12 Wochen ohne mein baby

Ich war sehr schnell schwanger im 2 üz ,erst war ich geschockt,aber dann freuten wir uns sehr !! Ich hatte gar keine Probleme in der ssw, keine Übelkeit oder sonstiges ! Es war eine Traum ssw ! Und als wir erfahren haben das wir einen kleinen Jungen bekommen freuten wir uns noch mehr! Bis zum 26.12.18, ich bekam leichte Blutungen, einfach so ohne Schmerzen! Wir sind ins kh beim ctg war alles in ordnung und der kleine Mann bewegte sich mega in meinem Bauch! Bei der untersuchen wurde die Ärztin ganz nervös und knallte mir an den Kopf "das ist eine geburt" ich wusste gar nicht was los war ! Dann kam der Oberarzt und stellte fest das mein muttermund komplett geöffnet war ! Ich verstand die Welt nicht mehr ! Es ging alles so schnell ich war unter Schock und weinte und dann lag ich schon im Op und der kleine wurde unter voll Narkose per Kaiserschnitt in der 23+5 ssw geholt ! Ich habe ihn Nur kurz nach dem Aufwachen gesehen ,und dann kam er in eine andere Klinik 30 km entfernt! Mein Mann war zum Glück immer an meiner Seite und kümmerte sich um alles ! Leider hatte der kleine Mann bei der Geburt schon hirnblutung und 1 Tag später in der anderen Seite des hirns noch mal blutung ! Wir mussten die schwere Entscheidung treffen ihn geh'n zulassen da er schwerst behindert gewesen wäre ! Und so ist er freidlich am 28.12.18 in meinen Armen eingeschlafen !es war so schön ihn bei mir zu haben aber auch gleichzeitig so schlimm und trauig zu wissen ich werde ihn nie mit nach Hause nehmen! Er fehlt mir so ! Ich gehe schon lange wieder arbeiten da ich selbständig bin, aber es fällt mir immer noch so schwer !! 😭 Sorry für den langen Text ich musste es mal los werden !!

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Hallo, es tut mir sehr leid, dass ihr euren kleinen Schatz verloren habt.

Die erste Zeit ist wirklich unendlich schwer uns es tut so weh. Auch wenn du es jetzt noch nicht glaube kannst, es wird besser werden und der Schmerz nicht mehr so unmenschlich sein. Gib dir Zeit und trauere auf deine Art und Weise. Hab Verständnis falls dein Mann anders trauert. Es gibt da kein richtig oder falsch.

Kennst du die Geschichte vom Trauerkind schon?

Die Geschichte vom Trauerkind beschreibt die Trauer und wie sie sich im Laufe der Jahr entwickelt so gut. So wie ein Kind sich entwickelt, so verändert sich auch die Trauer mit der Zeit. Und nie ist sie ein Maß für die Liebe zu unserem Kind, auch wenn sie mit der Zeit vielleicht nicht mehr ganz so schmerzhaft ist wie am Anfang.

Ich selber hatte 3 frühe FG und eine stille Geburt in der 39. SSW ehe wie unser Folgekind in die Arme schließen konnten und kann nur sagen, dass ich es wirklich so erlebe, wie die Geschichte vom Trauerkind es beschreibt.

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Das Trauerkind

Der Moment, an dem wir unser Kind gehen lassen mussten, ist der Moment der Geburt unserer Trauer.
Und wie ein Neugeborenes verhält sie sich auch. Sie füllt unser ganzes Wesen aus, unseren ganzen Tag, unser ganzes Dasein. Wie ein Säugling den ganzen Tag von uns getragen wird, tragen wir die Trauer 24 Stunden. Wir spüren ihr Gewicht körperlich in Form von Schmerz. Die Trauer liegt auf unserer Brust, nimmt uns die Luft zum Atmen, und trinkt unsere Energie. Es gibt nichts Anderes in dieser ersten Zeit, nur den Schmerz, die Kraftlosigkeit, die Trauer.
Aber ein Säugling entwickelt sich, zunächst unmerklich, dann mit kleinen Sprüngen. Plötzlich kann es von der Mutter wegrobben, eigenes Terrain entdecken. Es wird nicht mehr 24Stunden am Tag an der Brust getragen, will das auch nicht. Es braucht noch immer sehr viel Körperkontakt, aber auch Freiraum. Und irgendwann schläft es zum ersten Mal durch.
Und unsere Trauer? Verblüfft stellen wir fest, dass wir die Trauer zwar noch ständig spüren, dass der körperliche Schmerz aber Pausen macht, Pausen an denen man zwar noch sehr intensiv trauert, aber wieder atmen kann. Die Lebensenergie wird nicht mehr unendlich abgezogen, Kleinigkeiten des Alltags sind uns wieder möglich. Manche Mütter können das erste Mal nach langer Zeit wieder nachts schlafen, bei Anderen waren (wie bei manchen "lebenden Kindern") die Nächte eigentlich kein so großes Problem. Wieder ist das "Schlafenkönnen" nicht das Maß unserer Trauer oder gar unserer Liebe zu unseren Sternchen.
Dann kommt das Kind in den Kindergarten. Am Anfang macht sich die Mutter große Sorgen, denkt die ganzen 4 Stunden ununterbrochen an ihr Kind. Manche Kinder fällt der Übergang leicht, andere klammern. Liebt eine Mutter ihr Kind weniger, wenn das Kind loslässt und geht? Natürlich nicht. Liebt eine Mutter ihr Kind weniger oder mehr, wenn das Kind mit 5 Jahren mehr oder weniger Körperkontakt braucht? Natürlich nicht. Und nach dem Kindergarten kommt das Kind in die Arme der Mutter geflogen, holt sich die Geborgenheit die es braucht, und will erzählen
Genauso ist es mit unserer Trauer. Nicht einschneidend, aber schleichend, gibt es Momente, an dem wir die Trauer nicht spüren, an dem wir vielleicht über Witze lachen können, einen Kuschelabend mit unserem Partner verbringen oder richtig aufmerksam einen Film ansehen können, ohne ständig an unseren Verlust zu denken. Und wie bei den lebenden Kindern, so ist diese Entwicklung auch bei unseren Engelchen bei jedem Anders. Aber die Liebe ist immer die Gleiche. Und der Schmerz kommt dann auch zurück, genauso nah genauso heftig wie man es schon gewöhnt ist.
Manchmal bekommt das Kind ein Geschwisterchen. Es ist eifersüchtig, weil das neue "Neugeborene" mehr Zeit und körperliche Nähe beansprucht, fühlt sich vom Thron gestoßen und fällt in alte Babygewohnheiten zurück.
So kann es auch unserem Trauerkind gehen, wenn ein Folgekind kommt. Schon in der Schwangerschaft stellt sich oft die körperliche Trauer ein, diesmal verbunden mit Angst. Und ist das Folgebaby erst einmal da, spüren wir den vorwurfsvollen "Blick" unseres Trauerkindes, manchmal wie körperlich "Und ich? Für mich hast Du keine Zeit mehr, liebst Du mich nicht mehr?", und wir bekommen ein schlechtes Gewissen, glauben eine schlechte Mutter zu sein, die ihr totes Kind vernachlässigt.
Irgendwann hat sich aber alles eingespielt. Das Trauerkind merkt, dass es auch Zeit für es gibt, dass es nicht vergessen ist. Auch das Folgekind lernt, dass noch ein Geschwisterkind auch die Liebe seiner Eltern mit beansprucht. Es wird zum Grab mitgenommen und wenn es älter wird, werden ihm Fotos gezeigt und es wird ihm erklärt, was passiert ist. So wie Geschwister ganz selbstverständlich miteinander groß werden, lernt auch das Folgekind, dass das Sternenkind das Trauerkind bei seinen Eltern gelassen hat, an seiner statt. Und da auch bei der größten Geschwisterliebe Streit unvermeidlich ist, werden auch da Machtkämpfe um die elterliche Aufmerksamkeit nicht ausbleiben. Manchmal ein schlechtes Gewissen, wenn man sein Folgekind richtig glücklich anlacht, dann wieder wird das Folgekind zum "Kasper" oder "Haustyrann" wenn es merkt, dass Mama "zu lange" heute so still und nachdenklich ist. Aber irgendwie gibt es dann auch schnell wieder Versöhnung.
Dann kommt das Kind in die Pubertät, lehnt sich gegen die Eltern auf, es gibt Zoff. "Lass mich in Ruhe. Du hast mir überhaupt nichts zu sagen" etc. Die Liebe der Mutter wird ausgetestet bis zum geht nicht mehr, aber sie ist (meistens) immer noch da, auch wenn viele Jugendliche den Kontakt zu ihren Eltern fast ganz ablehnen, die Türen verschließen.
Und unser Trauerkind: Jetzt passiert es zum ersten Mal, dass wir z.B. einen Kinderwagen ansehen, hineinschauen und das Baby bewundern, wartend auf das so bekannte Gefühl des Schmerzes- und es kommt nicht. Wenn das zum ersten Mal passiert, erschrecken wir uns wahrscheinlich, denken "Ich liebe mein Baby nicht mehr. Ich spüre den Schmerz nicht. Was bin ich für eine Rabenmutter". Aber die Trauer will nicht mehr "abrufbar" sein. Will einfach nicht mehr irgendwelchen Ritualen und Signalen gehorchen, will kommen und gehen, wann es ihm passt. Jetzt kann es sein, dass man von heftiger Trauer mitten in der Nacht geweckt wird, was wahrscheinlich schon lange nicht mehr passiert ist. Wie ein Jugendlicher, der nachts um 3 beschließt seiner Mutter doch von seinem Liebeskummer zu erzählen.
Dann irgendwann ist das Kind erwachsen, verlässt das Elternhaus. Stirbt damit die Liebe der Mutter? Nein. Nach einer Eingewöhnungszeit fängt die Mutter an, ihr Leben wieder ganz so zu leben, wie sie es möchte. Sie liebt ihr Kind, aber es ist aus dem Haus. Und jedes Kind ist anders. Einige rufen ihre Mutter 2 mal die Woche an, einige lassen sich noch eine Weile die Wäsche waschen und sie sehen sich häufig, wieder andere melden sich nur zu Weihnachten und Neujahr. Aber die Mutterliebe bleibt.
Und die Trauer. Auch die zieht irgendwann vielleicht aus, nur das warme Gefühl der Liebe zu diesem Kind bleibt. Und der gelegentliche Anruf, das gelegentliche Gefühl, das an den alten Schmerz erinnert, aber doch ganz anders ist.
Und wie es bei lebenden Kindern sein kann, dass auch nach vielen Jahren, die erwachsene Tochter mit einem Koffer in der Hand in der Tür steht, weinend in die Arme der Mutter fliegt und erst einmal wieder für ein halbes Jahr zurück ins alte Kinderzimmer zieht, kann auch unser Trauerkind zurückkommen, mal für einen Kurzbesuch, dann vielleicht sogar für eine ganze Phase. Aber ob das nun passiert oder nicht, die Mutterliebe ist die Gleiche.

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Danke für die lieben worte ! Ja mein Mann trauert komplett anderst und das akzeptiere ich auch .... ich habe nur Angst das er alles in sich rein frisst da er nicht so drüber reden kann wie ich !
Es gibt gute und auch schlechte Tage,die Arbeit lenkt mich gut ab! Aber dann sieht man wieder eine schwangere oder ein Frau mit Kinderwagen und es sind momentan so viele bekannte schwanger das macht ein immer total fertig! Und man fragt sich immer wieder warum bei uns ! 😭 er war unsere erstes Kind... ich hoffe das wir auch ein folgewunder bekommen, aber ich darf ja so schnell nicht schwanger werden wegen dem Kaiserschnitt! Aber das ist ok die Zeit braucht man zum trauern , obwohl die Trauer nie aufhört sie wird nur anderst!

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So ging es mir auch. Ich hatte auch einen Notkaiserschnitt und kann wegen Endometriose sowieso nur sehr schwer schwanger werden. Es wäre auch unser erstes Kind gewesen, das hat es zusätzlich noch schwerer für mich gemacht.

9 Monate nach dem KS durften wir wieder üben, da ich wie gesagt ohnehin nicht schnell schwanger werde. Es hat dann wieder über ein Jahr gedauert, aber 2,5 Jahre nach dem Tod unserer ersten Tochter durften wir unsere 2. Tochter in die Arme schließen.

Rückwirkend muß ich sagen, war diese Zwangspause zur Verarbeitung gut, aber in dieser Phase war es schon echt hart.

Wenn du jemanden zum Reden oder einfach zum Zuhören brauchst, kannst du mir auch gern schreiben.

Ich wünsch dir/euch viel Kraft für diesen schweren Weg. Auch wenn du es jetzt noch nicht fühlen/sehen kannst, es werden auch wieder Tage mit Sonnenschein für euch kommen. #herzlich