Hallo Ihr Lieben...
Vor einem Jahr mussten wir , also mein Mann, all unsere drei kleinen Kinder und ich, mit ansehen,wie meine Schwägerin an Essen erstickt ist. Auf einer Party,auf die wir sie mitgenommen haben. Vor unseren Augen. Trotz top Ersthelfer vor Ort und Notarzt mit Heli kam jede Hilfe zu spät , sie wachte nicht mehr aus dem Koma auf und starb 2 Tage später.
Ich war stark - für meinen Mann, die traumatisierten Kinder, die Schwiegereltern... der Alltag mit Kindern musste einfach weiterlaufen. Nun jährt sich alles und ich bin nur noch am Heulen,so bald ich alleine bin. Ich hatte keine Chance es zu verarbeiten,richtig zu trauern, geschweige den eine Therapie zu machen. Ich krieg das zeitlich neben den Kindern einfach nicht unter... Und hab auch Hemmungen davor. Einen Platz hab ich dennoch versucht zu bekommen, hab aber wegen lauter Absagen irgendwann aufgegeben.
Wie kann man sowas nur vergessen und verarbeiten?
Die Tatsache, dass 2 von den 3 Kindern gerade alt genug waren, es ebenso nie zu vergessen macht es nicht einfacher...
Keine Ahnung was ich erwarte.... Ich sitze hier in der Nacht und finde keinen Schlaf. Ich musste es mir einfach von der Seele schreiben
Ich bekomme dieses Trauma nicht verarbeitet...
Liebe Einsam,
ist das schrecklich. Es tut mir sehr leid, es muss grausam gewesen sein und es tut mir sehr leid, dass deine Kinder das Schreckliche mit ansehen mussten.
Sprechen denn deine Kinder darüber? Stellen sie Fragen? Wenn du merkst, dass sie dran zu knabbern haben wären vll die "Frühe Hilfen" eine Anlaufstelle. In den Gesprächen ist auch eine Kinderpsychologin dabei... Du weißt ja auch nicht was es langfristig mit den Kids macht. Wenn ich mir das nur vorstelle was in den kleinen Seelen vor sich geht...
Nun zu dir: Ich verstehe, dass es echt schwer ist mit 3 Kleinkindern die eigene Trauerarbeit unterzubekommen (habe selbst 2 Kleinkids daheim). Hast du denn eine Familie im Umfeld, die auf die Kids aufpassen könnten, während du dir Hilfe suchst?
Du könntest bei deiner KK anrufen und sie um Hilfe bitten, dich bei der Trauerbewältigung zu unterstützen. Ansonsten, so "altbacken" es auch klingen mag: Du könntest du die Telefonseelsorge anrufen.
Es tut mir wirklich sehr leid!
Liebe Grüße!
Liebes Kindchen, vielen Dank für deine Worte!
Ich hab mehrfach mit dem Kinderarzt über die Kinder geredet und er fand einen Psychologen nicht notwendig. Löschen kann es leider keiner... aber du hast Recht,und manchmal frage ich mich,ob ich da den falschen Weg gegangen bin. Wir reden oft darüber und versuchen auch im Gegenzug die schönen Erinnerungen aufzurufen. Bei einer Trauerberatung für Kinder war ich ebenso,das war solala.
Dir einzige Familie in der Nähe sind leider die Schwiegereltern,die haben selbst zu knabbern,es war ja ihre Tochter...
Gestern ließen wir gemeinsam zum Todestag Luftballons zur Tante in den Himmel steigen mit den Kindern.
Es gibt immer wieder gute Tage und plötzlich holt es einen wieder ein....
Ich werd wohl tatsächlich weitersehen müssen, was wir doch noch angehen. Den Kindern zuliebe.
Danke danke :-*
Das tut mir sehr Leid, dass Du das erleben musstest.
--Trotz aller Schrecklichkeit gibt es aber hierfür Hilfe und niemand muss lebenslang mit so einem unverarbeiteten Trauma rumlaufen. Hier wäre es am Besten, einen Psychotherapeuten mit Traumatherapie-Spezialisierung zu suchen. Die Trauer wird ja auch blockiert durch die traumatische Verarbeitung. Vergessen kann man es natürlich nicht und das ist auch nicht das Ziel einer Traumatherapie, wohl aber kann man einen Weg finden, dass man es so verarbeiten kann, dass man auch wieder gut weiterleben kann.