Hallo,
Ich bin sehr unsicher mit der Frage... aber es gibt ja eigentlich keine blöden Fragen.
Ich wurde nur sehr schwer schwanger. Habe einen 2 Jährigen Sohn und ein Zwillingsmädchen.
Der wunderbare Zwillingssohn hat 5 Wochen schwer gekämpft und den Kampf letzendlich verloren.
Ich liebe alle meine Kinder, alle 3.
Ich habe solche Sehnsucht und leide sehr.
Es zerreißt mich.
Ein Leben für mich aktuell unvorstellbar - aber ich bin stark, äuserlich für meine Kinder.
Der Gedanke an ein Regenbogenbaby ist da.
Es fehlt eines, das nie ersetzt werden kann. Dennoch habe ich mich 9 Monate auf ein Leben mit 3 Kindern gefreut und jetzt sind da nur 2 und eines leider nur im Herzen.
Aber ist es die Sehnsucht nach einem 3 ten Kind an der Hand oder ist es mehr ein Schnellschuss?
Sind 3 kleine Kinder denn zu schaffen?
Und zeitgleich will ich darüber gar nicht nachdenken... mein Herz sagt JA, und mein Verstand stellt tausend Fragen.
Die Hoffnung nochmal Glück und Lebensmut zu erfahren... mit eben einer erneuten Schwangerschaft ...
Kann jemand aus Erfahrung berichten?
Hat jemand drei Kleine Kinder? Ein Regenbogenbaby, wenn ja wann habt ihr euch dansch gesehnt, aus welchem Impuls?
Mich interessiert alles.
Lieben Gruß
Regenbogenbaby - "blöde" Frage
Hallo.
Als erstes möchte ich dir sagen, dass es mir sehr leid tut dein Kind verloren zu haben. Deine Frage ist überhaupt nicht "blöd.
Wir hatten schon einen Sohn, als ich mit unserer 1. Tochter schwanger würde. Wir wollten immer zwei Kinder. Und dass es Junge und Mädchen werden würde, machte es umso besser. Dann musste ich aufgrund einer Infektion unsere Tochter in der 28. SSW tot zur Welt bringen. Eine Welt brach zusammen. Genau ein Jahr später hab ich unser Regenbogenbaby (wieder ein Mädchen) geboren. Und seit dem ist der Wunsch nach einem weiteren Kind da. Plötzlich wollte ich mindestens noch eins. Unsere Tochter ist nun 14 Monate alt und ich bin immer noch überzeugt davon ein weiteres Kind zu wollen. Mein Mann ist nicht gänzlich abgeneigt, hat aber seinerseits begründete Bedenken. Wir werden spätestens in einem Jahr eine endgültige Entscheidung fällen.
Dein Wunsch nach einem weiteren Kind/ Regenbogenbaby ist völlig normal. Deine Beweggründe auch. Wenn ihr euch das zutraut und es beide wollt, spricht doch nichts dagegen.
Alles Gute für euch
LG Nona
Es tut mir natürlich leid, dass du dein Kind verloren hast. 🙈
Danke. Das sind ganz liebe Worte. Ich fühle einerseits die Liebe ein weiteres Kind zu wollen, aber auch den Zwiespalt... ich möchte meinen Sohn ja nicht ersetzen.
Es tut mir sehr leid, dass ihr euren Sohn verloren habt!
Ob ihr noch ein drittes Kind wollt, das könnt nur ihr entscheiden und am besten lasst ihr euch Zeit damit.
Zu schaffen sind drei Kinder für eine "normale" Familie sicher.
Ich kann dir nicht aus meiner eigenen Erfahrung berichten, nur von der Familie meiner besten Freundin.
Als ihre Mutter mit dem 3. Kind schwanger war, ist das im 5. Monat gestorben. Sie haben es danach nicht noch einmal versucht, aber irgendwie hatte ihre Mutter immer das Gefühl, dass die Familie nicht komplett ist.
Einige Jahre später ist ihre Mutter dann ungeplant schwanger geworden und seitdem fühlt sie sich als Familie komplett.
Lass dir ruhig die Zeit, alles sacken zu lassen, genau zu überlegen. Denn ein weiteres Kind kann ja kein Ersatz sein.
Huhu
Mir tut dein Verlust sehr leid. Auch ich habe vor 3 Jahren einen Zwilling nach 2,5 Monaten auf dieser Welt, gehen lassen müssen.
Dieses Kind fehlt. Ganz klar!
Man kann zwar dieses Kind nicht ersetzen, wohl aber einen Kinderwunsch haben.
Ich hatte schon:
3 Kinder unter 3
4 Kinder unter 5
8 Kinder unter 11
Nun sind meine 7 verbliebenen Kids zwischen 3 und 13 Jahre alt. Die 3 Großen besuchen das Gymnasium, 2 sind in der Grundschule und 2 im Kindergarten.
Ja, man kann gut 3 kleine Kinder managen. Es ist anstrengend und wunderschön zugleich. Sie beschäftigen sich miteinander und lernen voneinander.
Ich würde an deiner Stelle den Schritt wagen und noch eins bekommen. Für mich hört sich das so an, als wärst du bereit dazu!
Alles Gute
Das sind so tolle, liebe Worte. Sie machen Mut. Mein Herz sagt einfach JA. Und ich möchte garnicht mehr denken.
Wahnsinn welches Familienunternehmen du managest. Das klingt toll.
Darf ich fragen wie es dir geht, 2,5 Jahre später?
Momentan ist der Verlust kaum auszuhalten.
Momentan scheint das "irgendwann wieder glücklich sein" ganz, ganz weit weg.
Ja, es hat mir erst mal die Füße unter dem Boden weggezogen. 3 Tage nach der Geburt ist auch meine Mutter im gleichen Kkh verstorben. Sie bekam im Juli die Diagnose Lungenkrebs und starb im September.
Ich habe dann lange nur noch funktioniert. Alles schien unreal und ich stand da mit meinen Kids und dem winzigen Baby, dass fast 10 Wochen zu früh kam, weil man versuchte seinen Bruder zu retten, was ja auch zunächst erfolgreich war.
Mein verstorbener Sohn kam aber auch nie aus dem Kkh raus und irgendwann hatte ich ein Baby daheim und ein Baby im Kkh. Leider ging es meinem Sohn im Kkh immer schlechter und irgendwann verlor er den Kampf. Nun hatte ich plötzlich viel zu viel Milch und wusste nicht, was ich sagen soll, wenn Leute fragten, wie viele Kinder ich habe.
Mittlerweile geht es mir deutlich besser und ich akzeptiere, was passiert ist. Ändern kann ich es nicht. Es wurde alles versucht um ihn zu retten. Doch er hatte Trisomie 18. Sein Gehirn war normal entwickelt, doch er war durch den Defekt zu klein, hatte Herzfehler und eine kaputte Lunge.
Natürlich bin ich manchmal traurig, doch ich denke nicht mehr ständig an den Verlust. Und der Tod meiner Mutter war noch heftiger für mich. Ich selbst musste aber erst schwer krank werden, bevor mir klar wurde, wie dankbar ich für das sein kann, was ich habe. Seitdem sehe ich die Welt anders und genieße mein Leben. Ich habe 7 gesunde Kinder und bin selbst endlich auch wieder gesund.
Es ist gut möglich, dass du in der Schwangerschaft Ängste haben wirst aufgrund der Sachen, die du erlebt hast. Aber es ist nicht dieselbe Situation und eine völlig neue Erfahrung. Und wenn dein Herz sich ein Kind wünscht, dann ist es auch das, was dich aus diesem Loch zieht. Man soll machen, was einen glücklich macht und nicht das, was andere von einem erwarten.
2013 hatte ich in der 11. Woche eine Fehlgeburt. Ich wurde danach mit meiner wundervollen Tochter schwanger. Es war absolut die richtige Entscheidung, denn sie hat mich wieder strahlen lassen. Auch sie hat niemanden ersetzt- aber meinen Kinderwunsch gestillt. Und ich schaue sie grade an und bin unheimlich dankbar.
Alles Gute. Fühl dich gedrückt