Opa gestorben und Familie macht dicht

Hallo liebe Comunity,

in der letzten Woche ist mein geliebter Opa (bei dem ich aufgewachsen bin) von uns gegangen. Ich habe meinem Opa und meine Oma in den letzten Jahren durch seine Krebserkrankung und durch die Corona Kriese begleitet. Dabei habe ich von Einkäufen über Arztbesuche bis hin zur Beantragung von Pflegegeldern und der Installation eines Pfelgedienstes etc. nichts ausgelassen.
In den letzten paar Monaten ging es meinem Opa dann zusehends schlechter bedingt durch diverse katheterbedinge Spsen, eine beginnende Demenz und zuletzt durch die Metastasierung seines Prostatatumos.
Ich hatte oft das Gefühl gegen die Mühlen der Bürokratie zu kämpfen weil durch den Hausarzt laufend falsche Medipläne ausgegeben wurden, der Pflegedienst häufig Fehlinfos heraus gegeben hat und teils ohne Atemschutzmaske bei meinen Großeltern in der Wohnung war und und und. All das habe ich versucht neben meinem Fulltimejob zu lösen, zu koordinieren und zu managen. Hinzu kam dann noch, dass meine Oma sich oft, im handling mit meinem Opa nicht an ärztliche Vorgaben gehalten, weil sie auch mit der Situation schlicht überfordert war. Ich hatte selbst oft das Gefühl, dass mehr damit beschäftigt war, Fehler von anderen zu korrigieren, als wirklich aktiv Zeit mit meinem Opa zu verbringen.
Als ich dann Weihnachten 2021 merkte, dass ich eine Auszeit brauchte, habe ich das mit meiner Oma kommuniziert und darum gebeten, dass für die eine Woche zwischen den Jahren jemand anders meine Oma zum Krankenhaus (wo mein Opa zu dieser Zeit lag) hin und zurück bringt, damit sie meinen Opa besuchen kann. Meine ganze Familie ist bei den Zeugen Jehovas und legt daher keinen besonderen Wert auf diese Feiertage. Die Tochter meiner Oma (meine Tante) wohnt gleich nebenan mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Allerdings ist sie schon seit Jahren psychisch krank und hat sich und ihre Familie daher auch aus der ganzen Pflege raus gezogen. Mein Onkel hatte nur Interesse an Kontovollmachten. Als ich ihm dazu meine Meinung sagte, war er auch nicht mehr bereit sich mit mir zu koordinieren und ließ meine Großeltern die letzten 2 Jahre komplett im Stich. Nach langem hin und her hat sich dann der Mann meiner Tante bereit erklärt meine Oma für die eine Woche zu fahren, in der ich mir Zeit für mich nehmen musste.
Nachdem die Woche um war, erreichte ich meine Großeltern nicht mehr. Nach über einer Woche ging meine Oma, als ich mit unterdrückter Nummer anrief dran und erklärte mir, dass mein Opa Corona positiv getestet wurde. Die geplante Bestrahlung der Knochenmetas sollte verschoben werden. Weiter informierte Sie mich, dass sich nun mein Onkel (der mit den Kontovollmachten) um alles kümmern würde und ich damit komplett raus bin aus der Betreuung. Meine Meinung dazu wollte sie nicht hören.
Ich habe dann in der Folge mehrfach versucht anzurufen um zu erfahren wie es meinem Opa geht. Die Infos die ich bekam waren leider nur sehr sperrlich. Ich erfuhr, dass er, trotz Corona die geplante Bestrahlung bekam und während des Krankenhausaufenthaltes wegen der Corona Infektion komplett isoliert wurde.
Diverse Anrufe in den folgenden 2 Wochen blieben unbeantwortet.
Als ich an einem Tag im Bad einen ganz seltsamen Luftzug spürte, der sich anfühlt, als würde jemand den Arm auf meine Schulter legen, musste ich gleich an meinem Opa denken. Ich rief darauf hin direkt in dem Krankenhaus an, in dem er bestrahlt wurde und erfuhr, dass er am Morgen dieses Tages nach Hause entlassen wurde.
In der übernächsten Nacht ist er dann zu Hause friedlich eingeschlafen. Von seinem Tod erfuhr ich erst einen Tag später, von meiner Mutter, die weiter Weg wohnt. Ich war am Boden zerstört als och davon erfahren habe.
Meine Onkel und seine Schwester verweigern mir den Kontakt zu meiner Oma, mit dem Argument dass sie niemanden sehen möchte und haben nun durchblicken lassen, dass man mich auch nicht auf der Beisetzng dabei haben will.
Ich weiß nicht was ich nun tun soll...
Ich habe meinem.Opa versprochen für meine Oma zu sorgen und für sie da zu sein. Weiter brauch diesen Abschluss weil sein Tod einfach nicht richtig greifbar für mich ist.
Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll...

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Liebe TE,

ich habe dir eine PN geschrieben.

LG Hinzwife