Brief an sehr, sehr kranke Nachbarin

Eine ganz liebe Nachbarin (Mitte 50) von mir hat Krebs, das ist uns schon eine Weile bekannt. Sie ist aber immer recht tough gewesen und hat sich immer "locker" gegeben.
Zur Hochzeit und zur Geburt von meiner kleinen hatte sie sogar trotz Unwohlseins Aufmerksamkeiten und nette Worte für uns - kurzum, sie ist eine ganz liebe und unheimlich nette Nachbarin.

Nun haben wir von ihrem Lebensgefährten erfahren, dass es ihr ganz, ganz schlecht geht. #heul#heul#heul
Ihr Partner hörte sich nicht allzu hoffnungsvoll an (gott, muss fast schon wieder heulen).

Besuchen käme für mich nie in Frage (da sie es eh nicht wollen würde, und das verstehe/ respektiere ich).

Nun habe ich mir gedacht, ich schreibe ihr einen ganz lieben Brief mit einem aktuellen Bild von meiner kleinen.

Nur - was schreibe ich da rein?

Wer hat das in ähnlich auch schon mal gemacht?
Und soll ich so schreiben, à la "wir freuen uns darauf Sie bald wieder zu sehen" oder käme das unhöflich?

Ich weiß es einfach nicht, ich bin noch nie der Typ der richtigen Worte gewesen... #schein

Helft ihr mir?

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Entschuldige meine direkte Frage: Woher weißt du, dass dein Besuch für sie nie in Frage käme? Gerade in den letzten Lebenszeiten ändert man sich oft die Meinung und evtl. würde sie sich dann riesig über euren Besuch freuen.

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Ist schon ok, deine Frage ;-)
Sie hat es ihrem Partner gesagt, dass sie keinerlei Besuch wünscht. Nicht mal ihren eigenen Sohn möchte sie sehen.
Da werde ich noch weniger erwünscht sein, nehme ich stark an... Und DAS respektiere ich völlig.

Kannst du mir helfen mit meiner Frage, oder wolltest du nur das wissen?

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Hm, ich war den ganzen Nachmittag unterwegs, daher komme ich erst jetzt zu der Antwort. Es ist immer am besten, einen ehrlichen Brief zu schreiben. Also, was du gerade empfindest und aber auch, dass du nicht weißt, wie du dich verhalten sollst und was du schreiben sollst. Ich denke, so ist es immer am besten. Und ob sie vielleicht mit dir Briefe schreiben mag. Im Briefe schreiben fällt alles viel leichter als Persönliches Erscheinen. Vielleicht auch in dem Fall für sie.hm? und wie sehr dich das eeindruckt hat, dass sie trotz ihrer schweren Krankheit an euch gedacht hat.

Alles Liebe
Hoffe konnte dir etwas helfen

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Hallo
Ich habe vor kurzem einen solchen Brief an unsere ehemaligen Vermieter geschickt; ihr Sohn ist an Darmkrebs erkrankt und ein Sohn ist schon daran gestorben. Vielleicht ist ja etwas dabei für dich:

- Mit grosser Betroffenheit haben wir von der Krankheit gehört...

- ...sind traurig, dass dieses Schicksal eure Familie ein zweites Mal heimsucht...

- hat einen starken Willen, um weiterzukämpfen...

- ...denken viel an euch...

- Als Schlussformel finde ich gut: .. in Gedanken bei euch (da es ja wirklich stimmt)

Liebe Grüsse
cheeta

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Ich war noch nie in einer solchen Situation, aber habe mehrere Sterbefälle am Ende des Wegs begleiten dürfen. Daher hier ein paar Denkanstösse:

Versuch diesem Brief nicht zuviel Schwere zu geben, damit meine ich... keinen Abschiedsbrief, kein zuviel Bedauern, kein Unverständnis auf Gott oder ähnlich "schwere" Dinge. Schwer kranke Menschen sind in den meisten Fällen eher an leichteren, lebensfrohen Dingen interessiert. Es holt sie für einen Moment aus ihrer "Krankheitsisolation" heraus.
Daher schreib vielleicht erzählend von eurem Haus, wie es euch geht, was die Kinder drunten im Hof bei dem herrlichen Sonnenwetter tun. Erinnere sie an nette Begegnungen und Situationen. Du kannst trotz dieser Alltäglichkeiten zum Ausdruck bringen, dass ihr an sie denkt, ihr das beste wünscht und euch auf ein wiedersehen freut.

Alles Gute, R.

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Ganz #herzlichen Dank dir!
Das sind super Punkte, und über solche "banalen" Dinge zu schreiben, hört sich plausibel an - eben um für einen kurzen Moment abzulenken.

Dein Beitrag hat mir sehr geholfen.
Nochmal ganz lieben Dank!