Traumatherapie und Arbeit

Hallo zusammen,

Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich bin schon seid dem jungen Erwachsenenalter in therapeutischer Behandlung (mit Unterbrechungen). Meine letzte Therapeutin hat eine komplexe posttraumatische Belastungsstörung, aufgrund von langanhaltenden Erfahrungen in der Kindheit und Jugend festgestellt.

Das Trauma wurde nie ausreichend behandelt, weil es wegen äußerer Umstände und meines Vermeidungsverhaltens nie dazu kam. Jetzt bin ich das Thema wieder angegangen, merke aber wie sehr es mich mitnimmt und ich neben der Spur bin. Ich arbeite wegen der Psyche nur eine reduzierte Stundenzahl, kann doch jetzt nicht noch weniger arbeiten, oder mich ständig krank melden.

Hat jemand Erfahrungen mit dem Thema Traumatherapie und gleichzeitig arbeiten? Stationäre Therapie zur Bearbeitung kommt für mich nicht in Frage, weil ich nicht schnell genug (innerhalb weniger Wochen oder Monate) Vertrauen aufbauen kann. Bin für Antworten dankbar.

Liebe Grüße

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Hey Mirjam,

hast Du mal etwas von einer Hypnosetherapie gehört? Ich denke, daß sie Dir helfen könnte.

Viele Grüße
Strahleface

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Hey,

Meinst du EMDR damit?

Liebe Grüße
Mirjam

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Das kann auch funktionieren, aber ich hatte tatsächlich an eine richtige Hypnosetherapie gedacht.

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Hallo mirjam_,


direkte Erfahrungen habe ich nicht. Ich weiß aber das eine Traumatherapie sehr belasten sein kann.

Du arbeitest wegen deiner Probleme verkürzt. Ich vermute das dich die Therapie sehr belastet und du Probleme bekommst deine Arbeitszeit zu überstehen.

Ich kann verstehen das du nicht weiter deine Arbeitszeit verkürzen möchtest oder dich nicht öfter krank schreiben lassen möchtest. Gib es vielleicht die Möglichkeit das du du für eine bestimmte Zeit dein Arbeitsplatz ruhen lässt. Sozusagen eine Auszeit nimmst? Ich weiß, das ist genau das was du nicht möchtest. Du brauchst aber sehr viel Kraft um diese Therapie durchzuziehen. Es ist günstig wenn du dich voll und ganz auf die Therapie konzentrieren kannst. Wenn du die Therapie erfolgreich abschließen kannst, wird auch deine Kraft für die Arbeit wieder da sein und du kannst eventuell sogar deine Stunden wieder aufstocken. Somit kannst du mit einem harten, aber zeitlich begrenzten Einschnitt viel für die Zukunft gewinnen.

Ich wünsche dir eine erfolgreiche Therapie.

Viele Grüße

blaue-Rose

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Dank dir blaue Rose

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Wenn du möchtest können wir uns auch über VK austauschen. Ich denke so wie du die Ursachen beschrieben hast ist da ein riesiger Berg den du verarbeiten musst.

Bestehen eventuell noch die " krank machenden" Probleme , vielleicht durch bestehende Kontakte die damit verbunden sind und von denen du dich nicht lösen kannst?

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Hey!

Hast du überlegt, Leistungen aus dem OEG zu beantragen?

Liebe Grüße
Schoko

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Hi Mirjam,

ich denke, Du musst Dich entscheiden, ob Du das angehen willst oder eben nicht.--Durch eine Dauerkrankschreibung bzw. wiederholte Krankschreibungen wird es jedenfalls nicht gelöst.
Vermeidungsverhalten ist Teil der Störung. Traumatherapeutische Konzepte sind darauf angelegt, dies zu berücksichtigen und eben mit zubehandeln. Wenn es ambulant nicht angehbar ist, würde man natürlich eine stationäre Traumatherapie vorschlagen.--Dementsprechende Traumafachkliniken wissen um die Schwierigkeiten in Beziehungen, mit Vertrauen etc. --Ich habe viele Jahre mit Traumapatienten gearbeitet. Dass die Therapie daran scheitert, dass kein Vertrauen aufgebaut werden kann, habe ich bei kPTBS Patienten noch nie erlebt. Diese Patienten sind in aller Regel höchst motiviert ihre Traumata zu bearbeiten, auch wenn es Angst macht. Wer in der Therapie nicht weiterkam, war aus anderen Gründen ambivalent motiviert (u.a. hoher Krankheitsgewinn und/oder externe Anreize durch krank bleiben).

alles Gute