Schönen Sonntag,
ich komme direkt auf den Punkt. Ich bin genervt. Von meiner Familie. Ich freue mich über jede Minute, die ich alleine im Haus bin. Ich freue mich richtig, wenn alle weg sind. Kommt halt nicht so oft vor.
Ich will alleine sein, lesen und Musik hören. Oder Podcast. Seit 14 Jahren hab ich Kinder und nun hab ich so langsam die Nase voll. Selbst wenn das jüngste Kind mit 20 auszieht, hab ich dummerweise noch weitere 14 vor mir.
Ständig Geräusche und Zeug, das rumliegt. Über den Haushalt will ich jetzt nicht reden.
Ich trauere der Zeit nach als ich allein war. Spontan und frei.
Was ist das? Wechseljahre?
Manchmal wünsche ich mir, die mögen sich alle in Luft auflösen. Inklusive meinem Mann, der laut Musik hört oder Fernseh glotzt.
Sogar die ganzen Witwen in meinem Ort hab ich schon beneidet. Ganzen Tag können die tun und lassen, was sie wollen. Ich weiß. Gemeiner Gedanke eigentlich.
Geht es anderen auch wie mir?
GENERVT! Vielleicht Wechseljahre?
Dein Text könnte von mir stammen. Ich fühle mich wie der Depp vom Dienst. Es läuft weder zu Hause noch beruflich rund. Ich glaube, dass ich mich verändert habe und mir alles leichter vorgestellt habe.
Als Tipp wie wäre es, wenn du mal einen Tag alleine wegfährst und nachdenkst was du möchtest!
>>>Sogar die ganzen Witwen in meinem Ort hab ich schon beneidet. Ganzen Tag können die tun und lassen, was sie wollen.<<<
Man wünscht sich doch häufig das, was man nicht hat.
Wenn du morgen Witwe wärst, hättest du trotzdem deine Kinder "am Hals" und somit noch ganz andere Sorgen als heute.
Wechseljahre? Wohl eher der Zeitpunkt, einfach mal neue Grenzen zu ziehen....jeder braucht mal Ruhe und einen Rückzugsort. Die Frage ist nur, wie man beides bekommt und was man dafür machen/ändern muß.
Wenn du schon Witwen beneidest, dann hast du viel zu lange nichts getan. Ich bin wirklich sehr sarkastisch veranlagt, aber ich denke du weißt selber, das dieser Neid echt unterirdisch ist.
Ändere, was geändert werden muß und dann hast du auch mal deine Ruhe.
BTW...wir haben schon vor Jahren die Räumlichkeiten neu aufgeteilt, so das sowohl mein Mann, als auch ich, ein eigenes Zimmer haben, dafür haben wir kein Wohnzimmer mehr. Wenn die Tür zu ist, dann ist sie zu. Unsere Tochter ist damit aufgewachsen, das jeder mal ungestört "abhängen" darf. Der Auslöser dafür war zwar ein anderer, aber schlußendlich haben wir wirklich festgestellt, wie notwendig das ist. Wer braucht schon ein Wohnzimmer, wenn er dafür einen echten, eigenen Rückzugsort haben kann? Und jemand hat Kopfhörer erfunden, sie dienen dazu den Rest des Hauses nicht mit der eigenen Musik zu nerven, aber auch dafür, sich selber beschallen zu lassen....gerne mit einem Buch in der Hand.
Also, nicht jammern, sondern handeln.
Sehr gut so! Mein Mann und ich haben auch jeder ein eigenen Zimmer. Seines hat er nach seinem Geschmack eingerichtet (Stil: gemütliche Männerhöhle mit Fokus auf Musik, Computer und chillen) und meines ist in hellen Pastelltönen, Fokus Gemütlichkeit, Ruhe und bisschen Urlaubsfeeling. Manchmal (gebe es zu) denke ich schon, ob wir nicht so langsam in Richtung WG driften? Aber es passt einfach so. Jede zieht sich mal zurück, macht sein Ding. Zudem kümmert es mich überhaupt nicht, wenn sein Zimmer chaotisch ist oder staubig. Nicht meine Baustelle! Hat was!
Klingt einfach so, als ob du völlig überarbeitet und überreizt seist.
Ich kenne das aus den PMS-Tagen und meine subjektive Theorie lautet wie folgt:
In der Phase und in den Wechseljahren geht das weibliche Harmonie- Fürsorge-Plüsch-Hormon Östrogen zurück und man spürt sehr deutlich eigene Bedürfnisse und Schieflagen.
Nutz das, was du empfindest, und schau, wo du dir Freiräume schaffen kannst. Ist ein eigenes Zimmer möglich? Gibt es auswärts Orte, an denen du dich wohl fühlst und mal die Seele baumeln lassen kannst? Kennt deine Familie ein klares "Nein, ich bin jetzt mal 2h offline und nicht im Mamamodus: sprecht mich nicht an und kriegt euren Kram mal eben alleine hin?"
Wenn ich Mordgelüste spüre (kommt durchaus vor) oder alle zum Mond schießen möchte, weiß ich, dass ich zu lange gelächelt und gemacht habe und ich wieder dran arbeiten muss, Freiraum im Familienalltag zu bekommen. Mein Sohn hat so ein Talent abends, nachdem ich den ganzen Tag gerödelt habe, und die erste Minute sitze, direkt in den Belagerungsmodus zu wechseln, obwohl ich vorher durchaus präsent für ihn war. Da helfen uns klare Ansagen: Nein, ich brauche jetzt 30 Minuten Ruhe. Ich will aufs Handy starren und sonst nichts tun.
Ich gehe auch gerne laufen/spazieren und plane Zeiten ein, in denen ich mal in der Therme bin. Da sitze ich bei Kefirkirsch im Ruheraum, lese Bullshit-Magazine und bin dann ganz froh, dass zuhause wer wartet, aber halt gerade nicht da ist.
Natürlich weiß ich, dass das Scheiße ist..war auch sarkastisch gemeint. Als ich die ein oder andere 70 + im Garten chillen oder bei Kaffee und Kuchen sitzen saß während ich meinen Plärrhals hinter mir her schleifte
oh ja mir geht es auch oft so ich merke auch wie mir die Puste ausgeht . Über die Jahre Kinder groß ziehen ist an mir auch nicht spurlos vorbei gegangen irgendwann will man einfach nicht mehr . Hab die ersten groß und noch halbwüchsige . Die Wäsche , der Haushalt noch schlimmer das ganze Zeug ,Gemecker , Lautstärke , Unordnung abends hängen die Kinder ewig um uns ab früher waren abends wenigstens noch irgendwann Schicht im Schacht . Besser ist da nichts ich finde es jetzt schlimmer wie als die Kinder klein waren ich frage mich sehr oft ob andere die in meinem Alter jetzt noch kleine Kinder haben ob sie irgendwann auch so genervt sind die sind dann nämlich in den Wechseljahren
Ich habe beschlossen, dass das der nötige Ablösungsprozess ist, dass man sich als Mutter darauf freut, wenn sie endlich alle weg sind. Aber ich zähle auch manchmal die Tage. Das liegt aber weniger daran, dass ich meine Kinder weg haben will sondern viel daran, dass es Mitbewohner sind, die ich mir so nicht ausgesucht hätte, was Unordnung etc betrifft.
Bei mir sind es noch ca. 3-4 Jahre und ich freue mich so auf meine eigene kleine Wohnung. Und ich werde dann auch nicht mit meinem Partner zusammen ziehen sondern jeder behält seins. Was er aber genauso sieht.