Hallo,
vor ein paar Tagen ist mein Exfreund, mit dem ich vor einem halben Jahr noch zusammen war, plötzlich verstorben und ich war dabei.wir sind Nachbarn und trotzdem noch gut befreundet.
Es war ein Schock. Und dann diese Bilder, die man nie wieder vergisst! Ich trauere sehr um ihn.
Mein jetziger Freund versteht das nicht und denkt, ich würde ihn noch lieben und ich solle mich da nicht so rein steigern.
Klar ist es sicher erstmal komisch für meinen Freund, aber darf ich deswegen nicht trauern?
Wir sind übrigens beide Ende dreißig
Wie seht ihr das?
Lg
Ist es falsch, um meinen verstorbenen Exfreund zu trauern?
Natürlich darfst du trauern. Er war schließlich ein Teil deines Lebens als Partner, Freund und Nachbar.
Vielleicht versuchst du deine Trauer vor ihm etwas zu verbergen. Ich kann auch nachvollziehen, dass es für ihn nicht gerade so angenehm ist und er zweifelt oder es ihn verwirrt.
Ich reiße mich ja auch vor ihm zusammen und tu so, als wäre nichts. Aber er merkt halt, dass ich in Gedanken bin.
Ich trauere heute noch um einen ehemaligen Schulkollegen in den ich verliebt war.
Nicht nur, dass ich in ihn verliebt war, sondern man hat doch den Menschen auch geschätzt und gut gekannt und der Tod in so einem frühen Alter ist doch immer sehr tragisch,
Schade das dein Freund sich nicht in dich reinfühlen kann. Frage ihn doch mal, wie er reagieren würde, wenn einem seiner besten Freunde was passiert.
Bei mir hat diese starke Trauer damals zwei Wochen angehalten (wobei das sicher bei jedem anders ist). Danach akzeptiert man es und ist immer noch traurig, kann aber damit umgehen.
Geht es denn, dass dich dein Freund ein Stück weit trösten kann? Dich in den Arm nehmen, wenn es wieder sehr stark wird? Denke, damit würde er doch sicher spüren, dass es nichts mit ihm und deinen Gefühlen zu ihm zu tun hat?
Wenn ich anfange zu weinen, streichelt er mich kurz am Arm und hält mir das im Nachhinein vor.
Hej,
es ist natürlich zu trauern. Es ist verrückt, dass wir uns fragen müssen ob es in Ordnung ist. Trauer wird aus unserem modernen Leben verbannt. Meine Schwester hat vor einigen Jahren um den Tod ihren Exfreunden getrauert. Sehr lange. Vor 3 Jahren ist meine neugeborene Tochter gestorben und ich konnte nicht trauern. Ich habe es verdrängt, bis mich das kaputt gemacht hat. Sie war diejenige, die mir beigebracht hat wie man trauert. Sie hat mich eingeführt und begleitet. Ich bearbeite gerade die Trauer. Die ist nicht umsonst da. Sie ist ein fester Bestand des menschlichen Lebens. Dadurch werden Gefühle bearbeitet, die sonst den Körper vergiften können. Auch wenns nicht angenehm ist, wenn du Trauer spürst, dann musst du durch, und nich um den Schmerz herum, sonst bleibt es wie eine Wolke im Inneren. Du schaffst das, erlaube dir alles was du fühlst
Tut mir sehr leid für deinen Verlust! Ich werde auch die Trauer zu lassen und es verarbeiten. Ich leide zudem schon lange unter Depressionen und weiss, was du meinst, dass es sonst den Körper vergiftet
Du bist so sensibel und empfindest mehr als der durchschnitt. Deswegen fragst du ob es in Ordnung ist um "einen Ex" zu trauern. Das Weinen ist eine Waffe gegen Depressionen. Wer die negativen Gefühle absichtlich blockiert und nicht bearbeitet, oder verlernt hat sie zu bearbeiten, bei dem kocht die Suppe unter dem Deckel. Weniger Selbstkontrolle, wenn Gefühle hochkommen, dann ist es ein Zeichen - es ist etwas Wichtiges. Beschäftige dich damit. Auch wenn es einem übertrieben vorkommt, anscheinend ist es dein Maß. Es ist eine Tatsache, dass manche mehr andere weniger es brauchen sich gefühlsmäßig auszutauschen. Wir alle in der modernen Welt schämen uns für jede Schwäche. Kinder sind ein guter Beispiel wie man Gefühle bearbeiten soll. Wenn es weh tut, dann heule. Wenn du dich freust, springe bis zur Decke
Dir ersteinmal Beileid zu deinem Verlust.
Dein Freund scheint Eifersüchtig auf einen Toten zu sein, das ist sehr Schade.
Du musst dir aber deswegen kein Schlechtes Gewissen einreden lassen. Jeder trauert ebend anders.
Seit ich mit meinem Mann zusammen bin sind bereits 2 Männer aus meinem Umfeld verstorben ( es waren keine Exfreunde) den einen kannte ich seit der 4. Klasse wir waren immer in einer Clique und durften in der 10. Klasse sogar ein Zimmer auf Klassenfahrt teilen obwohl wir verschiedene Geschlechter hatten, ich Rede heute noch oft über ihn und denke an Ihn.
Mein Mann versteht das, er weiß das er mir wichtig war...
Bei dir kommt ja auch erschwerend hinzu das du seinen Tot mit erleben musstest was zusätzlich belastet. Das stelle ich mir nochmal eine Nummer härter vor.
Alles Gute dir und Trauere wenn es dir Hilft.
Das ist schön, dass du so einen verständnisvollen Mann an deiner Seite hast!
Ja, die Bilder werde ich nie vergessen, es war ein Schock
Dein Freund hat nen Knall...!
Alleine das du anwesend warst ist doch mit einem Schock verbunden, dann wart ihr auch noch befreundet, hattet auch mal schöne Zeiten, das Ganze ist auch noch ganz frisch....verdammt, du hast sämtliche Rechte dieser Welt zu trauern und durchzuhängen.
Übrigens triggert mich die Aussage deines aktuellen Partner sehr, ich hasse es wie die Pest, wenn man mir vorschreiben will, was oder wie ich etwas zu empfinden habe. Das ist extrem respektlos! Das er es auch noch mit ganz egoistischen Komponenten belegt, steigert das Ganze noch einmal sehr. Und nach der kurzen Zeit die ihr zusammen seid, würde ich mir verdammt gut überlegen, ob dieser Mensch noch weiterhin ein Teil meines Lebens sein soll. Für mich wäre der gemeinsame Weg hier beendet.
Es tut mir sehr leid um deinen Verlust.
Wenn ich deinen Text richtig gelesen und verstanden habe, geht es ja nicht nur um die Trauer. Du bist dabei gewesen, als er gestorben ist. Hier ist also auch ein Trauma im Spiel.
Bitte, denke darüber nach dir ggf Hilfe zu suchen.
Das alles ist erst wenige Tage her.
In meinen augen ist es absolut normal, dass man um.jemanden trauert, der einmal ein sehr intensiver teil des eigenen Lebens war.
Tatsächlich finde ich die Reaktion deines aktuellen partners nicht in Ordnung. Trauer ist nichts, was man steuern kann. Nicht bearbeitete Trauer, kann sehr belastend sein.
Und wie schon gesagt, bei dir kommt noch dazu, dass du dabei gewesen bist.
Mein Mann hat mich damals auch getröstet, als die Oma meines Ex-freundes gestorben war. Während unserer Beziehung und auch danach haben wir uns um sie gekümmert. Nur weil wir getrennt waren, habe ich trotzdem noch Einkäufe erledigt und bin auf einen Kaffee geblieben. Wir können nicht steuern, wer ein emotionaler Teil unseres Lebens ist
Alles Liebe für dich. Und nochmal der Rat, dir Hilfe zu suchen, wenn es nicht geht. Das muss kein Therapeut sein, es kann auch einfach eine Seelsorge sein.