Tod der Mutter verarbeiten - wie hatten nicht die Chance uns zu verabschieden

Es war dieses Jahr im Januar als mein Bruder uns anrief und sagte, dass unsere Mutter im Krankenhaus liegt. Er sagte er ist auf dem Weg, weiß aber noch nicht was los ist.

Abends dann der zweite Anruf mit den Informationen als eine Freundin bei ihr war ist sie urplötzlich umgefallen und wurde mehrfach wiederbelebt. Aktuell sei Sie nicht ansprechbar und wir müssen auf die Tests und Untersuchungen der Ärzte warten.

Über Nacht dann der nächste Anruf, dass Sie in ein anderes Krankenhaus verlegt wurde und der Hinweis, dass wir alle am nächsten Tag kommen können.

Nicht 24 Stunden nachdem Sie umgefallen ist, waren wir dabei als im Krankenhaus die Geräte abgeschaltet wurden, weil man nicht mehr machen konnte.

Kurz darauf, also zwei Monate später hat dann auch meine Stiefmutter den Kampf gegen den Krebs verloren….

Ich bin 30 Jahre alt und habe meine Mutter (59) urplötzlich an einem unentdeckten Hirnaneurysma und meine Stiefmutter (sehr gutes Verhältnis) an den Krebs verloren.

Bis heute also auch 6 Monate danach kann ich einfach nicht begreifen, dass ich meine Mutter und auch meine Stiefmutter nie wieder sehen werde. Ich vermisse Sie wirklich sehr. Auch wenn das Leben weitergehen musste, weine ich immer ich sehr oft sobald ich Zeit habe oder alleine bin.

Eine Freundin, die auch einen Verlust erlitten hat, hat mir mit dem Satz „es hört niemals auf wehzutun, man lernt aber damit klar zu kommen“ sehr geholfen. Dennoch ist der Schmerz einfach immer ich unfassbar tief.

Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen … vielleicht hilft das im Verarbeitungsprozess…

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Ich habe meine Mama dieses Jahr Februar 3Tage vor der Geburt meiner Zwillinge von einer Minute auf die andere Verloren.
Meine Mama lebte in einer Seniorenresidenz.
Sie war gesund und Munter sie wollte einfach da leben um unter Menschen zu sein.
Habe mit Ihr am Abend telefonier und wir machten für den nächsten Tag einen Frühstückstermin aus. Wir wollten außerhalb Frühstücken gehen.
Keine 3Std später um 22Uhr kam dann der Anruf. Als ich die Nummer sah wurde mir schon ganz schlecht.
Dann die Worte :“ Meine liebe ich muss dir leider mitteilen….!!! Ich sagte STOP ich bin sofort da.
Eigentlich brauche ich 25min bis dahin. Ich war innerhalb von 10min da.
Sie sah so friedlich und schlafend aus😭😭😭😭
Meine Mama sah wunderschön aus❤️
Mein Leben ist innerhalb von 3Std zerbrochen.
Und genau 1Std vorher war die Nachtschwester da und unterhielt sich noch ganz normal mit ihr😭😭😭
Das schlimme daran ist das meine Mama im gleichem Monat wie mein Papa vor 11J gefangen ist.
Mein Papa hat damals auch die Geburt unserer Tochter nicht mitbekommen 😭😭😭😭

Und ja dieser Satz das man damit lernt zu Leben stimm aber der Schmerz sitzt tief LEIDER🍀❤️🍀

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Ich konnte das auch erst Tage danach wirklich realisieren….

Wir haben zwei Tage vorher noch ganz lange telefoniert und darüber gesprochen wie toll Sie uns alleine großgezogen hat und was Sie alles erreicht hat im Leben, da Sie gerade im beruflichen Kontext nochmal neu anfangen wollte. Ich hätte mir einfach gewünscht lebe wohl zu sagen. Bei unserer Stiefmutter konnten wir das einige Tage davor.

Ps. Ich habe auch eine Zwillingsschwester und meine Mama hatte sich nicht mehr als Zwillinge gewünscht❤️ Ohne Sie hätte ich das wahrscheinlich mental nicht überstanden.

Danke für das Teilen deiner Geschichte. 🫶

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Wenn du jemanden zum Reden brauchst kannst du dich gerne per PN melden😊
Die ersten Zwillinge 2J hat sie kennengelernt die beiden anderen nicht mehr😢

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Ich habe meinen Vater letztes Jahr verloren.
Obwohl ich im Krankenhaus war und den Sterbeprozess begleitet habe, war ich selber nicht richtig im Abschiednehmen drin. Denn meine Mutter und meine Schwester mussten auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Sie sahen nur eine gesundheitlich schlechte Phase und nicht, dass er tatsächlich im Sterben lag, obwohl das Pflegepersonal dies immer wieder deutlich machte und er auch die Krankensalbung erhielt... Im Nachgang hätte ich mich von den beiden klar abgrenzen sollen, aber hinterher ist man immer klüger.

Der Satz deiner Freundin stimmt. Es wird immer weh tun, es wird aber mit der Zeit deutlich besser, was den Umgang damit betrifft.

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Es tut mir wirklich leid.

Wir hatten das vor 2 Jahren - mein Schwiegervater (57 Jahre) lag plötzlich tot in der Wohnung. Mein Mann hatte um 8 Uhr morgens noch per WA mit ihm geschrieben, um 11.30 kam der Anruf, dass er tot in der Wohnung liegt. Keine Vorerkrankungen. Das war echt ein unfassbarer und surrealer Tag.

Wenige Wochen vorher war die beste Freundin meiner Mutter verstorben, die ich natürlich auch seit Geburt kannte und ein inniges Verhältnis hatte. Sie hatte Krebs, den hatte sie besiegt. Dann kam er wieder (festgestellt im Februar, verstorben dann Ende Mai).

Ich bin da tatsächlich wenig emotional. Ich hab aber zumindest meinen SV noch ganz oft „gesehen“ (war z.B. im Parkhaus und hab einen Mann gesehen und wollte schon grüßen, bis mir einfiel, er kann’s gar nicht sein. Es war im ersten Moment einfach gar nicht präsent, dass er’s nicht sein kann. Er war ebenso Auto Fan wie mein Mann und jedes Mal wenn ich „sein Modell“ sah, dachte ich an ihn oder guckte sogar, ob er es ist - dabei war’s natürlich Quatsch).

Das hat sogar mich sehr berührt irgendwie, auch wenn ich da nicht groß weinen musste.

Mein Mann ging auch sehr tapfer damit um. Wir denken tatsächlich oft an schöne Momente mit ihm oder sagen „Boa, das hätte ihm jetzt so gefallen/so viel Freude bereitet“ oder so und das ist tatsächlich sehr schön.

Meine Mum hat richtig hart um ihre Freundin getrauert und bei vielen „Festen“ (sie wohnte weiter weg; aber da meine Eltern in ner Fastnachtshochburg wohnen und sie das alle lieben, war sie jedes Jahr da z.B.) hat sie einfach gefehlt und es war komisch ohne sie. Wir haben immer auf sie angestoßen 🥰

6 Monate sind keine lange Zeit, sei nicht so hart zu dir selbst! Es wird besser und vielleicht auch noch mal schlimmer - manchmal kommt die Trauer so in Wellen. Auch das ist normal. Aber man kommt irgendwie zurecht und kann sich irgendwann auch auf das schöne fokussieren.

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Mein Beileid 😟 Zwei geliebte Menschen so kurz nacheinander zu verlieren ist schlimm.

Vor 3 Jahren sind meine Eltern innerhalb weniger Tage nacheinander verstorben. Ich vermisse sie jetzt immernoch genauso wie vor 3 Jahren und ich weine auch jeden Tag noch um sie.
An den Schmerz habe ich mich gewöhnt und kann deshalb mein Leben einigermaßen weiterleben. Das ändert aber nichts daran, dass sie mir jeden Tag unglaublich fehlen.
Ihren Enkel haben sie beide nicht mehr kennengelernt.

Bearbeitet von Miami
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Hallo,

mir hilft es bewusst an Situationen zu denken. Etwas was deiner Mutter Freude bereitet hat zu tun und sich an schöne Dinge erinnern. Den Kindern Sachen/ Erlebnisse erzählen, vielleicht ein festes Ritual oder ein regelmäßiger Tag an dem du zum Friedhof gehst und einfach dort eine zeitlang verweilst.
Zum anderen hilft es mir zu wissen, dass ein Leiden nicht unendlich in die Länge gezogen wurde.

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Hey, meine Oma ist letztes Jahr im April gestorben. Oberschenkelhalsbruch und Krankenhauskeim.
Es durfte sie am Tag nur eine Person für eine Stunde besuchen.
Wir Enkel hatten unseren Eltern den Vortritt gelassen.
Ich konnte sie also nicht mehr besuchen. Unser letztes Gespräch war ein kurzes Telefonat für das sie nichtmal Zeit hatte, weil die Krankenschwester mit „den Hufen gescharrt hat“.
Wann immer ich an sie denke, mit meinem Opa spreche werde ich traurig und muss weinen.
Wir haben so viel Zeit bei meinen Großeltern verbracht, dass sie für mich schon auch zu 3/4 auf der selben Stufe wie meine Eltern stehen.
Man vergisst die Menschen nicht, aber man denkt irgendwann weniger darüber nach. Deshalb werden die Momente der Trauer weniger oft. Jedenfalls bei mir.

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Mein Beileid erstmal!
Es wird immer weh tun, es wird immer eine Lücke bleiben , sie wird immer fehlen.
Doch die große Wunde von Jetzt wird eine Narbe, keine intakte Haut wie früher. Aber es wird etwas verheilen...
Wir haben in kürzester Zeit meinen Schwiegervater, den noch jungen Cousin meines Mannes und meine Großmutter verloren. Alle in wenigen Wochen...
Ja ich vermisse sie.. vor allem meine Oma, insbesondere in der Weihnachtszeit, weil meine Oma die besten Plätzchen der Welt gemacht hatte und wir die oft gemeinsam gemacht haben. Ich habe ihre geheimen Rezepte geerbt und jedes Jahr spiele ich für meine Familie die neue "Oma" ( bin knapp über 40)und es wird strikt nach Omas Rezept für alle gebacken.
Dann fühle ich mich meine Oma nah.
Mein Mann teilte mit seinem Vater die Leidenschaft für Fotografie. Nach seinem Tod bekam mein Mann eine uralte, aber gute Spiegelreflexkamera. Wenn er ihn vermisst geht es mit der alten Kamera ein bisschen fotografieren...

Vielleicht findest du ein Ritual bei dem du dich deiner Mutter/Schwiegermutter Nähe fühlst?

Ich arbeite in der Palliativmedizin.. arbeite ausschließlich mit sterbenden Menschen oder Menschen die keine Heilungschance mehr haben und wissen daß sie nicht mehr lange Zeit haben.
Viele Patienten sehen vor dem Tod ( bevor sie nicht mehr ansprechbar sind und der unmittelbare Sterbeprozeß beginnt)jemanden der sie "abholt "( aber schon verstorben ist)
Viele sagen sie gehen bald nach Hause, meinen aber nicht der Wohnsitz.
Meine Kollegen und ich haben schon oft über dieses Phänomen gesprochen, wahrscheinlich ist es "nur" ein Prozess im Hirn. Aber uns alle tröstet das irgendwie.
Ich finde den Gedanken schön, dass meine Oma nei ihrem heißgeliebten Ehemann ist. Mein Schwiegervater seinen heißgeliebten Hund wieder sieht. Ob das logisch ist oder nicht, ich persönlich finde das tröstlich, meine Kollegen übrigens auch.
Vermisse ich meine Oma, stell ich mir vor das sie mit Opa zusammen ist. Dann freue ich mich für sie.
Klingt vielleicht etwas komisch, ich bin sonst eher pragmatisch.

Ich wünsche dir viel Kraft für den Verarbeitungsprozess und viele liebe Menschen die dich dabei unterstützen!

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Dein Verlust tut mir sehr leid.

Ich habe meinen Vater im Januar diesen Jahres unerwartet verloren.
Nachts um 2 Uhr rief meine Mutter an und ich wusste das es was schlimmes sein musste, sonst hätte sie nicht angerufen.
UNd so war es auch. Warum er verstorben ist, wissen wir bis heute nichts. Es gab keinen ersichtlichen Grund, es war einfach vorbei. Verabschieden konnte ich mich also auch nicht.

Ich habe die erste Zeit nur geweint. Erst nach der Beisetzung im Februar wurde es etwas besser aber auch heute noch habe ich manchmal Tage da weine ich einfach. Es kommt einfach und das ist auch in Ordnung so.
Auch ich habe mir gesagt: Das Leben muss weiter gehen, gerade wegen meinem Sohn und doch gibt es eben Tage da fällt es mir schwer.
Jetzt wo in 4 Wochen die Einschulung meines Kindes ist denke ich oft an ihn, weine oft einfach weil er auch dort Fehlen wird. Ich denke deine Freundin hat Recht. Es wird immer weh tun aber irgendwann wird es leichter damit umzugehen.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft.
Mir hilft manchmal einfach über ihn zu sprechen. Ich gehe öfter mit meinem Sohn ans Grab und er erzählt Opa dann wie sein Tag war. Natürlich bin ich auch da nah am Wasser gebaut aber ich habe das Gefühl das es mir etwas hilft.

Bearbeitet von trixiebelle1988
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meiner Mama ist genau das selbe wie deiner Mama passiert. Plötzlich umgefallen, 12 stunden später die Geräte abgeschaltet. Sie war 49, gesund und topfit. Das ist 12 Jahre her. Es ist immer noch schwer, aber man gewöhnt sich dran. Wie einige Vorschreiberinnen sagten.
Du bist nicht allein 🤗