Vor einer Woche stand unsere Welt still. Ein sehr nah stehender Angehöriger hat sich auf brutale Art und Weise das Leben genommen. Der Schock sitzt immer noch tief und es quält mich sehr.
Er war seit 2 Jahren depressiv, vorher extrem lebensfroh, er war für jeden Quatsch zu haben.
Er fehlt meiner Familie und mir sehr. Ich bin derzeit schwanger in der 22. Woche und es nimmt mich extrem mit.
Das man nicht weiß, was in seinen letzten Minuten vor sich ging, da er vorher noch Wege erledigt hatte. Ob man ihm hätte irgendwie helfen können (er hat ein stabiles Familien- und Freundesnetzwerk gehabt, keine finanziellen Probleme). Er sagte immer: ich habe alles und trotzdem bin ich so unglücklich… wir alle können es einfach nicht fassen. Dass man ihn nie wieder sehen wird. Nie wieder anrufen kann. Das alles zu verarbeiten ist so schwer. Ich habe Angst vor der Zukunft. Plötzlich Angst vor allem. Wie soll man damit nur fertig werden?
*Trigger Suizid* Angehöriger verstorben
Vielleicht doch mal mit dem Thema Jeneits auseinander setzen oder ist der athestische Glaube zu stark, dass da nichts mehr kommt?
Ich bin überzeugt, da kommt noch so einiges. Ich könnte dir etwas empfehlen, wenn du magst.
ohne so etwas damit klar zu kommen, wäre für mich genauso paralysierend... dafür bin ich auch zu sensibel.
Hallo!
Ich bin keine Atheistin und muss nicht über Glauben und Kirche diskutieren, aber wieso können sich Atheisten nicht mit den Themen Sterben und Tod auseinander setzen?
Ich begleite seit Jahrzehnten Sterbende und ihre Zugehörigen. Es ist nicht so, dass Gläubige sich automatisch leichter tun bzw. Atheisten es grundsätzlich schwerer haben. Dasselbe beobachte ich meinen KollegInnen, die alle seht unterschiedliche Lebenphilosophien haben.
"... dafür bin ich auch zu sensibel. "
Dafür ist deine Antwort aber sehr unsensibel. Wenn jemand durch Suizid aus dem Leben scheidet, ist das immer traumatisch für die Hinterbliebenen. Da spielt es erst mal keine Rolle, ob nach dem Tod noch was kommt oder nicht. Zunächst ist da der Schock und das Unverständnis. Man konnte nicht begleiten und nicht begreifen. Bevor Angehörige sich Gedanken über das Jenseits machen können, muss erst das Diesseits sortiert werden.
Weißte, auf meiner Arbeit höre oft den Satz: "Ihren Job könnte ich nicht machen, dafür wäre ich zu sensibel!"
"Ja, genau!", denke ich dann immer. "Soeben hast du bewiesen, dass du es nicht bist. Ich arbeite hier, weil ich ein grober Klotz bin und mir sowieso alles egal ist! Mann, Mann, Mann!"
LG
ganz genau. extrem unsensible Antwort von der Vorschreiberin. --Interessanterweise sind es immer die Leute, die betonen wie sensibel sie sind, die oft am unsensibelsten sind.
Volle Zustimmung zu allem anderen was Du gesagt hast. Suizid ist für die Angehörigen traumatisch und verdient alle (empathische) Unterstützung die man bekommen kann.