Hallo Ihr Lieben,
ich bin neu hier auf der Seite und wollte Euch einfach mal etwas fragen zum Thema Kindsverluste in einer Ehe. Ich bin 37 Jahre und mittlerweile geschieden.
Ich selbst habe 2 Söhne verloren (Frühchen) und konnte damit nie wirklich umgehen, habe die Trauer immer verdrängt und mit meiner damaligen Frau (wir sind schon geschieden) nicht wirklich darüber reden können. Sie hat sich natürlich gewünscht, dass ich mit ihr mehr darüber rede... doch ich habe mich immer weiter zurückgezogen, so dass mehr und mehr unsere Beziehung daran zerbrach.
Auch heute habe ich das Gefühl, nie mit jemandem darüber sprechen zu können, obwohl ich merke, wie es mich in manch alltäglichen Dingen hemmt.
Wie sind Euere Erfahrungen in Sachen Trauer in der Ehe bzw. Zulassen von Trauer?
Lieben Gruß
Andreas
2 Sternenkinder - Ehescheidung - Trauerarbeit
Hallo Andreas
Ich finde es ganz toll das DU als Mann postest.Hut ab!!!
Weil es auch ein heikeles Thema ist.Meine Erfahrungen ,sind auch die das Männer und Frauen anders trauern vielleicht auch jeder Mensch .Am 5.0.8.05 hatte ich in der 10,5 SSw eine Fehlgeburt mir hat es sehr geholfen ,darüber zu sprechen am liebsten mit meiner besten Freundin.Vielleicht hast Du ja auch einen besten Freund ?Warum aber auch nicht prof . Hilfe annehmen ? Denn alles, was verdrängt wird, kommt irgend wann raus .Dauerte bei mir 20 Jahre ,dann 2J. Therapie aber war das Beste was geholfen hat.Ach ja ,bei Gesprächen mit den Arbeitskollegen meines Mannes kam dann auch heraus wie sehr er auch leidet .Ich weiss aber auch ,dass wenn wir ein krankes Kind bekommen hätten ,unsere Ehe kaputt gegangen wäre .Hier im Forum ,fühlt man sich auch gut aufgehoben und vor allen Dingen verstanden .Hoffentlich konnte ich Dir etwas helfen ?! Lass die Trauer zu ,denn nur so kannst DU verarbeiten.Ich wünsche Dir viel
Viele Grüsse
Rosi
Hallo Andreas!
Ja, das reden in der Ehe miteinander ist nicht immer so einfach, obwohl es sehr wichtig ist.
Erst mal zu mir: Mein Sohn kam im Juni '05 in der 23. SSW tot zur Welt (hatte vorher auch schon eine Fehlgeburt in der 7. SSW). Das war natürlich ein traumatisches Erlebnis. Aber ich muss sagen, dass ich mit meinem Mann eigentlich ganz gut darüber sprechen konnte und auch noch kann. Allerdings ist es auch bei uns so, dass ich ihn meistens auf das Thema ansprechen muss, wenn ich mal darüber reden will.
Ich habe gemerkt, dass Männer einfach ganz anders trauern als Frauen. Während die meisten Frauen das Bedürfnis haben, über so einen Verlust zu sprechen, machen die meisten Männer das lieber mit sich selbst aus. Das habe ich auch erst verstehen müssen. Zu Anfang habe ich auch gedacht, dass mein Mann ja garnicht so traurig ist wie ich. Aber ich weiß jetzt, dass es ihn genauso berührt hat, er aber einfach besser damit umgehen kann als ich. Das habe ich so akzeptiert.
Für euch finde ich es sehr schade, dass eure Ehe darann zerbrochen ist.
Wie habt ihr euch denn von euren Söhnen verabschiedet? Habt ihr sie taufen lassen und beerdigt? Ich fand es für uns ganz wichtig, dass wir unseren Sohn durch die Taufe Willkommen geheißen haben, um ihn dann in den Glauben an ein besseres Leben bei Gott auf der Trauerfeier und der Beerdigung verabschieden zu können. Ich muss sagen, dass hat mir sehr geholfen.
Aber ich hatte außer meinem Mann auch noch meine Familie und Freunde, mit denen ich immer reden konnte und die mich immer getröstet haben und mich auch noch weiter trösten. Da darf man dann auch ruhig mal weinen.
Wie sieht es denn bei dir mit deinen Eltern, Geschwistern und Freunden aus? Ist da den niemand, mit dem du auch jetzt noch über deine unverarbeitete Trauer sprechen kannst?
Wenn ich jetzt manchmal noch traurig bin, zünde ich eine Kerze für unsere Kinder an. Das tröstet mich ein bisschen.
Ich wünsche dir, dass du es irgendwie schaffst, auch jetzt noch nachträglich deine Trauer zu bewältigen.
Wenn du magst kannst du mir auch gerne über meine VK schreiben, wenn du jemanden zum reden brauchst.
Liebe Grüße von Silvia mit 2 im #liebe
Hallo Andreas!
Ich bin verheiratet und habe einen 8 jährigen sohn. habe vor 2 wochen mein baby verloren und mußte eine ausschabung über mich ergehen lassen...
zum thema trauer in der partnerschaft fällt mir nur ein, das es für mich enorm wichtig war/ist mir meinem mann zu reden...
jeder einzelne von uns (auch mein sohn) geht mit seiner trauer anders um , ich bin zurückgezogen, mein sohn spricht mich immer wieder an und mein mann versucht so gut es geht für mich da zu sein. es ist schwierig in den alltag zurückzukehren und an diesem wochenende haben wir das erste mal seit dem furchtbaren vorfall wirklich geredet..
es war nicht einfach , aber wir haben uns gegenseitig mal so richtig "ausgeheult" - klar hab ich gemerkt, das auch mein schatz sehr sehr betroffen war , aber in diesem gespräch ist erstmal ans licht gekommen , wie sehr auch er leidet!!!
ich find es sehr sehr wichtig, das auch der partner seine trauer und seinen schmerz zeigen kann!
mein tipp: friß es nicht in dich hinein , sprich darüber - auch dieses forum hat z.b. mir sehr geholfen.
all die lieben menschen hier haben ihre anteilnahme an meinem schicksal gezeigt und darüber zu sprechen/schreiben hilft ungemein.
wenn du magst , schreib deine gedanken einfach nieder.
liebe grüße iris
Hallo Andreas
Geh doch mal auf die Sternenkinder seiten.
wenn du unter www.google.de oder irgend wo anders unter suchen sternenkinder eingibst dann findest du ein paar seiten .
DA sind eltern die auch in so einer situation sind und das durchgemacht haben.
mit denen kannst du dich austauschen.
Ich glaube mit denen kannst du besser reden weil die auch schon sternenkinder haben.
Alles gute für dich
LG Miriam
Hallo Andreas,
ich kann mich in dieser Hinsicht sehr glücklich schätzen
Wir haben am 02.07.05 unseren Sohn in der 15. SSW verloren...
Zwei Wochen haben mein Mann und ich geweint. Alleine und zusammen. Wenn es dem einen gerade besser ging hat er den anderen im Arm gehalten...
So haben wir diese schweren Stunden überstanden.
Liebe Grüsse, Bunny