Klo gehen ist auch nicht drin. Er brüllt das Schlafzimmer zusammen weil er denkt ich gehe. Wir haben grundsätzlich keine Nacht ohne Brüllen 😿

Was kann ich tun? Wie kann ich die Leichtigkeit zurück finden? Wie kann ich dieses Gefühl von „eingeengt“ sein ablegen? Das sind doch keine Gefühle die man seinem hilflosen Baby gegenüber hat ?!?!

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Es heißt schließlich "Stillbeziehung", und dass soll dir verdeutlichen, dass zum Stillen immer zwei Personen gehören. Möchte eine von ihnen nicht mehr, hat jeder das Recht, die Beziehung zu beenden oder zu ändern, indem z.B. zu bestimmten Zeiten nicht mehr gestillt wird.

Was dir unangenehm ist, musst du nicht tolerieren. Du hast Bedürfnisse, die dein Kind akzeptieren muss - wenn du das Streicheln und Antatschen nicht magst, kommuniziere und unterbinde es! Dein Kind ist alt genug, um das zu verstehen. Es ist kein "hilfloses Baby" mehr, sondern ein Kleinkind, das einfache Regeln lernen und befolgen kann.

Ich lese hier so oft davon, was Frauen nachts hinnehmen, damit das Kind schläft: Ins Auge pieken, an den Haaren ziehen, die Finger blutig knibbeln, unter die Fingernägel gehen, in die Haut kneifen, in Mund und Nase wühlen ... Ey sorry, da verliere ich jegliches Verständnis. Will ich das als Mutter nicht, tut es mir weh oder ist es unangenehm, dann ist hier Endstation. Das kann und muss jedes Kind, egal wie alt, akzeptieren. Alternative einführen und fertig.

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Amen!

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Danke für dein Feedback.

Das Thema mit wehtun/ Haare ziehen/kneifen ist auch so ein Thema.

Seitdem er 10 Monate alt ist werde ich ständig am Knie gebissen & an den Haaren gezogen. Ich reagiere darauf so lange schon laut wütend (ja es macht mich wütend!) erkläre ihm dann aber Auch dass ich das nicht will. Wer will schon gerne schmerzen.


Aber es ändert sich einfach nichts. :(

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Hi
Ich hatte auch so einen Brustjunkie
Irgendwann war es mir auch zu viel
Mit 20 Monaten habe ich abgestillt
Ging nicht ohne Protest, aber danach schlief er viel besser

Hast du einen Partner, der nachts mal übernehmen könnte?
Ich würde versuchen abzustillen.
Ggf könntest du ein paar Nächte woanders schlafen?

Man muss das Kind natürlich begleiten und es darf traurig sein
Aber deine Gesundheit musst du dem nicht unterordnen

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Ich habe hier auch so einen Brustjunkie. Unsere Tochter ist 13 Monate alt. Sie isst bisher auch fast nichts. Ich stille tagsüber und nachts alle zwei Stunden. Tagsüber wird es langsam etwas weniger. Allerdings zahlt sie grade und nun will sie wieder nur die Brust. Auch zum Trost sucht sie eigentlich immer die Brust.
Es strengt mich auch an, grade bei dem Wetter. Natürlich bin ich auch mal genervt. Wenn es dich jedoch permanent stört und du genervt/wütend bist, solltest du wirklich darüber nachdenken abzustillen. Sanft geht das zb nach Gordon (einfach mal googeln). Du musst nicht stillen, wenn du nicht mehr willst. Deine Bedürfnisse zählen auch und ich gehe sogar so weit zu sagen, dass Stillen mit solch negativen Gefühlen eher problematisch für eure Beziehung ist (wenn das längerfristig do ist). Das ist nicht als Angriff gemeint, sondern wirklich gut gemeint. Wenn ein Mensch in einer Beziehung dauerhaft etwas gegen den eigenen Willen tut, belastet das die Beziehung.
Daher: Denk nochmal über das Abstillen nach. Das Abstillen schadet weder ihm noch eurer Beziehung. Auch wenn es wahrscheinlich tränenreich wird. Spann deinen Mann mit ein.

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Es kann passieren, dass man als Mutter seine eigenen Bedürfnisse zu weit zurückstellt, weil man denkt, dass es das Beste fürs Kind ist.
Aber frag dich mal Folgendes:
Was ist schlimmer, wenn das Kind nicht mehr gestillt wird oder wenn du solch negative Gefühle gegenüber deinem Sohn entwickelst?
Ist es schlimmer, ein paar schlechte Nächte während dem Abstillen durchzustehen und danach dafür Ruhe zu haben, oder ewig so weiter zu machen? Schließlich brüllt dein Kind ohnehin jede Nacht.
Es ist hart, aber zieh es durch.
Dein Kind wurde 14 Monate gestillt, das ist toll.
Jetzt reicht es aber, es geht dir einfach nicht mehr gut damit.
Mach es behutsam, tröste ihn, hol dir Hilfe vom Kindsvater, und lerne unbedingt, die negativen Gefühle deines Kindes auszuhalten.
Wahrscheinlich brüllt er so extrem, weil er schon gelernt hat, wenn ich lange genug brülle, kriege ich was ich will, da du ja schon öfters versucht hast abzustillen und dann eingeknickt bist.

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"Ich weiß nicht wie ich es sagen soll. Ich lasse häufig das stillen „über mich ergehen“ & fühle mich dabei total von ihm eingeengt. "

Ich kann dir so nachempfinden. Aber du musst dringend lernen, seine Gefühlsausbrüche zuzulassen.
Du tust deinem Kind nichts Schlimmes an, wenn du entscheidest, dass für dich eure Stillbeziehung zu Ende ist.
Zu dieser Beziehung gehört ihr BEIDE und ihr müsst euch auch beide damit wohlfühlen. Du tust das nicht und hast selbstverständlich das Recht, den Cut zu ziehen.

Er rastet aus? Er ist wütend, er kreischt, er schreit und weint? Das alles darf er. Für ihn ist eure Stillbeziehung natürlich ganz anders gelagert und mit seinem kindlichen Denken geht er selbstverständlich davon aus, dass dir es genauso geht.

Entscheide wirklich klar und bewusst, ob du abstillen willst. Dann solltest du aber auch eine klare Linie fahren. BItte auf keinen Fall Abstillversuche unternehmen und dann bei seinem Schreien einknicken. Damit vermittelst du ihm nur, dass er erst schreien muss, damit er stillen darf. Das kann er nicht zuordnen und verstehen.

Wenn du den Schritt gehen möchtest, dann steh vollends dahinter. Wie gesagt, das darfst du.

Und komm von dem eventuell vorhandenen Gedanken weg, dass du deinem Kind jeden Kummer fernhalten und somit gegen deinen eigenen Wunsch weiterstillen musst.
Das ist Blödsinn. Auch negative Emotionen gehören dazu, müssen gefühlt, gelebt und erfahren werden.
Sicher wird das nicht schön. Aber du bist dabei, um ihn zu begleiten, zu trösten, Verständnis zu haben und trotzdem deine Grenzen zu wahren. BEIDES ist eine verdammt wichtige Lektion für dein Kind: Der Umgang mit unangenehmen Emotionen und dein Beispiel zur Wahrung der eigenen Grenzen.
Sieh es als Chance an :)
Und halte dich nicht für eine Rabenmutter!

Ich bin sicher, wenn ihr abgestillt habt und er andere Mittel zur Beruhigung findet, wird eure Beziehung auch wieder besser. Dass du dich durch das Stillen so "eingeklemmt" fühlst, quasi overtouched, wird er ja auch spüren - dadurch klammert er aus Unsicherheit evtl noch mehr.
Wenn dieses Gefühl bei dir beginnt zu verschwinden, lässt sicher auch sein Geklammere nach.

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Dein Körper gehört dir und allein du darfst darüber bestimmen. Dass dein kleiner Sohn etwas anderes will und das mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln durchzusetzen versucht, ist ebenso in Ordnung. Das heißt nicht, dass du ihm nachgeben musst oder auch nur sollst.

Du darfst entscheiden, dass du nicht mehr stillen möchtest. Wenn der Entschluss in dir fest ist, erklärst du ihm, dass er von nun an in mehr die Brust bekommt, sonder, wenn er Durst hat aus Gefäß xyz trinken kann. Du gehst natürlich trotzdem mit ihm ins Bett, kuschelst und tröstest ihn, wenn er traurig oder wütend ist. Nach…sagen wir zwei Wochen…ist’s er Spuk vorbei und er hat verstanden, dass du wirklich nicht mehr willst. Du musst halt dabei bleiben, jeder Rückfall verlängert das Leid für euch beide.

Es ist okay, dass er sich wehrt. Und es ist okay, dass du nicht mehr willst.

Auch bei allen anderen Entscheidungen, die du als Mutter treffen wirst, sind seine Bedürfnisse wichtig. Deine aber auch. Und es hilft ihm nicht, wenn du all seine Wünsche erfüllst und einen Groll gegen ihn entwickelst, weil du völlig auf der Strecke bleibst.

Du bist auch wer, deine Bedürfnissen sind wichtig. Bedürfnisorientiert bedeutet, die Bedürfnisse aller Beteiligten zu berücksichtigen und diese miteinander auszubalancieren.

Alles Gute euch beiden.

:)

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Super geschrieben, das könnte ich abspeichern und jeder 2. Stillenden in die Hand drücken 🤔

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Danke dir für deine lieben Worte:)

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Da hilft nur eines: konsequent bleiben und abstillen.
Auch wenn es ne Zeit lang unbequem wird. So weitermachen ist aber noch unbequemer.

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Das klingt wirklich kräftezehrend.

Was ist mit dem Kindsvater? Mir half es tatsächlich, Verantwortung bewusst abzugeben. Mein Mann übernahm so mit 13,5 Monaten die Nächte, nachts hab ich da abgestillt (ich wollte nämlich auch nicht mehr!) und blieb da auch hart. Ich kündigte es an und zog es durch. Klappte dann besser, als gedacht ^^

Klar mussten Mann und Kind sich da auch etwas eingrooven und an die neue Situation gewöhnen, aber auch das ging 😜

Ansonsten ist es spannend (aber vielleicht auch schwer), sich mit dem eigenen inneren Kind auseinander zu setzen - wie war deine Kindheit, wie wurdest du erzogen? Kann dein Sohn dich deshalb so triggern? Vielleicht erkennst du da Muster und kannst dran arbeiten :)

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Deswegen werde ich auch von vornherein gar nicht stillen. Weil ich jetzt schon weiß, dass ich das nicht möchte. Und oft im meinem Umfeld mitbekam, wie schwer das Abstillen ist.
Tut mir leid, ich kann jetzt gar nichts Hilfreiches zu deinem Problem beitragen...