Ich muss mir mal was von der Seele schreiben.
Kurz nach meinem positiven SST ist die Mutter meines Mannes verstorben. Sie war lange krank, das war also keine Überraschung. Natürlich hat es meinen Mann aber sehr getroffen und er hat fast ein Jahr lang mehr oder weniger getrauert. So weit so normal.
Das Babyjahr war sehr anstrengend, unser Kind war weit entfernt von pflegeleicht und wir waren eigentlich durchgehend im survival Modus.
Kurz bevor unser Kind in die Krippe kam (mit 12 M) und ich wieder zur Arbeit musste, ist sehr überraschend die Schwester meines Mannes verstorben. Wir sind also von ein Jahr Trauer in ein Jahr Babyjahr-Stress und dann jetzt in ein weiteres kommendes Jahr Trauer gerutscht. Und dieses Mal trauert mein Mann wirklich sehr. Er zieht sich in seiner Trauer sehr zurück, was ja auch völlig okay ist.
Fakt ist, ich kann langsam nicht mehr. Ich stecke jetzt schon so lange zurück, ich verstehe seine Situation total und leide sehr mit, aber dennoch bin ich so so erschöpft. Ich habe das Gefühl, wir kommen von einer Katastrophe in die Nächste und alles versinkt im Chaos. Und diese ständige Trauer die jetzt gerade nochmal so richtig Fahrt aufnimmt hängt wie eine dunkle Wolke in unserer Familie.
Ich vermisse unser altes Leben so sehr, wo wir "frei und glücklich" waren. Ich vermisse meinen Mann, ich habe das Gefühl ihn gibt es seit dem ersten Trauerfall nicht mehr (also vom Charakter und Wesen her). Schöne Momente, die wir als Paar haben, sind eine Seltenheit. Er reißt sich für unser Kind sehr zusammen, aber ist unser Kind zB im Bett verfällt er wieder in seiner Trauer.
Ich weiß dass er Zeit braucht das zu verarbeiten, und ich möchte echt nicht in seiner Haut stecken. Aber dennoch - ich kann das langsam nicht mehr. Ich genieße es so wenn er auf Dienstreise ist, dann ist Zuhause alles so schön und harmonisch. Ist er da, schwebt diese dunkle Wolke über uns allen, und das quasi seit dem Tod der Mutter vor ca 2 Jahren.
Ich hoffe einfach, dass es, nachdem der Tod der Schwester etwas verarbeitet ist, alles wieder langsam normal wird und wir endlich sowas wie ein glückliches Familienleben haben können.
Ich würde mich über ein paar liebe Worte freuen
Trauer überschattet alles
Dein Mann muss Verantwortung übernehmen, eine (Trauer)Strategie entwickeln und sich Hilfe suchen. Du bist nicht zuständig seine Trauer zu bewältigen. Das ist alleine seine Aufgabe.
Ich verstehe dich.
Ich denke, dass es ohne Hilfe von außen nicht geht. Trauerbegleitung, Therapie etc. Auch für dich. Ihr müsst euer alle psychische, mentale Gesundheit im Blick haben. Und da muss auch dein Mann Verantwortung übernehmen und professionelle Hilfe zu lassen.
Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr diese unfassbare Situation übersteht.
Hi,
ich denke auch, dass man nach zwei solchen Schlägen Hilfe benötigt, das zu bewältigen.
Vielleicht ist es eine Idee, dass du dir mal Input zum Thema holst, da gibt es ja sicherlich Anlaufstellen für Angehörige von Trauernden, damit du ihm die möglichen Schritte vorschlagen kannst.
Er hat ein Kind, er führt eine Ehe, da muss er blöderweise Verantwortung übernehmen und muss irgendwie wieder funktionieren.
Alles Gute!
vlg tina