Hund gegen Trauer

Hallo! Mein jetzt Ex-Freund und ich haben uns vor kurzem getrennt. Meine Tochter hing sehr an ihm. Er hat irgendwo denk ich einfach eine Vaterrolle eingenommen. Wir sind auch im guten Auseinander gegangen und wir haben auch entschieden, dass sich die beiden weiterhin sehen können. Allerdings ist er jetzt in eine andere Stadt gezogen, was die Sache natürlich erschwert. Meine Tochter fühlt sich sehr alleine und will jetzt unbedingt einen Hund haben. An sich hab ich gar nichts gegen die Idee, aber meint ihr, es würde ihr was helfen? Sie ist zurzeit wirklich ziemlich traurig und könnte eine Aufmunterung gut gebrauchen.. Was meint ihr?

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Wie alt ist das Kind und inwieweit würde sie sich überhaupt um den Hund kümmern (können)? Arbeitest Du und wie lange wäre der Hund alleine? Ich persönlich lehne es ab, einen Hund, der ja ca. 15 Jahre lang ein Familienmitglied sein wird, als Lückenbüßer anzuschaffen, weil sie gerade traurig ist. Erfahrungsgemäß ändert sich das bei Kindern auch bald wieder - und dann? Ist es allein Dein Hund.
Wäre sie alt genug, um evtl. als Gassigängerin für einen Hund von Nachbarn oder dem Tierheim in Frage zu kommen?
LG Moni

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Hallo 👋

Ob du einen Hund anschaffen willst im deine Tochter zu trösten musst du dir gut überlegen. Dir muss bewusst sein: ein Hund bedeutet Arbeit! Er muss gepflegt werden, ab und zu zum Tierarzt gerbacht werden, gefüttert, Gassi geführt und Erziehung ist nicht zu vergessen! Und Gassi gehen bei jedem Wetter täglich. Je.nach Hunderasse bedeutet das einiges an Kilometern am Tag. Manche Rassen brauchen sehr viel Beschäftigung, sonst zerlegen sie dir die Bude! Unterschätz das bitte nicht! Je nach Alter deiner Tochter bliebt mehr oder weniger an dir hängen!
Geh in dich und beantworte folgende Frage bitte ehrlich: was passiert, wenn deine Tochter ihre Trauer überwunden hat und möglicherweise kein oder kaum noch Interesse am Hund zeigt? Darf der Hund trotz aller Einschränkungen und Kosten (Urlaub, Tierarzt, Futter....) bei euch bleiben oder wird er einer der bemitleidenswerten Tiere, die im Tierheim abgegeben oder noch schlimmer am Rasthof ausgesetzt werden, weil sie nicht mehr ins Leben passen? Bei Fall 1: informiere dich gründlich, was für ein Hund es werden soll, was passen könnte. Bei Nr. 2: lass es und überleg dir, wie du deine Tochter anderweitig trösten kannst. Denn das hat kein Hund verdient, vorübergehend als Lückenbüßer herhalten zu dürfen und dann wieder abgeschoben zu werden.

Alles Gute euch 🍀

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Ich halte nichts von der Idee. Falls ihr eh überlegt habt, einen Hund zu haben...okay, dann kann man das jetzt verbinden oder beschleunigen.
Eure Trennung ist frisch, das Kind darf einfach traurig darüber sein. Aus meiner Sicht würde der Hund nur eine Pflasterwirkung haben, denn der Verlust bleibt ja bestehen.
Udn dann mal ganz platt gefragt, was ist denn, wenn für sie in ein paar Wochen die Sonne wieder scheint? Hat das Tier dann seinen zweck erfüllt und wird überflüssig? Ich weiß, klingt provokant. Aber ein Hund bedeutet nun mal Verantwortung, Verpflichtungen und teilweise Verzicht auf viele Jahre gesehen....wenn man ihm gerecht werden möchte.
In erster Linie bist du dafür verantworltich, dein Kind durch diese doofe Situation zu bringen, ein Hund ist da doch nur ein Trostpflaster udn wer weiß, ob er überhaupt die Lücke ausfüllen kann. Der Anspruch an das Tier ist einfach zu hoch.
Und was kommt bei der nächsten Trennung? Der Wunsch nach einem Pony? Möchtest du den dann auch erfüllen, um das Kind zu trösten? Du merkst, ich halte nichts davon, Tiere als Lückenbüßer oder-füller einzusetzen. Es ist für mich einfach der falsche Ansatz, ob man dabei nun das Kind oder das Tier im Fokus hat ist eigentlich egal.