2 Kinder gestorben :-(

Hallo zusammen,
ich kann es nicht glauben, aber es ist schon wieder passiert. Im Sommer 2022 mussten wir unseren erstgeborenen Sohn 3 Tage nach seiner Geburt in der 38. SSW zu den Sternen ziehen lassen. Er hatte einen unentdeckten, angeborenen Herzfehler.
Mein Mann und ich haben uns so gut es ging aus dieser Hölle rausgekämpft, hatten viel Unterstützung von Freunden, Familie und Ärzten und nach 6 Monaten ging ich wieder zurück an meine Arbeit (Verwaltungsangestellte). Die meisten hier wissen ja wie schlimm sich das alles anfühlt und wie viel Kraft das kostet.
Im September 2023 wurde ich wieder schwanger und mein Mann und ich begannen wieder zu vertrauen und freuten uns auf die Zukunft, wenn auch mit unserem 1. Sohn im Herzen. Ich hatte eine komplikationsfreie Schwangerschaft, war aber durch die Vorgeschichte in engmaschiger ärztlicher Überwachung in einer Uniklinik. Es war immer alles in bester Ordnung und wir sollten wieder einen Jungen bekommen. In der 33. SSW entdeckten die Ärzte auf einmal Veränderungen an seinem Herzen. Wir mussten sofort in die Spezialklinik nach Erlangen, wo uns aber auch nur noch mitgeteilt wurde, dass unser zweiter Sohn auch einen schweren Herzfehler hat, den er nicht überleben wird. Nach vielen tränenreichen Nächten haben mein Mann und ich uns dazu entschieden, seinen Tod in meinem Bauch abzuwarten und ihn dann still zur Welt zu bringen. In der 35. SSW habe ich ihn dann still vaginal zur Welt gebracht. Vor wenigen Tagen fand die Beerdigung statt. Ich weiß einfach nicht wie es weiter gehen soll.
Alle unsere Freunde und unsere Familie sind am Boden zerstört. Unsere komplette Zukunftsvorstellung wieder einmal zerstört. Wir wissen auch nicht wie wir mit dem Kinderwunsch weiter umgehen sollen. Ich bin 34 Jahre und mein Mann 39 Jahre. Außerdem habe ich Angst davor wieder auf der Arbeit besscheid zu sagen. Wie schlimm ist das bitte? Die Rückkehr beim letzten Mal war schon unangenehm weil alle Aufgaben verschoben werden mussten. Nun habe ich mich wieder 2 Jahre in die Elternzeit verabschiedet und komme wieder zurück. Das ist doch Wahnsinn!
Dieses Forum hat mir in den letzten 2 Jahren so viel geholfen und ich hatte auch das Gefühl anderen Frauen zu helfen. Aber nun steht meine Welt wieder still und ich weiß einfach nicht wie ich das schaffen soll. Ich habe Angst mich komplett zu verlieren, Angst, dass meine Ehe auseinanderbricht und dass ich beruflich keinen Einstieg mehr schaffe. Ich habe Angst, dass dieser erneute Schicksalsschlag mich einfach komplett vernichtet.
Ich bin (wieder) in Psychotherapie, allerdings habe ich diesmal das Gefühl, dass es nichts bringt. Ich habe das alles schon einmal durch gemacht!!! Es ist so gemein.
Vielleicht hat jemand aufbauende Worte für mich. Ich vermisse meine beiden Söhne so sehr und habe Angst vor der Zukunft ohne sie.
Danke fürs Lesen.
Liebe Grüße

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Es tut mir so leid für euch.
Es ist so unfair.

Wurden die Kinder auf Gendefekte untersucht? Vielleicht gibt es spezielle Gendefekte, die so einen Herzfehler verursachen.
Vielleicht könnte eine Abklärung der Ursachen Klarheit bringen, inwieweit bei einer erneuten Schwangerschaft die Gefahr bestünde, dass es sich wiederholt.

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit, gute Freunde, die zuhören können und viel Hoffnung. Ich wünsche dir, dass du diese Tragik gemeinsam mit deinem Mann verarbeiten kannst.

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Hallo, ich möchte dir mein herzliches Beileid aussprechen. Es ist so unfassbar.
Uns ist ähnliches passiert.

Ich habe am 21.4 meine Tochter Matilda zur Welt gebracht. Sie schien gesund. Ich habe sie ambulant entbunden. Wir hatten 13 wunderschöne Tage mit ihr. Sie war so gewünscht und so geliebt.

An Tag 13 ging es ihr von jetzt auf gleich ganz schlecht. Sie wurde schlapp und ihr hautton wurde gräulich. Wir sind sofort zur Kinderklinik. Da wurde auch ein Herzfehler festgestellt. Sie wurde noch nachts in die MHH verlegt und am nächsten Tag erfolgreich operiert. Der Arzt meinte noch dass sie ein normales Leben führen wird und sie vielleicht Medikamente nehmen müsste. Und ganze 1,5 Stunden veränderte sich alles. Sie hat eine Hirnblutung bekommen und auf einmal hieß es sie wird es nicht überleben.

Wir durften uns noch von ihr verabschieden. Die Familie ist gekommen und sie wurde getauft. Dann ist sie in unseren Armen nach abstellen der Maschienen für immer eingeschlafen.

Am Freitag ist ihre Beerdigung und ich habe so Angst vor diesem Tag.

Ich weiß nicht warum ich das jetzt alles schreibe aber deine Geschichte hat mich sehr berührt. Denn natürlich haben wir den Gedanken an ein weiteres Kind. Natürlich nicht sofort aber ich bin ja auch nun schon 40.

Ich wünsche dir/euch für diese Zeit sehr viel Kraft.

LG martucia

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Mein herzliches Beileid. Tut mir leid, dass ihr eure Matilda so unerwartet verloren habt. Wünsche euch für die nächste Zeit viel Energie und nette mitfühlende Menschen um euch herum.

LG, mauselkatze

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Liebe Julia,

es tut mir so unglaublich leid, was ihr erleben musstet/müsst. Wir haben letzte Woche unsere Tochter beerdigt, die wir in der 21. SSW aufgrund einer nicht mit dem Leben vereinbaren Fehlbildung zu den Sternen haben ziehen lassen. Der Verlust eines Kindes tut einfach verdammt weh! Auch wenn unsere Situation nicht mit eurer vergleichbar ist, so trauern wir doch alle in solchen Situationen einfach um unsere Kinder, die wir nie aufwachsen sehen dürfen und an die die kurze gemeinsame Zeit als Erinnerung für ein ganzes Leben lang reichen müssen.
Allen davon berichten zu müssen, sich Nachbarn, Freunden, bekannten, Kollegen "stellen" zu müssen gleicht einem Spießrutenlauf. Habt ihr Familienmitglieder/Freunde, die das mitteilen dieser schrecklichen Nachricht mit dem erweiterten Bekanntenkreis/Kollegium für euch übernehmen können, damit ihr nicht ständig wieder erklären müsst? Das hat uns jetzt sehr geholfen. So kam von den meisten bei der ersten Begegnung eine feste und ehrliche Umarmung ohne große Worte, anstatt ein Kommentar zum kleinen Bauch oder die Frage, wie es mir so geht.

Du weißt es ja selbst leider schon, aber das Einzige, das euch jetzt helfen kann, ist Zeit. Zeit zum trauern, zum "Verarbeiten", und erstmal um zu realisieren, was euch passiert ist.

Hier hast du einen Ort, wo du dich jederzeit mitteilen und austauschen kannst. Das zu nutzen wird dir hoffentlich wieder ein bisschen helfen - wir alle helfen dir gerne!

Viel zu kurz und doch für immer 🖤 (haben wir auf den Grabstein unserer Tochter eingravieren lassen)

Bearbeitet von Butzerle
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Es tut mir unfassbar leid und ich hoffe, dass du irgendwann wieder positiv in die Zukunft schauen kannst, was du schon einmal geschafft hast.

Wegen der Arbeit solltest du dir keine Gedanken machen. Du kannst ja nichts dafür und würdest sicher alles dafür geben, wenn du die Elternzeit so machen könntest, wie geplant. Ich finde es eher schlimm, dass dich das zusätzlich belastet und dir beim letzten Mal schon das Gefühl gegeben wurde, dass du die Planung störst. Ich wünsche dir ganz viele verständnisvolle Menschen um dich herum, die dir bei der Verarbeitung helfen, dir Mut machen und es akzeptieren, wenn du aktuell und auch in Zukunft mal nicht so funktionierst, wie vorgesehen. Gib dir Zeit! Auch für die Psychotherapie. Es ist ja erst passiert...

Es ist unfassbar, was du durchmachen musst. Ich wünsche dir viel Kraft, aber wenn dir die Kraft mal ausgeht, ist das auch in Ordnung. Man muss nicht immer stark sein.

Lg, mauselkatze