Wie ist die Elternzeit für euch?

Hallo alle zusammen,
Aktuell bin ich mit meinem 6 Monate alten Sohn zuhause in Elternzeit. Ich liebe ihn über alles und vermisse ihn sofort, wenn ich mal ein paar Stunden von ihm getrennt bin. Doch insgesamt muss ich leider zugeben, dass ich in der Elternzeit nicht so aufgehe wie ich dachte. Das hat nichts mit meinem Sohn, sondern mit der Lebenssituation (alleine mit Kind sein, wenig Pausen, wenig mental gefordert sein) zu tun. In drei Monaten werde ich, nach 9 Monaten EZ, wieder arbeiten und mein Mann nochmal 6 Monate zuhause bleiben. Und ich freue mich so sehr darauf! Ich werde allerdings "nur" 25 Stunden arbeiten und dadurch trotzdem noch viel Zeit mit meinem Kleinen verbringen.
In meinem Umfeld und der "Mama - Bubble" bekomme ich aber eher mit, dass alle eher 1 - 2 Jahre zuhause bleiben und "nichts verpassen" wollen. Es wirkt so, als ob alle diese Zeit wahnsinnig genießen. Dass es für alle anstrengend ist, ist natürlich klar. Aber ist das so? Wie geht es euch in der EZ. Und geht hier noch jemand wieder "so früh" arbeiten?
Manchmal habe ich das Gefühl, undankbar zu sein, wenn ich die Zeit mit meinem absoluten Wunschkind nicht immer so genieße wie ich es könnte.

Bearbeitet von TheNerdyMum
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Ich glaube die meisten Menschen sind nicht dafür gemacht, tagein tagaus alleine mit einem Säugling in einer Wohnung zu sein und den Haushalt zu machen. Das war in der Steinzeit sicher ganz anders, da war man in der Gruppe und hat sich mit anderen Erwachsenen austauschen und gemeinsam Sachen erledigen können. Klar, wenn man gute Freunde in der Nähe hat, die ebenfalls in Elternzeit sind und sich mehrmals die Woche mit anderen verabredet, vielleicht sogar parallel etwas im Haushalt erledigt und dabei mit der Freundin quatscht, die ein Auge auf beide Kinder hat, dann geht es sicherlich besser. Aber viele haben im Freundeskreis niemanden, der tagsüber Zeit hat. Und in den Kursen fühlt sich auch nicht jeder wohl. Und wenn man kein sehr introvertierter Mensch ist, fehlt dann natürlich was. Input, Austausch, aber vor allem auch Struktur. Vielen Eltern geht es tatsächlich besser, wenn sie wieder 15 bis 25h arbeiten. Dann kann man trotzdem jeden Tag Zeit mit dem Kind verbringen und verpasst nicht viel. Klar, das Kind hat dann auch mal Erlebnisse, bei denen man nicht dabei war. Aber das gehört ja irgendwann eh dazu. Man verpasst ja trotzdem nicht die Entwicklung, die das Kind macht.

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Ich bin letztes Jahr auch nach 10 Monaten wieder in den Job eingestiegen, mit ca 30 Stunden. Mein Mann war dann noch eine Weile Zuhause und seit dem 1. Geburtstag geht unsere Tochter in die Kita und wir arbeiten beide Teilzeit. Das läuft jetzt schon fast ein halbes Jahr so und ist für uns als Familie super!
Mir war der Baby-Alltag leider auch viel zu einseitig, zu wenig geistig fordernd, zu wenig Kontakt mit anderen Menschen. Ich brauche das einfach als Ausgleich. Die Nachmittage, Wochenenden und Ferien mit meiner Tochter kann ich dadurch auch noch viel mehr genießen! Und sie profitiert unheimlich von der Kita und hat dort eine Menge Spaß. Win-win für alle!

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Der Hammer und freut mich zu lesen. Meine Tochter geht ab September auch mit einem Jahr in die Kita. Schön so positive Nachrixhten zu lesen :-)

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Hello.
Meine Kleine ist 13 Monate alt und ich gehe erst ab dem 2. Lebensjahr arbeiten ABER ich kanns kaum erwarten!!!
Dieses Daheim-Sein ist soooo anstrengend 🤣 nicht falsch verstehen, ich liebe mein Kind, aber ich vermisse - wie du sagst - die mentale Auslastung, meine Kollegen, die Kaffeepausen, einfach SOZIALE INTERAKTION wo es nicht nur um Babys geht 😅
Ich versteh dich voll und ganz und du bist sicher keine schlechte Mama, wenn du früher arbeiten gehst, du brauchst das, du bist immer noch ein eigenes Individuum mit Bedürfnissen und Wünschen… und gehts dir gut, gehts deinem Baby gut 😌

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Ich fand die Elternzeit eher langweilig und mir gings wie dir. Ich werde aber 2,5 Jahre zu Hause bleiben, nicht weil ich es super genieße sondern weil ich halt Krippe mit 1 Jahr zu früh fand, da bei uns die Krippen nur ab September aufnehmen wird meiner halt schon 2,5 Jahre alt sein. So ab 2 Jahren finde ich Krippe okay ( für mich), da hab ich dann absolute positive Gefühle und bin fein damit. Das wäre halt mit 1 Jahr noch nicht so

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Wir haben einen Tagesmutterplatz ab Herbst, das finde ich eine gute Alternative zur Krippe. Krippe finde ich, vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen Zustände in Krippen, auch nicht gut ab dem 1. Jahr.

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Hat echt nichts mit dem Thema zu tun, aber ich finde Tagesmütter im Vergleich zu Krippen total gruselig. Fünf Kinder alleine in einem Raum, wenn die Person mal aufs Klo muss oder das Essen zubereitet. Dazu noch ungelernt (12 Wochen Kurs beim Jugendamt), schlecht bezahlt und in einer Privatwohnung. Keine Kontrolle darüber, wer dort noch so abhängt und keine Kollegen, die soziale Kontrolle ausüben. Ihr habt es euch sicher gut überlegt, aber eine Krippe mit Fachkräften ist schon was anderes.

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Hier 🙆‍♀️ ich arbeite einen Halbtag, seit mein Kleiner 12 Wochen alt ist und werde ab Mai mit 9 Monaten wieder fast Vollzeit einsteigen, mein Mann übernimmt dann die nächsten Monate, bis er im Herbst in die Krippe kommt (sofern wir hoffentlich einen Platz bekommen). Ich freue mich sehr darauf (arbeite echt gerne und vermisse meine Tätigkeit und meine Kollegen), blicke aber schon mit einem lachenden und weinenden Auge zurück, da unsere gemeinsame Exklusivzeit unter der Woche, so anstrengend sie auch ist, damit zu Ende geht und mein kleines süßes Baby schon so groß ist 🥹. Daher versuche ich jetzt einfach, die nächsten Wochen noch bewusst zu genießen, lege mich zum Mittagsschläfchen dazu, mache vormittags lustige Unternehmungen, alles was dann eben nicht mehr geht. Und bei den lästigen Aspekten freue ich mich jedes Mal, dass ich bald arbeite und wieder Abwechslung habe. 😅
Insgesamt finde ich unser Arrangement super und freu mich sehr darüber, dass mein Mann auch die Chance hat (und nutzt), viel Zeit mit unserem Kleinen zu verbringen. 🤗

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So geht es mir im Grunde auch! 😊 Nach den Osterferien habe ich auch nochmal Babyschwimmen und einen Sportkurs für meinen Kleinen und mich gebucht. Zu einer Krabbelgruppe wollte ich auch mal gehen. Das geht dann ab Juli nicht mehr.

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Ich bin 4 Monate nach Geburt, diesen Januar wieder Vollzeit arbeiten gegangen. Mein Mann bleibt 1,5 Jahre daheim. Zuerst bin ich schon 11 oder 12 Uhr wieder heim weil ich so Angst hatte dass sie mich vermisst oder die beiden nicht zurecht kommen. Als ich daheim war, waren beide spazieren und ich saß da… meine Angst und Zweifel waren völlig unbegründet.
Ich finde es jetzt klasse. Ich freue mich nach Feierabend riesig auf mein Baby. Ich kann das Wochenende nicht abwarten und zähle die Tage bis zum Urlaub. Ich bin aber total entspannt. Tagsüber rede ich mit Erwachensen und habe „mein“ Leben. Nach 16 Uhr bin ich nur für die Familie da und das gibt mir so viel. Ich bin ausgelastet, habe was zu erzählen und erlebe was. Trotzdem genieße ich die Zeit danach mit dem Kind.
Ich bin froh dass wir uns so entschieden haben, denn nicht jede Frau geht in der Elterzeit auf. Nicht jede Frau blüht 24 Stunden am Tag im Genuss des Babies. So wie mein Mann zwei Jahre daheim (er ist ab Geburt mit mir daheim geblieben) könnte ich mir gar nicht mehr vorstellen. Bzw will ich auf keinen Fall, obwohl es möglich wäre.
Rauszukommen aus dem Alltag ist für mich wichtig. Also mach dir da nicht zu viel Kopf. Deine Intuition ist immer richtig.

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Ich verstehe dich soooo gut. Mir geht es genauso. Ich werde in einigen Wochen nach 7 Monaten wieder arbeiten, dann übernimmt mein Mann. Er freut sich riesig auf die Zeit mit Baby und ich freue mich fast noch mehr darauf, endlich wieder mit anderen Erwachsenen, am besten nicht Frauen über nicht Baby/Schwangerschaftsthemen zu sprechen. Natürlich ist mein Baby einer der wichtigsten Aspekte in meinem Leben. Und das wird auch noch viele Jahre so bleiben. Aber mir macht meine Arbeit Spaß und ich muss zugeben ich bin oft nach Rückbildungskurs oder Krabbeltreff nach Hause gekommen und musste mich bei meinem Mann über die "Übermuttis" auskotzen, die diese Gruppen allem Anschein nach nur besuchen, um anderen Müttern ein schlechtes Gewissen einzureden zu sämtlichen Aspekten des Lebens mit Baby.

Natürlich darf und muss das jede Mutter bzw Familie für sich entscheiden, ob und wie welches Elternteil zu Hause bleibt. Für mich stand einfach nie zur Diskussion 3 Jahre Pause vom Job zu machen. Und für meinen Mann war es selbstverständlich sich gleichberechtigt um unsere Tochter zu kümmern. Allem Anschein nach ist so etwas aber immer noch nicht normal. Mein Mann musste sich schon viele abwertende Kommentare zu seiner Elternzeitplanung anhören. Vor allem von Frauen.

Wir sind tolle Mamis, auch wenn wir nicht 24/7 mit unseren Babys zusammen sind! Mamas Gesicht wird doch auch irgendwann langweilig 😉

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich hab zwei Jahre EZ geplant, aber am liebsten würde ich auch früher wieder los gehen. Mir ist zu Hause einfach zu langweilig/unterfordert und ich glaube auch, dass die Krippe eine Bereicherung wäre. Mein Mann allerdings meinte, ich solle den ersten Geburtstag abwarten, bevor ich etwas entscheide, da mir die EZ danach eventuell mehr Spaß machen könnte, wenn die Kleine mehr kann. Naja... ich hoffe das er damit Recht hat. Ich unterhalte mich schon freiwillig mit fremden Leuten auf der Straße weil ich mich so isoliert und einsam fühle 🙈

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Ich möchte deinem Mann nicht zu nahe treten. Aber diese Aussage mit wenn sie dann älter sind, dann kann man etwas mit ihnen unternehmen. Dann machen ja auch die meisten Väter Elternzeit. Das habe ich noch nie verstanden und finde es auch sehr anmaßend der Mutter gegenüber, die sich ja dann ohne zu beschweren diese "blöde" Zeit mit dem Kind abgeben darf.

Krippenplätze sind begeht und zu wenige vorhanden. Also wenn du ernsthaft so unglücklich bist, dann würde ich mich zumindest eimmal irgendwo anmelden bzw auf eine Warteliste setzen. Denn was will ein Kleinkind mit einer frustrierten und unglücklichen Mama?

Bearbeitet von Inaktiv
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"Also wenn du ernsthaft so unglücklich bist, dann würde ich mich zumindest eimmal irgendwo anmelden bzw auf eine Warteliste setzen. Denn was will ein Kleinkind mit einer frustrierten und unglücklichen Mama? "

Deine Worte empfinde ich als ziemlich harsch.Frustriert und unglücklich hab ich nie geschrieben, sondern unterfordert und alleine. Das ist für mich schon ein ziemlicher Unterschied. Und ich bin mir sicher, das es einigen so geht ohne dass sie gleich frustriert und unglücklich sind. Um den Krippenplatz hab ich mich schon in der Schwangerschaft gekümmert und nunmal keinen früheren Platz bekommen. Krippen mit Vollzeitplätzen gibt es hier im gesamten Umkreis nunmal nur eine Einzige. Und bevor der Ratschlag kommt: Teilzeit ist in meinem Job nicht möglich.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich liebe die Zeit mit meinen Jungs und bin auch gerne Baby- und Kleinkind-Mama und trotzdem tut mir der Ausgleich gut. Die ersten 3 Monate kann ich mir nix anderes als Baby vorstellen, die zweiten 3 Monate fand ich okay "nur" mit Baby. Danach brauchte ich beim Großen wieder was nebenher und hab deshalb nach 6 Monaten wieder angefangen nebenher ein paar Stunden die Woche im Home Office zu arbeiten.

Mit dem Wissen vom ersten Mal, bin ich beim Kleinen jetzt nach 3 Monaten mit ein paar Stunden im Home Office eingestiegen.

Mich gleicht das gut aus und ich kann die Zeit mit den Minis umso mehr genießen!