Hallo zusammen,
Meine Mutter ist jetzt etwas über einen Monat von uns gegangen und ihre Wohnung ist genauso wie sie von ihr verlassen wurde. Wir wohnten in einem Haus. Sie bewohnte die untere Etage.
Die Wohnung nutzen kann ich irgendwie nicht. Vielleicht irgendwann mal?!? Nun stellt sich mir aber die Frage: was mache ich mit dem Inhalt der Wohnung?
Kleidung, Möbel, usw.
Irgendwie tut mir das so unendlich leid, weil sie immer so liebevoll mit allen ihren Dingen umgegangen ist und es gibt sicher Dinge die ich behalten werde. Aber was ist mit dem Rest?
Hat jemand von Euch Erfahrung?
Möbel, Kleidung usw von verstorbener Mutter. Wann und wohin damit?
Mein Beileid zum Verlust deiner Mama! Wenn du dich von dem meisten Gegenständen trennen möchtest, würde ich an deiner Stelle eine Art Hausflohmarkt machen. Wenn dir das nix ist,könntest du wegen der Möbel auch zu An und Verkäufen gehen,die diese entgegen nehmen.Oder du versuchst es über Ebay per Selbstabholung,dort kannst du die Kleidung ebenso rein stellen.So kommst du wenigstens noch zu Geld, wenn du dich schon mit der traurigen Aufgabe befassen musst. Alles Gute
Hallo,
einem guten Freund steht ähnliches bevor. Jedoch lebt die Mutter noch - musste ins Pflegeheim wegen eines Gehirntumores der gestreut hat. Die Zeit die sie noch hat ist überschaubar. Jedoch drückt die doppelte Belastung von Miete und Kosten des Pflegeheims arg am Konto der Frau.
Unser Freund hat die Wohnung jetzt gekündigt, lässt alle Freunde und Bekannte nochmal durch und dann kommt der Entrümpler. So hart das klingt aber er hat einen kompletten Hausrat und die Mutti wird sterben, was sie auch weiß aber inzwischen wieder vergisst.
VG Geli
Hallo, das "Wann" ist für jeden unterschiedlich. Der eine lässt die Sachen gerne noch eine Weile da wo sie sind, der andere möchte gleich alles weg haben. Ich gehöre zu denen, die gleich "wegräumen" wollen, vergeht erst etwas Zeit fällt es mir um so schwerer.
Ich antworte jetzt mal ganz pragmatisch, die emotionale Seite ist noch mal eine Geschichte für sich.
Als erstes haben wir jedes Kleidungsstück und jeden Gegenstand (Bücher, Zeitschriften, Kaffeekannen, zwischen den Handtüchern, Packungen im Tiefkühlfach) durchsucht. Wir hatten am Ende noch eine Menge Schmuck und ca. 5000€ gefunden. Bei der Aktion kamen natürlich viele Erinnerungen hoch und man hat schon gemerkt, was man unbedingt behalten möchte. Viel der Kleidung haben wir gespendet (Kleiderkammer). Küche und einige Möbelstücke haben wir über Ebay Kleinanzeigen verkauft. Was am Schluß übrig blieb kam in eine bestellte Mulde. Davor hatte ich etwas Schiß, aber es war im Endeffekt wirklich befreiend. Ich habe mich allerdings von den Verkäufen fern gehalten, ich wollte nicht sehen, wie Fremde mit den Sachen abhauen. Das Spenden habe ich gemacht, das fand mein Bruder doof.
Jeder hatte sich vorher die Sachen rausgesucht, die er gerne behalten wollte. Da klar war, das ich das Haus verlassen werde , hatte ich mir ein Limit gesetzt: 2 Umzugskartons mit Erinnerungsstücken...mehr nicht. Die Gegenstände wurden gut verpackt. Einiges an Handtüchern, Bettwäsche usw habe ich auch behalten und wird weiter benutzt (die Qualität bekommt man heute nicht mehr).
Wir hatten uns ja auch etwas Zeit gelassen, das Ausräumen stand wie ein Berg vor mir. Mein Bruder brauchte aber diese Zeit. Als es dann los ging war es sehr emotional, aber nicht nur traurig. Wir haben auch viel gelacht dabei, uns oft erstaunt angeschaut und den Kopf geschüttelt.
Mein Bruder hat alle Bilder mitgenommen, sie gescannt und dann habe ich sie bekommen (ich bin da so mehr der Haptiker).
Die Umzugskartons mit den Erinnerungen standen mehrere Jahre unberührt im Keller, nach 6 Jahren habe ich sie ausgepackt und noch mal sortiert. Der Rest ist in die guten Samla-Kisten umgezogen. Das war eine sehr schöne Aktion, ohne Trauer, nur noch mit liebevoller Erinnerung.
Wir hätten damals auch einfach einen Entrümpler bestellen können, das kam für uns aber nicht in Frage. Diesen Haushalt auflösen, das war einfach unsere Aufgabe....eine Art letzter Akt. Die Wohnung wurde dann renoviert und ist jetzt vermietet. Ich selber konnte dort nicht einziehen. Jetzt mit Abstand bereue ich es aber etwas, tolle Lage, schöne Wohnung. Also wenn du da jetzt noch nicht entscheiden musst, dann nimm dir die Zeit.
Hallo,
mein Beileid!
Wir haben damals 120 m² ausgeräumt, als mein Opa verstorben ist. Ein bisschen was haben wir und auch meine Eltern behalten, war aber so Kleinzeugs wie Messer oder Bilder. Nachbarn kamen auf uns zu, die einen wollten die Essbank und ein älterer Herr holte sich das Seniorenbett mit Schrank.
Für den Rest haben wir das Rote Kreuz angerufen und gefragt, ob sie Möbel, Teppiche usw. brauchen. Sie kamen sehr gerne - war zwar alles älter, aber in einem super Zustand. 90 % wurde von denen mitgenommen, auch die Küche. Die haben sogar sämtliche Lampen abgeschraubt und mitgenommen.
Kleinkram haben wir selbst zum Wertstoffhof gefahren, Kleidung haben wir bei der Obdachlosenstelle alle abgegeben.
Handtücher, Bettwäsche, kleine Teppiche, die haben wir zu einer Tierschutzorganisation gebracht, da sie damals zufällig gesucht hatten für das Ausland.
Alles Gute Euch!
LG
Caro
.... und den Wohnzimmerteppich mit 6 x 8 Metern habe ich aus Jux fotografiert und ins Netz gestellt. Ohne Preisangabe, der war einfach so sperrig und anstrengend, wenn wir den wegfahren hätten sollen. Wir haben ungefähr das 10fache von dem bekommen, was wir erwartet hätten.....
Und das Auto haben wir auch verkauft. Ging auch ganz schnell, wenn man einen realistischen Preis anbietet.
So, jetzt habe ich aber alles gesagt.
Was soll mit der Wohnung passieren? Wollt ihr sie vermieten? Oder irgendwann selber nutzen?
Vielleicht könnt ihr die besten Stücke dann einfach in der Wohnung behalten? Den Rest weggeben, renovieren, modernisieren aber auch ein paar erinnerungsstucke einfach da lassen....
K
Mein Beileid,
meine Mutti ist 2009 gestorben und wir mussten die Wohnung auch ausräumen. Sie kam von heute auf morgen ins Krankenhaus und die Wohnung war noch so als wenn nie etwas gewesen wäre.
Ich habe es nicht geschafft sie auszuräumen und mein Mann, Familie und Freunde haben dies übernommen. Da neben meinen Großeltern (die selber schon angefangen hatten auszuräumen) nur noch ich da war kam alles zu mir. Am Ende kam ein 7,5 Tonner voll nach Haus. Da lagerten dann die Kartons bestimmt 5 Jahre im Keller. Ich hab es nicht geschafft, denn bei jeglichem Versuch zu sortieren kamen soviel Emotionen hoch-auch weil man öfter auf Fotos gestoßen ist-dass ich stets abgebrochen hab.
So ab 2015 hab ich es fertig gebracht einiges auszusortieren, jedoch besitz ich noch vieles von ihr und hab teilweise mein Möbel mit ihrem ersetzt. Irgendwie ist sie stets präsent.
Ich kann nur sagen, irgendwann geht es und wenn man es lagern kann sollte man sich dabei Zeit lassen. Vieles konnte ich auch später erst gebrauchen.
Hallo,
mein Beileid. Meine Mutter ist im Januar verstorben. Ich habe gestern die Wohnung dem Vermieter übergeben. Sie wohnte nicht mit bei uns im Haus. Also von Ende Januar bis Ende Mai....für einige vielleicht eine lange Zeit. ich brauchte diese Zeit. In das Schlafzimmer konnte ich lange nicht gehen - es roch alles nach meiner Mama. Ich habe also zunächst einmal die Sachen in der Küche entsorgt und auch das Badezimmer war mit der erste Raum. Dann habe ich die Küche bei Ebay eingestellt war eine Einbauküche tadellos aber wir haben schon eine im Keller und oben. Habe Selbstabbau vereinbar. War schon mal eine Erleichterung. Dann habe ich eine Schrankwand im Wohnzimmer auch abbauen lassen und verkauft - ebenfalls Ebay.
Das schlimmste ist ja die Kleidung und die Erinnerungsstücke Karten, Fotos. Ich weiß nicht, wie oft ich einfach nur auf einem Stuhl gesessen habe und angefangen habe, zu weinen. Man ist irgendwie alleine in seiner Trauer auch wenn die Lieben um einen herum sind. Ich habe vieles mitgenommen. Einiges steht im Keller und ich kann ehrlich gesagt auch nicht sagen, warum ich es nicht verkaufe - ich kann das im Moment mit einigen Sachen einfach noch nicht. Kleidungsstücke haber ich einen Karton aufgehoben.....warum? ich weiß es nicht....dieses loslassen fällt mir sehr schwer. Mein Bruder meinte, das hat sich ja hingezogen.....ich habe das meiste alleine gemanagt und für Ordnung gesorgt. Wohnung renoviert etc. Ich habe das irgendwie auch gebraucht, um loslassen zu können oder mit der Trauer umzugehen oder aber einfach um zu begreifen, dass sie nie wieder kommt. Alles in allem bin ich oft zur Mülldeponie gefahren. Wurde dort schon mit großem Hallo begrüßt - täglicher Gast.....ich find das alles ganz schön schwierig und es wird von einem erwartet, dass man innerhalb von ein paar Wochen wieder gute Laune etc hat. Eines kann ich tatsächlich sagen und ich finde dieses Spruch eigentlich total doof. Das Leben geht tatsächlich weiter - unfassbar eigentlich aber man hat Kräfte, wo man nicht weiß, wo sie herkommen.....
Zusatz. Mein Sohn wollte z.B. unbedingt die Kuscheldecken.....weil es nach Oma riecht und wir haben eine Riesendiskussion gehabt weges des Bettes. Auch das wollte mein Sohn. Er ist 10 Jahre alt.....und hat eigentlich ein Paidi-Bett. Damit konnte ich irgendwie auch nicht umgehen....zulassen, verweigern...was macht man da? Gibt es da eine Regel? Wir haben uns erst einmal darauf geeinigt, das Bett ins Zimmer zu stellen neben seinem normalen Bett. Wenn er dabei bleibt, wird sein schönes Paidi abgebaut und dann wird das halt verkauft. Ich glaube, dass kann alles nur jemand verstehen, der so etwas erlebt und ich hätte mit diesen Erfahrungen vielleicht das ein oder andere auch anders gesehen. Alles in allem war meine Mama gut eingerichtet und auch noch recht jung 67 Jahre.
Dir auch Herzliches Beileid und danke für Deine Antwort.
Ja in der Küche habe ich auch schon angefangen, weil mir das am leichtesten fiel und das Bad habe ich mir als zweites vorgenommen. Ich dachte das wäre am einfachsten, da man weniger an einem Teller oder einer Tasse die Mutter erkennen kann, bis ich plötzlich so eine kleine ganz uralte gelbe Plastikschüssel wiederfand. Die hat meine Mutter aufbewahrt, ich habe als Kind darin gespielt, mit Wasser rumgepanscht und dazu gab es eine Geschichte die meine Mutter in ihrem Leben sehr oft erzählte.
Ich war so 4-5 als meine Mutter sich mit Migräne hinlegte und alles abdunkeln musste. Jedenfalls konnte ich nicht verstehen wieso meine Mutter denn da auf einmal schlief, ich mit dem Schusselchen voller Wasser ins Schlafzimmer und meine Mutter etwas nass geweckt. Diese kleine gelbe Schüssel und schon saß und sitze ich wieder da und weine. Nie wieder wird sie mir das erzählen. So viele - nie wieder- es ist einfach nur grausam
Ich ertappe mich dabei, wie ich mir ältere Menschen ansehe und denke, wieso musste ausgerechnet meine Mutter gehen, die sind doch auch noch da. Hilft aber nicht wirklich.
Ich bin sehr unruhig und bekomme viele Panikattacken in der letzten Zeit. Es hatte sich etwas gelegt gehabt, aber momentan komme ich mit dieser Endlichkeit des Lebens nicht so wirklich klar und mit dem Verlust auch noch nicht.
Sind ja nicht mal 7 Wochen ich denke das muss ich auch noch garnicht.
Eine ältere bekannte hat gute Freunde in Kroatien, aus einem früheren Urlaub, und diese Menschen sind ziemlich arm im Verhältnis zu uns hier und die können immer Kleidung gebrauchen und da soll nun die Kleidung meiner Mutter hin.
Vielleicht klappt es etwas besser, wenn ich weiß ich kann da Menschen mit helfen. Ein Versuch ist es wert.
Dir weiterhin alles Gute