Hallo...
Mein Opa ist am 11.2 gestorben... und ich war dabei...
Ich wollte meine Mama ins Krankenhaus fahren, weil mein Opa nicht in unserer stadt lag und sie kein auto hatte.
Man sagte uns schon, dass es ihm sehr schlecht geht und Morphium (weiss nicht wie es geschrieben wird) bekommen hat.
Wir warteten draußen, weil sie ihn auf eine besondere Matratze gelegt haben , weil er so schmerzen hatte.
Wir hörten ihn draußen schreien..sehr bitterlich.
Mein Opa hatte innere blutung, er hatte blut im Urin und stuhl.
Die Ärtze konnten keine Bauchspieglung machen da er eine Narkose wohl nicht überlebt hätte.
Er hat sehr stark abgenommen.. so sehr, dass ich ihn kaum widererkannt hatte.
Ich habe ihn Jahre nicht gesehen, kannte ihn kaum... aber verdammt es war mein Opa.
Da er noch dieses Mrsa (?) Virus hatte, mussten wir sehr vermummt rein gehen.
Ich war dann 10 min. mit ihm alleine...
Ich konnte nichts sagen, starrte ihn nur an.. was sollte ich einem Mann sagen, den ich kaum kannte?
Er konnte nicht mehr reden.. er lag da nur.. augen halb auf und atmete sehr schwer..
Ich schaute aus dem Fenster und habe ihm in Gedanken gesagt was mir auf dem Herzen lag... Mehr ging einfach nicht..ich musste dann auch raus weil ich so weinen musste...
Meine Ma wollte schon gehen..da war es 12 uhr..
Ich sagte ihr, dass wir besser noch bleiben..keine ahnung warum ich das sagte..
Ich legte ihr ans Herz, dass sie doch mit ihm reden soll...sie fing an sein kopf zu streicheln und hat ihn als gefragt ob er sehr leidet..
Ich weiss nicht ob das von dem Morphium kam oder sowas das er nicht redete??
Er zwinkerte nur ab und an mit den augen..
Zwischen durch verzog er schrecklich das Gesicht und schrie..
Das ging 50 min. so.. Meine Mama, sagte ihm dann, dass alles geklärt sei, das er los lassen kann wenn er nicht mehr kann..
Dann fing er mehr an zu schreien und meine Mama drückte den Knopf damit die schwester kommt...
sie wollte das er mehr schmerzmittel bekommt..
Und dann ging es ganz schnell... er drehte sein Kopf zur seite, riß den Mund auf und schnappte nach Luft.. so sah es zumindestens aus.. dann ging der Mund zu..es war ruhig und dann riß er wieder Mund und augen auf...
Meine Mutter rastete plötzlich aus, drückte den knopf Panisch und schrie das ich die schwester holen sollte.. sie stand vor der Tür und zog sich Mundschutz und sowas an.
Meine Mutter weinte und sagte als Nein, Nein!!
Die schwester rief meinen Opa , und klopfte auf sein gesicht..Puls hatte er noch.
Sie ging wieder raus..
Und dann kam so ein komisches Geräusch.. als würde aus einer Flasche die Kohlensäure weichen...
so ein schhhh...
Und dann rannte meine Mum raus..
Ich sass dann alleine dort und wusste nicht was ich machen sollte..
Die schwester kam, fühlte den Puls, das Herz und machte auf einmal den Tropf mit dem Morphium aus und machte sein Kopf grade, schließte den Mund und schloß die augen von meinem Opa..ich schaute sie an und sie Nickte..
Ich suchte seine Hand unter der Bettdecke..die finger waren schon Blau..ging das etwa so schnell? Ich nahm seine Hand...ich heulte nur..
Es war so schrecklich...ich habe einen Menschen sterben sehen!!!
Ich war völlig überfordert..ging raus eine rauchen..meine Ma war irgendwie nicht auffindbar.. ich ging wieder hoch.
Ich sah aus dem Fenster wie meine Ma auf dem Parkplatz rum lungerte.. ich rief sie.
Sie kam hoch und dachte ich wäre weg gefahren..
Nach 30 min. kamen noch die geschwister meine Ma und wollten sich verabschieden...
Meine Ma öffnete das Fenster, damit die seele besser in den Himmel fliegen konnte..
Es war schrecklich.
Mittlerweile war er ganz blaß im Gesicht... er fühlte sich an wie wachs..
Seitdem muss ich ständig die Verwandten trösten.... aber wer tröstet mich?
Ich habe gar keine kraft dafür das zu verarbeiten...
Hat jemand von euch, jemanden sterben sehen?
Wie habt ihr das verarbeitet?
Donnerstag ist die Urnenbeisetztung...
War hier einer dabei als jemand starb?
Ich war beruflich bedingt öfter leider dabei.Es war immer anders aber immer traurig.Das gute für mich ich kannte die Leute nie privat.
Es ist schwer jedes mal.Aber so banal es klingt rede darüber das hilft.Alles Gute für dich und deine Familie und viel Kraft für die nächste Zeit.
VLG
Hi,
ich war bei meiner Oma, als sie starb. Das heißt, die letzten Atemzüge durfte meine Tante mit ihr alleine sein - sie hatte sie lange gepflegt und sich um sie gekümmert. Aber das war dann nur noch eine Minute oder so.
Es war alles ruhig, der Überwachungsmonitor weggedreht und jeder Alarm abgestellt, das Licht gedämpft, sie hatte keine Schmerzen (wofür sollte noch an Schmerzmitteln gespart werden, dass sie das KH nicht mehr verlassen würde war klar), wurde einfach immer müder und ist im wahrsten Sinne des Wortes friedlich eingeschlafen, mit Menschen, die sie geliebt haben an ihrer Seite. Keine Mediziner, es gab keinen Grund, zu kämpfen und es hätte auch keinen Sinn gemacht, keine Hektik, einfach Zeit, noch voneinander Abschied zu nehmen - sowohl vor dem Einschlafen als auch danach.
Ein Tag vor ihrem Tod war noch mein Vater da gewesen (wohnt 400km entfernt), er wusste nicht, dass der Abschied endgültig ist.
Aber mit ein wenig Abstand kam bei allen der Trost, dass es so am besten war - friedlich und wenigstens dann ohne Beschwerden, alles andere wäre eine Qual gewesen. Darmkrebs im Endstadium (am Tag vor ihrem Tod erst festgestellt), immer weniger Möglichkeiten, sich zu äußern, zu bewegen, Schmerzen - und dazu vollkommen geistig klar und das alles im vollen Bewußtsein erleben müssen - sie hätte vor allem noch gelitten, es war einfach eine Erlösung.
Von daher hat es mir mit etwas Abstand keine Probleme gemacht, ihr Grab zu besuchen, und ich war sehr froh, dass wir an dem Abend zu hause waren als der Anruf kam und direkt noch ins KH gefahren sind.
Viele Grüße
Miau2
ich habe mir dein posting nicht weiter durchgelesen, hole das aber gleich nach. möchte nur vorerst was sagen:
mein beileid!
und ja - auch ich habe das miterlebt.
als meine mutter damals in ihrem bett starb, war ich dabei ... das ist jetzt 13 jahre, 3 monate und 11 tage her.
bis heute habe ich es nicht geschafft, sie an ihrem grabe zu besuchen. bis heute nicht ...
Hallo!
Ich war bei meiner Mama als sie starb. Ich war von Montag nachm. bis Dienstag nachm. bis sie starb bei ihr. Ich habe keine Minute geschlafen und sass die meiste Zeit an ihrem Bett. Ich hörte jeden Atemzug von ihr und bekam Panik, wenn sie anders geatmet hat.
Gegen deinen Opa hatte meine Mama einen schönen Tod, weil sie "schlief" die ganze Zeit. Sie hatte keine Schmerzen.
Ich wollte keinen der mich tröstet, ich habe es mit mir selber ausgemacht, heuer sind es schon 10 Jahre.
Lg Marion
Hallo!
Ich war dabei, als die Mutter meines Freundes starb und ich weiß nicht, wie wir das jemals verarbeiten, geschweige denn vergessen sollen.
Seitdem habe ich Angst vor dem Tod. Das war kein Einschlafen. Das war ein grausamer Kampf.
Das mitzuerleben hat meine Sichtweise geändert. So viele und grausame Schmerzen sollte niemand erdulden müssen, soviel Angst sollte niemand in seinen letzten Stunden haben müssen. Das wird mich niemals loslassen. Es beeinflusst mein Leben schon.
Silke
manchmal ist man nach der bestattung schon etwas *befreiter* für eine verarbeitung.
manchmal hilft auch ein ritual (briefe schreiben,ein *persönliches* grab [z.b.ein baum im garten] herrichten, oder vllt ein altar,eine kerze die über längerem zeitraum brennt)
manchmal hilft es auch wahnsinnig darüber im engsten kreis zu reden
ich denke, gehe bewusst mit deinem schmerz und der trauer um und vergesse das nicht!
du kanst andere auch trösten und dich zugleich!
alles gute für diese zeit!
Mein Schwiegervater starb im Juni 2005 im Alter von 90 Jahren. Es war über drei Jahre ein Pflegefall, aber hatte immer einen klaren Verstand. Es war nur ein körperlicher Abbau.
Er starb von Samstag auf Sonntag fünf vor 24.00 Uhr Uhr.
Meine jüngste Tochter mit damals 19 Jahren kam unerwartet heim und wollte noch den Opa sehen, weil die Möglichkeit im Raume stand, dass er vielleicht an diesem Wochenende sterben könnte.
Meine Tochter ging gg. 20.30 Uhr ins Zimmer von Opa, holte die Gitarre und sang christliche Lieder. Meine Frau und ich kamen gg. 21.00 Uhr dazu. Wir beteten zu dritt nebem dem Bett von Opa, mal im freien Gebet, dann auch Gebete aus Gebetsbüchern, dann auch den Rosenkranz und Litaneien. Dann spielte auch ich mal Lieder der Anbetung mit der Gitarre im Wechsel mit meiner Tochter.
Gg. 23.30 Uhr gingen meine Frau und die Tochter
total übermüdet zu Bett im gleichen Stockwerk.
Ich ging kurz zur Küche, um ein paar Bissen zu essen.
Gg. 23.35 Uhr ging ich wieder ins Zimmer des Schwiegervaters und betete allein weiter, dass sein Tod vom Gebet begleitet und getragen sein möge.
Als ich um 23.50 Uhr anfing, das Gebet zu sprechen am Bett von Opa, ........die heiligen Engel mögen dich geleiten in die heilige Stadt Jerusalem..... wurde der Atem von Opa plötzlich anders. Ich rief meine Frau und die Tochter, welche in Sekundeneile kamen. Gemeinsam erlebten wir die letzten Atemzüge von Opa.
Nachdem Opa gestorben war, war meine Tochter gott froh, dass sie heimgefahren ist. Sie half mit, Opa zu waschen und ihn anzuziehen mit seinem Hochzeitsanzug, den er als Leichnam tragen wollte.
42 Stunden später starb meine Mutter im Alter von 85 Jahren. Wir hatten in der kommenden Woche zwei Beerdigungen. Bei beiden Gottesdiensten haben wir in der Kirche mit der Gitarre auch Lieder gesungen als Gruppe aus der Familie mit Schwiegersöhnen und weiteren Töchtern und Geschwistern von mir.
Die Tatsache, dass wir an Jesus Christus, den Sohn des lebendigen Gottes glauben und dass beide Verstorbene nun in die Hand unseres Gottes zurückkehren in einem von beiden sehr tief gelebten Glauben, gab uns viel Trost, dass sie bei Gott angekommen sind und nun seine Herrlichkeit schauen dürfen gemäß dem Wort des heiligen Paulus, dass die Leiden dieser Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offdenbar werden soll.
Ich wünsche Dir viel Gnade und allen Trost unseres Gottes und allen, die mittrauern.
Hallo
das tut mir leid , mein Beileid !
Ich habe noch nie jemanden Sterben sehen aber ich war letztes Jahr im Februar bei meinem Vater im Krankenhaus , 2 Tage später ist er gestorben . Er hatte auch diesen Krankenhaus Virus in sich oder sind es Bakterien , ich weiss es nicht genau . Ich habe lange überlegt ob ich Ihn besuche da ich 2 kleine Kinder habe und ich habe mich nicht wirklich getraut bin aber dann doch zu Ihm . Als ich das Zimmer verlassen habe , wusste ich , das ich Ihn an diesem Tag das letzte mal sehen würde und so war es dann auch ! Ich weiss nicht ob er gelitten hat , ich weiss auch nicht was und wieviel er von allem um sich herum mit bekommen hat .. er hat auch viel Morphium bekommen , ich denke er lebte zu diesem Zeitpunkt in seiner eigenen kleinen Welt und hat das Licht schon lange gesehn aber er hat noch auf etwas gewartet ... dann konnte er gehen .
Zu Hause habe ich auf den Anruf gewartet , bis dann endlich der erlösungsanruf kam und wir alle aufatmen konnten .. es war und ist sehr traurig aber es ist für ihn und für uns eine Erleichterung gewesen ..
Dani
Ich habe vor knapp 12 Jahren meine Mutter beim Sterben begleitet. Sie hatte Krebs, wollte sterben, und doch dauerte es letztlich zwei schreckliche Wochen lang, bis sie erlöst wurde. Ihr eigentliches Sterben empfanden wir damals alle als Erlösung, auch wenn es sehr traurig war. Aber ihr Kampf war lang und schwer gewesen, und deshalb waren wir für sie froh, dass sie es geschafft hatte. Die letzten Stunden vor ihrem Tod hatte sie auch die Morphiumpumpe bekommen, so dass sie ganz sanft hinübergleiten konnte - das war für uns "einfacher", und für Mama sicher auch. Ich war und bin froh, dass ich dabei sein durfte - es war für mich eine wichtige und wertvolle Erfahrung, und meine Mama hatte darum gebeten, dass jemand bei ihr ist bis zum Schluss. Letztlich waren wir dann alle bei ihr - Papa, meine Schwester und ich. Und das war gut so.
Danach habe ich auch noch meinen Schwiegervater beim Sterben begleitet. Er hatte einen Schlaganfall und sich dann bei einem der vielen Krankenhausaufenthalte mit MRSA infiziert. Letztlich starb er an einer Lungenentzündung - nachts und allein. Aber er wollte das so.
Und jetzt wird mir das ganze irgendwann wieder bevorstehen bei meinem Papa - allerdings kann das auch noch Jahre dauern. Aber auch für ihn werde ich da sein bis zum Schluss. Das bin ich ihm schuldig, und ich finde es auch richtig und natürlich so.
trixi
Hallo
Erstmal herzliches beileid.
Ja ich kenne das.Ich sah leider mein opa sterben.Er lag im künstlichen koma,und die maschienen wurden ganz langsam runtergedreht.Es war für mich der schlimmste tag.Er starb am 19.12.2005 und wurde am 23.12 beerdigt.Ich habe den tod meines opas bis heute noch nicht verarbeitet.Ich will es einfach nicht wahrhaben.Er war so ein herzensguter mensch,hat jedem geholfen wenn er konnte.Und mußte von uns gehen weil sein verd....hausarzt mist baute.
Noch eine für dein opa
ich wünsche dir ganz viel kraft
fühl dich
lg jenny