Meine Mutti ist wahrscheinlich im Leberkoma

wir wissen seit einigen tagen dass meine 52 jährige mutti bald sterben wird. sie hat leberzirrhose und leberkrebs. vorgestern nacht rief sie mich aus dem krankenhaus noch 3 mal an und hat geweint...wollte aus dem krankenhaus raus und wollte doch nochmal ihren kleinen 2 jährigen enkel sehen (mein sohn) .gestern früh war ich noch bei ihr, hatte ihr gesagt, dass wenn sie im hospiz ist ich mit dem kleinen vorbei kommen werde...sie hat etwas fanta getrunken und ein halbes eis gegessen. sie war zwar schon nicht mehr ganz klar, dachte aber es lag an den medikamenten. heute nacht riefen die ärzte an, dass sie mittlerweile viel schläft und es sich wohl nur noch um tage handeln kann.wenn überhaupt. sie wird jetzt auf die palliativstation verlegt. wollte doch nochmal dass sie den kleinen in die arme nehmen kann. er hängt doch so an seiner oma...fragt immer nach ihr. es ist alles so schrecklich. mein vater ist schon immer ein alleingänger gewesen, meidet kontakt zu anderen..., aber meine mutti war alles für ihn. und nun ist er bald alleine. werden uns heute von ihr verabschieden und ich hoffe sie sieht nicht ganz so schlimm aus um es auch meinen papa etwas erträglicher zu machen. meine brüder wollen sie nicht nochmal sehen und sie lieber in guter erinnerung behalten...was ich auch verstehen kann. wie verhalte ich mich am sterbebett? kann ich weinen? ich heule den ganzen tag. wird sie schmerzen haben.

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Hallo,

Dass es deiner Mutter so schlecht geht, tut mir furchtbar leid, dass muss alles sehr schwierig sein in deiner Situation.

Wenn deine Mutter auf der Palliativstatin ist würde ich mal dort nachfragen, ob die Ideen haben, wie man das auch für deinen Sohn angenehm gestalten kann, wenn ihr sie zusammen besucht.

Auf der Palliatistatin ist deine Mama gut aufgehoben, dort gibt es sehr wenige Patienten und entsprechend viele Ärzte und Pflegepersonal und die sind allesamt gut geschult und werden deine Mama schmerzfrei halten. Palliativ heißt umhüllen/ummanteln - es hat den Sinn alles so angenehm wie möglich vor allem für den Sterbenden zu gestalten, aber auch für die Familie. Die haben denke ich auch bei Euch einen Sozialarbeiter und mit dem du sprechen kannst, auch im Bezug auf deinen Kleinen.

Und du darfst natürlich auch weinen, das gehört dazu.
Ich habe selbst in einem Zentrum für Palliativmedizin gearbeitet, nicht gleich auf der Station, sondern im Büro, aber dadurch habe ich sehr viel mitbekommen. Dort gibt es auch Trauerbegleitung für dich und deinen Zwerg.

Meine lieblingstante lag übrigens auch im Koma, ich war sie oft besuchen und habe mit ihr geredet, Dinge die ich ihr gerne noch sagen wollte. Sie ist danach unerwarteter Weise nochmal auf die Beine gekommen und hat gesagt, sie hat gehört, was ich gesagt habe. Das war unglaublich,weil man ja immer wieder zweifelt, ob komapatienten das mitbekommen. Meine Tante ist mittlerweile auch verstorben, ich war froh ihr alles noch sagen zu können.

Ich möchte damit sagen, sie wird auch merken, wenn du und dein Sohn da seid. Ich wünsche Euch alles erdenklich Gute für diese Situation und noch genügend Zeit für euren Abschied. Und scheu dich nicht die Hilfe der MA der Palliativstation anzunehmen.

LG tina

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Hallo, das tut mir leid dass deine Mama bald sterben wird. Meine mama ist am 15.12.13 am Glioblastom nach nur 4 monaten kampf gestorben. Ich habe 2 kinder (1 und 4) und meine kinder waren jeden tag mit bei der oma, auch hinterher auf der palliatativ station. Für die schwestern war es kein problem und für meine kinder auch nicht. Nimm doch deinen sohn einfach mit und erfülle deinera doch den wunsch! Alles gute und viel kraft

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Es tut mir leid für Dich was ihr grad durchmachen müsst. Meine Mutti ist 2009 an Krebs gestorben (auch ein Glioblastom mit kurzer Zeit zwischen Diagnose und Tod). Ich hab meinen damals 2 jährigen Sohn immer dabei gehabt. Die Kinder gehen damit auf ihre eigene Weise um und ich denke er ist noch so klein, meiner kann sich auch nicht mehr wirklich dran erinnern. Er kam damals, als wir alle nach ihrem Tod Abschied nehmen durften, zufällig in ihr Zimmer und seither hat er sie schlafend in Erinnerung gehalten.

Auf der Palliativstation läuft es eigentlich viel persönlicher und ruhiger ab. Dort geben sie sich auch Mühe um die Angehörigen und es ist immer ein Ansprechpartner dabei. Bei meinem Opa (dort gestorben) war eine Psychologin mit vor Ort. Meine Mutti ist im Hospiz gestorben.

Aber beim letzten Mal wie ich sie gesehen hatte, war ich allein da. Sie war auch nicht wirklich ansprechbar, aber ich denke sie bekommen noch etwas mit. Ich hab mich wirklich von ihr verabschiedet. Habe geweint und ihr gesagt, wie gern ich noch Zeit mit ihr verbracht hätte und sie meinen Sohn beim aufwachsen sehen hätte können. Aber, dass ich diesen Zustand so nicht mehr ertragen kann und ich weiß dass sie kämpft und ich mir für sie wünsche, dass sie loslässt und friedlich einschlafen kann. Ich hab gesagt, dass ich dran glaube, dass sie immer bei uns sein wird und wer weiß, sie vielleicht auch auf uns schauen kann.
Drei Stunden nach meinem Besuch ist sie gestorben-obwohl die Ärzte meinten, dass es noch ein paar Tage dauern würde.

Sei Du selbst.
Viel Kraft.