immer muss ich kämpfen, ich kann nicht mehr

Ich weiß noch nicht was ich mir von diesem Beitrag verspreche, aber ich muss einfach mal alles niederschreiben, ich weiß nicht mehr weiter!

Im Juli 04 habe ich einen sehr lieben Mann kennen gelernt und mich Hals über Kopf verliebt! Ich habe mich von meinem langjährigen Partner getrennt und mich mit allem was ich hatte in diese Beziehung gestürzt!

Nun sind bald 2 Jahre vergangen und ich habe gar nichts mehr!

Ich kann nicht mehr, weiß nicht mehr wie es weiter gehen soll!

Unsere ganze Beziehung wird begleitet von Schicksalsschlägen, einer nach dem anderen, es hört einfach nicht auf!

Als wir uns kennen lernten, kam er gerade von einem Besuch seines Vaters in NewYork zurück, er lag im KH weil er im Iraq angeschossen wurde. Damals lebte mein Schatz noch in Scheidung und seine Ex verbot ihm jeglichen Kontakt zu seiner Tochter (damals 3). Im März wurde ich schwanger, ungeplant aber doch gewollt, wir haben uns wahnsinnig gefreut, aber die Freude war nicht von Dauer, ich erlitt eine FG. Im April starb sein Vater an einem Herzstillstand der auf eine Entzündung aufgrund der Verletzungen zurück zu führen war. Mein Verlobter konnte nicht mal zur Beerdigung, dafür war kein Geld da. Seitdem streitet seine Familie (in erster Linie seine Oma in den USA) um das Erbe seines Vaters. Im Juli wurde ich erneut schwanger, diesmal geplant, aber es war eine Eileiterss, ich lag eine Woche im KH.
Dann im August ist er in der Arbeit umgekippt er kam ins KH, Diagnose Brugada-Syndrom, er lag 6 Wochen im KH und bekam einen Defi. Seitdem hat er immer wieder Problem mit dem Herzen und dem Kreislauf und auch die Schulter tut ihm immer wieder weh! Dann im November starb seine Cousine bei einem Autounfall auch hier konnte er weder zur Beerdigung noch zu seiner Tante um sie zu unterstützen, wir hatten einfach kein Geld! Und vor zwei Wochen wurde seine Mutter ins KH eingeliefert (die lebt aber Gott sei Dank in D) Diagnose Meningitis, alle dachten nicht so schlimm, frühzeitig erkannt sie bekam Antibiotika, lag 4 Tage auf der Intensiv und durfte nach einer Woche wieder nach hause. Sie sollte weiter Antibiotika nehmen und dan passt alles wieder, keine bleibenden Schäden, Hirn i. O.

Und gestern Abend ruft dann eine Nachbarin bei uns an um meinem Freund zu sagen sie mache sich sorgen um seine Mutter, sie sei wieder verwirrt und vergesslich, nicht fahrtüchtig (überfährt rote ampeln) usw. Er hat versucht sie zu erreichen, Tel. war tod, hat die Nachbarin vorbeigeschickt, niemand hat aufgemacht ...
Also ist er lost gefahren so gegen elf war das, wir wohnen in München, sie in Starnberg, also fahrt ca. 30 Min.
Sie hat sich geweigert ins KH zu gehen aber er konnte sie dann doch überreden. Er war so gegen halb vier heute morgen wieder da.
Nun ist sie heute Vormittag aus dem KH abgehauen.
Sie ist so verwirrt und vergesslich das sie nicht einsieht sich behandeln zu lassen. Er wird sie nun in die Psychatrie einweisen lassen müssen. Natürlich ist er am Boden zerstört.

Ich weiß, es ist nun meine Aufgabe ihn zu unterstüten, aber ich KANN einfach nicht mehr!

Wir haben seit wir uns kennen finanzielle Probleme. Ich hatte schon schulden durch meine frühere Beziehung (er wurde arbeitslos) und als wir uns kennen lernten war er noch Student. Im März 05 wurde er fertig mit dem Studium, findet aber seit her keinen Job in seinem Bereich (Psychologie).

Gleich am Anfang unserer Beziehung zog er zu mir, schon ab der 2. Woche. Das ging nur 3 Monate gut, dann zogen wir wieder aus einander. Inzwischen bin ich selbst 2 mal umgezogen und hab ihn das 4. mal umgezogen. Seit Dezember wohnen wir wieder zusammen, allerdings in einer WG in einem Zimmer, für mehr ist kein Geld da!
Wärend er so lange im KH war, hatte er Sozialhilfe bekommen, vordergründig wegen der Versicherung, denn er ist seit jeher privat versichert, das hatte immer sein Vater gezahlt und als der starb hat keiner dran gedacht!

Im September heiraten wir, dann wird er bei mir mit versichert, wenigstens ein Problem weniger.

ich will nicht mehr kämpfen müssen! Ich hab doch keine Kraft mehr!

Ich weiß ich sollte ihn unterstüzen wegen seiner Mutter, aber ich kann nicht!
Ich bin so wütend auf diese Frau!!!!!!!!!!!!! Obwohl ich doch weiß, dass sie nichts dafür kann! Aber ich bin trotzdem so wütend auf sie, weil sie jetzt wo ich meinen Mann brauchen würde wieder mehr Hilfe braucht als ich! Und er sich natürlich um sie kümmern muss!

Ich fühl mich so hilflos! Um alles muss ich mich immer alleine kümmern, ich fühl mich so im Stich gelassen! Ich muss jeden Monat dafür sorgen das die Miete überwiesen wird, dass wir was zu essen zu hause haben, dass er alle 5 Wochen zu seiner Tochter fahren kann, dass der Haushalt gemacht wird! Ich arbeitet und arbeite und arbeite und mein ganzes Geld geht für Schulden, Auto und Miete drauf!
Er selbst hat so viele Schulden, dass er jetzt privat Insolvenz anmeldet, vllt. wird dann alles besser?

Wir streiten jeden Tag! Ich bin so überreizt, dass ich ihn für alles immer sofort anmotze und mich im Ton vergreife. Aber ich fühl mich so alleine!

Am liebsten würde ich alles hinschmeissen, einfach abhaun! Aber ich könnte mir nicht mal eine Wohnung leisten!

Ich will nicht mehr! Ich will am liebsten die Augen schließen und sie nie mehr aufmachen müssen! Einfach einschlafen!
Aber sogar dafür bin ich zu feige! Ich hab angst, dass es weh tut und ich dann nicht weiter machen kann und dann bleibt alles beim alten und wird noch schlimmer!

Ich will doch nur einen Ort wo ich mich wohl fühle um mal meine Sorgen zu vergessen. Aber in unserer WG fühle ich mich nicht zu hause!

Ich hab einfach keine Kraft mehr!