Meine Schwester ist gestorben....

Hallo,

Letztes Jahr ist meine Schwester mit 29 Jahren jung unerwartet gestorben. Es sind schon ein paar Monate vergangen und ich komme immer noch nicht damit klar. Mir fällt es sehr schwer das Leben weiter zu führen, als wäre nichts.
Egal was ich mache, ich muss immer an Sie denken. Ich habe Zwillinge 1 Jahr alt mit denen ich meinen Tag bewältigen muss. Nur fühle ich mich wie ein Roboter und mein Ehemann versteht mich nicht.
Wir hatten ein sehr enges Verhältnis mit meiner Schwester und ich vermisse sie so sehr.
Ich rede viel mit Familie und Freunden darüber, aber so wirklich hilft es mir nicht, nur kurzfristig.
Wie kann ich die Trauer bewältigen ohne dss ich in ein tiefes Loch versinke.
Gab es jemanden in der Situation und was hat euch geholfen?

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wie wäre es mit eine Trauergruppe?
Es ist immer schwierig, wenn man jemanden verliert, deine Schwester hätte aber sicher nicht gewollt, dass du dich aufgibst.

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Ja das wäre eine Möglichkeit, danke....

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Hallo,

ich #liebdrueck dich erstmal.

Ich kann mich wunderbar in deine Lage versetzen, denn ich habe vor 18 Jahren meinen heißgeliebten kleinen Bruder verloren. Er war damals 27 und ist nach einer Weihnachtsfeier tödlich verunglückt. Mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen und ich habe nur noch funktioniert #heul

Damals bin ich zu den verwaisten Geschwistern gegangen und habe auch noch eine Psychotherapie gemacht. Ich glaube, sonst wäre ich zu grunde gegangen. Das war eine Erfahrung, die möchte ich niemals wieder mitmachen.

Die Gruppe mit den verwaisten Geschwistern hat mir darin geholfen, dass ich gesehen habe, dass noch viele andere die gleiche schreckliche Erfahrung machen mussten wie ich. Das hat schon ein wenig geholfen. Am meisten hat mir aber die Psychotherapie gebracht.

Das war damals schon eine echt furchtbare Situation, aber ich habe überlebt und es auch verkraftet.

Ich wünsche dir, dass du das auch schaffst. Wichtig ist, dass man redet (wenn man kann).

Viele liebe Grüße

Melanie

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Ich bin damals auch mehrmals täglich zum Friedhof gegangen, teilweise auch nachts. Irgendwann war es mir nachts zu unheimlich und da wusste ich, das ich das größte überwunden habe.

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Dankeschön, dass du deine Erfahrungen mit mir geteilt hast.
ihr Grab ist im Ausland....

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Mein Mann und ich sind seit unserer Geburt zusammen und als Nachbarn sind wir von kleinauf beim anderen Ein und Aus gegangen.
Als wir 14 waren ist seine Schwester bei einem Badeunfall verloren.

Uns hat geholfen:
- Der Glaube, das Gebet
- Reden, reden, reden
- die Gefühle rausschreien (wortwörtlich. Wir sind in den Wald oder auf Felder gegangen und haben einfach laut gebrüllt)
- Gänge zum Friedhof
- Als wir an Silvester bei seiner Familie saßen und - wie jedes Jahr - gesagt haben, was wir positives aus diesem Jahr mitnehmen.
- Zeit

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Dankeschön für deine Ratschläge...
Ich hoffe sehr, dass mir das auch helfen wird.

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„Wenn der Himmel von hier unten schon so wunderschön aussieht, wie toll muss er sich dann erst anfühlen?“

Ich wünsche dir viel Kraft und hoffe, du bist mit dir selbst geduldig 🍀

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Dankeschön, sehr schön geschrieben.....

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Hast du dir schon erlaubt nicht zu funktionieren? Unabhängig davon ob dein Mann es versteht oder nicht. Ich persönlich verarbeite Trauer jedenfalls dadurch, dass ich sie zulasse auch wenn ich dann für eine Weile nichts mehr auf die Reihe bekomme. Aber meistens bekommt man es wieder schneller auf die Reihe, wenn man vorher los gelassen hat von dem Versuch weiter zu funktionieren, statt sich von Anfang an so gut es geht zusammen zu reißen und nur "dosiert" zu trauern.

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Liebe Guel, es tut mir unfassbar leid, dass du deine Schwester so früh gehen lassen musstest! Dafür gibt es keine Worte.

Ich habe vor wenigen Jahren meinen besten Freund und Exfreund verloren. Ganz plötzlich und unerwartet. Wir waren 10 Jahre zusammen und er war immer noch ein Lieblingsmensch für mich. Ich konnte für mich leider keinen Weg finden, damit klar zu kommen. So musste es die Zeit verrichten. Und das hat sie auch. Ich habe von Tag zu Tag gelebt und mich ganz langsam an eine Welt ohne ihn gewöhnt. Auch heute habe ich daran noch zu knabbern. Aber ich komme besser damit zurecht...habe mir angewöhnt, ihn immer bei mir zu haben. In vielen Situationen und Momenten guckt er mir über meine Schulter und ist bei mir. Jetzt auch zum Beispiel. Klingt sicher merkwürdig.

Du wirst Zeit brauchen. Viel Zeit. Und du wirst mit deinem Mann reden müssen. Denn er muss dich jetzt entlasten und dir Raum und Zeit zum Trauern schaffen.

Deine Welt hat sich für immer verändert und im Moment mag es so aussehen, als würde die neue Welt wenig Sinn machen. Aber das täuscht. Vertrau mir! Du wirst jeden Tag mehr Kraft und Zuversicht haben. Und du wirst deine Schwester immer bei dir haben. Ganz sicher! Am Ende wird immer alles gut.

Fühl dich umarmt #liebdrueck

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Liebe Miezii,

Vielen Dank für deine lieben Worte.
Wir werden sehen was die Zeit so bringt, aber im Moment ist das schwer zu glauben.