Ich hatte schon einmal geschrieben. Vielen Dank für alle lieben Kommentare. Heute ist die Beerdigung von dem Vater meiner ehemaligen Freundin. Ich war 20 Jahre gut befreundet mit ihr. Irgendwie ist es vor 7 Jahren auseinander gegangen. Ich weiß schon gar nicht mehr warum. Trotzdem bedeutet sie in meinen Herzen immer viel. Auch wenn wir gar keinen Kontakt haben. Würdet ihr auch auf die Beerdigung gehen? Ich hatte schon eine Karte geschrieben und in den Briefkasten geworfen. Möchte mich nicht aufdrängen, aber ich denk permanent an Sie. Freue mich nochmal über euer Feedback.
Heute Beerdigung
Nun ja, warum genau geht man denn überhaupt auf eine Beerdigung? In erster Linie, weil man sich von der verstorbenen Person verabschieden möchte und diese auf dem letzten Weg begleiten will.
Es geht hier bei der Frage also nicht um deine ehemalige Freundin, sondern darum, ob es für DICH einen Grund gibt, dich von ihrem Vater zu verabschieden.
Ja, ich würde gehen.
Deshalb, weil sie dir etwas bedeutet.
Ich fand es immer sehr berührend, wie viele Menschen Anteil genommen haben, obwohl es kaum Kontakt gab. Manche Menschen haben ich bewusst wahrgenommen und war positiv überrascht und dann war es auch einfach die Menge an sich.
Das hat mir auch gezeigt, dass ich nicht allein bin.
Ja, ich würde gehen.
Beerdigung heißt Abschied nehmen von jemanden, es heißt aber auch, dass man die Trauernden unterstützen will, wenn man hingeht.
Vor Ort wirst du merken, ob es passt oder nicht. Wenn nicht, dann gehst du hinterher eben wieder genauso still und leise wie du gekommen bist.
Als der Bruder meiner Kollegin starb, die ganz viele Freunde und ein großes soziales Netz hat und zudem sehr aktiv in ihrer Gemeinde ist, schrieb ich ihr kurz, obwohl sie noch gar nicht sooo lange im Team war und wir uns zwar mochten, aber kaum kannten. Sie lud mich dann auf einen Kaffee ein und sagte, sie hätte so viel Post und Nachrichten gekommen. Von einigen war sie regelrecht enttäuscht, weil von manchen Manchen, die sie schon so lange kannte und die wie sie überzeugte Gemeindemitglieder waren, nichts als Plattitüden kamen. Irgendwelche Bibelsprüche z.B., obwohl sie sich u.a. gewünscht hatte, dass praktische Hilfe kommt. Vielleicht mal ein gekochter Eintopf oder so. Und dann, meinte sie, wären aus manch unbekannter und unerwarteter Ecke aufrichtige Beileidsbekunden mit echten Hilfsangeboten gekommen. So wie von mir. Ganz ohne Verstecken hinter irgendwelchen Sprüchen oder dem, was man halt so sagt. Manchmal sogar ohne Worte.
Vielleicht kannst du das heute für deine Freundin sein. Und wenn nicht, dann macht das auch nichts, weil schaden wirst du ihr auf keinen Fall.
LG
Ich hätte bei den Beerdigungen meiner Eltern keine ehemaligen Freunde gebraucht. Das wäre mir ganz einfach zuviel gewesen in einer sowieso schon schwierigen Situation.
Liegt dir was daran dich von ihrem Vater zu verabschieden würde ich das auf einen anderen Tag verlegen.