Versteht mich jemand?

Hallo zusammen,

Es wird wahrscheinlich einige geben die das nicht nachvollziehen können, ich fühle mich einfach so alleine. Ich habe gestern meine Hündin einschläfern lassen, aufgrund verschiedener gesundheitlicher Probleme. Es ging die letzten 1,5 Jahre stets bergab, wir haben viel versucht. Jetzt konnte sie die letzte Woche nicht mehr selbstständig aufstehen. Zum pipi machen mussten wir sie raus tragen und essen und trinken haben wir ihr zu ihrem Platz gebracht. Sie wird wohl schmerzen gehabt haben, denn sie war immer sehr robust und hat Schmerz nie gezeigt.
Zum Schluss war es wirklich hart, sie hat den ganzen Tag gejault bis wir abends alle zuhause waren, erst dann kam sie etwas zur Ruhe. Ich konnte es nicht mehr ertragen sie so zu sehen und ich wollte einfach nicht dass sie so leiden muss. Jetzt zweifle ich ob es die richtige Entscheidung war und ob ich noch etwas hätte versuchen sollen. Andere Schmerzmittel, stärkere oder so.
Ich weiß, dass sie vom Kopf nicht gehen wollte. Sie wollte noch bleiben. Aber ihr Körper konnte einfach nicht mehr.
Ich mache mir solche Vorwürfe, ich weiß nicht ob es richtig war. Ich vermisse sie so sehr, mein Herz tut so weh… sie war 13,5 Jahre alt (Labrador) und war mein erstes Kind. Ich liebe sie so sehr, Worte können es nicht beschreiben.
Sie war mein halbes Leben bei mir. Ich kann mich seit einer Woche kaum um meinen Sohn (13 Monate) und meinen anderen Hund kümmern weil erst die Sorge so schlimm war und nun der Verlust so weh tut. Ich komme einfach nicht damit zurecht was ich getan habe und dass sie weg ist.
Kann mich jemand verstehen? Ich hätte gedacht dass ich mich danach besser und erleichtert fühle weil sie keine Schmerzen mehr haben muss, aber das Gegenteil ist der Fall. Es ist so schlimm, meine Brust so schwer und ich weine fast pausenlos. Ich kann nichts essen und trinken, ich habe in einer Woche 5 Kilo verloren und will nur im Bett liegen und weinen und schlafen. Ich will sie einfach wieder zurück haben 😔💔
Was soll ich bloß tun 😢

1

Ich habe selbst viele Tiere und kann deshalb gut verstehen, dass du sehr traurig bist.
Aber einen Hund, den man zum Geschäft erledigen tragen muss, hat einfach wirklich kein lebenswertes Leben mehr und das beste was man für ihn tun kann, ist ihn gehen zu lassen als letzen Akt der Liebe ❤

2

Wie furchtbar. Ich kann gut verstehen, dass du sehr, sehr traurig bist. Ich hatte auch immer ein sehr enges Verhältnis zu meinen Tieren und vermisse meinen Hund auch heute nach 15 Jahren noch.
Ein Tier einschläfern zu lassen ist so schwer und ich kann deine zwiespältigen Gefühle total nachvollziehen. Tatsache ist, das Einschläfern ist das, was die Tiermedizin uns bieten kann, wenn ein Tier sehr leidet. Eine umfassende palliative Versorgung wie für Menschen ist einfach nicht möglich. Und deswegen finde ich es total in Ordnung, diesen Weg zu wählen um damit dem Tier Schmerzen und Leid zu ersparen.
Es wird sich wieder leichter anfühlen, ganz sicher! Alles Liebe dir! Feldlerche

3

Oh Mensch, fühl dich erstmal von Herzen feste gedrückt.

Das klingt wirklich hart und traurig und ich verstehe deine Zweifel gut. Vielleicht hilft es dir, das ganze pragmatisch zu betrachten: deine Hündin hatte mit Sicherheit Schmerzen und litt sehr. Außerdem war sie mit über 13 Jahren für einen Labrador ja schon richtig alt.

Realistisch betrachtet: Meinst du, mit mehr Schmerzmitteln hätte sie noch lange gelebt? Hätte sie noch eine schöne, erfüllte Zeit gehabt? Vermutlich nicht.

Wahrscheinlich hätte ihr nichts längerfristig geholfen, dafür hätte es ja wahrscheinlich ihre Wahrnehmung verändert und ihr damit Stress und Angst gemacht. Möglicherweise hättet ihr sogar einen charakterlich völlig veränderten Hund im Haus gehabt, von den Gefahren eines so veränderten Tieres gar nicht zu sprechen. Mit über 13 ist die Prognose ja sehr kurz zu sehen.

Ich gehe davon aus, dass du das richtige für die Hündin entschieden hast. Und jetzt darfst du aber auch trauern, heulen und dich eine Zeit lang schlimm fühlen - das gehört dazu. Dann wirst du es bald überstanden haben und dein Leben wieder mit Mut angehen. Freue dich über die, die noch bei dir sind, den anderen Hund und das Kind. Freue dich, so eine tolle Hündin für so eine lange Zeit in deinem Leben gehabt zu haben und überlege dir vielleicht einen Ort oder ein Ritual, bei dem du an sie denken kannst.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft

Liese

4

oh gott, ich muss weinen, wenn ich deine zeilen lese

ich kenne deinen ganz persönlichen schmerz zwar nicht, aber kann die gedanken vollkommen nachvollziehen. ich habe keinen hund, aber zwei katzen, meine große ist seit ein paar jahren immer wieder schwer krank und niemand weiß was sie hat, zweimal ist sie dem tod schon von der schippe gesprungen, selbst der tierarzt meinte, es wäre ein wunder, aber was bringt es mir, wenn sie wieder und wieder so krank wird und ich bei jedem übergeben wieder in panik verfalle ... ich habe so angst, dass es wieder passiert, denn beim nächsten mal weiß ich nicht, wie ich sie retten soll, denn die finanzielle lage gibt es nicht mehr her, was in mir die reinsten horrorvorstellungen auslöst. wie soll ich reagieren? sie einschläfern lassen weil ich ihre behandlung nicht bezahlen kann? immerhin hatte sie sich bisher ja immer wieder erholt, auch wenn wir sie mit zwangsfüttern und was quälen mussten, was, wenn sie sich immer wieder so erholt, denn wenn sie dann wieder gesund ist, geht es ihr eine ganze zeit gut ... der gedanke macht mich wahnsinnig und schon belädt mich schon im voraus mit schuld ... als es ihr so schlecht ging war ich auch nur noch am weinen und tue es jetzt sogar beim schreiben wieder, ich wusste nicht was ich tun soll und allein der gedanke, dass ich sie gehen lassen muss hat mir das herz so dermaßen zerrissen ... die entscheidung tragen zu müssen wird mich auch irgendwann fertig machen und ich weiß, dass ich genauso verzweifelte gedanken haben würde wie du sie hast

wahrscheinlich bringen dir die floskeln nichts, aber du hast vieles geschrieben, die ganzen gesundheitlichen probleme, die qualen die deine süße ausgestanden hat und gerade von hunden weiß man ja, dass sie niemals gehen wollen, so treu sind sie ihren liebsten gegenüber, sie hätte sich wohl nur noch weiter gequält und so dumm es klingt, vielleicht hilft es sich oft genug einzureden und zu sagen, dass es gut war, dass sie jetzt nicht mehr leidet und frieden gefunden hat, du hast ihr den weg gezeigt, damit sie zur ruhe kommt. ich denke mal der tierarzt hat alles versucht, ihr habt alles versucht was möglich war und sie war lange bei euch und darf sich jetzt ausruhen.

ich wünsche dir ganz viel kraft und dass du über diese dunkle zeit hinweg kommst, es sind unsere babys, da zu trauern ist normal, denn es tut einfach nur sehr weh

5

Dein Verlust tut nur sehr leid. Und ich glaube, dass zum traust-Prozess dazu gehört, dass man im Nachhinein meint, man hätte etwas anders machen können.

Mein Hund hat mir damals deutlich mit dem Blick gezeigt: „jetzt lass mich gehen“ und wir sind nachts losgefahren.
Und ich bin mir ganz sicher, dass du das bei deinem Hund ebenso gespürt hast, dass er gehen wollte.

Ich denke, auch wenn sich das so hart anhören mag, dass der Körper deines Hundes ja einfach im Sterben war. Die Organe haben ja schon nach uns nach versagt bzw. nicht mehr funktioniert.

Und wenn du schreibst, dass dein Hund vom Kopf her nicht gehen wollte, dann kann es sein, dass du dir das so denkst, aber dass es nicht so ist..

Lass dir Trauer zu. Lass zu, dass das Leben für sich entscheidet und der Tod dazu gehört..

6

Oh nein wie traurig #heul. Ich verstehe dich aber ich musste leider auch schon mal so eine schwere Entscheidung treffen und ein über alles geliebtes Tier einschläfern lassen . Ich war auch lange traurig meine Entscheidung angezweifelt habe ich aber nicht ich fand es super schlimm das zu entscheiden aber ich habe im Sinne des Tieres entschieden und das hast du auch . Du hast für sie so entschieden eben weil du sie so geliebt hast

7

Ich denke, die Entscheidung über Leben und Tod ist nie leicht und stürzt uns durchaus in eine moralische Krise.

Du hast rational absolut richtig gehandelt. Selbst ohne Schmerzen hatte sie doch kein schönes Leben mehr - ihr musstet sie tragen bzw. Ihr alles bringen. Das ist doch auch für sie nicht schön gewesen.

Sprich darüber mit Personen, die dir nahe stehen und gesteh dir deine Trauer zu! Es ist okay!

Fühl dich feste gedrückt!

8

Das war die einzig richtige Entscheidung! Eher zu spät, wenn ich ehrlich bin, als zu früh.die Entscheidung war richtig und fair!

Wie hättest du dich gefühlt, wenn du im bett mit Schmerzen liegst und wartest, dass dich einer ins Bad trägt und essen bringt

Ich bin so froh, dass wir Tieren Leid ersparen können. Und sie nicht so qualvoll sterben müssen wie Menschen.

Es war das einzig richtige.
Sie hat sich nicht mehr wohl gefühlt.
Das war doch ein schreckliches leben.
Alleine im Korb. Bewegungsunfähig und jaulend bis alle zu Hause sind. Sie war voller Schmerz, Stress und Unzufriedenheit. Ganz sicher hat sie nicht gedacht "ach wie schade,.dass mein Körper nicht kann.. ich würde gerne noch was hier sein. so geht's ja auch". Hättest du an ihrer Stelle wohl auch nicht.


Das du trauerst ist normal und wäre auch so, wenn sie von alleine eingeschlafen wäre.
Es war gut und richtig.
Das ist man einem Tier schuldig, dass man Hilfe holen kann und Leid beenden

Bearbeitet von mara1234
14

Super geschrieben! Das sehe ich ganz genau so.
So schwer die Entscheidung ist, sie hätte schon eher fallen müssen. Immerhin darf man Tiere von ihrem Leid erlösen.
Die Trauer ist so oder so da. Und die hält auch eine Zeit an.

9

Ich kann deine Trauer auch verstehen. Wenn man ein Tier hat und an diesem hängt trauert man auch.

Ela