Spätabort 16. SSW

Hallo zusammen
Am 7.12.2017 habe ich die freudige nachricht von meiner Frauenärztin bekommen das ich im Dritten Monat Schwanger bin trotz Pille
Es war erst ein schock aber nach und nach kam immer mehr die Freude durch mein Lebensgefährte und ich waren immer mehr feuer und flamme haben fleißig über namen diskutiert und uns über das Geschlecht gestritten ich muss dazu sagen das ich mehr als überzeugt was das es wieder ein kleines Mädchen wird wie schon mein erstes Kind.
fröhlich verkündeten wir es allen freunden bekannten Verwandten und auch meiner Tochter alle freuten sich mit uns und ich fieberte immer mehr dem nächsten Arzt Termin entgegen
das nächste mal sehen wie toll das Baby gewachsen ist und ob es wieder schön auf dem Ultraschall rumzappelt wie beim ersten mal als ich es gesehen habe
besagter tag des Termins war gekommen die Sprechstundenhilfe packte mir noch jede menge an Informationsmaterial zusammen bevor ich zur Ärztin rein gegangen bin
die mich dann fragte wie es mir geht ob alles gut ist
mir ging es prächtig der Bauch wuchs schon etwas meine Hosen gingen schon nicht mehr zu
und dann kam die so sehr erwartet Ultraschall Untersuchung
die Ärztin schaute und guckte schon so komisch und auch ich habe gesehen das etwas nicht stimmt denn mein Baby hüpfte nicht wie beim ersten mal über den Bildschirm sie stupste meinen Bauch da das Baby auch natürlich doof lag um richtig was zu sehen
und dann konnte man das Herz sehen
dieses kleinen Herz dieser kleine schwarze punkt der eigentlich bummern sollte und einfach ganz still auf dem fleck blieb
weder das Baby noch das kleine Herz machten auch nur die geringste Bewegung
ich fing an zu weinen ohne das auch nur ein Wort gesagt wurde
die Ärztin sah mich an und sagte das das Baby keinen Herzschlag mehr habe und das sie auch nichts machen kann
ich hab noch nicht richtig verstanden was genau da gerade passiert hab alles wie durch ein rauschen war genommen
sie erklärte mir das ich mich im Krankenhaus vorstellen muss und dort alles weiter mit mir besprochen wird stelle mir eine Überweisung aus mit dem Rat direkt dorthin zu gehen
das konnte ich aber nicht ich war wie betäubt funktionierte einfach nur noch und hab mich als erstes zu der stelle geflüchtet wo ich immer hin gehe wenn es mir schrecklich geht ich konnte und wollte nicht begreifen was grade passiert hab nicht verstehen können warum das jetzt so passiert ist und natürlich kam mir auch die frage in den Kopf warum ich warum mein Baby
meine nächste Anlaufstelle war dann meine Mama sie fing mich auf so gut sie konnte war aber auch am Boden zerstört
ich rief meinen Lebensgefährten an der sofort von der arbeit nach hause kam um bei mir sein zu können
er packte meine Tasche und brachte mich ins Krankenhaus wo erstmal keiner wusste wohin genau ich jetzt sollte
nach einigem hin und her fand man dann aber den "richtigen" Ansprechpartner für mich
einen ziemlich unsympathischen geschäftsmäßigen Arzt der mir erst mal sagte mal sehen ob die Untersuchung bei ihrem Arzt überhaupt das richtige Ergebnis gezeigt hat
das ließ einen kleinen schimmer Hoffnung in mir aufkeimen vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung für mein Baby
nach einem weiteren Ultraschall dann die trockene nüchterne aussage NEIN DAS BABY IST TOT
und dann fing der Albtraum erst richtig an nicht nur die nachricht die mir so kalt noch mal um die Ohren gehauen wurde nein auch noch eine große frage runde ohne das kleinster bisschen Mitgefühl ganz nach dem Motto mach hinne da sind noch andere es wurde mir keine zeit gegeben mich richtig auf das kommende einzustellen mir wurden ein Haufen Infos um die Ohren geworfen wovon ich das meiste gar nicht richtig mitbekommen habe ich wurde stationär aufgenommen und verbrachte die nächsten stunden allein auf meinem zimmer umringt von dem weinen frisch geborener kinder in dem wissen das ich dieses weinen und schreien von meinem kleinen Baby niemals hören würde
dann kam eine andere Ärztin zu mir die dann mit der Behandlung angefangen hat ich habe ein Gel bekommen das die wehen auslösen und den Muttermund öffnen sollte
damit wurde Dienstag nachmittag angefangen und Mittwoch Abend das letzt mal verabreicht bis dann um zehn Uhr die wehen eingesetzt haben
ich wurde gegen elf Uhr rüber gebracht in den Kreisssaal und mit Schmerzmitteln zu gepumpt ohne ende
um genau 1:15 war es dann soweit mein kleines Baby kam zur Welt ganz winzig ganz still die Hebamme brachte es direkt weg und wieder ein anderer Arzt kümmerte sich um mich und darum das alles andere auch noch einen natürlichen weg nach außen findet und mir somit eine OP erspart bleibt
ich fragte die Hebamme nach meinem Baby ich konnte es nicht sehen aber ich wollte zumindest wissen was es denn war wollte meinem kleinen Baby einen namen geben können
es wäre ein kleiner junge gewesen ein kleiner Conner mein kleiner Conner
die Hebamme brachte mir dann eine kleine Mappe und sagte mir da stehe alles drin wie groß er war wie schwer er war und hat mir auch ein paar Fotos von ihm auch mit drin wären falls ich doch einmal das Bedürfnis haben sollte ihn zu sehen mir ein bild davon zu machen wie er vielleicht einmal ausgesehen hätte wenn er eine Chance zu leben bekommen hätte .

das war meine Geschichte
warum ich das ganze hier überhaupt schreibe ist eigentlich ganz einfach
ich erhoffe mir vielleicht Tipps und Ratschläge von Frauen oder Familien die das selbe oder ähnliches erlebt haben wie man damit lernen kann zu leben
denn weder Selbsthilfegruppen noch das direkte Gespräch Geischt zu Gesicht mit fremden über solch ein Thema fällt mir sehr schwer und das schreiben hilft mir.
danke schon mal im voraus

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Hallo

Mein herzlichstes beileid. Was du da erleben musstest ist SEHR traurig. Ich kann dir nicht helfen. Ich habe selber damit keine erfahrungen, kann dir aber sagen: schreib doch deine geschichte noch ins "frühes Ende"-forum. Da wirst du sicher gut empfangen und hast die richtigen ansprechpartner.

Ich wünsche dir alles gute und viel kraft.
Liebe grüsse

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es tut mir sehr leid was du durchgemacht hast😔ich hoffe du hast ganz viele tolle menschen um dich die dir halt und kraft geben. ich habe mein Baby in der 37ssw verloren. ich hatte aber das glück einen ganz tollen arzt zu haben. ich wurde damals direkt in die Onkologie verlegt damit ich nicht ständig schwangere und neugeborene sehe...ich bin dem ganzen team sehr dankbar.dein baby ist jetzt bei den Sternenkindern so wie mein kleiner junge auch. aber er wird auch immer ganz nah tief in deinem herzen sein und deine liebe spüren. ich wünsche dir viel Kraft. ... 😔

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Hallo,

das ist sehr schlimm und ich fühle mit dir. Ich habe damals mein erstes Kind in der 6. Woche verloren. Mann konnte schon den Herzschlag sehen und kurz danach war es quasi auch wieder vorbei, weil ich Blutungen bekam.

Ich habe heute zwei gesunde Kinder und dennoch denke ich manchmal daran, dass es vielleicht drei Kinder wären oder eins von den beiden anderen nicht da wäre.

Warum so etwas passiert kann ich Dir nicht sagen. Da ich aber ein gläubiger Mensch bin, bin ich überzeugt davon, dass wir von Gott kommen und zu Gott gehen. Deshalb geht es deinem ungeboren Kind gut. Er lebt aber eben anders und irgendwann wirst Du ihn wiedersehen. Das ist jetzt sicherlich schwer zu begreifen und vielleicht glaubst Du auch nicht daran. Aber ich bin fest davon überzeugt.

Irgendwann wirst du sicherlich ein anderes Kind haben und die Erinnerung daran wird trotzdem immer wieder kommen. Aber vielleicht ist der Gedanke für Dich tröstlich. Mit dem Tod endet unser Leben nicht.

LG

Carola