Hallo ihr alle,
nachdem ich auch als stille Leserin an vielen Geschichten mittlerweile merke, wie gut es tut, sich alles von der Seele zu schreiben, werde ich das nun auch mal probieren. Um es gleich vorweg zu sagen, meine Geschichte ist nicht sehr schön , aber definitiv wahr und kein FAKE .
Also, ich würde nach 13 ÜZ im dritten Tempi Zyklus im April 2004 . Der ET unserer Tochter wäre der 04.01.2005 gewesen. Sie hat sich auch fast daran gehalten, denn sie kam am 02.01.2005 zur Welt. Ich hatte eigentlich ne super schöne unbeschwerlich SS . Die Geburt an sich war auch wunderschön . Die Schei….. fing erst danach an. Hier ein kurzer Abriss des Januars 2005:
- Geburt am 02.01.2005
(morgens gg. 8 Uhr die ersten Wehen, um 17 Uhr ins KKH (da Wehen bis 16 Uhr nur alle 30 min bis 1 Std.) , um 19.52 da )
- Bluthochdruck direkt nach der Geburt im Kreissaal entwickelt (vorher nix in der –schaft)
- Beim Stillen Blutblase gesaugt bekommen (musste mit Stillhütchen stillen und habs leider net gleich gemerkt)
- Entlassung am 07.01.2005
Am 16.01.2005 (Geburtstag meines Mannes ) mit dem Notarzt ins Uniklinikum Mannheim gekommen. Ich hatte am Morgen des 16.01.05 schon das Problem, dass ich zum Abpumpen (Stillen klappte daheim net mehr ) keine Kraft mehr hatte aufzustehen. Ich hab das Abpumpen immer mehr verschoben. Meine Brust wurde links zwar immer dicker und heisser, aber das war mir zu dem Zeitpunkt schon egal. Gegen Mittag hab ich mich immer unwohler gefühlt und hab nur noch gelallt (wie besoff…. ). Ich hatte also massive Sprachstörungen. Auf Veranlassung meines Mannes (über Feuerwehr gelernter Sanitäter) kam dann der Notarzt.
- Verdacht auf Schlaganfall
- Es war eine postpartale cerebrale Angiopathie (kommt 1: 250.000 vor nach der Geburt und bisher nur in Frankreich)
- Parallel hatte ich links noch ne schwere Mammitis (Brustentzündung; aufgegange Blustblase beim Stillen hatte innerlich wohl ne Entzündung verursacht))
Ich lag 5 Tage auf neurologischer Intensiv (Stroke Unit) und das mit 27 Jahren!! Man fühlt man sich da besch….. . Ich war total hilflos, konnte nix mehr selbst machen, war immer auf jemand angewiesen. Ich lag danach noch 9 Tage auf „Normal“ Neurolog.-Station. Ich hab in der Zeit mein leider auch recht wenig gesehen. Meine Entlassung war am 30.01.2005. Mir ging es also gelinde gesagt besch…… letztes Jahr. Ich habe lange massive Probleme beim Sprechen, gehen und Umgang mit meiner Tochter gehabt. Die Geschichte zog sich ungefähr bis Juni/Juli 2005 (Ich war in der Zeit auch mehrmals in Krankengymnastik und Ergotherapie). Das Blöde war auch noch, dass ich der ersten Zeit (logischerweise) kein Auto fahren durfte (ich wollte es auch nicht). Ich war also immer noch auf jemand angewiesen.
In der ganzen Zeit war mir mein Mann ( ihn ganz doll) eine RIESEN Hilfe. Er hat mit seinem AG sogar extra ausgehandelt (mit Arbeitsvertragsänderung), dass er im Februar nur halbtags arbeiten kommt, um mir zu helfen.
Ich kann könnte die ganze Geschichte noch ausführlicher schreiben (wer noch was wissen will, darf ruhig fragen!!), aber das würde den Rahmen sprengen. Mittlerweile geht es mir wieder recht gut. Ich habe nur noch teilweise mit den Sprechen (ich werde beim Reden einfach zu schnell) und bei der Feinmotorik der linken Hand Probleme.
Aber ich sage mir einfach: Wenn ein auf die Welt kommt (ich sehe es ja bei meiner Tochter), braucht dieses Wesen auch ne gewisse Zeit bis es die meisten Handgriffe des Lebens beherrscht. Da kann ich nicht erwarten, dass bei mir alles sofort wieder normal läuft.
So, das soll nun reichen. Ich Euch allen fürs zuhören.
Eure
Kekskruemel 2006
2 Wochen nach Geburt auf neurolog. Schlaganf.intensiv
Wow! Was für eine Geschichte... wusste gar nicht, dass es sowas gibt... ich glaube dir, dass es nicht gefaket ist
Freut mich, dass du auf dem Weg der Besserung bist. Sicherlich war und ist es schwer, denn in dem Alter will man alles andere als hilflos und abhängig sein. Meinen Respekt hast du jedenfalls.
Ich wünsche dir für dich und deine Familie alles erdenklich Liebe und Gute
Liebe Grüße,
hexe
Hallo Hexe,
ja, es ist echt ein besch.... Gefühl in so jungen Jahren *öhhmmm* wieder fast wie ein von jemand abhängig zu sein. Aber mein Mann ( dafür) und mein Tochter (die ist jetzt auchschon 1 1/2 )haben mir die nötige Kraft gegeben. Ans Aufgeben hab ich echt nie gedacht.
kekskruemel 2006
Hallo Kekskruemel,
ich finde es toll, dass es Dir wieder so viel besser geht. Bei Deinem Willen, Deiner Stärke und natürlich dem Rückhalt durch Deine Familie wird alles bestimmt noch besser!
Es muss unheimlich schwer sein, solch ein Trauma zu verarbeiten, aber ich finde Deine positive Grundeinstellung toll! Deine kleine Maus kann sehr stolz auf Dich sein!
Alles Liebe und Gute weiterhin
Sabine + Anakin (9,5 Monate)
Hallo Sabine,
auch Dir . Ich sage mir eben, aufgeben zählt nicht. Irgendwie geht schon alles weiter. Und da wir zur Zeit bauen und ein zweites auch in Planung ist , bietet das Leben noch einige erlebenswerte Momente .
kekskruemel 2006
RESPEKT
Alle Gute
Sabine
Hallo Sabine,
, ich bin ja echt selbst froh, dass alles wieder so gut läuft (für die Verhältnisse) bisher.
Wie heißt es ja so schön: "Lebbe geht weider". Nur nicht aufgeben ist die Devise. Geht auch gar nicht, da wir im Moment dabei sind uns ein eigenes Häuschen zu bauen und ein zweites zumindest auch schon mal angedacht ist.
kekskruemel 2006
Hallo Kekskruemel...
Da habt ihr ja wirklich was durchgemacht... Wünsche euch weiterhin alles Gute..
Darf ich fragen woher du bist, weil du nach MA in die Uni kamst.. Habe in MA in der Uni entbunden und mein Sohn lag dann dort noch in der Kinderklinik.. Er kam zu früh zu Welt (32+1)
Alles Gute für euch...
LG Fusselchen + Joshua *21.10.05
Hallo Fusselchen,
klar darfst Du fragen . Ich komme aus Viernheim und da wohnen mein Mann und ich auch noch im Moment. Aber mein Mann ist aus Hüttenfeld (Stadtteil von Lampertheim) und da (in Hüttenfeld) bauen wr uns zur Zeit ein kleines Häuschen und werden bis in einem Jahr umziehen. Es kam für uns eigentlich nur ne Uniklinik in Frage, da ich von ner Freundin (die selbst Gynäkologin ist) weiß, was bei ner Geburt leider alles schief gehen kann. Wir sind da dann lieber auf Nummer sicher gegangen, da ja auch (die Du ja leider brauchtest) ne Kinderklinik direkt dabei ist.
Darf ich nun fragen, wie es deinem Sohn geht?
kekskruemel 2006
Hallo Kekskruemel...
Joshua geht es super... Er ist mitlerweile 8,5 Monate alt und hat seinen Entwicklungsrückstand komplet eingeholt.... Man sieht es ihm nicht an, dass er ein Frühchen ist...
Genau aus dem Grund sind wir auch in die Uni.. Habe von Anfang an das selbe gesagt wie ihr... Dort ist alles...
Wir wohnen übrigens in Bürstadt... Wenn du magst, kannst du mich gerne über meine VK anschreiben.. Freue mich immer über neue Kontakte... Wohne noch nicht lange hier..
LG Fusselchen + Joshua *21.10.05
Hallo,
warum soll es ein Fake sein?? Appoplex (Schlaganfall) ist weißgott keine Alterskrankheit mehr, genauso wie der Herinfarkt! Ich arbeite im Rettungsdienst und sehe da so einiges... Es bekommen sogar Säuglinge im Mutterleib einen Schlaganfall. Ich hatte erst ein sehr rührendes Ereignis, 2 Tage nach Geburt von Sohn Benedikt bekommt die Mutter mit 25 Jahren eine Embolie, dann Herzstillstand, reanimiert, man hat sie wiederbekommen, aber so hart es klingt, man hätte lieber etwas länger gewartet. Die Frau ist nun ein Pflegefall, erkennt ihr Kind nicht, ihren Mann nicht niemand. Sie liegt im Wachkoma, Zustand nach Rea.. Es ist sehr schlimm was so alles passiert und es kann JEDEN treffen, wirklich JEDEN!!! Es ist vielen nur nicht bewußt, das es auch MICH treffen kann. Wenn ich mich mit den Angehörigen unterhalte so kommt bei jedem der Satz:" Wir hätten niemals gedacht, das UNS so etwas passieren kann"
Deswegen sei froh, dass du dich so gut erholt hast, es hätte dich weitaus viel, viel schlimmer treffen können.
BEA
Hallo Kekskrümel,
erst einmal freue ich mich, dass es Dir wieder relativ gut geht. Die Störungen, die Du jetzt noch hast, werden bestimmt im Laufe der Zeit noch besser. Gib Dir einfach Zeit.
Ich weiß wovon ich rede. Ich hatte mit 25 einen Schlaganfall. Ich konnte direkt danach z. b. weder noch sitzen, geschweige denn stehen oder laufen.
Aber bei mir ist das jetzt über 13 Jahre her. Und bis auf eine kleine Gefühlstörung habe ich nichts zurückbehalten. Es hat aber ungefähr 7 Jahre gedauert, bis ich wieder so war wie "vorher". Wünsche alles Gute. Wenn Du magst , kannst Du mir auch gerne mailen.
LG M1