Ich musste heute meinen Hund gehen lassen
Er war 12,5 Jahre alt und seit 12 Jahren und einem Monat mein treuer Begleiter.
Er konnte schon keine Treppen mehr steigen, ist dutzende Male am Tag umgefallen
weil fast keine Muskulatur mehr in den Hinterläufen vorhanden war.
Seine Gassirunde ist er immer noch voller Freude gegangen aber auch da zitterten ihm permanent die Hinterläufe.
Heute ist es dann passiert, es klingelte an der Tür, er wusste, er wird abgeholt von meiner Nachbarin zur Nachmittagsrunde.
Er sprang dann vor Freude auf und blieb wohl an der Teppichkante hängen .......
ich will ihn wie gewohnt aufheben und sehe das ein Hinterlauf komplett weggeknickt
• Hund in Bauchlage - flach auf dem Boden liegt.
Tierarzt angerufen, einen anderen Nachbarn uns 3 gebeten zum Doc zu fahren.
Am Telefon klang der Arzt noch so als ob man es unter Narkose einfach wieder einrenken könnte, dann vor Ort stellte sich heraus das er nicht mal in der Lage war zu röntgen.
Er hätte ihn mir vollgepumpt mit Cortision wieder mitgeben können,
dann hätte morgen in eine Tierklinik fahren "können" mit einem Hund der nicht mehr laufen geschweige denn aufstehen kann.
Die hätten dann das volle Programm aufgefahren mit Blut + Röntgenbild vielleicht das Gelenk wieder einrenken können.
Mit wahrscheinlich dem selben Ergebnis , nur mindestens 1000 Euro ärmer, sagte mein TA.
Er riet mir also dazu meinen Hund zu erlösen, in Anbetracht des Alters, des Muskelschwunds, der Arthrose und der auffälligen Herzgeräusche.
Nun warum schreibe ich Euch das hier , fragt ihr Euch vielleicht ?
1. weil ich es "loswerden" und teilen möchte
2. weil ich es in dem Moment für die richtige Entscheidung hielt und noch halte
3. weil meine Nachbarin (90Jahre alt) mir Vorwürfe macht das ich so und nicht anders entschieden habe.
Weil ihre Reaktion, ich hätte meinen Hund getötet, jetzt 5 Stunden später Zweifel in mir sät.
richtige Entscheidung getroffen ?
Hallo Josie,
Ich denke der Tierarzt hat Dich richtig beraten. Die Alternative mit der Cortisongabe hat er Dir genannt, aber es wäre auch nur ein Versuch gewesen, Deinen Hund wieder auf alle vier Pfoten zu bekommen. Durch das Cortison hätte er auch mehr Wasser lassen müssen, das heißt öfters raus, oder er hätte vielleicht sogar unter sich gemacht. So richtig Schmerzlindernd ist Cortison allein nicht, dass heißt evtl hätten die Tierklinik heute noch eine Schmerzbehandlung begonnen.
Es ist ein Rattenschwanz an Behandlungen die weiter nötig gewesen wären. Immer mit unklarem Ausgang. Die Entscheidung hast Du getroffen, ich hoffe NICHT wegen des Geldes was eine weitere Behandlung gekostet hätte, sondern ich hoffe aus Liebe zu Deinem Hund. Die Entscheidung ihn gehen zu lassen, kann man nur als Besitzer treffen, der Tierarzt kann nur dahingehend beraten. Deshalb ist es auch wichtig für seine Entscheidung einzustehen und sich nicht verunsichern zu lassen. Wenn Du Dich 12,5 Jahre wirklich gut um Deinen Hund gekümmert hast, dann hast Du Dir nichts vorzuwerfen....finde ich. Frage Dich mal, was Dein Hund noch für Lebensqualität erwartet hätte (Schmerzen oder Lähmung) und wie Du es Dir für ihn gewünscht hättest. Vielleicht kannst Du dadurch etwas besser mit Deiner Entscheidung umgehen.
Gute Reise kleine Hundeseele🌈🐕.
Deine Nachbarin ist doof und soll ihre Klappe halten, ernsthaft.
Mach dir bitte bewußt, das kein Tierarzt deinen Hund "einfach so" einegschläfert hätte. Ja, es hätte sein können, das er sich on the Top eine kleine Verletzung zugezogen hat, bei der man abwarten könnte....das war aber nicht der Fall.
Laß dich von der Frau nicht verunsichern, du hast eine richtige Entscheidung im Sinne des Tieres getroffen. Nur das zählt. Deine Stärke war jetzt, das du deinen Hund gehen lassen konntest...mach dir das bitte ganz bewußt, damit das olle Gesabbel deiner Nachbarin an dir abprallen kann.
Die spinnt, wirklich.
Hallo,
das war die einzige richtige Entscheidung.
Wenn ein Hund in dem Alter nicht mehr alleine aufstehen kann, ist es wirklich an der Zeit, ihn gehen zu lassen. Alle Diagnostik hätte ihn nur gequält und die Narkose hätte er vielleicht gar nicht überstanden. Mach Dir keine Vorwürfe und lass die Nachbarin reden.
Wir mussten im Frühjahr unseren 14,5 Jahr alten Hund gehen lassen. Wir hatten 1,5 Jahr zuvor die Diagnose Knochentumor im rechten Hinterlauf bekommen. Der Tierarzt meinte, er könne eine ausgiebige Diagnostik machen, aber er würde davon abraten. Es würde das Leben des Hundes nicht verlängern. Er gibt ihm max. 6 Monate. Aus den 6 Monaten wurden 1,5 Jahre, er litt nicht, da er mit Schmerzmitteln gut eingestellt war. Aber im April war es dann wirklich innerhalb von wenigen Stunden so weit, aufstehen ging nicht mehr, laufen auch nicht. Auch da hätte man theoretisch noch spritzen können, was weiß ich. Aber unser Tierarzt sagte schon, als wir dort ankamen, "ist klar, was wir heute machen, oder?". Wir kennen uns seit 26 Jahren und er weiß, wie wir ticken. Und ihm selbst geht das Tierwohl über seinen Verdienst. Alles andere wäre, wie bei Euch, Tierquälerei gewesen.
Mach Dir da keinen Kopf.
LG
Elsa01
Huhu
ich meine die Entscheidung war richtig.
Wir selber haben eine 13einhalb jährige belgische Schäferhund-Dame. Sie wackelt auch ordentlich hinten. Läuft aber beim Spazierengehen noch gut. Ist halt schwächer in den Hinterläufen. (hat noch andere Baustellen, die sind aber dazu nicht relevant)
Uns ist klar, wenn es mit dem Laufen nicht mehr klappt, oder so etwas passiert wie bei dir nun, wird sie ihren Weg gehen. Aus Erfahrung weiss ich, was es heisst einen Hund mit Cortisongabe "über Wasser" zu halten. Nicht schön, für den Hund nicht, für dich nicht. Ich habe meinen damaligen Hund leiden sehen, weil ICH nicht bereit war ihn gehen zu lassen. Er wurde 17einhalb Jahre alt.
Man hat bei unseren Haustieren (gsd) die Möglichkeit zu sagen, bis hierhin und nicht weiter. Wir können ihnen einen langen Leidensweg ersparen.
Ich drück dich
ich danke Euch allen für Euren Trost und Zuspruch !
Für mich war es das erste Erlebnis dieser Art, mein erster Hund.
Schäferhund war in meinem Strassenhundmischling auch mit drin,
denn sein Bruder sah aus wie einer.
Ich hab mir gestern die Knochenanatomie des Hundes angeschaut,
wahrscheinlich war das Gelenk rausgesprungen oder gebrochen.
Einen Pflegefall wollte ich aus ihm nicht machen,
voller Schmerzmittel nicht mehr alleine Gassi gehen können.
Ich denke nun ist er befreit von Schmerzen und hatte ein Ende in Würde.
Alles andere hätte ich egoistisch im Sinne von NichtLoslassenWollen/Können gehalten.
Meiner Mutter kann ich die Wahrheit nicht erzählen, wie es gewesen ist.
Sie würde mir vorwerfen nicht alles getan zu haben.
Auch die Nachbarin wollte ihm noch Anti - Rutsch - Schuhe besorgen oder einen Rolli für
die Hinterläufe, auch davon riet mir der TA ab.
Das war die einzig richtige Entscheidung und auch ohne den Unfall hätte er nicht mehr lange gelebt.
Liebe heisst manchmal auch loslassen anstatt Leiden verlängern.
mir ist es vor 5 Jahren fast genau so ergangen, wie dir. Meine Hündin wurde fast 16, sehr alt für einen großen Hund. Sie konnte am Schluss auch nicht mehr aufstehen, aufgrund ihrer Arthrose. Es schmerzt mich heute noch, sie gehen lassen zu müssen. Aber wenn das Tier nicht mal mehr aufstehn kann... hast du absolut richtig gehandelt.
Ich fühle mit dir! Ich werde meine Hündin bestimmt mein Leben lang vermissen. Aber so ist das nun mal, Hunde leben leider nicht so lang wie Menschen....Und immerhin hat deiner auch ziemlich alt werden dürfen 🤗
Das war die richtige Entscheidung. Du hast ihn erlöst und nicht ein paar tollen Jahren beraubt.
Alles Gute dir