Depressionen nach Eileiterschwangerschaft

Hallo zusammen,
Ich weis garnicht wo ich anfangen soll.
Mein Partner und ich hatten einen sehr starken Kinderwunsch. Ich schon seid meinem 18. Lebensjahr.
Ich laß mir die Spirale entfernen und hab einfach gehofft, dass es schnell klappt.
Und dann im Oktober 2024 hielt ich den ersten positiven Test in der Hand.
Ich habe mehrere gemacht, alle positiv.
Daraufhin bin ich zum Frauenarzt gegangen, der Test dort auch positiv.
Erste Ultraschall der Schock: man kann nichts im Ultraschall sehen.
Ab dann habe ich zu meinem Partner gesagt, ich spüre dass etwas nicht stimmt. Er versuchte mich zu beruhigen und sagte wir warten ab es ist vielleicht einfach noch zu früh..
2 Wochen später.. Man sieht weiterhin nichts. Mein Arzt schickte mich sofort in die Klinik.
Ich fing an zu weinen.. ich bin fast total zusammengebrochen.. bin zu meiner Mama in den Laden gefahren und habe vor all ihren Kollegen angefangen zu weinen.
Sie sagte nur, mein Kind du schaffst das! ich habe auch eine Fehlgeburt gehabt, klär das ab und wir sehen weiter..
Oberärzte.. Gynäkologen alle haben drüber geschaut.. nichts zu sehen, außer dass mein rechter Eileiter verdickt war..
Der hcg Wert stieg an.. jeden tag um +400 mehr.
Wir waren nun bei einem Wert von 3200.. Nichts zu sehen. Ärzte wollten mich sofort operierten, 2 stunden später ging es sofort los. Ich weiß noch wie ich im OP saß und schrecklich anfing zu weinen, bevor ich eingeschlafen bin.
Erstmal bin ich dankbar, dass die Schwestern und Ärzte alle so lieb waren besser hätte es nicht sein können…
Im OP kam dann raus.. Es war tatsächlich eine Eileiterschwangerschaft in der 6.Woche. Ein paar tage später und es hätte gefährlich enden können..
Mein Partner war 24/7 bei mir und ich bin dankbar.
Ich bin einfach total am Ende.. ich denke mir die ganze zeit:
Ich habe meinem Partner sein Kind weg genommen.. ich bin unfähig.. es ist meine schuld.. ich hab mein kind getötet es ist so schlimm. Ich bin nur am weinen und es tut schrecklich weh.
Grund war wahrscheinlich eine auch gefundene Endometriose, die entfernt werden konnte.
Mein Frauenarzt sagte, in 2-3 Monaten können wir es erneut versuchen dann sollte alles klappen. Aber ich leide so sehr und habe so angst dass es wieder passiert.. warum ich???
Kann man es schon als „Sternenkind“ sehen?
Wie seid ihr damit umgegangen?
Ich bin total am Ende und es tut einfach weh. Ich bin nur am weinen, obwohl ich lieber ganz viel Ruhe brauche, da immerhin 3 Schnitte im Bauch gemacht wurden und jeder Atemzug weh tut.
Vielleicht tut es gut, auch eure Erfahrungen zu hören. Danke an alle, die sich meine Geschichte durchlesen.

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Hallo liebe Chiara,

es tut mir sehr leid, was dir passiert ist. Eine ganz dicke virtuelle Umarmung, wenn du magst!

"Ich habe meinem Partner sein Kind weg genommen.. ich bin unfähig.. es ist meine schuld.. ich hab mein kind getötet es ist so schlimm. Ich bin nur am weinen und es tut schrecklich weh."

Nichts davon entspricht der Realität - du weißt das im Grunde genommen auch. Momentan bist du verständlicherweise noch in Trauer, aber: du bist nicht schuld. Du hast dein Kind nicht getötet. Es ist etwas passiert, das eine intakte Schwangerschaft von Anfang an ausschließt. Etwas, worauf man schlichtweg leider keinen Einfluss hat - wäre das nicht schön, wenn es so wäre? Es gäbe nur noch intakte Schwangerschaften, gesunde Kinder und glückliche Eltern. Leider wird das Vertrauen in den eigenen Körper durch solche Erlebnisse auf eine harte Probe gestellt. Bei dir, bei mir, bei ganz vielen Sterneneltern.

"Mein Frauenarzt sagte, in 2-3 Monaten können wir es erneut versuchen dann sollte alles klappen."

Medizinisch gesehen mag dein Gyn Recht haben - ihr dürft euch aber auch so viel Zeit lassen, wie ihr braucht, um die Eileiterschwangerschaft zu verarbeiten. Du wirst spüren, wenn du wieder soweit bist, es zu versuchen. Momentan ist alles noch ganz frisch, die Trauer, der Schock, auch die körperlichen Wunden. Aus eigener Erfahrung (ich hatte einen natürlichen Abgang): all das wird besser. Es kommen wieder hellere Tage und irgendwann ist man wieder bereit. Ob nach zwei Monaten oder sechs oder zwölf - alles ist okay und darf sein.

Ich wünsche dir für die kommende Zeit viel Kraft, dass die körperlichen und seelischen Wunden heilen und dass ihr eure Pläne und Wünsche dann mit Mut und Zuversicht angehen könnt. Wenn ihr ganz bei euch und bei eurem Tempo bleibt, könnt ihr nichts falsch machen.

Alles Liebe!
DieKati