Vom Tod umgeben

Hallo ihr Lieben,

ich fühle mich ständig nur vom Tod umgeben.
In 8 Jahren sind 12 nahestehende (!) Menschen (Familie, enge Freunde, Menschen die mich Seit ich klein bin begleitet haben) gestorben und nur eine davon war über 80. die meisten waren zwischen 40 und 52. 8 davon an Krebs, 3 unerwartet und 1 an einer anderen Krankheit. Teilweise habe ich diese Geliebten jahrelang begleitet und manche davon auch gepflegt. Es ist einfach wie verhext und der Krankenstand sieht nicht besser aus. Aktuell hat eine enge Freundin Krebs im Endstadium (39 Jahre), zwei andere haben vor kurzem die Diagnose erst bekommen (29 & 38). Einmal gute Heilungschancen und einmal 50/50. die enge Freundin möchte aktuell auch keinen Kontakt mehr. Ihr geht es sehr schlecht und ich respektiere die Entscheidung. Mein GroßCousin hatte vor 5 Wochen einen Anfall und zum Glück geht es ihm schon viel besser, wird nur leider nie wieder in seinem aktuellen Job arbeiten können. Inwieweit er ohne Hilfe sein Leben bestreiten kann ist unklar.

Geht es jemanden ähnlich? Habt ihr euch dann Hilfe geholt? Aktuell weiß ich nicht was mir ein Psychologe bringen soll. Selbsthilfegruppe für Angehörige war nichts für mich. Weder liege ich im Bett oder bin antriebslos noch grübel ich übermäßig viel. An sich geht es mir gut. Nur jede weitere schlechte Nachricht finde ich einfach nur noch zum kotzen und ich bin dauerhaft fassungslos. Mit meinen Freunden rede ich viel darüber - aber die müssen auch seit vielen vielen Jahren für mich da sein. Wenn ich neue Menschen kennen lerne kommt zwangsläufig die Frage nach Familie/Freunde…. so lange es geht versuche ich dieses Thema zu umschiffen. Auch bei Ärzten muss ich jedes Mal die gesamte Liste herunterbeten… mittlerweile komme ich vorbereitet mit einer DIN A4 Seite…
hier sitze ich nun, augenscheinlich gesund, als einziges in der noch verbliebenen Familie und bin sehr denkbar aber eben auch fassungslos und fühle mich nicht im Recht Selbstmitleid zu haben. Dieses Thema musste ich nun mal niederschreiben…
Danke fürs lesen

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Ja ,- ich kann Dich verstehen und hab bis zu deinem Post selbst geglaubt nur in meinem Umkreis gibt es soviel Tod und Leid.

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“Schön” zu hören dass man nicht alleine ist. Früher dachte ich immer so was kommt nur im Alter und so dumm es klingt, da kann ich es irgendwie verstehen und nachvollziehen.
Wie reagierst du mittlerweile auf schlechte Neuigkeiten?
Manche müssen von mir denken ich bin ein eiskalter Mensch😅.

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Im Moment habe ich auch damit zu kämpfen, dass das Leben hier wahrscheinlich endlich ist (und falls nicht, was kommt danach?) ..

Mich macht das manchmal so unfassbar traurig...

Ich wünsche mir so sehr, dass meine Kinder und ich für immer Leben könnten.
Ich will einfach nicht sterben. ich liebe meine Familie und das Leben so sehr.

Habe eine Nahtodeserfahrung gehabt, eine Fehlgeburt, mein Vater ist gestorben und noch anderes.
Durch sowas wird es einem wahrscheinlich manchmal bewusster, das alles schnell vorbei sein kann.

Bearbeitet von Inaktiv
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🌸 ja bewusster auf jeden Fall, vor allem haben dich Ereignisse direkt betroffen, ich finde das ist noch mal um einiges krasser und von der Verarbeitung schlimmer. Um die Eltern/Kind wird man immer trauen, es ist eigentlich ständig präsent. Der Verlust wird nur dumpfer. Durch unser Kind werde ich ständig nach Oma und Opa gefragt… jedes Mal muss ich erklären, dass ich schon länger Vollwaise bin.

Ich weiß was du meinst, vor allem seitdem ich Mama geworden bin hat sich die Einstellung zum Leben noch mal geändert und mir ist noch viel bewusster geworden wie wertvoll es ist und wie dankbar ich sein kann, dass unser Kind gesund ist.

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Hi,
es begann im Oktober 2019, der Onkel sollte eine neue Hüfte bekommen, aufgemacht, wieder zugemacht.....er hatte Krebs. Er hat es nicht gemerkt, ihm ging es gut, deswegen auch die neue Hüfte mit 85 Jahren..............4 Wochen später war er gestorben.

Kurz danach die Lieblingsnachbarin, vom Elternhaus. Sie hat schwer mit Krebs gekämpft, war Jahrgang 1938. Eine Nenntante, ich kannte sie mein ganzes Leben lang. Auch meine Jungs haben bei ihr, Ostereier gesucht, sind am 1.1. sind wir hin, und haben "ein Frohes neues Jahr gewünscht", sind auf Geburtstage gegenseitig uvm.

Am 31.12.2019, verstarb nach laaanger Krebserkrankung, der Mann meiner Cousine, Jahrgang 1966. Total netter Kerl, fleißiger Handwerker.

Am 1.1.2020, verstarb die Lieblingslehrerin meiner Söhne, mit 59 Jahren, auch Krebs, von Diagnose bis zum Tod, 5 Monate. Da war ich wirklich paar Tage durch den Wind.

Der Schwager meiner Schwester, starb auch am 1.1.20, im Urlaub. Die Putzfee fand ihn tot im Bad. So schlimm wie es sich jetzt liest, "das war gut so". Ein Alkoholiker, Tablettenabhängiger, Arbeitsloser, der von der Mutter bis zuletzt "den Hintern gepudert bekam". Die anderen 3 Geschwister waren nie soviel wert, wie er, der Älteste. Sie hätten mit ihm noch viel Ärger beschert bekommen, die 20 Jahre vorher waren schon "Holla, die Waldfee".

Schwiegervater im März 2020, mit 79 Jahre. Genügend Vorerkrankungen, aber keine wirklich tödlich. Er hustete sich ein Wirbelbruch, und erholte sich nicht mehr. Er baute so schnell im Krankenhaus ab.........

Am 8.5.20, der Bruder meiner Mutter, Jahrgang 1939, Leukämie, 3 Wochen nach Diagnose, war die Beerdigung. Er war fit bis zum Schluss, wegen der vielen blauen Flecke, zuviele trotzt Blutverdünner, ging er mal Nachforschen, kam Krebs raus..........

Juni 2020, Corona, der Mann einer Ex Kollegin, Jahrgang 1966. Sie war im Betriebsrat und hat mir mal den Arsch gerettet. Auf Ihrem Polterabend, war es so lustig, ich so betrunken, sie waren ein so tolles Paar. 2. Ehe für beide, ewig Kinderlos, und dann stirbt er, und hat die Tochter nicht mal einschulen können...

Vom ehemals Lieblingscousin, die Schwiegerleute, innerhalb von 8 Wochen, 2 Beerdigungen. Ende 2020, Anfang 2021. Von "heut auf morgen" Hirtumor. Die erste OP, gut erholt, die 2., Schwerstpflegefall. Dann eilte der Mann zu ihr, wegen ??......er rutscht aus. Knallt mit dem Kopf auf den Boden, Hirnbluten, KH, Koma, und stirbt. Ich kannte sie seit 1988, super nettes Ehepaar!

Von der ehemaligen Nachbarin der Lebensgefährte, putzt sich die Zähne, fällt um, plötzlicher Herztod mit 75 Jahre. Da hat man auch nie mit gerechnet.

Nachbarin Januar 2022, Jahrgang 1967................seit ihr Mann 5 Jahre vorher, sie für eine "Bitch" verlassen hat, wurde sie kleiner und kleiner..........jeder Versuch, von uns Nachbarinnen und Freundinnen sie da raus zu holen, blockte sie ab, meistens auf den letzten Drücker.

Eine andere Nachbarin Dezember 2022, sie hatte schon mit 40 Jahren den ersten Infarkt. Hatte noch 2 schwere Schlaganfälle. Eine Krebserkrankung, und immer wieder rappelte sie sich wieder auf, und dann, wieder ein Infarkt, mit 64 Jahre............

Dazwischen, die Beste Freundin der Schwiegermutter, eine tolle Frau, kannte sie auch seit 2005. Eine andere Freundin der SM, vor paar Wochen erst. Was waren das für tolle Frauen!

Ein alter Bekannter vom Motorradstammtisch, Oktober 2022, wegen einer Blasenentzündung ins KH, dort Corona geholt, gestorben. Ja, er war 88 Jahre alt, ist aber noch Motorrad gefahren. Jeden Tag gewalkt. Kam vom Wanderurlaub in Irland zurück, als er mit Blasenentzündung ins KH kam..............

Seit Oktober 2019, reißt es nicht ab...........