Hallo,
ich bin neu hier im Forum und habe mich schon viel mit dem Thema beschäftigt.
Meine Tochter ist jetzt fast 4 Monate. Sie ist toll und ein eher ruhiges Kind.
Trotzdem war mir vor dem Kind meine Unabhängigkeit und meine persönliche Freiheit immer das wichtigste. Aktuell lebe ich fast jeden Tag mit dem Satz "bald wird es wieder besser" - aber ich habe die Angst, dass das nicht stimmt. Meine Fremdbestimmung quält mich sehr und ich versuche damit klar zu kommen - habe aber auch immer wieder sehr schlechte Phasen.
Ich würde einfach gerne wissen, ob es jemanden ähnlich ging, was ihr unternommen habt und ob dieses Gefühl irgendwann auch verschwindet?
Dazu muss ich noch sagen, dass wir sehr gut verhütet hatten und ich vorher eigentlich keine Kinder wollte.
Wird die Fremdbestimmung auch nochmal besser?
Ich hatte damit sehr zu kämpfen, da ich ein Mensch bin, der viel Rückzug und Freiraum benötigt. Rückblickend ist die Phase der kompletten Fremdbestimmung sehr kurz und hätte ich ein zweites Kind bekommen, hätte ich diese Phase viel besser überstanden und vielleicht sogar genießen können, da sie doch sehr endlich ist und die Kids so schnell selbstständiger werden.
Ich weiß nicht, wann du dein Kind betreuen lassen möchtest, aber das hat mir sehr geholfen, weil es mir ganz wichtig ist, verlässliche und planbare Zeiten für mich zu haben, d.h. während eines Mittagsschlafes konnte ich mich nie entspannen, sondern war quasi immer auf Abruf.
Heute ist das Kind 7 und spielt seit heute morgen um 10 mit einer Freundin in Haus und Garten und fragt nur gelegentlich nach Essen. Seit der Einschulung bleibt es auch mal ein Ständchen allein zu Hause und genießt das, groß zu sein. Und mir ermöglicht es, mal eben kurz zum Einkaufen zu hüpfen.
Ich fand rückblickend die ersten drei Jahre anstrengend, danach wurde es ganz schnell viel besser mit der Fremdbestimmung...
Magst du was zu lachen haben?
https://youtu.be/uFQfylQ2Jgg
Es geht nicht nur dir so. Manchmal hilft Galgenhumor und es sich bewusst zu machen, dass man das kleine Wesen abgöttisch liebt, obwohl man, verdammt noch mal, einmal wieder in Ruhe aufs Klo möchte.
Danke :) Das macht tatsächlich etwas Mut. Wiederum fragt man sich dann ob das ganze 3 Jahre Entbehrung wert ist
Achso und danke für den Link - war tatsächlich ziemlich lustig :)
Ging mir beim 1. Kind vor 16 Jahren genau so und das war ein Wunschkind. Die Erkenntnis traf mich wie ein Faustschlag, als wir aus dem KH kamen und ich den Maxi Cosi abstellte. Ich lief rum wie Falschgeld, wartete nur auf einen Pieps und so ging es dann die nächsten Wochen weiter. Während mein Mann ganz normal seinem Leben und seiner Arbeit nachging (die auch meine Arbeit war, wir sind Kollegen) fühlte ich mich wie eingeknastet. Als hätte ich eine riesige Bleikugel am Fuß. Ganz schrecklich.
Das wurde dann besser, als ich anfing Zeit mit meinem Sohn zu verbringen und zwar außerhalb des Hauses. Wir gingen stundenlang spazieren, ich saß im Park in der Sonne und beobachtete die Kinder beim spielen, während mein Baby im Kinderwagen lag und irgendwann fand ich mein Leben nicht mehr so schlimm--aber auch nicht toll, deswegen bin ich wieder ins Büro geflüchtet nach 6 Monaten Im Nachhinein eine Schnapsidee, aber in der Zeit mein Rettungsanker.
Beim 2. und 3. Kind hatte ich die Probleme nicht und war gerne zu Hause.
Dieses Fremdbestimmte empfand ich besonders nachts als grauenhaft und das wurde besser, als die Kinder anfingen zuverlässig durchzuschlafen.
Tolle Antwort, es ging mir ganz genauso! Wunschkind, lang ersehnt. Und als es endlich da war dachte ich, ich bin im falschen Film. Bei Nr. 2 und 3 war es nicht mehr so.
Auch die Sache mit dem durchschlafen bzw den Nächten...... 100% das selbe! Nr 3 (9 Monate) schläft noch nicht durch, aber das stört mich nun nicht mehr.
Ich finde es sehr beruhigend das es auch anderen Frauen so geht. Ich dachte nämlich lange das mit mir irgendwas nicht stimmt. Und dieses Feedback habe ich auch teilweise bekommen, vor allem bezüglich der Schlafsituation. O-Ton: “Aber das weiss man doch vorher!”- ja, aber nach Monaten Schlafentzug fühlt man doch etwas anders darüber...
Das dachte ich auch, dass irgendwas bei mir falsch ist. Es sagt einem ja auch keiner! In den damaligen Büchern über Babys hat man nur lächelnde Frauen gesehen, die ihre Babys beschmusen, mit Strohhüten auf und langen Sommerkleidern, die Babys in weiße Spitze gehüllt. Der Trend, dass auch mal Tacheles geredet wird ist ja neu, vor 16 Jahren musste man vor Glück platzen! Meine Mutter war leider auch keine Hilfe, sie hat sich komplett zurück gezogen, weil ich "so schlecht drauf" war
Ich verstehe dich!
Ich verstehe Dich sehr gut.
Mein Sohn ist nun 1 Jahr alt und mir geht es noch immer so. Zudem bin ich auch noch schwanger.
Es ist hart, sehr hart. Man gibt alles auf. Es ist wirklich so. Ganz ehrlich. Wie soll man sich das alles denn vorher vorstellen? Das kann man gar nicht.
Ich kann noch immer nicht alleine auf Klo oder kochen. Man schafft es einfach nicht. Klar, es kommt auch auf das Kind an. Mein Sohn ist auch nicht sehr pflegeleicht. Ich glaube einfach, dass man sich irhendwann damit abfindet. Die Liebe wächst ja auch mit der Zeit. Keine Ahnung. Oftmals vermisst man die Freizeit.
Ich glaube daran, dass es irgendwann besser wird. Ich hoffe es zumindest:)
Danke für die Antworten. Das ist tatsächlich nicht besonders aufmunternd.
Meine Familie war jetzt 1 Woche weg - es war das Paradies auf Erden.
Jetzt habe ich Magenschmerzen und Depression das ich bald wieder in meinen Käfig zurück muss.....
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll. Wenn die Aussicht, das es eigentlich nicht besser wird - warum macht man es dann?