Hallo
Ich habe gerade die Postings gelesen, von dem Jungen der bei der Insel Fehmarn ertrunken ist...
Wir waren da!!! An dem Tag, an dem Strand zu der Zeit!!! Es war schrecklich!!!!!
Viele Urlauber haben mitgesucht. Die Eltern sind den Strand hoch und wieder runter gelaufen, haben den Jungen gerufen und immer wieder alles abgesucht. Die Eltern waren so verzweifelt und die Mutter total am Ende. Die Wasserschutzpolizei war da, die DLRG hat das Wasser abgesucht.
Polizeihunde und ein Hubschrauber waren im Einsatz, aber sie haben ihn nicht gefunden.
Taucher sind zwei Tage später an der Küste ins Wasser gegangen. Und wieder waren wir durch Zufall wieder am gleichen Ort. Aber gefunden haben die auch nix....
Diese Geschichte ist mir so nahe gegangen und mir hängt das heute noch hinterher.
Ich hatte einfach das Bedürfnis , mir das alles einmal von der Seele schreiben zu müssen.
Habe selber eine Tohter in dem Alter. Ich denke nur immer wieder:
Es waren so viele Leute da am Strand und kein Mensch merkt, dass da ein Junge ertrinkt!!! Das ist mir einfach unbegreiflich.
Ich zünde eine für die armen Eltern an und wünsche ganz viel Kraft für die ganze Familie.
Yvonne
Der Junge auf Fehmarn....
Hi
Leider ist das mit den Mitmeschen so
Im April 2007 ist der Sohn einer ehemals befreundeten Familie von uns ertrunken in einem Baggersee.
Mal ganz davon abgesehen, dass die Eltern nicht auf ihren Sohn geachtet haben, hat keiner, der ca.30 Menschen mitbekommen dass der Junge 1m vom Ufer ertrank.
Als 6 Leute von uns ins Wasser sprangen kamen dann welche und haben geschaut. 2 Männer haben dann noch geholfen...
Ich hoffe dir geht es gut im Himmer Max
Chris
das ist so furchtbar schrecklich...ich denke auch am allerschlimmsten ist für die eltern das sie nicht wissen wo er jetzt wirklich ist...
Ach man das ist so schrecklich...
Ja auch ich musste 1997 mit erleben wie an einem völlig von Menschen überlaufenden Strand ein 9 Jähriger Ertrank.!!!!
Geholfen hat keiner Abends fand man den Jungen Tod am Strand !!!!
"Es waren so viele Leute da am Strand und kein Mensch merkt, dass da ein Junge ertrinkt!!! Das ist mir einfach unbegreiflich. "
Hi,
MIR ist seit heute begreiflich, wie so etwas passieren kann, selbst wenn alle Anwesenden potentiell eigentlich helfen würden. Zum Glück ohne dass bei uns wirklich was passiert wäre.
Wir waren im Schwimmbad, in einem Thermalbad, wo auch der Nichtschwimmerbereich schon 1,20 tief ist. Offenbar hat die Familie das nicht beachtet oder nicht bemerkt oder es war ihr nicht klar, dass ihr Sohn von Oberkante Kopf bis Fuß gerade mal ca. 1,20 gemessen hat.
Er ist die letzten zwei Stufen der Treppe ins Wasser runtergesprungen und "stand" dann im Wasser mit dem Kopf unter Wasser, unfähig, sich selbst die paar cm über Wasser zu halten. Und das war im Schwimmbad, ohne Wellen, ohne Strömungen.
Der Vater 2m daneben, die Mutter am oberen Rand der Treppe - keiner der beiden hat realisiert, dass ihr Sohn gerade am Untergehen war.
Und auch wir (2m daneben, und da wir zu zweit waren hätten wir unseren Sohn nicht mal beide aus den Augen lassen müssen), sensibilisiert durch Erste-Hilfe-Kurs und ich durch früheres Rettungsschwimmen (lang, lang ists her) haben einige Sekunden gebraucht, um zu erkennen, dass der Junge nicht nur einfach Spaß macht. Da sein Kopf unter Wasser war hat er natürlich nicht geschrien o.ä. - wie auch. Und da er 7-8 Jahre alt war (mal grob geschätzt) war es mir einfach in dem Moment nicht klar, dass er schlicht und einfach nicht schwimmen oder sich auch nur über Wasser halten konnte.
Mein Freund hat ihn dann unter den Achseln gepackt und dem Vater übergeben. Der hat sich dann immerhin noch bedankt - so langsam wurde ihm wohl auch klar, dass dieses Becken für seinen Sohn zu tief war.
Alles gut gegangen, der Junge hat später Schwimmflügeln im flacheren Becken, wo er stehen konnte munter herumgetobt. Aber neben Ignoranz und der oft üblichen mir-sind-andere-egal (Alternativ: sollen sich doch die Eltern selbst kümmern) Haltung oder auch der einfachen Angst, was falsches zu machen haben wir heute erfahren, dass man auch direkt daneben stehen kann, eigentlich immer hilfsbereit, ohne in der Sekunde zu begreifen, was da passiert.
Und diese paar Sekunden reichen vor allem im Meer oder in einem Gewässer mit Strömungen aus, um ein Kind so weit runterzuziehen und abzutreiben, dass man selbst beim Erkennen, dass es nicht nur ein Spiel ist als Laie eventuell nichts mehr machen kann.
Es muss nicht immer nur daran liegen, dass keiner helfen will - zwischen dem Jungen, der bei uns untergegangen ist und den gleichaltrigen munter im Wasser spielenden die schwimmen konnten war im ersten Moment halt einfach kein Unterschied zu erkennen.
Viele Grüße
Miau2
Ich finde es nur so erscheckend und heute habe ich schon wieder gehört, dass ein siebenjähriges Kind bei Usedom vermisst wird.
Das Kind ist einfach von einer Strömung von den Füßen gerissen worden und die Mutter stand quasi daneben.Sie hat noch versucht ihrem Kind zu helfen und ist dabei selber in Lebensgefahr geraten.
Ihr konnte man noch helfen, aber das Kind ist abgetrieben worden.
Bis heute mittag war das Kind noch nicht gefunden worden.
Yvonnne
Hi,
es ist erschreckend, und ich finde es extrem schlimm, wenn andere Menschen daneben stehen, helfen könnten (ohne sich in Gefahr zu begeben) und es einfach nicht tun. Weil ihnen andere einfach egal sind, nach dem Motto "sind ja noch genug andere da, die helfen könnten".
Und ich finde auch immer wieder erschreckend, wie wenige Eltern sich vor dem Urlaub am Meer oder auch Seen darüber informieren, welche Gefahren dort bestehen. Das kann ein steil abfallendes Ufer an einem See sein, oder die Strömung im Meer oder was anderes.
Nur hinterher wird dann gerufen "warum hat uns denn keiner gesagt, was passieren kann...". Ich finde, es ist in der Vergangenheit bereits genug passiert, dass man als Eltern auf die Idee kommen könnte sich auch mal selbst zu informieren. Und nicht immer nur danach zu rufen, dass einem alles vorgekaut serviert wird.
Und dann weiß man auch, dass Schlauchbootfahren bei ablandigem Wind gefährlich ist (wir haben mit dem Segelboot unterwegs mal in reichlich Abstand zur deutschen Küste ein abgetriebenes Schlauchboot inkl. der jungen "Besatzung" eingesammelt - denen ging es zwar (noch) gut, aber wenn der nächste Halt das schwedische Festland gewesen wäre hätte das sicher anders ausgesehen).
Ich wollte halt zeigen, dass man auch als hilfsbereiter Mensch manchmal eine kurze Zeit - Sekunden oder auch mal länger - braucht um überhaupt zu begreifen, dass eine Situation gefährlich ist. Wir sind nun einmal Laien, und wenn es ein erfahrener Rettungsschwimmer auf Anhieb erkennt - prima, aber von einem Laien das immer zu erwarten halte ich halt für zu viel verlangt. Und leider kann es halt Situationen geben, wo die paar Sekunden ausreichen, um zu einem tragischen Ende zu führen.
Viele Grüße
Miau2