Kinder auf Beerdigung mitnehmen?

Hallo
Ich bin 37.meine beiden Söhne sind 4 und 7.am 3.5. ist laut meinem Onkel meine letzte Oma mit 90 Jahren gestorben.wir haben sie nur 1 Mal im Jahr gesehen weil wir 4 Stunden entfernt wohnen.ich denke das meine Kinder noch zu jung dafür sind um auf die Beerdigung zu gehen.ich selbst hatte mit 15 meinen ersten Todesfall als mein einer Opa gestorben ist aber durfte da nicht mit auf die Beerdigung obwohl ich finde das man mit 15 eigentlich alt genug dafür ist.meine Eltern sagen daß ich das selber entscheiden soll ob sie mit sollen.was würdet ihr sagen sollten meine beiden Söhne mit auf die Beerdigung?

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Wenn sie einen Bezug zu der Oma gehabt hätten, hätte ich gesagt, dass sie ruhig mit kommen können. Da der Abschied wichtig ist.
Aber in dem Fall, so wie du es beschreibst finde ich nicht, dass sie einen Abschied brauchen und wahrscheinlich eher stören könnten. Besonders mit 4 Jahren kann ein Kind nicht unbedingt ewig ruhig in der Kirche sitzen und die ernste Angelegenheit verstehen. Aus Respekt vor den anderen Trauernden lässt man sie dann besser zu Hause.

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Hallo,

ich bin gänzlich anderer Meinung zu meiner Vorrednerin.
Kinder wissen durchaus instinktiv, dass man auf einer Beerdigung oder in einer Kirche ( und dabei ist der Anlass egal ) nicht herum tollt, schon allein weil es der Rest der Anwesenden nicht tut und die Kinder die Atmosphäre durchaus wahrnehmen ( auch wenn ihnen die Tragweite natürlich mit 4 nicht so bewusst ist )
Ich würde deine Kinder fragen, was sie möchten. Möchten sie mit, dann nimm sie auch mit. Unser Sohn war bei der Oma meines Mannes mit auf der Beerdigung und gerade 3 Jahre und obwohl er nicht verstand warum der Rest der Familie weinte, war er still und zurückhaltend obwohl er sonst im familiären Umfeld gerne tobt und Quatsch macht.

Natürlich entscheidet letztlich ihr, aber wenn sie es möchten würde ich sie nicht übergehen. Wenn beide oder auch nur einer nicht möchte, würde ich ihn allerdings auch nicht zwingen.

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Ach ja, unser Sohn hatte kaum Bezug zu dieser uroma, weil mein Mann ein eher schwieriges Verhältnis zu ihr hatte.

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Hallo!

Ich bin immer dafür, Kinder in alles einzubeziehen, auch und gerade bei Krankheits- und Sterbefällen und Beerdigungen.

Allerdings halte ich wenig davon, zu Beerdigungen von Menschen zu gehen, die einem wenig bis gar nichts bedeutet haben. Wozu? Für die anderen? Damit die Leute nicht reden? Ihr habt ja nur am Rande mitbekommen, dass die Oma überhaupt gestorben ist.

Ich selbst würde zu so einer Beerdigung nicht gehen. Wenn ich doch ginge, weil ich meinem Mann einen Gefallen tun will oder so, dann ohne Kinder, weil ich möchte, dass sie lernen, dass eine Beerdigung ein (manchmal sehr nötiges) Abschiedsritual ist, dass man trauern und weinen darf und nicht alles verstehen muss. Auch nicht als Erwachsener.

Ich will nicht, dass sie lernen, dass man Beerdigungen halt so absitzt, weil es sich gehört.

LG

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Wie eng war denn das Verhältnis Deiner Kinder zu Deiner Oma? Auch wenn man sich nur 1 mal pro Jahr sieht, kann man ja durch Telefon, Internet etc. trotzdem regen Kontakt haben. Den 7 jährigen würde ich selbst fragen, ob er mit auf die Beerdigung gehen möchte. Das ist ja durchaus ein Alter, wo man in etwa weiß, was dort passiert und eine Meinung dazu hat.
Mit 4 finde ich es etwas schwerer zu beurteilen. Ich würde es davon abhängig machen, ob er mit seinen 4 Jahren lange genug stillsitzen und zuhören kann. Auch wäre wichtig zu wissen, wie sehr Du selbst emotional eingebunden bist. Fühlst Du Dich in so einer Situation in der Lage, Dich notfalls um Dein Kind/Kinder zu kümmern oder möchtest Du lieber ungestört trauern und Abschied nehmen können?

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Die Kinder sind auf keinen Fall zu jung, um auf die Beerdigung eines ihnen vertrauten lieben Menschen mitzugehen. Da wäre es weitaus verstörender, wenn dieser plötzlich ohne Abschied weg wäre.Meine Enkelin war 4 und 8 Jahre alt, als ihre beiden Opas starben und es wäre undenkbar gewesen, sie davon auszuschließen. Bei meinem Mann war sie sogar dabei als er starb - und sie wollte sich von ihm sogar alleine im Schlafzimmer verabschieden und suchte ein paar Tage später die Urne für ihn aus, auch das wollte sie. Sie hatte eine unglaubliche Stärke, ist mit den Opas aufgewachsen und liebte sie sehr. Nur soviel zum "richtigen Alter". Kinder werden hier oft sehr unterschätzt und sehen vieles weitaus unverkrampfter als Erwachsene.
Aber in Deinem Fall kennen sie die Oma ja fast nicht, da müssen sie nicht unbedingt mit.
LG Moni

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Ich finde nicht, dass man „zu jung“ für eine Beerdigung sein kann.
Wenn du das Gefühl hast, dass sie eine längere Zeit ruhig sitzen können, würde ich sie fragen, ob sie mitgehen möchten.
Mein Großer war mit vier und acht auf Beedigungen dabei, der konnte wunderbar damit umgehen. Die Kleinen (bei denen später ADHS diagnostiziert wurde) haben wir mit vier Jahren lieber zuhause gelassen, die konnten noch nicht sitzen bleiben.
Wenn man es dem Kind zutraut, tendiere ich immer eher zum Mitnehmen.

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Hallo,

Im letzten Jahr starb von meinem mann die oma mit 92Jahren. Meine kids (2× pubertier & 1× grundschule) hatten eine innige bindung zu ihr. Ich habe meinen kids es freigestellt hinzugehen da ich selbst eine andere meinung zum thema beerdigung habe.
Da werden von anderen leuten dinge erwartet die man selbst nicht bereit ist zu erfüllen, da man emotional zu aufgewühlt ist. Mein grundschulkind und eines meiner pubertiere sind mit mir zu Hause geblieben und haben zu hause der oma gedacht. Eigentlich wollten wir zum Zeitpunkt der beisetzung Luftballons steigen lassen. Da es andem tag hochsommerlich warm war blieben wir daheim.Mein mann war mif dem ältesten pubertier auf der beisetzung. Meinem junior wurde es in dem engen raum schwindlig und mein mann hatte also noch was anders zu tun.
Meine Schwiegermutter will jetzt bei jeden besuch bei ihr mit den kids auf den Friedhof gehen, was dazu führt das sie keine lust mehr haben hinzugehen.

Anders lief es damals bei meinem grosonkel. Die kids waren zum Zeitpunkt der beisetzung in der schule und als allles vorbei war sind wir abends nochmal ans grab. Due kids hatten damals bilder gemalt und haben diese auch zu den Blumen gelegt.

Eine Beerdigung von einer person die nicht so nahe steht ist zum näher bringen von dem thema sicher geeigneter als von einem menschen der sehr eng emotional mit einem verbunden ist. Es ist die frage wie ihr das seht.

Mein mann war nach dem tod laut seiner aussage nicht noch mal am grab seiner oma, obwohl er in der Nähe arbeitet. Auch ich war bisher nicht dort. Wir haben die oma im herzen.

Viele Grüße geli