Hallo Ihr Lieben,
es geht um meinen Vater, ich muss mir das einfach mal von der Seele schreiben.
Mein Vater ist 66 Jahre alt, immer noch berufstätig und war bis Weihnachten topfit.
Am 1. Weihnachtstag ging es ihm plötzlich richtig schlecht und nach einigen Tagen und vielen Untersuchungen wurde er ins Krankenhaus eingeliefert - Lungenembolie.
Glücklicherweise alles noch rechtzeitig und er ist inzwischen wieder zu Hause.
In den letzten zwei Wochen wurde dann noch Thrombose an 2 Stellen, "Raucherbein" und Abnutzungserscheinung mit starken Schmerzen am Rücken festgestellt.
Mein Vater und ich standen uns immer sehr nahe - stehen uns auch immer noch sehr nahe!
Aber er hat jetzt so sehr abgebaut. Von heute auf morgen ist ein alter Mann aus ihm geworden. Er ist unglaublich dünn geworden, schafft es kaum noch einzukaufen, setzt sich bei jeder Gelegenheit hin...
Mir fällt das so unendlich schwer mitanzusehen. Ich habe immer zu ihm aufgeblickt, er war ein großer und starker Mann. Heute stand er vor mir und ist auch körperlich irgendwie so "geschrumpft"...
Mir war immer klar, dass er irgendwann "alt" wird, aber dass das von heute auf morgen passiert, das überfordert mich irgendwie.
Wer kennt dieses Gefühl? Wie kann ich damit umgehen?
Vielen Dank für's Zuhören!
Tina
Mein Vater ist krank und plötzlich so "alt"
ich kenne das. Mein Papa war auch schwer krank und aus MEINEM Papa, meinem Held, ist ein dünner, alter Mann geworden, der immer schwächer wurde. Und das innerhalb kürzester Zeit.
Es hat mir jedesmal das Herz gebrochen wenn ich ihn so gesehen habe, wenn er so zerbrechlich auf dem Sofa oder im Krankenhausbett saß. In meinem Empfinden war ich immer das Kind und mein Papa so im mittleren Alter...etwa so wie ich jetzt, er ist in meinem empfinden nie gealtert. aber dann habe ich ihn da gesehen und mir wurde mit aller Gewissheit bewusst, dass er ein alter Mann wurde dem es nicht gut ging. Wie man damit umgeht? Ich kann es dir nicht beantworten. Mein Papa ist inwischen gestorben und ich komme immer noch nicht mir klar.
Wenn andere von ihren fitten Großeltern um die 80 erzählen, habe ich immer meinen Papa vor Augen, wie er mal im Krankenhaus aufgestanden ist, sich abstützen musste und ich mich gewundert habe, wie dünn seine Beine sind.
Daher kann ich dir nicht wirklich einen Rat geben aber sagen, dass auch andere so empfinden.
Ich wünsche dir und deinem Papa alles Gute!
Vielen Dank für Deine Antwort!
Du hast noch einmal genau das beschrieben, was ich gerade fühle!
Danke und Dir auch alles Gute.
Hallo Tina!
Ich kann Dir sehr gut nachfühlen...
Mein Papa war zwar schon lange nicht mehr topfit und gesund...dieses körperliche Abbauen hat mich allerdings auch sehr erschreckt...man erkennt plötzlich diesen Wandel, man selbst wird älter, die Eltern werden alt und die eigene Kindheit endet irgendwie immer mehr...anders kann ich es nicht beschreiben.
Letzten Oktober ist mein Papa noch in gutem Zustand und voller Freude in den Urlaub geflogen, dort innerhalb weniger Tage schwer erkrankt und nach Deutschland zurück transportiert worden. Ich sah ihn also kurz nach seinem Abflug plötzlich als quasi "Vollpflegefall" unansprechbar auf der Intensivstation wieder, er ist dann innerhalb einer Woche verstorben...
Ehrlich gesagt komme ich immer noch nicht klar damit, einem wird so bewusst wie schnell es gehen kann, wie endlich alles ist und dass wir NICHTS wirklich unter Kontrolle haben...das macht mir wahnsinnige Probleme!
Es ist ein ganz normaler "Vorgang", aber ich glaube wir haben verlernt damit umzugehen, Altern und den Tod als natürlichen Verlauf anzunehmen...
Du siehst, ich habe auch keinen wirklichen Tip, aber Du bist definitiv nicht alleine mit Deinem Problem!
Liebe Grüße,
Steffi
ich kenn das Gefühl auch. Dieser große Mann, mein Papa, dieser Mann wie ein Baum fällt in sich zusammen, wird immer weniger. Und dann Lungenentzündung, rein ins Krankenhaus, mit Medikamenten vollgestopft, Nierenversagen, Dialyse. Es geht kurz zeitig aufwärts und dann schlägt seine andere, von ihm total verdrängte Krankheit gnadenlos zu. Parkinson. Es wird immer mehr klar, er wird ein 24-Stunden-Pflegefall, nicht mehr klar bei Verstand.
Dann Magenblutungen und immer noch irgend wo im Körper eine Entzündung, die nicht gefunden wird, egal mit welchen Untersuchungen man es versucht (Schluckschall, MRT, CT, Zahnarzt, Hals- Nasen- Ohrenarzt etc.) die Gabe von verschiedensten Antibiotika, welche aber nicht anschlagen.
Ich sitze da, die Anträge, dass ich seine Betreuerin werde, sind ausgefüllt und ich habe die mir von ihm damals gegebene Vollmacht in der Hand, für ihn zu handeln, wen er es nicht mehr kann.
In einem der wenigen hellen Moment reisst er sich alle Schläuche und Kabel ab. DIe Nieren fangen wieder an zu arbeiten, aber die Antibiotika wirkt nicht.
DIe Nieren versagen wieder, wieder Magenblutungen und ich weiss, dass ich jetzt nicht an mich denken darf. Ich muss an, ich muss für meinen Papa denken. Und handeln.
Dialyse wieder ran? Alles auf rollen um ihn am Leben zu erhalten? Es ist keine Besserung in Sicht, 24-Stunden-Pflegefall, die sog. Parkinson-Demenz, ein dahin vegetieren. Nein, dass will Papa nicht.
Kreislaufunterstützende Mittel und Schmerzmittel.
Er ist friedlich von seinem Dämmerzustand in den endgültigen Schlaf hinüber geglitten.
Geschehen Ende letzten Jahres, noch ganz frisch.
>>Es ist ein ganz normaler "Vorgang", aber ich glaube wir haben verlernt damit umzugehen, Altern und den Tod als natürlichen Verlauf anzunehmen...<<
ich hoffe, ich habs richtig gemacht
Hallo!
Ja...ich denke Du hast es richtig gemacht: Du hast im Sinne Deines Papas gehandelt!
Uns ging es im Oktober genauso! Mit war klar dass mein Vater nicht so vor sich hinvegetieren wollte, er wäre definitiv ein Vollpflegefall geworden. Wir hatten Glück dass wir Kinder uns einig waren und dass die Ärzte uns unterstützt haben keine lebensverlängernden Maßnahmen durchzuführen. Wir haben meinen Papa von der hektischen Intensivstation auf die normale Station verlegen lassen und dort konnte er ruhig und schmerzfrei mit Sauerstoff und unter der Gabe von Schmerzmitteln sterben...
Ich denke er hätte es so gewollt!
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft...die Trauer bleibt, aber es verändert sich und man lernt damit zu leben...
Liebe Grüße,
Steffi
Hallo,
ich weiß genaus was du fühlst mein Papa ist 63 im Januar geworden.
Er ist vor letztes Jahr auf die Intensivstation gekommen weil er keine Luft mehr bekommen hat dann kam eine Lungenentzündung dazu die Ärzte haben ihm solche starken mittel gegeben das er völlig weg war.Meine Mama und ich haben das dann gestoppt weil das gar nicht ging.aber seid dem Krankenhausaufenthalt ist nichts mehr wie es war.
Er ist inzwischen sehr sehr alt geworden und auch sehr dünn.Mir tut es in der Seele weh ihn zu hause im Rollstuhl zu sehen (er hat starke Schmerzen in den Füßen und kann kaum noch laufen dazu kommt das er Elefantenfüße hat) das aber nie ein problem war er hat immer Fußball mit uns Kindern gespielt und jetzt das.....
Er war inzwischen nochmal im Krankenhaus und jedes mal macht ihn noch schwächer .....
Er hat inzwischen Asthma, schmerzen in den Füßen, Lungenprobleme und noch einige andere sachen baut immer mehr ab.
Meine Mama macht und tut wenn sie von der Arbeit kommt und wir unterstützen sie auch wo wir nur können aber es ist echt nicht einfach alles.
Ich kann dir nicht sagen wie du damit umgehen kannst aber vielleicht hilft es dir das du nicht alleine bist ...mir hilft das zumi9nd,gerade ...
Ich denke immer die Welt ist so gemein mitte 60 ist doch kein Alter und dann sieht man seinen Vater in so einem zustand....
Hallo Lysa,
danke für Deine Worte.
Ja, es hilft mir tatsächlich gerade sehr viel hier zu lesen, dass ich nicht alleine bin mit diesem Gefühl der Hilflosigkeit.
Ich danke Dir und wünsche Dir und Deinen Eltern alles Gute!
Liebe Grüsse,
Tina
Hallo,
mein Vater war 66 als er gehen mußte von dieser Welt, erst im Januar nach zwei Wochen koma. Er war noch vor Weihnachten gut drauf, wir haben telefoniert und das letzte Mal habe ich ihn gesehen da war ich mit meiner Tochter bei ihm im Krankenhaus. Und dann von heute auf morgen ist die Welt ist dann anders. Bis heute verstehe ich nicht, warum mein Vater nicht mehr da ist. Aber ich kann das wie mann schön sagt trauern nicht annehmen, dann versinke ich nur noch und damit würde keiner klar kommen. Also mache ich so weiter, hier zu Hause geht es auch noch - da habe ich meine famlie und muß mein Alltag regeln. Bin ich bei meiner Mutter tut es nur noch weh.
Nimm es an, wenn er schon so abbaut muß nicht aber kann es nicht mehr lange dauern. Erfahrungsgemäß ändert es sich schlagartig. Er hat abgebaut, merkt jetzt das er nicht mehr kann und der noch Weihnachten gestrotzt hat, ist nicht mehr. Er wird alt, das wird er jetzt merken.
Mein Vater wurden innerhalb von zwei Tagen im Koma um 15 Jahre älter. Er war nicht mehr der Mensch den ich kannte, er war aufgedunsen (durch Medis) und am Ende nur noch Haut und Knochen. Zum Glück haben wir ihn nicht mehr sehen dürfen nach seinem Tod, waren aber noch dabei.
Meine Tochter hat ein Buch von uns bekommen, damit sie klar kommt aber mehr schlecht als recht. Und ein Spruch lässt mich nicht mehr los.
Alles hat seine Zeit auch das Leben!
Es hat alles seine Zeit, er wird älter, baut mehr und mehr ab bis seine Zeit gekommen ist. Vielleicht erst in 20 Jahren vielleicht auch dennächst. Das wissen wir nicht, wann wir von dieser Erde gehen müssen.
Meine Tochter (4 Jahre) spricht das sie schon mehr mals gestorben ist, das sie uns als Eltern aussuchen durfte und das sie den Himmel kennt. Und ich glaube ihr, denn das sagt sie schon länger nicht erst es beruhigt mich zu wissen. Das es meinem Vater im Himmel gut geht. Nur am Ende wissen wir nicht ob es ein Himmel gibt..
Geniese diese Zeit die du noch mit hast, schau trotzdem positiv vielleicht berappelt er sich noch und lebt so wie voher oder halt nicht.
Alles hat seine Zeit!
Wünsche dir viel Kraft, unsere Eltern werden nun alt da merkt mann selbst wie alt wir geworden sind. Das wir keine 20 Jahre mehr sind und leichtsinnig durch die Welt laufen.
Lg josie