Zum „rauslassen“

Einige werden sich an diese Geschichte erinnern.
Wir haben am 18.09 unseren liebevollen Engel gehen lassen .
Die Geburt an sich ging zimlich zügig.
Als ich meinen kleinen Engel im Arm hatte,ging bei mir 1000Fragen durch den Kopf. Mein Kopf pochte vor Angst,unzufriedenheit und Trauer .
„War es die rischtige entscheidung“ „lag die Fruchtwasserpunktion falsch“
„Gott du siehst ganz normal aus“

Wie viel Liebe kann man für sein Kind haben obwohl man es freiwillig hergegeben hat aufgrund von einer Trisomie. ernsthaft...100% Liebe !
Ja manchmal frage ich mich ob es rischtig war.
Wenn ich an den Tag zurückdenke,steht für mich die Welt still...so ein schöner Junge .
Ich hatte ihn den ganzen Tag bei mir im Zimmer,er wurde getauft.
Der Abschied war unfassbar schwierig ,heute noch manchmal unrealistisch.
Ich liebe diesen kleinen Jungen so sehr,das ist irgendwie seltsam. Wie kann man soviel Liebe für ein kleines baby empfinden das man freiwillig ziehen gelassen hat?
Gott immer wieder diese Vorwürfe ,Vorstellungen und Träume.

Wir haben ihm liebevoll einen schönen Platz gefunden .Jeden Tag besuche ich ihn doch die Trauer wird immer größer anstatt abzunehmen.
Ich fühle mich leer und einsam .Habe den Wunsch meinem kleinen Engel näher zu sein ,ihn zu umarmen ,zu küssen und ihm 10000 mal zu sagen ,wie sehr ich ihn liebe. Frage mich immer wieder ,wie es ihm geht ,ob er bei menen Großeltrwn großgezogen wird und ob sie auch Herbst haben.
Deine Schönen US- Bilder und Engel mit deinem Namen ,haben eine schöne Ecke ,bei mir im Zimmer gefunden .
Dein Tagebuch ist fast voll geschrieben.
Ich bin unfassbar traurig und trotzdem fühl ich gar nichts mehr .

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Hallo
Als ich deinen Beitrag gelesen habe, kreisten bei mir auch einige Gedanken rum... es ist jetzt vielleicht völlig falsch, das überhaupt zu schreiben. Aber doch finde ich es sehr wichtig, dass das jemand anspricht. Und da du in einem öffentlichen Forum geschrieben hast und du weisst, dass das ein sehr kontroverses Thema ist, rechnest du wohl auch mit einigen wenig mitfühlenden Beiträge.

Also erst einmal: ich möchte dir kein Beileid aussprechen. Du trauerst. Das ist absolut verständlich, wenn man sein Kind beerdigt hat. Es ist immer sehr schwierig, sein eigenes Kind zu Grabe zu tragen. Aber ehrlich: was hast du denn erwartet, wie du fühlst, wenn du abtreibst? Warum bist du überrascht, dass es dir weh tut und du trauerst? Warum bist du überrascht, dass du dein Kind liebst?

Dein Beitrag kann sich für manche wie ein Hohn anfühlen. Du wirst schwanger, beendest es und schreibst hier, wie arm du bist, weil du dein Kind bewusst abgetrieben hast. Ich weiss nicht, ob das hier der richtige Ort für solche Zeilen sind....

Ich glaube dir. Ich kann mir gut vorstellen, dass du dich so fühlst, wie du geschrieben hast. Kannst du mit deinem Mann darüber reden? Mit einer guten Freundin? Das wird dir mehr bringen, als hier zu schreiben.

Zu deinem Kind. Ich bin sehr sicher, ich glaube daran, dass dein Kind im Himmel ist. Es geht ihm gut. Daran darfst du festhalten.

Nun ist es an dir, dir selbst zu vergeben. Denn offensichtlich haderst du sehr mit der Situation. Die Trauer wird erst abnehmen, wenn du den ganzen Schritt zur Selbstvergebung getan hast.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!

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Nur kurz...ich hab Deinen Beitrag gemeldet. Wenn du nichts Nettes sagen kannst bzw. in diesem Forum Kritik üben musst, dann lass es...ganz einfach. Niemand braucht Deinen Beitrag hier.
Die Entscheidung, einen Embryo/Fötus/ein Kind gehen zu lassen nach einer schweren Diagnose obliegt nur den Betroffenen. Und natürlich darf man dann traurig sein...es gibt tausend Gefühle dabei. Alle sind legitim.
Dein Beitrag ist es ist und wertet.

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Na wenn du meinst... habe schon damit gerechnet. Ps: wie kann man darüber bitteschön wertfrei schreiben?
An die TE: wie oben schon geschrieben, wünsche ich dir alles Gute. 👋

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Ich kann nicht aus Erfahrung sprechen aber ich wollte dir trotzdem antworten weil ich glaube dass du einfach mit jemand virtuell sprechen willst und ich rate dir als erstes auch dass du dir Hilfe holst um diesen Schock zu verarbeiten.

Hast du schon Kinder?! Ich habe 3 Kinder bei den ersten zwei wollte ich aus Prinzip keine Untersuchung auf einen Gendefekt haben, ich konnte mir nicht vorstellen die Schwangerschaft abzubrechen bzw dass ich das schaffe das hatte auch mit meiner Eilleiterschwangerschaft zu tun in der ich gefühlt ein Kind verloren habe. Jedenfalls beim dritten Kind haben wir eben doch den Harmonietest gemacht.... Nicht weil ich es wollte sondern mein Mann. Er hatte im Jugendalter ein Kumpel dessen Schwester schwer behindert ist und noch heute sind ihre Eltern mit Mitte 60 für sie da ausschließlich das war ihr Leben klar es ist ihr Kind aber der Bruder ist ebenfalls ihr Kind aber für ihn war eben nicht soviel Zeit da. Es mag Familien geben bei denen dieser Spagat super klappt aber es ist verdammt schwer. Und ich bin ehrlich ich weiss nicht wie es hätte schaffen sollen und war froh dass alles gut war und ist. Ich denke da auch an schlimme Tage mit meinen Zicken an denen ich ausrechnen "Puh noch 10 Jahre dann wird's ruhiger :-)" Mal wirklich wer hat diese Momente nicht.

Was ich damit sagen will ich weiss nicht warum ihr die Schwangerschaft abgebrochen habt aber es war eure Entscheidung und niemand sollte dies verurteilen. Erstmal selbst in der Situation sein und auch wenn der kleine gesund gewirkt hat vieles entwickelt sich ja erst und wird dann schwerwiegend für das Kind was ist das für ein Leben.

Ich wünsche dir dass es dir bald etwas besser geht und du mit dir selbst ins Reine kommst

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Liebe Rachi5,

ich hatte dir in dem vorigen Thread geschrieben. Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit. Das möchte ich dir auf den Weg geben.

LG Hinzwife