Der Alkohol hat ihn ins Grab gebracht

Hallo zusammen,

in meinem Bekanntenkreis ist am Wochenende jemand gestorben. Mich wundert selbst wie nah mir das geht, obwohl ich ihm alles andere als nah gestanden habe. Wir haben ein paar Jahre im gleichen Haus gewohnt, und schon damals hatte er ein großes Alkoholproblem. Jeden Tag das gleiche Muster. Aufstehen, saufen gehen bis abends und wieder nach hause kommen.
Am vergangenen Freitag wurde ihm das zum Verhängnis, als er den gleichen Weg zum wohl 1000000. Mal nach hause ging, 3 m tief stürzte und in einem kleinen Bach ertrank.
Wie oft habe ich ihm gesagt das der Alkohol ihn eines Tages umbringen würde? Zahllose Male und wie es bei einem Süchtigen ist, hat er mir nicht geglaubt. Nun ist er tot, und ich habe ein schlechtes Gewissen. Hätte ich damals schon etwas unternehmen müssen? Aber bin ich verantwortlich für das Leben eines Menschen, mit dem ich eigentlich gar nicht viel zu tun hatte?

Das waren meine Gedanken zu dem Thema.

Danke fürs Lesen.

scaramouch

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Hallo!

Ich denke schon, dass man eine gewisse Verantwortung für seine Mitmenschen zeigen sollte, und das hast Du auch gemacht. Du hast ihm deutlich gezeigt, dass Du seine Sucht als Problem erkennst und sie ihm nicht gut tut.

Was hättest Du anders machen sollen? Nichts, denn einem Süchtigen kann niemand helfen, man kann ihn unterstützen, wenn er sich selbst helfen möchte. Das hättest Du sicher getan, wenn er Dich darum gebeten hätte, aber er hat sein Problem ja garnicht eingesehen, somit bestand auch für Dich kein Handlungsbedarf. Solange er keine Gefahr für sich oder andere darstellt, tut niemand was, also Polizei, KH, etc.
Vllt. wäre es Aufgabe seiner Familie gewesen, ihn wach zu rütteln, wenn er es denn zugelassen hätte...

Dass es Dich bestürzt, ist denke ich normal, Du hast ihn immerhin gekannt. Letztendlich war sein Tod ein Unfall, begünstigt durch den Alkohol. Den hätte niemand verhindern können außer er selbst.

LG
Gaia

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Hallo,

tut mir sehr leid das mit deinem Bekannten.
Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben! Mein Vater war 30 Jahre seines Lebens Alkoholiker. Ich kannte ihn bis zu meinem 17. Lebensjahr nicht anders als betrunken.
Ich habe ihm so oft gesagt er soll sich helfen lassen. Andere auch und er hat es nie glauben wollen. Hat es nie eingesehen. Wenn die eigene Familie es nicht schafft einen Menschen vom Alkohol weg zu bringen, dann schafft es ein Bekannter erst recht nicht.
Du hättest nichts tun können für ihn. Solche Menschen müssen einsehen, dass sie ein Problem haben und das lassen sich die wenigsten von anderen Menschn so sagen.
Bei meinem Vater kam Gott sei Dank vor drei Jahren eine Wende. Von heute auf Morgen hat er plötzlich eingesehen, dass er süchtig ist hat sich in eine Klinik einweißen lassen und ist seitdem trocken!

Liebe Grüße

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hallo Engelchen,

wodurch hat es dein Vater geschafft? Was hat ihn dazu bewegt? Mein Vater hat auch ein starkes Alkoholproblem und ich würde gern wissen was ich noch unternehmen könnte damit er auch irgendwann trocken ist!!!

wäre schön wenn ich Antwort bekäme!!

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so hart es auch klinkt ... Selber schuld... Ich habe kein mitleid mit alkoholiker... Er ist alt genug gewesen um zu verstehen was der alkohol mit einen menschen anstelltanstellt DICH trifft keine schuld! Lg sandra

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Natürlich wissen Alkoholiker das. Aber es ist eine Krankheit, eine Sucht aus der man ohne fremde Hilfe nicht rauskommt. Fand deine Antwort ziemlich hart!

LG

J

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Ich fand die Antwort nicht hart, es ist die Realität.
Meine Mutter säuft seit 25 Jahren, hat alles verloren, die Kohle durchgebracht, Haus verloren, uns kaputt gemacht.
Vor 2 Jahren wäre sie fast gestorben.Totgesoffen.Fast.
Und? Nach 4 Wochen saß sie wieder in der Kneipe.
auf meiner Hochzeitsfeier war sie abends um halb 7 nach 5 Flschen Rotwein so dicht, dass nichts mehr ging.
Alkoholismus ist ein Fluch, der alles kaputtmacht.
Ich hab da auch wenig Mitleid.
Sorry..
Mir tut nur die Familie leid, bei allem was sie erleiden mussten.

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