Heute Vormittag rief ich meine Tante an, das es Oma sehr schlecht ginge. Meine Oma war seit Ende Februar mehrmals im Krankenhaus. Sie hatte Knieprobleme dann Verdacht auf Krebs vor kurzem der sich nicht bewahrheitete. Dann gings ihr mal besser, aber das Krankenhaus hatte sie in einem unmöglichen Zustand entlassen. Unter aller Sau. Es schien dann mal sehr schlecht zu sein und dann gings doch wieder aufwärts. Jetzt aber hat mir meine Tante gesagt wie lange Oma leben würde danach haben sie den Arzt nicht gefragt aber so wie er sprach würde es nicht mehr ewig gehen. Vor allem sie verweigert jetzt das Essen, Trinken und ist wohl ziemlich weg so das sie nichts mehr wahrnimmt.
Wenn ich sie ( ich wohne 300 km weg) noch mal sehen will solange sie lebt sollte ich wohl bald kommen.
Ich bin sehr traurig denn auch wenn Oma schon 82 ist ( vor kurzem geworden) werde ich sie sehr vermissen. Aber das hin und her was sie mit ihrem Bein, den OPs und den Schmerzen mitgemcht hat die letzten Wochen kann ich sie verstehen das sie nicht mehr will.
Sie war/ist eine wundervolle Frau die immer einen wundervollen Großen Platz in meinem Herzen haben wird. Danke Oma das es dich gibt und ich wünsche mir dich noch einmal lebend zu sehen. Danach, wenn du es willst gehe und ruhe in Frieden.
Deine Enkelin
Ela
Bald hab ich keine Oma mehr
Ich wünsche dir und deiner Familie, ganz viel Kraft, für die bevorstehende Zeit!
Danke dir aber Familie kannst zu gewissen Teilen in die Tonne kloppen. Weil mein Vater ( ihr Sohn) und ich haben keinen Kontakt mehr bei seiner Mutter meldet er sich eh kaum ( seine Frau/meine Mutter mag sie nicht) und mit seiner SChwester besteht auch kein Kontakt. ABer er wird selbstverständlich von seiner Schwester informiert was mit seiner Mutter ist.
Von daher isses etwas schwierig. Aber ich bin sehr dankbar für die letzten 5 Jahre mit meiner Oma das waren die besten die wir jemals hatten.
Danke für deine Anteilnahme.
Ela
Behalte diese Letzten 5 Jahre ganz tief in deinem Herzen!
Hallo Ela!
Ich weiss ein bisschen wie du dich fühlst.
Seit die Lebensgefährtin meines Opas (81) gestorben ist, baut er immer mehr ab. Er sieht schon richtig schlecht aus. Im Moment ist er wieder im KH, weil sein Herz spinnt ein bisschen. Operieren können und wollen sie ihn nicht, dazu ist er zu schwach. Wenn er alleine ist, isst er den ganzen Tag nichts. Seine Tochter kümmert sich um ihn, aber sie sind sich zu ähnlich. Bei den beiden kracht es dauernd.
Aber ich kenne meinen Opa, ich werde ihn (hoffentlich) sicher noch lange haben. Ich habe ihm schon ausrichten lassen, das er im Moment noch nicht sterben kann, weil zu Weihnachten wollen wir wieder mit ihm feiern.
Lg Marion
Ich war heute bei ihr. Hat sich kurzfristig ergeben das mein Mann heute frei hatte und ich schon hin konnte. Es tat weh sie so zu sehen und ich wünsche ihr ein baldiges erlösen. Weil das Leben was sie jetzt hat ist keines mehr. Sie will nicht mehr und soll auch nicht mehr länger leiden.
Ela
Hallo Ela,
Überleg es dir gut, ob du deine Oma noch einmal besuchen fährst oder nicht.
Als meine Uroma vor 2 Jahren gestorben ist, war sie auch krank. Jeden Tag hatte ich Angst, dass das Telefon klingelt und mir die erlösende Nachricht übermittelt wird. Letztendlich ist es bei einer Krankheit eine Erlösung für alle und am meisten für den Kranken.
Du weißt, dass wir 600 km weit weg wohnen von unserer Familie. Ich habe mich entschieden, nicht rüber zu fahren, weil ich meine Uroma so in Erinnerung behalten wollte, wie ich sie zuletzt gesehen hab. Da standen wir (meine Mama, meine Uroma und ich) bei ihr in der Haustür und haben über Babys geredet. Keiner wusste, dass wir seit April 06 übten. Ich hab mich von ihr verabschiedet und dann sind wir heim gefahren.
Einen Monat später hab ich sie zwar noch einmal gesehen, aber diese Erinnerungen daran sind komplett weg. (Alle sagen, dass sie da schon schlecht aussah. Ich hab keine Ahnung.)
Wir waren dann erst bei der Beerdigung da und ich konnte Abschied nehmen.
Einige Familienmitglieder (Geschwister meiner Omi und deren Kinder) nehmen es uns krumm, dass wir nicht da waren, als Mutti im Sterben lag.
Aber ich kann mit meiner Entscheidung sehr gut leben, denn das ich nicht da war, heißt ja nicht, dass ich sie nicht liebe und sie nicht vermisse.
Ich denke ganz oft an sie und hätte ihr gern ein Ururenkelchen geschenkt und ich hätte so gern gewollt, dass sie Charlotte kennenlernt.
Aber ich weiß, dass sie auf einer Wolke sitzt und auf Charlotte aufpasst. Und ich weiß, dass sie Charlotte und Anna-Lena geschickt hat, denn meine Großcousine hat 6 Wochen vor uns ein Mädchen bekommen. (Als mein Uropa 1987 starb, hat er auch 2 neue männliche Familienmitglieder geschickt. Im fast den gleichen Abstand wie unsere Mäuse jetzt.)
Sorry fürs viele Schreiben. Aber ich musste das auch mal loswerden.
Deine Oma wird auch auf einer Wolke sitzen und auf euch aufpassen. Das machen alle guten Menschen!
Und in deinem Herzen wird sie weiterleben!
GLG von deiner Zwillingsela
Mensch Hi Zwillingsela.
Also da bin ich sozusagen wieder. Ich bin doch gefahren. Es hätte mir keiner übel genommen hätte ich gesagt ich kann nicht und will sie in der Erinnerung behalten wie ich sie hatte. Ich denke auch bei dir war es deine Entscheidung und aus Überzeugung. Deine Oma wäre dir nie böse gewesen. Meine wäre es auch nicht. ABer ich hätte damit nur schwer leben können. ICH wollte es auch sie so sehen wie sie jetzt ist. Dann weiß ich selbst das es viel besser ist das sie sterben kann weil sie leidet als wenn ich sie nicht gesehen hätte. Meine Tante hat mich aber schon vorbereitet das sie schlecht aussieht. Als ich aber ins KH reinkam ( meine Tante hat auf mich vor dem Eingang gewartet), sagte sie " Oh Mutti ist noch beim Röntgen" ich schaute ums Eck und buuuuuums fiel mir fast die Kinnlade runter. Ich fand ihren Anblick entsetzlich. Aber ich bin zu ihr hin sprach sie an ( sie war schon sehr weggetreten und auch in einer Bewußtlosigkeit und nahm eigentlich nichts (???) mehr wahr) redete mit ihr. Danach gings wieder rauf aufs Zimmer mit ihr nach dem Röntgen. Wir waren dann noch zufällig mit dem Pfarrer im Zimmer und haben zusammen gebetet. Ich selbst glaube nicht an Gott aber ich hab es gerne für meine Oma getan und ich finde dann ist es genausoviel wert. Sie sah wie gesagt super schlecht aus. ABer bevor wir gingen hab ich zu meiner Tante gesagt ich will noch alleine bei meiner Oma kurz bleiben. Ich hab noch gesprochen mit ihr so einiges. Ich weiß nicht was sie möglicherweise doch mitbekam, was nicht. Aber ich denke ihre Seele spürt etwas oder wenn sie es wüßte wäre es OK. Es kam von mir von Herzen. Ich hab sie auch geküßt zum Abschied auf die Wange. Ich wußte nicht wann ich sie wiedersehen würde.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer ist momentan wieder. Sie haben sie wegen einer Sache noch mal operiert und da kam raus das sich vom Knie aus eine Blutvergiftung gebildet hatte. Die war möglicherweise ausschlaggebend für ihren geistigen Abbau und den Körperlichen und wohl auch für viele Schmerzen die letzten Monate. Vielleicht kommt sie noch mal ein Stück hoch aber ob und überhaupt weiß keiner. So oder so hab ich die weite Strecke aber nicht bereut gefahren zu sein. Ich würde es jederzeit wiedermachen egal wie schmerzvoll der Anblick gewesen ist. Es tut weh JA und das SEHR, aber ich liebe meine Oma von ganzem Herzen und wollte sie verabschieden wenn ich sie gehen lassen muss!
Ich denke das kannst du auch verstehen.
Die Angst das das Telefon klingelt hab ich immer noch, das gehört zu der momentanen Lage auch dazu. Ich muss auch sagen das meine Telefonsperre ( ich hab eingestellt das über Nacht das Telefon zwischen 2 bestimmten Zeiten nicht klingelt) rausgenommen habe damit ich hier tag und Nacht erreichbar bin. Und auch das Handy ist immer bei mir und wenn es mitten in der Nacht ist.
Ela
Ich kann dich gut verstehen! Sehr sogar!
Ich würd es jetzt auch so machen und fahren. Obwohl ich auch kein schlechtes Gewissen hab, dass ich damals nicht gefahren bin.
Ich denke oft an meine Uroma und allein das zählt.
Sie ist damals friedlich eingeschlafen und wollte zum Schluss nicht mehr.
Ich weiß jetzt nicht, was ich dir wünschen soll.
Doch: Ich wünsche dir ganz viel Kraft alles zu überstehen!
In deinem Herzen wird deine Oma weiterleben! Und irgendwann siehst du sie wieder!
deine Zwillingsela