Vater gestern gestorben, totale Leere

Hallo Ihr LIeben,

ich habe gehofft dass ich hier nie schreiben werde aber jetzt ist es leider soweit :(
Mein Vater ist gestern mit 74 an seiner schweren Krankheit Asbestose verstorben im KH. Da es ihm mal wieder recht schlecht ging und er nie zum Arzt wollte haben wir Dienstag Abend den Notarzt gerufen der ihn ins KH gebracht hat. Er wollte wieder nicht aber wir konnten ihn überreden. Ich saß mit meiner Tante noch bis halb 4 auf der Intensivstation. Am nächsten Tag mussten sie ihn ins künstliche Koma legen weil seine Werte katastrophal waren und es ih sehr schlecht ging. Er wurde künstliche beatmet und wurde chemisch am leben erhalten. Die Ärtze sagten uns da schon dass es keine Hoffung mehr gibt und es die folgende Nacht passieren kann dass er verstirbt da sich nun eine Lungenentzündung zu der schon schwachen Lunge und dem schwachen Herz eingeschlichen hat. Ich hatte dann gestern morgen den DRang zu ihm zu fahren, ich denke es war Vorahnung. ich habe mich dann auch schon verabschiedet weil die Ärztin meinet es sehe sehr schlecht aus der Blutdruck war nur noch bei 63/30 :( Ich habe mich auch verabschiedet und bin froh da gewesen zu sein. Er ist dann um kurz nach 11 gestern Morgen eingeschlafen. Ich war leider nicht dabei aber meine Mutter und meine Tante.

Ich bin dann hin gefahren und habe mich von ihm verabschiedet. Ich bin super traurig es ist mein Vater und ich liebe ihn, aber da ich mich darauf vorbereitet habe und morgens Abschied genommen habe ist es irgendwie eine Befreiung weil ich weiss er leidet nicht mehr.

Jetzt mein Anliegen

Ich dachte wenn mein Vater mal stirt ich würde zusammen brechen heulen ohne ende oder so, aber irgendwie ist da gerade nur leere. Klar ich bin traurig und könnte heulen aber stellt sich das noch ein? Ist es das man das noch nicht wahr haben will oder glauben kann? Ich verstehe das gerade alles nicht. Habe heute die Beeridung geplant mit dem INstitut und es ist alles sehr traurig aber wann kommt die richtige TRauer??

LG Yasmin

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Hallo,
das ist bei jedem Todesfall und auch bei jedem Menschen unterschiedlich.
Vielleicht gehörst du auch zu den spät reagierenden Menschen.Irgendwann wird es dich einholen.
Ich habe letztes Jahr meinen Vater verloren, die Trauer war sofort mit großer Wucht da.
Gestern haben wir meinen Bruder beerdigt.Erst viele Stunden später fing die Trauer an.
Nicht alle Menschen "brechen zusammen".Wie man reagiert, kann man nicht vorhersagen.
Es gibt keine " richtige " Trauer-------jeder trauert anders, auch wenn viele Menschen ähnliche Phasen durchlaufen.

Ich konnte auch beide Male richtig Abschied nehmen.Das hilft sicher bei der Trauerbewältigung.

Alles Gute für dich.#herzlich

Asbo

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Hallo Yasmin,

erstmal mein herzliches Beileid#liebdrueck

Ich habe am 5.12. meine Mama verloren. Es ist bald 4 Wochen her, realisiert hab ich es bis heute nicht. Ich habe am Todestag fürchterlich geweint und hatte das Gefühl, ich zerbreche daran. Realisiert hab ich es nicht. Ich dachte die Beerdigung hilft mir. Aber auch da hab ich wieder bitterlich geweint und dann ging es wieder.
Es ist auch heute, noch 4 wochen später, so unwahr. ich denke immer: sie kommt bald wieder, ist vielleicht nur mal wieder im KH. Aber weg für immer?#heul
Wenn ich Sorgen habe und sie gerne anrufen möchte, dann merke ich, dass es nicht mehr geht, bekomme bilder von ihr in den Kopf-aber mein Körper schiebt diese Bilder beiseite-vielleicht eine Art Schutzmechanismus? Ich weiß es nicht...

Von Außenstehenden die Worte: lass die trauer zu... machen mich wütend. Ich trauer, ja, aber ich habe nichts zum zulassen. Es ist ganz komisch, habe fast schon ein schlechtes Gewissen, dass ich Weihnachten so gut wie gar nicht geweint habe.
Keine Ahnung, wann mich die Trauer einholt...

Meinen Geschwistern geht es im Übrigen ähnlich. Mein Vater dagegen trauert richtig-er spürt es aber ja nun auch jede Minute, da er ja nun jetzt allein in dem Haus ist, in einem Haus, in dem alles an sie erinnert...

ich wünsche dir viel Kraft und setz dich selbst nicht unter druck#liebdrueck

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bis auf einige Tage zeitlichen Abstand ist es bei mir das gleiche.
Meine Mutter verstarb nach Krankheit.

Ich habe geheult und getrauert, als es die Diagnose gab und als ich sie in ihren letzten Stunden begleitete.
Aber danach war es wie bei dir.

Man spürt die Leere.
Ich habe zu Weihnachten auch nicht geheult oder war bedrückt.
Ich glaube, ich verdränge auf eine gewisse Weise
Aber ich denke in Liebe zurück an unsere gemeinsame Zeit.
Ich vermisse sie, aber irgendwie geht das Leben auch weiter. Und ich bin sicher, meine Mutter hätte gewollt, dass ich nicht hier in Depressionen ertrinke.

Und ja, auch meinem Vater geht es da sehr anders

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Hallo,

danke für deine Antwort. es tut gut zu lesen, dass es scheinbar doch normal ist...

unsere Mamas hätten sicher nicht gewollt, dass wir in einer Depression enden. ich glaube eher, dass sie möchten, dass wir unser leben in vollen zügen genießen, denn der Tod meiner Mama hat gezeigt, dass es von heute auf morgen einfach so vorbei sein kann.
Meine mama hatte soviel vor im kommenden Jahr, endlich wieder verreisen, mit meinem Papa...

Aber das Leben geht weiter, auch für meinen Papa. ich bin froh, dass er so tolle Nachbarn hat, bei denen er Silvester feiern wird, die ihm angeboten haben, dass er mit in den Urlaub fliegen kann etc.

#liebdrueck

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Liebe Yasmin,

Du lebtest 33 Jahre mit der Gewissheit, Dein Papa ist immer für Dich da. Das war eine der wichtigsten Konstanten in Deinem Leben, von der ersten Minute Deines Lebens an, unumstößlich. Diese Konstante hat sich vor gerade mal einem einzigen Tag und innerhalb kürzester Zeit aufgelöst, da ist es mehr als verständlich, wenn der lähmende Schock über dieses Ereignis zunächst größer ist als die Trauer selbst. Erschwerend kommt hinzu, dass gerade erst Weihnachten war und nun der Beginn eines neuen Jahres gefeiert werden soll. Das erste Jahr, das Du ohne Deinen Papa verbringen musst.

Bei aller Not - denke immer daran: die Liebe hört niemals auf.

Dir wird noch oft und noch lange genug zum Heulen zumute sein. Wenn nicht jetzt, dann eben später. Gefühle kennen keine Vorschriften. Wenn es Dir danach ist, dann mach alle Schleusen auf - wenn nicht, dann halt nicht. Hier gibt es weder richtig noch falsch. Es kommt alles von alleine.

Mein aufrichtiges Mitgefühl.

Herzlich, liebelain

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Ich danke euch für eure lieben Worte. Klar es tut mega weh und ich knn es nicht verstehen, aber ich denke immer noch er ist zu hause oder im KH. Ich habe auch gestern als wir uns verabschiedet haben nicht glauben können dass es ein vater ist. Er war auch sehr verändert durch die ganzen Medis und so. Das war nicht mein Papa den ich 33 Jahre kannte. Es kommt sicher noch ich lasse es mal auf mich zu kommen.

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hallo,

du stehst unter schock.
das ist eine ganz normale wichtige reaktion deines körpers, deines gehirns. es schützt dich. langsam lässt es nach und nach die realität an dich heran und dann wirst du auch wieder etwas spüren.
es tut mir leid, dass du nun deinen vater verloren hast. egal wie alt, eltern zu verlieren ist immer ein riesen einschnitt. man kann sich kein e welt ohne die eltern darin vorstellen.
du wirst sicherlich lange traurig sein, aber das leben wird dich nach udn nach wieder zurückholen udn das ist auch gut so.

ich habe genug seltsame (im positiven sinne) dinge erlebt, dass ich mir ziemlich sicher bin, dass es nach unserer welt mehr gibt, als wir erahnen. stell dir deinen vater vor, wie er war, und wie du ihn geliebt hast. das sind die erinnerungen, die du behalten wirst.
mein vater ist nun schon so lange tot. aber ich vermisse ihn noch immer. aber es ist ein teil meines lebens, dieses vermissens.

ich wünsch dir alles gute.

lg