Vielleicht habt ihr gute Ratschläge.
Mein papa verliert gerade den 2 jährigen Kampf gegen den Krebs...
Wir fahren oft zu meinen Eltern auch mit den Kids 1 und 2,5 Jahre.
Nun hat er ein pflegebett bekommen...wir wissen das es irgendwann soweit sein wird... er ist aber noch bei vollem Verstand. Sein Körper kann aber nicht mehr.
Kann ich mein Sohn schon vorbereiten? Was sage ich wenn Opa nicht mehr da ist ? Er merkt ja nun schon das ich und Oma viel weinen ... ich möchte es ihm verständlich machen aber keine Angst machen... ein 2,5 jähriges Kind bekommt viel mehr mit als man meint ....
Tod 2,5 jähriges Kind erklären
Hallo!
Ich glaube nicht, dass eine Vorbereitung auf den nahenden Tod des Großvaters in dem Alter schon erforderlich oder sinnvoll ist. In dem Alter leben die Kinder noch im Hier und Jetzt, sie haben noch gar keine Vorstellung davon, was "morgen" oder "bald" bedeutet.
Und aus der Erfahrung mit meinen Kinder (die Mutter meines Mannes ist gestorben, als meine Kinder knapp 4 und 1 waren), dass man die Kinder am Besten dort abholt, wo sie sind. Wenn der Kleine fragt, warum du weinst, erklär ihm, dass Du traurig bist, weil der Opa krank ist. Und genauso erklärst Du es ihm, wenn der Opa gestorben ist. Aber ich denke, in dem Alter ist es das Einfachste, wenn man das Kind - falls es wirklich trauert - tröstet und ablenkt.
LG
Liebe Trine, erstmal tut es mir sehr leid, dass es deinem Papa so schlecht geht.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es sehr schwer ist, wenn man selbst trauert, aber auch für das Kind/die Kinder "stark" sein will. Bzw darauf achten muss, es nicht zu traumatisierten oder ähnliches.
Vorbereitend würde ich auch, wie im Beitrag darüber erwähnt, nur auf das "sehr Krank sein" eingehen. Vielleicht noch nicht auf die Konsequenzen, erst wenn der traurige Fall tatsächlich eingetreten ist.
Unser Sohn war 3 Jahre alt, als seine Schwester gestorben ist, also schon etwas älter.
Wir haben von einer Psychologin einige Bücher empfohlen bekommen, die das Thema Tod in einer Geschichte aufarbeiten. Zum Beispiel "Abschied von der kleinen Raupe". Zusätzlich haben wir ein Sachbuch gekauft (wieso weshalb warum "Abschied Tod und Trauer"), in dem erklärt wird was zB bei einem Begräbnis passiert, so dass das Kind versteht, warum man zB später zu einem Grab auf den Friedhof geht. Er hat die Bücher gerne vorgelesen bekommen, und auch viele Fragen dazu gestellt. Das brauchte immer einige Zeit zum "sacken", und man merkte, dass es ihn beschäftigt. Und im nächsten Moment hat irgendwas zum Thema Paw Patrol gefragt 😉
Ich denke, dass Kinder in dem Alter es sowieso mitbekommen, und sich fragen warum alle so traurig und anders als sonst sind. Denke es hilft mehr bei der Verarbeitung, wenn Kindern das Thema Tod in kindgerechter Form nähergebracht wird, als wenn darüber geschwiegen wird.
Unser Sohn könnte sich aus verschiedenen Gründen nicht von seiner Schwester verabschieden (bzw sie gar nicht kennenlernen, da sie nur 5 Tage alt wurde), was ich noch immer sehr traurig finde und bereue. Aber er weiß, dass sie gestorben ist (wichtig auch, nicht zu sagen "eingeschlafen" oder so, um keine Ängste zu erzeugen) und sie jetzt im Himmel auf uns aufpasst. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätten wir ihn auch zum Begräbnis mitgenommen. So waren wir danach mal alleine mit ihm am Grab und er hat ihr ein Auto mitgebracht, etc.
Ich wünsche dir alles Liebe, viel Kraft und noch viel gemeinsame Zeit mit deinem Papa bzw dem Opa!
Toller Beitrag! Dem kann ich nur zustimmen!
Nicht darüber schweigen, ehrlich aber kindgerecht antworten. Zeigen, dass man traurig sein darf. Auch Kinder müssen lernen, was trauern ist und dass man weinen darf.
Es tut mir leid, was du da gerade durchmachst. Krebs ist einfach beschissen!
Unser Sohn war 2 Jahre alt, als seine Schwester gestorben ist. Wir waren von Anfang an offen mit ihm. Wir haben gesagt, dass seine Schwester sehr krank ist (eigentlich war es eine Behinderung) und deshalb nicht leben kann. Wir haben ihm erklärt, dass sie dann in den Himmel zu Jesus geht.
Wir hatten verschiedene Bücher:
Wieso? Weshalb? Warum? - Abschied, Tod und Trauer. Das ist ein Sachbuch, das fand er vor allem nach ihrem Tod interessant.
Mit Kindern trauern - Geschichten, Rituale und Gebete. Das hat uns im Alltag geholfen
Weil du mir so fehlst
Leb wohl lieber Dachs
Die Regenbogenbrücke - ein kleiner Hase in Trauer
Er hat immer wieder Fragen gestellt. Zum Beispiel, wie sie denn überhaupt in den Himmel kommt, ob sie da mit dem Flugzeug hinfliegt. Und, wie es im Himmel so ist.
Ich denke, wir haben das ganz gut hingekriegt. Er hatte keine Angst vor dem Tod und war auch immer gerne am Grab seiner Schwester. Er hat sich auch nach ihrem Tod noch gesehen und gehalten. Manchmal habe ich mir gewünscht, seine Unbefangenheit zu haben.
Anfangs habe ich mir viele Sorgen gemacht, vor ihm nicht zu weinen, aber dann habe ich bemerkt, dass es gut ist, wenn er auch unsere Trauer mitbekommt. Wir haben dann immer mit ihm darüber gesprochen.
Das Buch "die Regenbogenbrücke" findet tolle Bilder dafür, finde ich. Und "Mit Kindern trauern" hat uns auch sehr geholfen.
Wir haben immer vom "Sterben" und "Totsein" geredet. Die Pfarrerin, bei der wir zur Seelsorge waren, hat gesagt, dass es wichtig ist, die Worte auszusprechen. Umschreibungen wie "Einschlafen" und "Weggehen" lösen oft Ängste aus.
Und wir waren bei der Beschreibung vom Himmel wahrscheinlich etwas zu enthusiastisch. Unser Sohn war sehr eifersüchtig auf seine Schwester und hat auch gesagt, dass er auch in den Himmel möchte. Da hätten wir wahrscheinlich vorsichtiger sein sollen. Aber ich bin nicht so böse drum. Es hat ihm die Angst vor dem eigenen Tod genommen.
Ich wünsche euch viel Kraft für die nächste Zeit!
Mit 2.5 ist das Verständnis noch nicht so ausgeprägt. Kinder trauern Stückweise. Das heisst es kann durchaus sein das er vor Trauer weint und 1 Minute später ist schon alles vergessen und spielt als wenn nichts gewesen wäre.
Meine Tochter war 1 3/4 als ihr uroma zu Hause starb und 2.5 als ihre Schwester, noch im Bauch gestorben ist.
Es reicht wenn du sagt Opa ist krank und er wird bald sterben oder besser in den Himmel gehen.
Bitte auf keinen Fall sagen Opa schläft ein und wacht nicht mehr auf.
Kinder könnten in dem Fall Angst vorm. Einschlafen bekommen.
Wir haben unsere damals auch zu sehen lassen (vom fenster aus) wie ihre uroma im Sarg abgeholt wurde, wir haben ihr gesagt Oma fährt jetzt in den Himmel rauf.
Bei ihrer Schwester war sie auch auf der Beerdigung dabei.
Mein Neffe war ebenfalls 2,5 Jahre und hat die Krankheit bei seinem Opa nah miterlebt. Wir haben immer so gut es geht verständlich geantwortet und nie gelogen. Dadurch dass er schon seit seiner Geburt krank war, kannte er es nicht anders. Nur durch Corona durfte er nicht mehr mit ins Krankenhaus.
Er fragt nach 2 Jahren noch sehr viel nach seinem Opa (mind 5x in der Woche), das zerreißt mir echt das Herz….
Vermutlich ist es bei ihm einfach intensiver weil er alle Omas und Opas verloren hat, und alle Kinder in seinem Umfeld so etwas noch haben.
Der Kleine hat zB damals noch etwas mit ins Grab geworfen damit Opa etwas von ihm hat, wir schauen viele Bilder zusammen an und versuchen zu vermitteln das nur weil jemand nicht mehr körperlich da ist nicht einfach “verloren” ist.
Ich wünsche euch viel Kraft in der schweren Zeit und kann nur als Rat mitgeben: wenn euer Sohn etwas wissen möchte antwortet darauf. Klar gibt es Themen die man meiden sollte (dass die Krankheit Krebs heißt, welche Therapie alles gemacht wird) aber ansonsten gehört s es einfach dazu und Kinder können richtig viel wahrnehmen und wissen wenn man sie belügt.