Tod meiner Mutter

Hallo liebe Gemeinde,

ich habe im April diesen Jahrs meine Mutter verloren, die mir sehr wichtig wahr und der einzige Mensch war, der immer für mich da war. Die schlimmen Bilder in den letzten Tagen begleiten mich seit heute und ich wollte mal fragen, wie ihr damit umgeht. Zudem bin ich familiär alleine und das macht mir alles schwer zu schaffen.


Gerne höre ich von EUch.


Marcus

1

Hallo!

Ich lese 2 Aufgabenfelder aus deinem Beitrag:
Einmal suchst du Anschluss und dann belasten dich die Nachrichten.

Gegen die Einsamkeit und für neue Bezugspersonen könntest du nach
Gruppen suchen, die deine Interessen teilen.
Von Sport über die verschiedensten Kurse an der Kreisvolkshochschule,
Vereine, da kennst nur du dich ganz genau.

Gegen die schlimmen Bilder hilft das Weglassen der Medien.

Ein Waldspaziergang macht den Kopf klar, lenkt ab,
ist gut für das Immunsystem, hinterher schmeckt das Essen besser, ...
Auch bei Wind und Regen ist das eine gute Möglichkeit.

Alles Gute,
Gruß
Fox

2

Danke für deine Nachricht und Hilfe!

Marcus

3

Hallo Markus!

Empfehlen kann ich dir, dass du eine Trauergruppe suchst und dort mit anderen Trauernden redest und in Kontakt kommst.

Die schlimmen Bilder, die dich begleiten, waren womöglich gar nicht so schlimm. Sterben ist manchmal anstrengend und Arbeit und Sterbende verändern sich sehr. Oft aber leiden Zugehörige viel mehr als diejenigen, die da in den Betten liegen. Manches sieht schrecklich aus oder hört sich entsetzlich an, aber der/die Sterbende ist da schon unterwegs und bekommt davon wenig bis gar nichts mit. Zudem hilft eine gute Sterbebegleitung. Wenn die fehlt, bleiben oft viele Fragen und Eindrücke unbeantwortet und ungeklärt. Eine Trauergruppe kann da wirklich helfen.

Mein Mann starb vor vier Jahren, meine Söhne sind auf dem Sprung ins Leben und brauchen mich eher nicht mehr. Es ist anstregend, aber enrom wichtig, dass man sich andere Lebensmittelpunkte sucht. ich fand den im Ehrenamt in der Kirchengemeinde, aber es gibt noch andere Institutionen, die jede helfende Hand brauchen können. Und dabei lernt man dann wieder andere in anderen Lebenssituationen kennen, so dass sich das eigene Leben wieder relativiert.

Alles Gute!

5

Danke für deine Anteilnahme und Ratschläge.

4

Hallo,

meine Mutter ist auch im April d. J. nach 2/12 jähriger Pflegebedürftigkeit (Schlaganfall, schwer dement) verstorben. Mein Vati hat sie mit Hilfe eines Pflegedienstes und unserer Hilfe zu Hause gepflegt.
Am Abend des 16. April habe ich nicht erklärbares Gefühl gehabt, als ich sie abends versorgt habe. Sie sah mich auch sehr klar an und sagte zu mir und meinem Vati "ach, ihr seid ja noch einmal da..." Am nächsten Morgen war sie dann verstorben.

Ich würde dir raten, dass du dir eine Trauergruppe suchst, wenn du allein lebst und mit niemandem darüber reden kannst. Mir hilft ganz stark, dass ich mit meiner Familie über unsere Trauer und frühere Erlebnisse mit unserer Mutter bzw. Ehefrau meines Vaters sprechen kann. Obwohl mich die Trauer manchmal noch sehr übermannt. Ich denke ganz viel über gemeinsame Erlebnisse und unser Verhältnis zueinander nach. Viele schöne und nicht so schöne Erlebnisse lasse ich im Stillen noch einmal Revue passieren. Ich denke, dass nennt man "Trauerarbeit".
Mein Bruder ist vor einigen Jahren ganz plötzlich und unerwartet verstorben, da war es ähnlich. Mittlerweile überwiegen die schönen Erlebnisse und Erinnerungen, trotzdem wird es immer Momente der Trauer geben, wenn ich an meinen geliebten Steffen denke.

Vielleicht besteht ja auch die Möglichkeit, dass du dich guten Freunden gegenüber öffnen kannst. Manchmal hilft es schon, wenn einfach jemand zuhört und Verständnis zeigt.

Alles Gute

Nici

6

Danke für deine Anteilnahme und Nachricht.
Ich bin noch nicht so weit, dass ich mich nur an schöne Dinge erinnern kann.
Es war ein schlimmer Sterbeprozess, auf den ich auch nicht richtig vorbereitet wurde.

Trotzdem lieben herzlichen Dank

Marcus