Hallo,
nachdem nun meine Oma im Januar starb und ich meine Kinder nicht mitgenommen habe, nehme ich sie diesmal mit.
Mein Stiefpapa starb letzte Woche und wird ein Urnengrab bekommen.
Wie erkläre ich es den Kindern (sind 8 und 4,5 Jahre alt).
Ich bin hin und her gerissen, aber spätestens bei der Beerdigung sind sie ja irritiert, weil der "Sarg" ja so klein ist. Ich finde das Verbrennen als weniger schöne Bestattung, aber es war sein Wunsch.
Wie Feuerbestattung den Kindern erklären?
Hat jemand evtl. einen tollen Buchtipp zu dem Thema? Amazon spuckt ja unendlich viel aus. Da blickt man ja kaum durch.
Danke
hallo!
erstmal mein beileid!
ich kann dir keinen buchtipp geben, aber dir vielleicht den tipp geben, im kindergarten bzw. schule mal nachzufragen! oft haben sie sogar exemplare zum ausleihen da!
lg und alles gute,
sonja
Guten Morgen,
herzliches Beileid.
Meine Schwiegermama ist im letzten Jahr verstorben und wurde ebenfalls verbrannt.
Eine Nachbarin (Hebamme) hat uns für unsere Ältere ein Buch besorgt.
Es heißt: Wie kommt der große Opa in die kleine Urne
Ich fand es sehr schön erklärt. Wir haben zu der Zeit auch viel mit unserer Tochter gesprochen und erklärt. Sie hatte viele Fragen und es war wichtig, mit ihr darüber zu reden.
Die Beerdigung habe ich ihr frei gestellt und sie wollte mit gehen. Rückblickend bin ich sehr froh, dass sie dabei war. Sie war zu dem Zeitpunkt knapp 6 Jahre alt und es hat ihr geholfen zu verstehen. Auch für sie ist ganz klar, dass der Körper der Oma nur eine leere Hülle war. Für sie ist Oma jetzt ein Schutzengel im Himmel. Das hat sie für sich selbst so entschieden.
Alles Gute!
LG
Mein Beileid.
Ich würde ihnen auf jeden Fall vorher erklären, wie die Beerdigung abläuft. Nicht dass sie durch die Urne überrascht werden.
Außerdem würde ich mit ihnen besprechen, welche Vorstellung sie vom Tod haben und dass nur der tote Körper "beerdigt" wird - egal in welcher Form.
Ich kenne einige Kinder, die mit einer Urnenbestattung viel besser klarkommen, weil sie sich von dem Gedanken lösen können, dass ein Mensch im Sarg liegt und begraben wird.
Für mich hat eine Feuerbestattung etwas sehr Reinigendes; die Vorstellung, dass der Körper im Sarg liegt und entsprechend irgendwann zerfällt, fand ich schon als Kind unangenehm.
Mein Vater hat sich auch bewusst einäschern lassen - ist schon lange her; ich empfand es als sehr befreiend.
An Literatur kenne ich nur dieses (habe von Freunden erfahren, dass sie es gelesen haben). Soll nicht schlecht sein:
http://www.amazon.de/Wie-kommt-gro%C3%9Fe-kleine-Urne/dp/3981464281/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1393575531&sr=8-1&keywords=bestattung+f%C3%BCr+kinder
Ansonsten würde ich auch mal im KiGa nachfragen; die haben meistens sehr gute Literatur und leihen sie aus (habe ich für meine Jungs auch gemacht, als meine Schwiegermutter starb).
Alles Gute!
Hallo jungemammi85,
ich würde und habe es so gemacht: "Butter bei die Fische".
So traurig es auch ist, habe ich jedoch mal erfahren müssen, wie es ist, wenn man Kindern sowas "schön redet":
Meine Nichten und Neffe waren noch sehr klein, als mein Vater starb. Sie liebten ihren Opa. Als sie ein Wochenende (vor Weihnachten) bei mir waren, bastelten wir Gestecke und brachten sie hin. Die Mutter bat mich, nichts zu sagen, wie der Opa beerdigt ist.
Da die Beerdigung noch recht frisch war, sahen sie den kleinen rundlichen Erdhaufen. Wir brachten die Gestecke hin, alles war (noch) gut.
Kurz bevor wir gingen waren alle drei ruhig. Es schien in ihren Köpfen zu rumoren. Der Kleinste unterbrach die Stille und fragte, wie der Opa denn in das kleine Loch reinbekommen wurde, da er doch so einen dicken Bauch hatte.......
Meine Tochter, ebenfalls damals in dem Alter fragte ebenfalls nach dem kleinen Loch und warum, wieso überhaupt Beerdigungen stattfinden.
Ich erklärte ihr einfach, daß viele Leute gerne vorher verbrannt werden wollen. Natürlich kommen Fragen, nach den Resten usw. Ich habe ihr erklärt, daß der Körper nach dem Tode ja "übrigbleibt", die Seele ist im Himmel und im Herzen. Und die Leute können halt entscheiden, was mit ihrem Körper passiert. Der Opa wollte nun verbrannt werden, übrig bleibt die Asche. Wiederum folgen dann Fragen, ob die Asche auch gleich ist, wie die im Kamin zu Hause.
Heute, wenn wir auf dem Friedhof gehen, fragt sie noch oft, wer wie beerdigt ist und warum. Wir haben Urnenrasengräber und normale Rasengräber. Sie fragt nach den Unterschieden und warum diese Leute sich so beerdigen lassen haben.
Ihrer Reaktion konnte ich noch nie irgendwas schlechtes raussehen. Sie macht sich ihre Gedanken, aber die schlechten "Bilder", mit denen wir was schön reden, hat sie nicht.
Übrigens sind viele und gute Bestatter ebenfalls dafür, Kinder in alles miteinzubinden. Ob bei der Verabschiedung am offenen Sarg oder Beerdigung. Wir haben es von anfang an so gemacht und nichts schön geredet.
Ich war mit 8 Jahren auf meiner ersten Beerdigung, wo 3 Freunde von mir + Mutter beerdigt wurden. Meine Eltern ließen mir die Wahl frei und ich bereue es nicht. Und habe dadurch auch keinen Knacks bekommen. Warum sollten wir also 8jährigen Kindern nicht auch alles genau erklären...?
Du wirst sehen, wie offen und interessiert deine Kinder damit umgehen.
Also mein Sohn wurde auch verbrannt. Ich habe meiner Tochter (3) erzählt dss man schrumpft wennan tot ist und dann in eine Schachtel kommt.
Wusste mir nicht anders zu helfen. Aber deineKinder sind schon älter. Vielleicht solltest du einfach die Wahrheit sagen.