Nachtrag zu meinem Beitrag vor ein paar Tagen ... heute erfuhr ich aus der Zeitung, dass die Mutter ermordet wurde, vom Vater der Kinder! Ich bin momentan fix und fertig. Ich kann das nicht begreifen und muss ständig an die Kinder denken. Der Bub weiß in Wahrheit, was mit der Mama passiert ist. Der Papa ist mittlerweile in Haft, die Kinder bei Verwandten. Mich beschäftigt momentan die Frage wie damit im Kindergarten umgegangen wird. Ich befürchte, dass der Bub den anderen Kindern und meinem sohn erzählen könnte dass seine Mama mit einem Messer nieder gestochen wurde. Wie um Himmels Willen soll man damit jetzt umgehen???
Der Super Gau :-(
das ist ja grausam.
Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass ein Kind, dieses furchtbare Ereignis so mitteilt. Und wenn doch, dann würde ich damit offen umgehen.
Liebe Grüße
Ich denke dass du recht hast. Vielen Dank.
Mein Sohn und ich haben den Bub und seine Schwester heute im Park getroffen. Sie sind vorerst bei den Großeltern. Die Kleine habe ich nur kurz gesehen, der Junge hat mit meinem Sohn gespielt. Sie haben sich voll Freude begrüßt, Ball gespielt, ... dann haben sich die beiden zu mir auf die Bank gesetzt und geplaudert. Mein Sohn kramte in meiner Handtasche, fand Fußballkarten und 2 mini Schokohasen. Das haben sie sich geteilt. Der Freund wirkte so normal, als ob wäre nichts gewesen. Er erwähnte rein gar nichts. Auch ich tat selbstverständlich völlig normal!!!!!! Aber ich konnte in seinen Augen so viel Angst und Unsicherheit sehen. Es hat mir das Herz gebrochen
Meine Enkelin war bis vor kurzem in einer Hausaufgabenbetreuung, wo ehrenamtliche Köchinnen arbeiteten. Eine der beliebtesten Frauen, eine pakistanische sehr liebevolle Frau und Mutter von drei Schulkindern wurde von ihrem Mann bestialisch ermordet, weil sie ihm zu "westlich" wurde - sie hatte sich zum Führerschein angemeldet.
Alle Kinder bekamen das sehr nahe mit, auch durch die Presse, die Leute usw.
Die Erzieher dort gingen ganz offen mit dem Thema um und in einer kleinen Kapelle wurde eine Gebetsstunde mit allen Kindern veranstaltet - auch mit den Eltern der Kinder und die Kinder der Ermordeten waren ebenfalls mit anderen Familienmitgliedern da. Es war eine sehr berührende Zeremonie, bei der viel geweint - aber auch getröstet wurde.
Man weiß nicht, wie der Bub das erzählen wird - aber es kann durchaus in einer für Erwachsenen sehr direkten Art sein. Ich denke aber, auch diese Erzieherinnen werden sensibel mit dem Thema umgehen. Sollte ein Kind vom Kindergarten das Thema mit heimbringen und fragen, hilft nur Offenheit. So haben wir es mit meiner Enkelin auch gemacht, die auch sehr traurig war. Man hat ihr eben gesagt, dass man als normaler Mensch einfach nicht nachvollziehen kann, was Menschen plötzlich tun, sei es aus Krankheit, blinder Wut oder anderen Gründen.
LG Moni
Wie, der Typ, dem du noch einen Zettel zukommen lassen wolltest, war es? Krass. Tja, man kann den Leuten halt nur vor den Kopf schauen.
Nun denn, kann es sein das du einfach zu viel aus deiner eigenen Geschichte da rein interpretierst? Sprich mit den Erziehern, wie sie das Thema handhaben, vielleicht hilft es dir ja...zumindest im Umgang mit den kindern. Im Grunde hast du doch gar keinen Bezug zu der Familie. Vielleicht bin auch einfach zu abgestumpft.
Haben die Jungs sich denn oft verabredet?
Wovor hast du eigentlich genau Angst? Das dein Kind die Wahrheit erfährt? Das der andere Junge davon spricht? Was ja bei Kindern durchaus passieren kann. Schaffst du es nicht, da kein Kind zu begeleiten? Unbefangen?
Ja genau, DER!
Naja, richtiger Bezug würde ich nicht sagen ... wir wohnen auch erst seit einem halben Jahr hier. Wir haben uns öfters getroffen. Ich fand die Familie soooo nett und so normal (manche Eltern aus dem Kindergarten sind mir suspekt ^^). Ich hatte mir so fest vorgenommen da einen engeren Kontakt aufzubauen, vorallem weil die Kinder gut befreundet sind.
Man liest ständig von diesem und jenem in der Zeitung und denkt sich schrecklich. Aber wenn es dann einen quasi mal selbst irgendwie erwischt und man die Beteiligten kennt ist das schon schwierig zu begreifen. Und Ja, wahrscheinlich reagiere ich auch so emotional weil ich weiß wie es ist wenn einem die Mutter genommen wird. Und auch mein Vater saß schon 1 Jahr im Gefängnis.
Grundsätzlich bin ich für Offenheit und ansich finde ich es gut wenn der Junge über das Geschehene sprechen kann und darf. Meine größte Angst ist, dass mein Sohn glauben könnte dass auch seine Mama sterben wird. Ich musste ihm schon oft erklären was mit meiner Mama passiert ist.
Und ich frage mich auch was ich sagen kann, wenn der Junge plötzlich MIR erzählt was mit der Mama passiert ist. Immerhin trifft man sich im Kiga, Spielplatz, ect. ...
Hm, schwierig. Wäre vielleicht der weiße Ring etwas für dich, die können dich da bestimmt beraten.
Gerade weil dich das so triggert. Ganz platt würde ich sagen: Kannst du dich noch anfrüher erinnern? Wie die Leute danach zu dir waren? Dieses distanzierte von denen, die nicht damit umgehen konnten? Und was das bei dir ausgelöst hat? Das waäre so mein Anasatz im Umgang mit dem Kind. Und wenn du gar keine Worte findest, dann sag dem Jungen das auch so. Dann bleibst du ja wirklich authentisch.
Weiß dein Kind, was mit deiner MUtter passiert ist? Klingt so. Das dein Kind jetzt Angst bekommt, hm das Gefühl selber hat ja seine Berechtigung. Die Frage ist ja mehr, bis zu welchem Punkt. Ich denke wirklich, je mehr man versucht Angst auszureden, desto mehr bekommt sie Raum.
Oh man, das ist echt ne Hausnummer. Wie geht es dir damit, das du quasi auf das flasche Pferd gesetzt hast? Also den Mörder super nett fandest. Ich weiß ja, das man den Leuten nur vor den Kopf schauen kann....aber das würde mich sehr beschäftigen, denke ich.