Hallo, ich hoffe ich bin hier richtig. Ich habe mich extra angemeldet da ich gerade in einer kleinen Krisensituation stecke und gut gemeinte Ratschläge brauche. Ich hole etwas weiter aus:
Ich bin schon ziemlich lang sehr unglücklich mit meiner Situation. Ich kenne meinen Mann seit ich 19 bin, er ist 12 Jahre älter, wir haben ein 10 jähriges Kind und er war auch schonmal verheiratet und hat ein Kind (bereits volljährig) mit seiner Ex Frau. Wir wohnten ziemlich weit voneinander weg. Mit 25 bin ich zu ihm gezogen, er hatte eine Wohnung im Haus seiner Mutter. Ich trau mich nichtmal es hier zu schreiben, weil ich es selbst ziemlich schrecklich finde, aber unser Kind war kein Wunschkind. Ich ahne wann sie gezeugt wurde, wahrscheinlich während ich zu ihm zog als wir die letzten Sachen aus meiner alten Wohnung holten. ich meinte zu meinem Mann ich verhüte gerade nicht, er soll die Finger von mir lassen, aber er tat es nicht...die Schwangerschaft bemerkte ich erst ziemlich spät in der 12ten Woche, ich dachte durch den Umzugsstress und den neuen Job, neue Umgebung usw. Bleiben meine Tage aus und vielleicht hab ich es auch verdrängt. Jedenfalls, ich hatte eigentlich noch viel vor in meinem Leben, aber seit ich nun diesen Mann habe, passiert nichts mehr. Ich war dann 2 Jahre in Elternzeit, er wollte unbedingt ein Haus kaufen, was wir auch getan haben (was ich aber nie wollte) und seit dem komme ich mir vor als sei ich seine Bedienstete. Er arbeitet tatsächlich viel und auch körperlich, ich verstehe wenn er abends nach der Arbeit müde ist, aber es kann doch nicht sein das ich alles alleine mache? Er rührt wirklich keinen Finger. Ich hab schon so oft versucht mit ihm zu reden, aber es ändert nichts. Er reagiert garnicht richtig darauf. Und es gibt noch so viele weitere Dinge die ich einfach schrecklich finde, aber ich weiss nicht wie ich aus dieser Ehe rauskommen soll. Ich muss dazu sagen, ich komme selbst aus einem schlechten Elternhaus, mein Vater hat mich geschlagen und mit 18 rausgeworfen, ich habe schreckliche existenzängste da ich weiss wie es ist ganz alleine dazustehen. Ich weiss wirklich nicht wie ich mich trennen soll. Das Haus und die Schulden zu dem Haus gehören uns beiden. Er würde sie jedoch übernehmen. Allerdings hab ich vor kurzem eine Diagnose bekommen und ich weiss nicht genau wie es mit dieser Krankheit (sarkoidose)weiter geht und es steht einfach so viel offen im Raum und ich bin einfach unglücklich.
Ich habe mir alles nochmal durchgelesen, ich wüsste selbst nicht was man hier raten sollte, aber ich wollte meinem ärger mal Luft machen und hoffe auf etwas bauchpinselei und positive bestärkung.
Habe ich mein Leben ruiniert?
Willst du dich wirklich trennen weil du ihn nicht mehr liebst? Oder ist dir nur alles zu viel und die Trennung ist dein Weg daraus?
Vielleicht kann/muss dein Mann seine Stunden reduzieren? Ihr könnt die Arbeit doch aufteilen, also auch das Geldverdienen? Er bleibt einen oder zwei Tage in der Woche Zuhause und du gehst dann arbeiten. So hat jeder seinen Job und Haushalt+Kind.
Vielleicht sieht er auch gar nicht wie viel du machst da er nicht da ist?
Wenn er im Fall einer Trennung Haus und Kredit übernehmen kann sollte es doch finanziell kein Problem sein die Stunden zu reduzieren.
Du solltest auf jeden Fall irgendwie wieder anfangen zu arbeiten und such eine Betreuung für euer Kind das macht dich weniger abhängig.
Du hast noch viele Jahre vor dir, es ist nie zu spät etwas zu ändern.
Du willst dich wirklich trennen?
Dann mach eine ganz einfache Liste was es dazu braucht.
Z.B. Wohnung, eigenes Konto usw.
Diese Liste arbeitest du nacheinander ab.
Natürlich musst du mit deinem Mann reden.
Mach ein Schritt nach dem anderen!
Manchmal sieht man vor lauter Dunkelheit die vielen kleinen Glühwürmchen um einen herum nicht. Sieh genau hin, Du wirst einen Weg finden um wieder glücklich zu sein.
Alles gute!
Ich liebe ihn wirklich nicht mehr. Ich finde ihn inzwischen ziemlich schrecklich und ich weiss nicht was ich mir damals bei diesem Mann gedacht habe.
Er arbeitet 4 Tage die Woche in einem Betrieb und arbeitet 2 Tage die Woche für seine eigene Firma (die er seit bald zwei Jahren hat).
Ich habe seit 8 Jahren einen Minijob. Ich hatte auch einige Jahre zusätzlich eine Teilzeit Stelle, allerdings wurde mir das wirklich zu viel und ich habe sie vor einem Jahr gekündigt, aktuell suche ich auch wieder etwas neues, weil nicht arbeiten eben auch kein Ausweg ist. Unser Kind ist ja inzwischen 10, braucht aber trotzdem noch viel Aufmerksamkeit...ist allerdings 4 Tage die Woche in Betreuung.
Und ich weiss wirklich nicht was er sieht und wie er Dinge wahrnimmt, ich hab ja schon oft versucht mit ihm zu reden, einmal ist er wirklich darauf eingegangen und meinte ich solle ihm eben sagen was er machen soll, nach einiger Zeit gefiel ihm das aber auch nicht mehr und er meinte ich kommandiere ihn ständig Rum.
Dann rede mit deinem Mann, trenn dich.
Such dir eine eigene Wohnung.
Wo würde euer Kind wohnen wollen?
Nur weil du die Mutter bist muss es ja nicht zwingend bei dir wohnen.
Im Wechsel geht eventuell auch. Kommt natürlich auf das Kind an und wo du eine Wohnung suchst/findest.
Momentan finde ich es schwierig, die aktuelle Situation von deiner Vorgeschichte zu unterscheiden?
Du bist inzwischen 35 Jahre alt? Was machst du beruflich? Hast du eine Ausbildung/Studium gemacht und arbeitest momentan?
Falls du all die Jahre zu Hause warst, hast du dich natürlich enorm abhängig gemacht. Es scheint mit aber auch, als ob du mit der Rollenverteilung Haushalt-Frau/Arbeit-Mann nicht glücklich bist. Für weitere Tipps, wäre es aber wichtig zu wissen, wie die Situation konkret aussieht. Ansonsten wäre es gut dir in Ruhe zu überlegen, was du beruflich machen möchtest.
Ich habe eine Ausbildung, allerdings finde ich in diesem Bereich nichts.
Ich habe einen Minijob seit 8jahren, den ich nach der Elternzeit angenommen habe. bis vor einem Jahr hatte ich noch eine zusätzliche Teilzeit Stelle. Allerdings sind beides branchenfremde Berufe.
Aktuell suche ich auch wieder eine neue. Bzw. Hab ich ab nächsten Monat eine neue Stelle.
Und ja, ich hab mich absolut in diese Hausfrauen Rolle drängen lassen. Wie kommt man da wieder raus?
Ich würde mir zuerst überlegen, was du beruflich machen möchtest, z.B. noch einmal eine Ausbildung und danach mit deinem Mann reden. Wenn du selbst klar bist, was du möchtest, kann man besser reden, als wenn man sich selbst unklar ist.
Je nach Ausgang des Gesprächs kannst du immer noch weiterüberlegen.
>> ich meinte zu meinem Mann ich verhüte gerade nicht, er soll die Finger von mir lassen, aber er tat es nicht.<<
Reden wir hier von einer Vergewaltigung?
Die wäre nämlich noch nicht verjährt und das könnte man zumindest mal mit einem Anwalt besprechen.
Allg. würde ich dir raten, wenn du ein bisschen eigenes Geld übrig hast, mal einen Termin bei einem Anwalt zu machen und dich zu informieren, welche Möglichkeiten du hast.
Es gäbe ja ggf. auch die Möglichkeit, das Haus zu verkaufen, den bisher gezahlten Betrag zurück zu bekommen und sich kleinere Wohnung zu nehmen, oder nicht?
Ich würde dir raten, dir erst mal diverse Beratungstermine zu holen. Auch bezüglich der Krankheit wird es doch Ärzte oder andere Stellen geben, die dir sagen können, wie man damit lebt, an wen man sich ggf. noch wenden kann (spezialisierte Anlaufstellen, Vereine etc.).
"ich meinte zu meinem Mann ich verhüte gerade nicht, er soll die Finger von mir lassen, aber er tat es nicht."
Bei dieser Aussage habe ich aufgehört zu lesen. Er hat dich vergewaltigt?
Zu unverhütetem Sex gehören sonst immer zwei.
...das war eine Vergewaltigung, oder?
Ich will das selbst nicht so akzeptieren und ich wollte es so nicht nennen.
Wenn du keinen Sex haben wolltest, dann war das eine Vergewaltigung. Ja. Du kannst das immer noch anzeigen und das würde ich unbedingt tun.
Hey!
Du könntest zu einer Beratungsstelle von der Caritas oder vergleichbarem gehen und dort mal dein Leben sortieren.
Liebe Grüße
Schoko
Hallo FS,
ich finde eine der schwierigsten Dinge im Leben ist es wirklich zu lernen, etwas zu akzeptieren. Ich denke es ist unsere Natur als Mensch, ständig zu denken, alles zu hinterfragen, immer zu glauben man hätte es noch besser machen können. Sicherlich würdest du heute ein ganz anderes Leben führen. Würdest du auch, wenn du in Timbuktu als 10. Geschwisterkind auf die Welt gekommen wärst, oder oder oder. Ich hätte am liebsten auch beides, die Variante kinderfreies Leben und die mit Kindern.
Was ich jetzt schreibe bringt dir gar nichts, aber mal meine Gedanken: der Mensch lebt wenn es gut läuft ca 80 Jahre. Ich für mich persönlich habe ehrlich gesagt noch nie verstanden, warum viele in ihren 20ern oder auch 30ern schon "den Deckel" drauf machen wollen. Ich kann und WILL nicht mit 20 oder 30 den einen Mann kennenlernen, der mich dann noch 50 (!) Jahre begleiten soll. Denn ja ganz ehrlich: was macht man dann noch in seinem Leben? Man darf halt nicht vergessen, dass Sex und das ganze Spiel drumherum unser Antrieb ist, wie bei jeder anderen Art auch. MMn (!) entziehen wir uns selbst wesentliche Reize wenn man sich in jungen Jahren schon in diese "festgefahren" Modelle reinzwängt. Dann sitzt man mit 35 daheim und guckt den Kindern beim Leben zu. Das ist jetzt natürlich super krass ausgedrückt aber das ist so meine Horrorvorstellung.
Auch das mit dem Haus, etc. Ich war auch mein Leben lang immer so schön angepasst. Mann hat einen wichtigen Job in Stadt XY also selbstverständlich komm ich mit, hab ja kein eigenes Leben.
Ich glaube, das ist auch für dich ein wichtiger Schritt den du lernen musst: Sei dir selbst authentischer ggü. Du hast ja ein Gefühl dafür, wenn dir etwas nicht gut tut. Setz mehr deinen eigenen Willen durch, verwirkliche deine Träume
Hey du,
du kannst da raus kommen! Das vorab! Du bist jung und hast viele Möglichkeiten. Du willst da raus - ich unterstelle dir also jetzt mal die Absicht dich zu trennen:
1) Weißt du den Wert des Hauses? Ist er höher als das Darlehen darauf? Egal ob dein Mann es übernehmen will oder ihr es verkauft: dir steht die Hälfte dieses Wertzuwachses zu bzw bei einem Verkauf die Hälfte des Gewinns. Dann hättest du erst mal ein kleines oder vielleicht gar größeres Polster für den Neustart.
2) anfangen würde ich mit dem Job. Mach dich finanziell unabhängig. Kannst du in einer der beiden Branchen einen Teilzeit Job (75/80% oder so) kriegen? Ansonsten würde ich nach Jobs schauen, bei denen man auch gut als Quereinsteiger rein kommt. Mit Motivation und Engagement kann man es trotzdem beruflich auch im nicht gelernten Beruf weiter schaffen..
3) Will deine Tochter bei dir leben? Je nachdem schau doch mal nach Wohnungen, damit du dich orientieren kannst, wie hoch die Miete wäre. Mach beim Jobcenter einen Termin. Dort kannst du vielleicht 1. Infos zu möglichen Jobs im Quereinstieg kriegen und 2. Infos zu Wohngeld oder sonstigen Leistungen die dir ggf. das Leben erleichtern könnten fürs erste
4) Kopier dir alle Gehaltsnachweise von deinem Mann damit du den Unterhalt berechnen lassen kannst für deine Tochter. Das kann auch das Jugendamt für dich machen soweit ich weiß.
5) such dir einen Therapieplatz. Vielleicht gehst du vor dem Auszug erstmal stationär oder in eine Tagesklinik, räumst ein paar Wochen mit dir und in dir auf und startest dann gefestigt in den Absprung. Eine langfristige Therapie würde ich dennoch machen; ich habe schon oft gehört dass man leichter einen Platz kriegt wenn man aus der Klinik entlassen wird.
6) Hast du eine gute Freundin? Jemand der dich unterstützt? Der dich begleitet und tröstet, aufbaut und auffängt? Ich denke das wäre sehr wichtig. Weiß jemand über deine Gefühle? Gibt es jemanden den du einbinden könntest?
Es ist alles noch drin! Du kannst dein Leben auch jetzt mit Mitte 30 noch neu gestalten. Es ist anstrengend und kostet Kraft aber -das kann ich aus eigener Erfahrung sagen- das Gefühl danach, wenn man sich selbst neu was aufgebaut und sein Leben komplett alleine gestalten kann in Freiheit - ist es absolut wert!
Alles Liebe für dich!!!
Dein Kind ist 10 so viel an Betreuung ist da nicht mehr und es wird schnell weiter abnehmen.
Minijob usw. ist das auf Dauer denn überhaupt finanziell machbar alleine?
Ich würde an deiner Stelle erstmal das Berufsleben sortieren. Du bist erst 35 du kannst locker z.b. noch eine andere Ausbildung machen.
Das nichts mehr passiert ist auch dein eigenes Zutun. Du hast keinen Plan und auch kein so richtiges Ziel was du verfolgst.