Meine Mutter hat es heute geschafft....

...uff. Nach Monatelangem Kampf gegen Lungenkrebs (ohne Behandlung) und vermutlich mehreren Metastasen (ohne weitere Untersuchungen), hat meine Mutter es endlich geschafft nach fast 3 Tagen Todeskampf loszulassen. Sie wollte mich wegen schlechter Verfassung schon gestern und Freitag nicht sehen, die Ruhe wollte ich ihr natürlich gönnen. Heute Morgen hab ich mich nach zwei sehr traurigen Nachrichten meines Vaters, dass es ihm sehr anstrengend ist gerade, morgens auf den Weg gemacht (ohne Fragen) und binnen einer Stunde ist meine Mutter verstorben. Ich saß die Stunde bei ihr im Bett und habe ihr auch gesagt, dass ich und ihre Enkelin (die natürlich zu Hause geblieben ist) sie sehr lieb haben und dass sie loslassen kann. Und dass gleich die Ärztin für die Medikamente/Sedierung kommt.
Sie war in der letzten Stunde trotz Schnappatmung noch sehr ansprechbar, das tat mir unendlich leid für sie, weil sie sich offensichtlich so gequält hat.

sie hat mir noch klar "ich euch auch" geantwortet und mich um Wasser gebeten, dass ich ihr irgendwie mit der Flasche in den Mund geben konnte und nach meinem Vater gebeten, der aber wirklich sehr überfordert war am Ende, ich hab ihm noch gebeten, sie mit mir auf die Seite zu legen um Atmen.
Kurz darauf klingelte (endlich) die Ärztin und man merkte meiner Mutter sofort ihre Entspannung an. Kaum hatte sie die Dosis erhöht und in den Tropf gespritz, hat sie losgelassen.

Ich bin so erleichtert, dass ich wirklich in der letzten Stunde noch da sein konnte. Die Ärztin hat mir auch sofortv gut zugesprochen, dass das mit dem Wasser und dem auf die Seite rollen genau das richtige war zur Erleichterung, es bleibt nur etwas der saure Beigeschmack, dass ich vielleicht früher einfach so hätte kommen sollen und nicht darauf hätte hören sollen, dass sie ihre Ruhe braucht. Mein Vater hatte ihr sicherlich im der Nacht kein Wasser gegeben (und Schnappatmung macht ja irre Durst). Kein Vorwurf ihm gegenüber, er war hilflos.
Nur seine Nachricht hat mich so aufgewühlt, dass ich auch seinetwegen dann hergefahren bin.

Ich weiß, rückgängig geht eh nicht, ich hoffe einfach, es war in ihrem Sinne, ihr die Ruhe zu gönnen wie sie das an den beiden Tagen gesagt hatte, nachts hätte ich nicht wissen können, er hat nur whatsapp geschrieben, das ist stumm und wusste er, ixh denke, er wollte das nur loswerden (so wie ich jetzt). Mein einzoger Gedabke ist halt, hätte sie früher loslassen können, wenn ich früher gekommen wäre (oder war es wirklich dieser Arzt, dieser Gedanke ixh brauche die Sedierung) um loszulassen.

So oder so bin ich dankbar, dass ihr Quälerei ei Ende hat.

Traurig, dass sie die zweite Enkelin nicht mehr mitbekommt, aber die ca 3-4 Wochen hätte sle sich auch nicht mehr quälen sollen. Und wenn ich im KH gewesen wäre und sie wäre dann verstorben und ich hätte nicht bei ihr sein können, wäre auch schlimm (für mich) gewesen.

Also es ist gekommen, wie es gekommen ist, ixh hoffe einfach, ich habe nichts falsch gemacht.

Danke fürs Lesen, das musste nur raus

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Mein Beileid!
Du warst in der letzten Stunde da bis zu ihrem letzten Atemzug. Sie war in diesem Moment nicht alleine. Ihr habt euch gegenseitig gesagt wie lieb ihr euch habt. Das ist schön, wenn jemand mit einem guten Gefühl gehen kann.
Aber auch für dich als Hinterbliebene werden dir ihre letzten Worte immer im Gedächtnis bleiben und Halt geben.
Ich wünsche dir viel Kraft für die nächste Zeit.

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Vielen herzlichen Dank

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Mein aufrichtiges Beileid

Ich habe sofort wieder an letztes Jahr denken müssen, aber da war es meine Schwiegermutter. Sie hatte Krebs, Metastasen.

Eine weiter Chemo lehnte sie ab, keine Kraft mehr. Schlussendlich ist sie von der Palliativ ins Hospiz gekommen.

Zwei Tage war sie noch "gut" dabei, dann merkte man ihr an, das sich ihr Körper vorbereitet, um einzuschlafen.

Mein Schwiegervater ist an ihrem Todestag noch mit seinen Freunden auf einer Fahrradtour gewesen (die alten Herren treffen sich immer Mittwochs zum radeln), das Hospiz rief uns an, mein LG ist hin. Sie war schon weit weit weg. Aber er war bei ihr bis zum Ende. Mein Schwiegervater hat es nicht mehr geschafft und macht sich seitdem täglich Vorwürfe, dass er sich lieber eine Auszeit genommen hat anstatt bei ihr zu sein. Aber wir machen ihm keine Vorwürfe, wir können verstehen dass er das gemacht hat. Sie die letzten Jahre so zu sehen hat ihn sehr mitgenommen. Er musste ja einfach mal was anderes tun.

Schlussendlich hast Du nichts falsch gemacht. Du warst da. Sie hat dich gesehen und gespürt. Und ihren Frieden gefunden.

Ich wünsche dir / deiner Familie alle Kraft der Welt.

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Mein aufrichtiges Beileid!

Ich wünsche euch viel Kraft für die dunkle Zeit. Es tut mir wirklich sehr leid das zu lesen.