Hallo, ich bin 24 und Mutter eines kleinen Babys. Es war eine ungeplante Schwangerschaft zu einem unpassenden Zeitpunkt. Wir haben uns für das Baby entschieden und ich bin froh darüber, dass ich meinen Partner und mein Baby an meiner Seite habe. Wir waren davor 5 Jahre in einer Partnerschaft und haben bereits gemeinsam gelebt. Die Beziehung verlief harmonisch. Umso schockierter bin ich über das, was geschieht. Es klingt sicherlich pessimistisch, doch innerhalb kürzester Zeit habe ich alles andere verloren und mittlerweile frage ich mich ernsthaft: "Wird mein Leben nun für immer so sein?"
Ist das das berüchtigte Leben, was man als Mutter führt?
Heute ist Samstag. Mein Mann hat bis in den Nachmittag ausgeschlafen und ging danach für mehrere Stunden zum Sport. Währenddessen saß ich seit 7 Uhr wach mit unserem Baby, welches sich für 5 Minuten ablegen lässt und dann unruhig wird. Es ist wie jeden Morgen. Ich habe Hunger, Durst, muss auf die Toilette, möchte mich waschen, möchte mich anziehen. Es geht nicht. Ich muss warten, bis mein Mann wach ist. Wecken geht nicht. Er wird sauer und dreht sich genervt weg. Hat er frei, möchte er ausschlafen, weil er einen anstrengenden Arbeitstag hatte. Arbeitet er, möchte er sich ausruhen, weil er einen anstrengenden Arbeitstag hatte. Das heißt, Tag und Nacht ist meine Aufgabe. Nimmt er das Baby, weil ich ihn darum gebeten habe, macht er das auch, doch ich habe innerlich den Drang, mich dann extrem zu beeilen und mich letztendlich noch bei ihm zu bedanken, dass er das Baby für 10 Minuten gehalten hat, damit ich duschen konnte.
Ich fühle mich wie Putzfrau, Hausfrau, Mutter, aber nicht mehr wie als Frau.
Sex und Intimität sind seit der Schwangerschaft vorbei. Kein kuscheln, kein Kuss mehr. Ich verzichte fast seit einem Jahr und lebe enthaltsam. Die Einsamkeit macht mich Stumpf. Zuerst war ich traurig deswegen, jetzt erwarte ich keinen Abschiedskuss mehr, den unser Baby täglich bekommt. Nachts friere ich, weil sich niemand an mich kuschelt. Ich werde weggedrückt wie eine Last. Er sagte mir, dass er mich als Person noch mag doch nicht mehr als Frau sehen kann. Ich wiege 2 Kilo weniger als vor der Schwangerschaft, durch mein Alter ist alles noch straff und ich ziehe mich jeden Tag schön an und schminke mich. Bin trotzdem nichts als Luft und habe daher vor kurzem damit aufgehört. Ich laufe nur noch im Pyjama rum und style mich nicht mehr. Es macht doch keinen Unterschied ob hübsch oder fertig auszusehen. Mein Selbstbewusstsein ist nicht mehr da. Ich schaue mich im Spiegel an und denke, wie hässlich ich doch bin.
Ich wollte das alles nicht. Ich bin doch erst in den 20ern, hatte einen gut bezahlten Job und viele Hobbys. Wir haben uns gemeinsam für das Baby entschieden und nun muss ich als Alleinerziehende enden (das bin ich doch, egal ob an seiner Seite oder nicht)? Ich liebe mein Baby doch so sehr... Aber was ist nur geschehen mit mir und meinem Leben?
Mir wurde gesagt, das erste babyjahr ist hart und man darf sich nicht trennen. Unser Baby ist kein Schreibaby und schläft die Nacht mit wenigen Unterbrechungen durch. Wir sind ausgeschlafen und auch sonst nicht gestresst. Was genau ist gemeint mit dem ersten Babyjahr? Hat es bei uns überhaupt damit etwas zutun?
Sicher werden hier auch Vorwürfe kommen aka "Erstmal nachdenken mit wem du ein Kind zeugst". Zur Wiederholung, es war leider ungeplant und ich konnte es nicht übers Herz bringen, mein Baby umzubringen, nachdem ich das Ultraschallbild gesehen habe. Das ist ja wohl Grund genug. Ich weiß auch gar nicht, was ich mir von diesem Beitrag hier erhoffe. Es geht mir einfach so schlecht, weil sich alles plötzlich so schnell verändert hat. 😕
Vielen Dank an alle
Das Leben als Mutter
Ohje du Arme - fühle dich gedrückt, wenn du magst!
Nein, das ist ganz und gar nicht normal. Auch nicht im ersten Babyjahr. Man sollte sich als Paar tatsächlich nicht aus den Augen verlieren und gerade in den ersten Jahren ist es so wichtig, dass ihr euch gegenseitig unterstützt und ihr beide Aufgaben übernehmt! Natürlich kann der Partner auch Mal (!) ausschlafen - das muss aber auf Gegenseitigkeit beruhen.
Ich würde tatsächlich eine Trennung in Betracht ziehen, so wie du schreibst. Gibt es Menschen, die dich unterstützen und entlasten können? Eventuell käme auch Krippe in Frage - ein Kind braucht eine Mama, die Ressourcen hat und glücklich ist, dann ist es auch glücklich und du kannst in der Zeit neue Energie tanken.
Du hast einen Mann verdient, der dich wertschätzt, entlastet, sexy findet und liebt, wie du bist - egal, ob du Schwangerschaftsstreifen hast und im Pyjama umherläufst oder dich stylst und für die Party bereit machst.
Falls du im familiären oder freundschaftlichen Umfeld keine Unterstützung findest, wende dich an Hilfsorganisationen wie Caritas, Pro Familia etc. Du hast Unterstützung verdient und ein schönes Leben mit deinem Kind!
Sprich nochmal Klartext mit deinem Partner. Vielleicht ist er einsichtig oder rutscht selbst in eine (Wochenbett-)Depression ab? Darüber kann man hier nicht viel herauslesen, aber das ging mir noch durch den Kopf. Hast du ihm schon all das gesagt, was in die vorgeht und wäre eine Paartherapie eventuell eine Option?
Du kannst mir auch gerne privat schreiben, falls du ein offenes Ohr benötigen solltest.
Alles Liebe dir und sei dir mehr wert ! 🍀
Vielen lieben Dank.
Vor der Trennung drücke ich mich noch, da ich weiterhin daran glauben möchte, dass es doch am Babyjahr liegt und wir uns daher gerade nicht sehr nahe sind. Ich hoffe auch noch, dass die Romantik zurück kommt. Aber vielleicht ist das auch vergebene Müh.
Wir haben einen gemeinsamen Termin bei ProFamilia. Auch hier habe ich große Hoffnungen, aber keine Antwort, ob es letztendlich etwas bringen wird.
Wir haben uns doch gemeinsam für das Baby entschieden und nun geht alles kaputt... Das macht mich einfach sehr traurig. Ich wäre gern stark für mich und für mein Baby, aber mittendrin ist es schwierig, einen Anker zu finden.
Vielen Dank... 💓
Fühl dich erstmal gedrückt 🫂
> Ist das das berüchtigte Leben, was man als Mutter führt?
Als Mutter von zwei kleinen Kindern muss ich leider sagen: nee, dass ist das Leben als Mutter mit einem Partner, der sich verhält, als läge die gesamte Verantwortung bei ihr. Sorry 😔
Mit dem Verschieben hat urbia es ja vielleicht schon vorweg genommen: Ihr habt kein Familienleben. Es geht auch nicht um die Rolle als Mutter. Du machst das scheinbar super. Es geht um das Leben als Vater. Dein Partner gibt der Kleinen zum Abschied einen Kuss auf die Stirn und das war es? Mehr bringt er sich als Vater nicht ein? Will er sie denn nicht freiwillig nehmen? Wickelt er sie?
Mein Mann war immer Glückselig wenn die Zwerge auf ihm eingeschlafen sind und er Kuschelzeit hatte. Mein erstes Kind war nahe am Schreikind. Mein Mann hat ihn abends wie selbstverständlich im Fliegergriff herumgetragen. Er hat die Kinder von Anfang an gewickelt, den Nabel mitversorgt, gebadet. Er war auch von halb 9 bis 19 Uhr außer Haus und im Büro. Abends hat er die Kinder übernommen. Gerne. Ich musste nicht fragen oder betteln. Es war auch mal hektisch. Meine Bedürfnisse kamen auch mal zu kurz. Aber wenn ich gesagt habe ich brauche dringend Schlaf hat er die Kids genommen und ich hab am Wochenende geschlafen.
Hast du denn deinem Partner mal all das gesagt was du hier gesagt hast. Es ist nicht ok als Einziger am Wochenende auszuschlafen und als Einziger Me-Time zu haben. Ich würde ihn fragen, ob er das mit euch als Familie wirklich will. Denn du vermisst ihn als Vater und Partner. So seid ihr keine Familie, nur eine WG. Sag ihm, dass du traurig darüber bist und du es dir andres wünscht.
Wenn sich nichts ändert, musst du eben deine Konsequenzen ziehen.
Hallo Phia,
Es freut mich ehrlich, dass dein Mann dich so toll unterstützt. Da werde ich immer ganz neidisch, wenn ich solche Geschichten höre. Ich wünsche mir das auch... 😢
Leider traue ich mich kaum, mit meinem Partner darüber zu sprechen. Wir haben schon öfter darüber gestritten und da mein Selbstbewusstsein schon am Boden ist durch seine Aussage, dass er mich gerade nicht als Frau sieht, will ich seine Antwort vielleicht gar nicht wissen. Vor der Schwangerschaft hatten wir auch noch ein wunderbares Sexleben. Das hat sich drastisch verändert durch die Schwangerschaft und Geburt.
Alles Gute dir und deiner Familie 😊
Nein. Das heißt nur du hast den falschen Partner.
Mein Mann unterstützt mich. Lässt mich ebenfalls ausschlafen. Nimmt die Kinder genauso wie ich. Macht den Haushalt genauso gut.
Wir haben auch nach 13 Jahren noch ein regelmäßiges Sexleben. Wir kuscheln täglich und schlafen meist gemeinsam ein.
Wir treffen uns auch mit Freunden und auch getrennt. Jeder kann noch sein Leben als Individuum weiter leben und ebenfalls auch gemeinsam.
Falls du noch keinen Kitaplatz hast, dann lass dich unbedingt auf eine Warteliste bei mehreren Kitas setzen zur Unterstützung.
Das was deiner abzieht, geht gar nicht. Es ist auch sein Kind und nicht nur deins.
Verlass den Typen und glaub mir, es wird dir besser gehen. Was für ein Vogel…
Siehst du nicht, wie er dich runterzieht? Er scheint nicht kapiert zu haben, dass ein Baby Mutter und Vater hat und dass beide Elternteile sich zu gleichen Teilen zu kümmern haben.
Während er arbeitet betreust du euer, ja auch SEIN Baby, und wenn er heimkommt hat er das zu tun, was Millionen andere Väter auch tun: sich um ihr(e) Kind(er) kümmern.
Ich würde ihm noch eine Chance einräumen, EIN Gespräch führen mit entsprechender Nennung von Konsequenzen.
Samstags bis nachmittags pennen… junger Vater 😡 das kann mal ne Ausnahme sein, wenn man krank ist oder ausnahmsweise lang auf ner Party war. Aber dann nach Absprache mit dir und sicher nicht jeden Tag.
Hab keine Angst vor dem alleinerziehend sein - schlimmer als jetzt ist das nicht, aber du bist dann frei für einen Mann, der dich liebt und schätzt und respektvoll behandelt und musst nicht mehr betteln, weder um Nähe noch um Unterstützung mit dem Baby.
Viel Kraft und Glück 🍀
Hört sich so an, als wenn er noch nicht bereit ist für das Leben als Vater. Ihr habt ein kleines Baby, das euch beide braucht. Und du brauchst seine Unterstützung, um dem Baby gerecht werden zu können und dich in diese neue Rolle als Mutter einzufinden. Mag sein, dass er einen anstrengenden Arbeitstag hatte - aber da muss man dann eben durch. Das ist doch ein Schlag ins Gesicht, wenn er schön ausschläft, während du nicht mal in Ruhe ins Bad kannst.
Welchen Mehrwert hat es aktuell, dass du mit ihm zusammen bist?
Kannst du vielleicht probeweise ausziehen, um zu gucken, wie es dir damit geht? Wie lange bist du noch in Elternzeit?
Ich kann auch verstehen, dass du an der Beziehung festhältst. Rede offen mit deinem Freund, wie es dir geht. Sag ihm nochmal ganz klar, dass du mehr Unterstützung brauchst. Sag ihm genau, wie diese Unterstützung aussehen soll. Wenn er dann immer noch nichts macht, weiß du alles, was du wissen musst.
Und schmink dich wieder und zieh dich vernünftig an. Nicht für ihn, sondern für dich. Damit wirst du dich auch besser fühlen. Mag sein, dass er dich nicht mehr als Frau sieht, aber es gibt sicher genug Männer, die das tun, alleine schon, weil du noch jung bist ( sag ich mal so als 40 jährige:) )
Also, Kopf hoch. Du wirst eine Lösung finden!
Nein, das ist nicht dein Leben als Mutter und sollte auch nicht das Leben in einer Partnerschaft sein.
Ihr seid beide Eltern, leider benimmt sich dein Freund so, als wäre er noch Single.
Eine echte Partnerschaft ist ein geben und nehmen, ein Unterstützen, ein gemeinsames "alles zum kotzen finden", durch Dick und Dünn gehen, sich gemeinsam mit vollgekackten Windeln und kotzendem Baby rumschlagen.
Eine Partnerschaft ist Liebe, Leidenschaft, Humor, lachen.
Mein Mann und ich haben drei Kinder und glaub mir, jedes Jahr bricht eine neue Katastrophe bei uns aus. Irgendwas ist immer und wir lachen nur noch drüber, straffen die Schultern und kämpfen uns da gemeinsam durch.
Dabei kann ich mich zeitweise nicht vor ihm retten, weil er so auf mich steht. Obwohl ich deutlich zugenommen habe und meine Jogginghosen liebe.
All das fehlt bei euch und dein Freund zeigt deutlich, dass er auch daran kein Interesse hat.
Du BIST eine attraktive Frau, red dir ja nichts anderes ein und eine tolle Mutter und du hast sicher lange gekämpft, aber nun solltest du ihn ziehen lassen und ja, vielleicht öffnet ihm das endlich die Augen.
Vielleicht auch nicht und irgendwo da draußen, wartet der perfekte Mann auf dich, der dich zu schätzen und zu lieben weiß.
Mach dich nicht zum Kasper. Mach dich hübsch, fühl dich selber wieder wohl und zeig ihm den Mittelfinger.
Denn ja, alleine bist du aktuell besser dran.
Hallo
Mensch du Arme, lass dich mal drücken!
Was dein Kerl hier abzieht geht gar nicht. Tatsächlich würde ich ihm auch die Pistole auf die Brust setzen und ihm klarmachen, dass sich dringend was ändern muss. Entweder er steht zu seiner Verantwortung als Vater, dann unterstützt er dich nach Feierabend und am Wochenende, oder er lässt es weiterhin sein, dann kann er gehen. Ein Klotz weniger am Bein.
ich weiss nicht wie alt dein Baby ist, aber viele Männer trauen es sich nicht zu, mit den ganz Kleinen umzugehen (das heisst wickeln, anziehen, baden, etc.). Ich hatte das Glück, dass meiner von Anfang an alles gemacht hat und sich für nichts zu schade war. Aber so sind leider nicht alle Männer.
Also: Rede mit ihm, mach ihm klar, was du von ihm erwartest, und hör dir seine Sichtweise an. Dass er mal am Samstag ausschläft und zum Sport geht ist okay. Dann steht dir aber dasselbe am Sonntag zu; du hast ja auch ein Wochenende verdient. Auch würde ich ihm sagen, dass du die Zärtlichkeiten von früher vermisst; kein Kuss, kein in den Arm nehmen, das kuscheln am Abend. Wenn er dich "als Person noch mag" sollte das doch drin liegen. Ich spreche nicht vom Sex, der muss sich vielleicht langsam wieder einspielen. War er bei der Geburt dabei? Könnte auch eine Rolle spielen, dass er dich "nicht mehr als Frau" sieht.
Wie auch immer: Sprechenden Menschen kann geholfen werden, also trau dich! Und zieh deine Konsequenzen aus dem Gespräch!
Alles Liebe